Keltogermanische Kultur

Sehr informativ und mit Inhalten, die wir in der offiziellen (gefälschten) Geschichtsschreibung eh nicht erfahren.

hmm... gibt es denn eine "Offizielle" Geschichtsschreibung? und warum sollten alle Historiker, Archeologen, Philologen, Altertumsforscher, Religionswissenschaftler usw fälscher sein? Und vorallem? wie würde das denn gehen? es ist ja nicht so dass da ein Boss sitzt, der sagt : Forscht nach dem und dem - sondern da sind viele freie Profesoren, Hobbiearcheologen, Studenten, Dozenten, Dekane usw, die selber entscheiden können, wo sie nach was und wann Forschen wollen... sie könnten sich ja alle gar nicht miteinander absprechen und Organisieren, das ginge nicht.

Und zudem forschen ja viele zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten und kommen auf das Gleiche Ergebnis...

wie also könnte es eine Ofizielle Geschichtschreibung geben?

Zudem ist die Historie, wie jedes andere Fach der Wissenschaft ein Grosses Puzzlespiel, dem Tausende von Teilen fehlen und tausende von Teilen nicht zugeortnet werden können - es ist halt eben ein Forschungsgebiet, ähnlich der Physik oder der Astronomie...

also warum sollte ich an verschwörungstheorien Glauben, nur weil das Bild, das mir die Geschichte präsentiert nicht gefällt?
oder sollte ich nicht viel lieber mich auf die Socken machen und den Historischen Krimi selber versuchen zu lösen? und dazu habe ich selber ja genügen Möglichkeiten mit Internet und Bibliotheken und und und und und..

also, bevor ihr die "Offizielle" Geschichtsschreibung Kritisiert, solltet ihr viel lieber einmal in die Geschichte eintauchen und Puzzleteil um Pzzleteil zusammenfügen..

aber okay, stellen wir Fragen: die Griechenheit als hoch entwickelte Kultur (und mit ihr auch das Römische) existierte seit etwa 1500 vor Christus (ich nehme die Illias von Homer als Ursprung des Hellenischen) hate zudem Mittelmeermässig viel mit Handel zu tun (so wie die Kelten für ihre Streitwagen und Schwerter bekannt waren, waren es die Griechen für ihre Schiffe) - nun, was hat eine Handelskultur Unbedingt von nöten? Richtig - Geld, also Münzen...

Und warum sollten die Kelten z.b. nicht von den Griechen und den Römern das Münzsystem übernommen haben? die Römer und die Griechen hatten ja auch die Keltischen Wagen übernommen (das Wort Karro, wagen hat Gallischen Urspung, wir in der Schweiz sagen hie und da auch noch "Charrä") Zumal der Keltische Adel das Griechische überaus verehrte (vorallem natürlich den Geharzten wein) und es als Chick galt, Griechische Amphoren, Kunstgegenstände und Säulen zu haben.

mfg by FIST
 
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Hallo Christian, :)

ich habe jetzt endlich Zeit gehabt, deinen spannenden Text zu lesen. Leider habe ich bei dem Link mit den Buchempfehlungen kein Ergebnis bekommen und mich interessieren doch die Quellen, aus denen du deine Einsichten hast.
Besonders zu folgenden Punkten:

Seelenfluegel schrieb:
Neue Beobachtungen weisen darauf hin, dass die kelto-germanische Kultur im frühen Mittelalter im Zuge der päpstlich-römischen Christianisierung absichtlich verschleiert worden ist; durch Urkundenfälschung, Zerstörung von Artefakten, Wissen und Heiligtümern.

Woher hast du das z. Bsp.? Ich habe mal ein Buch gelesen, in dem Karl der Große als Geschichtsfälschung beschrieben wurde. Meinst du das? So ganz folgen konnte ich dem Autor allerdings nicht, vorsichtig formuliert.

Hier verstehe ich den zeitlichen Bezug nicht so ganz:

Zu jener Zeit vor etwa 900 Jahren war das Land gebeutelt, die Bevölkerung durch Dürren, Plagen, Pest und Naturkatastrophen stark dezimiert. Dies kam dem Anliegen der päpstlich-katholischen Kirche zu Nutzen; der Augenblick der Machtergreifung unter Ausnutzung der kollektiven Bewusstseinsschrumpfung (die immer nach grossen Kriegen und Katastrophen eintritt, weil sich die Überlebenden um elementare Dinge kümmern müssen).

Die päpstlich-katholische Kirche begann damit, das keltische Christentum zu eliminieren; altes Wissen wurde systematisch ausgelöscht. Es begann die Zeit der Druidenverfolgung.

Druidenverfolgung vor 900 Jahren? Was meinst du?

Liebe Grüße
Gwenna
 
@All,

danke für die vielen Kommentare. Wie schon eingangs erwähnt, wir können in Bezug auf die Vergangenheit nur beobachten und spekulieren. Da es immer schwer ist, gegen "allgemeingültiges Wissen" anzukommen, so ist es letztendlich auch immer wieder eine Erfahrung, das neues Wissen seine Zeit braucht, und Einzelne, die es wagen, etabiliertes Wissen in Frage zu stellen. Wissen ist nie statisch, es verändert sich. War es früher z.B.eine Selbstverständlichkeit, die Erde als zentrale Scheibe im Universum zu betrachten, so wissen wir es heute besser. So sehe ich es auch mit der Geschichtsschreibung. Ich möchte nochmals betonen, dass sich meine Darlegungen ebenso im Bereich der Spekulation ansiedeln, wie die "herkömmliche" Sichtweise, die da sagt, das es Römer gab. Man kann die "Beweise" die man den Römern zuschreibt, ebenso nehmen, um sie der keltogermanische Kultur zu zuschreiben.


Das Buch von Dr. Zillmer tangiert in senem Buch "Kolumbus kam als letzter" das Thema "Römer" im Kontext zu der globalen Ausbreitung europäischer Kulturen.
Ich habe gesehen das der Link zum Buch nicht funktioniert; hier also nochmals der korrigierte Link:

Dr. Zillmer, Kolumbus kam als Letzter

Das Buch, so habe ich gesehen, scheitn grosses Interesse zu wecken; es ist derzeit vergriffen ... oder die päbstlich-römische Kirchenmafia hats vom Markt geholt :D.


ah, noch was für Gwenna: Laut den Darlegungen der Dr. Zillmer war die kelto-christliche Kultur nicht dogmatisch; die Druiden und das alte Wissen konnten nebeneinander mit christlichen Gedankengut existieren; bis die "römisch"-katholische Kirche dei Macht ergriff.


Grüsse
Christian
 
Seelenfluegel schrieb:
Das Buch, so habe ich gesehen, scheitn grosses Interesse zu wecken; es ist derzeit vergriffen ... oder die päbstlich-römische Kirchenmafia hats vom Markt geholt :D.
Ne, das ist nur typische Amazon-Politik :) Die sich zwar nicht scheut, einen VanHelsing zu verkaufen, aber an solchen Projekten dann kläglich scheitert.

Bei www.bol.de gibts das Buch. Versandbereit innert 24 Std :) Auch andere Buchshops haben das Buch ebenfalls im Sortiment.

http://www.bol.de/shop/bde_homestar...chim_zillmer/ISBN3-7844-2952-1/ID4592373.html

Die Erfahrung lehrt: Wenn ihr was sucht, was Amazon nicht hat, dann findet man es meist bei anderen Anbietern :)
 
Hallo Christian, :)

Seelenfluegel schrieb:
ah, noch was für Gwenna: Laut den Darlegungen der Dr. Zillmer war die kelto-christliche Kultur nicht dogmatisch; die Druiden und das alte Wissen konnten nebeneinander mit christlichen Gedankengut existieren; bis die "römisch"-katholische Kirche dei Macht ergriff.

Das ist klar und der Übergang vom alten Wissen zum Christentum war auch ein sehr sanfter, jedenfalls auf den britischen Inseln. Das Buch von Zillmer kenne ich nicht, aber ich werde es mir mal anschauen. Mich haben aber hauptsächlich diese 900 Jahre irritiert.
Rom begann sich schon 664 durchzusetzen (Synode von Withby) und das nicht, weil der Papst es so wollte (wobei er das sicher gut fand, keine Frage), sondern weil Oswin, König von Northumbria, eine Prinzessin von Kent geheiratet hatte. Er war keltisch-christlich, sie römisch-katholisch. Und es sieht schon komisch aus, wenn der König Ostern eine Woche vor der Königin feiert. :D
Daraufhin hat er diese Synode einberufen und danach erst begann Rom Boden gut zu machen, aber auch das hat noch Jahrhunderte gedauert. Wobei ich behaupten möchte, das sie sich nie ganz durchgesetzt haben. Nach Außen vielleicht, nach Innen nicht.
Wobei die Wikinger da auch durch ihre Überfälle tatkräftig mitgeholfen haben.

Ein empfehlenswertes Buch dazu ist "Der keltische Weg" von Ian Bradley.

Liebe Grüße
Gwenna
 
ach doch... du musst besser suchen Seelenflügel ;-)
Auch Amazon hat das Buch. Du hattest auf eine alte Ausgabe verlinkt.

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3784460038/

Ich muss allerdings dazu erwähnen, dass ich grosse Vorbehalte habe, gegen einen Autoren, der in anderen Werken den Creationismus und die Intelligent-Design-Theorie vertritt. Die darwinsche Evolutionstheorie weist zwar immer noch reichlich Lücken auf, aber sie ist wenigstens logisch :)

Greetings
Elli
 
hallo christian, du hast wie immer den nagel auf den kopf getroffen, vielen dank für deine wichtigen zeilen hier. ich habe mir schon lange nicht mehr das thema kelten auf deiner homepage angesehn, daher war ich ganz überrascht, als du geschrieben hast, das die zeilen von dort stammen *schäm* ;)

@sharon, bist du dir sicher, dass in deinem land die meisten menschen wirklich nicht wissen was mit helvetien gemeint ist, oder tun sie nur als ob sie nichts davon wüssten. vielleicht ist es ja bei euch immer noch so was wie ein rotes tuch?
 
Ich finde, die Ungenauigkeiten in bestimmten Detailfragen an Christians Text zu kritisieren, geht am Kern der Sache vorbei. Ich meine z.B. auch, dass die (gefundenen) keltischen Münzen den griechischen Alexandriner zum Vorbild hatten, aber darum geht es doch gar nicht.

Es geht um die Bezweiflung von Paradigmen, die von der akademischen Geschichtswissenschaft als Fundament akzeptiert werden. Die akademische Wissenschaft zeichnet sich ja durch eine ganz ausgeprägte Paradigmentreue aus, das gilt für alle Fachbereiche. An der Oberfläche mag es wohl nach einer Meinungsvielfalt aussehen, aber die Paradigmen sind festgefügt. Jeder neue Befund wird nach den Paradigmen eingeordnet, und da die Paradigmen weit genug gefasst sind, bleibt nur ein winziger Teil an Widersprüchen, die dann problemlos ignoriert werden können. Die Paradigmentreue wird garantiert durch das hierarchische akademische Lehrsystem, durch das Fachpublikationswesen (Zensur durch Fachkollegen), durch die wissenschaftlichen Vereinigungen (heute nicht mehr so stark). Die außerakademische Wissenschaft existiert zwar (gerade für Geschichte), ist aber personell und finanziell so schwach, dass die ganze Detailarbeit eben nicht gemacht werden kann.

Ein herausragendes Paradigma ist " 'Julius Cäsar - Der gallische Krieg' ist eine authentische Quelle". Kein Grundlagenwerk der Keltologie versäumt eine Aussage der Art "Ein Glücksumstand, diesen Text überhaupt zu haben." Es ist erstaunlich präzise und eindeutig in den meisten Aussagen, ein sachlich distanzierter Stil, und der Schreiber und dessen Parteilichkeit ist offen erkennbar. Darin hebt es sich stark von anderen antiken Quellen über die Kelten ab. Eine wahre Fundgrube für die historische Wissenschaft! Fast zu schön, um wahr zu sein! ... Moment mal ...

Ein großer Teil der akademischen Keltologie bricht zusammen ohne das Paradigma des "gallischen Kriegs". Denn jeder andere antike Text, jedes archäologische Fundstück der entsprechenden Zeit/Ort, jede mündliche Überlieferung, jede Tradition wird gemessen und einsortiert nach den Informationen aus dem "gallischen Krieg". Das muss nicht einmal direkt geschehen, auch wenn eine Zeitskale, eine Stammesbezeichnung, ein Brauch, ein Kleidungsdetail benutzt wird, die indirekt auf dem "gallischen Krieg" beruht, dann baut das ganze auf dem "gallischen Krieg" auf.

Fischer-Fabian schreibt einige Absätze zur Geschichte, wie der Text des "gallischen Krieg"s in unsere heutige Zeit kam. Eine abenteuerliche Geschichte mit geheimen Klosterarchiven, heldenhaften Mönchen, die unter Lebensgefahr die Manuskripte versteckten, um sie vor der Vernichtung zu bewahren, Abschriften die verschwanden und andernorts wieder auftauchten.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht absurd, wenn die Authenzität des "gallischen Kriegs" bezweifelt wird, andererseits nicht verwunderlich, wenn die akademische Keltologie sich vehement dagegen sträubt.
 
Sitanka schrieb:
sharon, bist du dir sicher, dass in deinem land die meisten menschen wirklich nicht wissen was mit helvetien gemeint ist, oder tun sie nur als ob sie nichts davon wüssten. vielleicht ist es ja bei euch immer noch so was wie ein rotes tuch?
Wieso sollte das ein rotes Tuch sein? Begreif ich nun gar nicht *lach*
Und zumindest die Schweizer, die ich kenne, wissen alle, was Helvetier sind. Sogar die Kleinen, die noch zur Schule gehen :)

Ein rotes Tuch war mal der Name "Schweiz". Da das ja eigentlich nur ein einzelner Kanton ist. Das war irgendein Krieg mit Deutschland. Hier nennt man ihn den Schwabenkrieg. In Deutschland nennt mans den Schweizer Krieg *ggg*. Es ging Schwäbischer Bund gegen Eidgenössischen Bund. War glaub so um 1490 rum.
Die Deutschen fanden raus, dass Eidgenossen "Schweizer" als Beleidigung sehen (Schliesslich war man Bündler und nicht Kantönler) und haben nur noch das Wort "Schweizer" verwendet. Die Eidgenossen verhielten sich entsprechend ihrem "sturen Grind" und betrachteten ab dieser Zeit "Schweiz" als Kompliment, um dem Feind den Wind aus den Segeln zu nehmen.
So sind also die Deutschen dran schuld, dass wir nun Schweiz heissen *lol*
 
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