Ja.
Aus ganzem Herzen - beides inzwischen erlebt habend - JA. Eine wirklich schöne Freundschaft hat Qualitäten, die ich in KEINER Partnerschaft bisher erlebt habe.
Gute Freundschaften sind die besseren Partnerschaften, würde ich sagen. Und gute Partnerschaften sind die besseren Freundschaften.
Aber natürlich ist es für eine 17-Jährige ganz anders: verpartnert bist Du mit dem, mit dem Du Sex hast. Und Freund ist der, mit dem Du keinen Sex hast. Nu: all dies verflüssigt sich im Leben zu einem einzigartigen Individuum. All diese Vorstellungen, der Mensch sei so oder so, verflüssigt sich im Laufe des Lebens. Dafür erkennt man sich selber immer besser.
Au weia, Alice, wirklich. Das Leben ist kein Durchschnitt.
Vor allem dürfen Statistiken nicht so angewendet werden, wie Alice es tutat. Nur als Beispiel: ein großer Teil der in der Statistik erfaßten Menschen haben lange Jahre alleine gelebt, weil der Partner früh - z.B. im Krieg - verstorben ist. Diese Personen werden als "verheiratet" gezählt und bilden die Oberwerte dieser Statistik. Tatsächlich haben alle diese vielen Witwen und auch die wenigen Witwer, die dan Krieg überlebt haben, als Singles gelebt.
Meine Ururoma lebte gut und gerne 30 Jahre als Witwe allein und erreichte das erfreuliche Alter von 96 Jahren. Lustig und fidel. Bis knapp vorm Ende... Meine Uroma lebte ebenso gut und gerne 40 Jahre lang als Witwe allein und erreichte das ebenso erfreuliche Alter von 93 Jahren. Lustig und fidel. bis knapp vorm Ende...
Wobei ja eben die Frage ist, ob man Deine Uromas als Singles bezeichnen kann oder als verheiratet und wie sie in die Statistik einfliessen.
Meine Großeltern waren bis zu ihrem Tod verheiratet. Sie erlebten beide knappe 84 Jahre. Beide verbittert und jahrelang todkrank...
dito in meiner Familie. Die Alleinelebenden scheinen älter zu werden. Wissenschaftlich kann man das damit erklären, daß ein Single alles, was das Leben bedarf, selber machen muß. Er erfährt daher auch eine Aktivierung in allen Lebensaktivitäten. In Partnerschaften dagegen werden einzelne Aktivitätenbereiche gerne an den Partner delegiert, so daß der Mensch nicht angeregt wird, jede Lebensaktivität selber a) zu bedenken, für sie b) eine Entscheidung zu treffen und c) die Entscheidung anzuwenden und zu handeln. Diese dreischrittige Kette vom Geist in den Körper hinein ist aber, wie man heute weiß, das, was die typischen Alterserkrankungen verhindern kann. Wer im Geist beginnend - aus Liebe zum Beispiel - Fähigkeiten abgibt, muß damit rechnen, daß er die Fähigkeit verlieren wird, die Verantwortung für diesen Fähigkeitsbereich übernehmen zu können. Im Alter, vor allem. Aber man merkt es auch schon, wenn man sich nach 10, 15 Jahren trennt, wie unselbständig man durch eine "Partnerschaft" wird. (Vor allem, wenn man Partnerschaft= "der, mit dem ich Sex hab" definiert, Anm.)
Meine Eltern waren bis zu ihrem Tod verheiratet. Ihrer beider Leben erreichte keine 75 Jahre. Beide verbittert und jahrelang todkrank...
Und nu?
Gruß
Kinnaree
Und nun ist das Problem gelöst.
Zusammenfassend kann ich sagen: es lag
1) am Alter.
2) am Verständnis.
3) am sprachlichen Vermögen.
4) an der Nettiquette und dem Umgehensvermögen mit dem Internet.
5) an unserer sehr ausgiebigen, sehr geduldigen und nochmal ausgiebigen und sehr geduldigen Hilfe. Aus allen erdenklichen Rohren, in allen erdenklichen Rollen. Und Rollen. Und Rollen.....
...auch hier bei den "Partnerschaftsrollen", die uns die naturwissenschaftliche Menschenversteherin offerierte, kredenzte und manikürte. Bis wir wieder erbrachen.
lg