Keine Zeit mehr?

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Mitten in der Natur
Es ist schon lange her, als man mir in meiner Kindheit beigebracht hat, die Entfernung eines Gewitters durch Messen der Zeit zwischen Blitz und Donner zu erkennen. Damals konnte man die Sekunden zählen, indem man ein leicht gedehntes "ein-und-zwan-zig, zwei-und-zwan-zig, ..." murmelte. Und so weit ich mich erinnern kann, hat diese Art der "Zeitmessung" ziemlich exakt mit der Bewegung des Sekundenzeigers einer Uhr überein gestimmt.
Wenn ich dagegen heute im selben Tempo zu zählen versuche, dann komme ich nur noch bis "zwei-und-", bevor der Sekundenzeiger wieder einen Schritt weiter springt.
Dass ich mit dieser Beobachtung nicht der Einzige bin, beweist mir die in einem Buch geschilderte Erfahrung von (hochbetagten) Musikern, die ihr Zeitempfinden mit der Länge von Musikstücken zu koordinieren versuchen und zu vergleichsweise ähnlichen Beobachtungen kommen. (Vielleicht komme ich noch mal auf den Titel des Buches, es ist schon länger her, dass ich das gelesen habe!)
Ganz allgemein dagegen ist doch die Beobachtung vieler Menschen, die einfach meinen, die Tage "vergehen immer rascher". Ist die Zeit doch nicht so absolut, wie wir es immer annehmen?
 
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hallo !

ich kann das grade nicht untermauern. Doch erinne ich mich gelesen zu haben...dass das subjektive Zeitgefühl mit dem Alter sich verändert.

Das erklärt mir vielleicht, weshalb ich mir mittlerweile auch schon öfter wünsche...ein Tag hätte 36 Stunden. :)

Und es bringt mich zu dem Ansatz, mal wieder etwas mit meinem "Zeitbewusstsein" zu spielen....

Ich liebe es, zeitlos zu sein im Gefühl....empfinde aber scheinbar zu oft zu wenig Spielraum dafür....aber vielleicht alles eine Frage meiner Einstellung und ich hol mir das immer mehr wieder zurück....

Mal sehen...

:) Jo
 
Hi....

es gab vor nicht so langer ZEIT hier auf dem Planeten einen Wissenschaftler, der hat gemerkt, das es einen Gott oder sowas gibt. Der hat sich auch mit der Zeit beschäftigt, ich glaube der hies Einstein oder so.
Vielleicht kann der dir weiterhelfen.

Gruss....
 
Einstein ... Vielleicht kann der dir weiterhelfen.

Danke, ja. Die Diskussion mit ihm ist sehr anregend.
Wenn man in ein schwarzes Loch fällt, dann wird die Zeit währenddessen so sehr gedehnt, dass man rundum die Galaxien kreisen sieht ... ein wirklich beeindruckendes und irgendwie unheimliches Bild.
Aber meine (unsere?) Zeit wird nicht gedehnt, sondern schrumpft. Und abgesehen davon, dass man sich zum Hervorrufen dieses Effekts aus einem schwarzen Loch heraus bewegen müßte (was nach der Definition eines solchen Lochs nur mit unendlich großer Energie möglich wäre ...), ist zum Glück in unserer unmittelbaren Umgebung auch kein derartiges Naturphänomen zu beobachten. Es muß sich also um was anderes handeln.
Einstein erzählt auch die Geschichte von dem Raumfahrzeug, das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt und an Bord dessen die Zeit langsamer abläuft. Aber meine (unsere?) Zeit läuft rascher. Das wäre ein Hinweis darauf, dass sich unser Raumschiff "Erde" (bzw. unser gesamtes Sonnensystem oder unsere ganze Galaxie) v-e-r-l-a-n-g-s-a-m-t - verlangsamt in Bezug auf was? Hätten unsere Astronomen etwas festgestellt, so hätten sie das (hoffentlich) auch veröffentlicht und nicht nur dem Geheimdienst ein Dossier geschickt.
Also so ganz hat's die Unterhaltung mit Albert auch nicht gebracht, fürchte ich ...
 
Wenn der graue Alltag einkehrt und alles immer mehr zur Routine wird, insbesondere all die Ablenkungen, wie Fernsehen, Lesen, Spielen oder Radiohören, vergeht die Zeit wie im Flug.
Landest Du dann zum ersten Mal im Knast vergeht die Zeit so zäh wie Kaugummi, da Du wach in Deiner Wahrnehmung bist.
Der Begriff "Zeit" ist ohnehin nur ein Gedankenkonstrukt; eine subjektive Wahrnehmung.
 
Hi...

na prima.....also je mehr Ablenkungen man hat desto schneller vergeht die zeit, ihr merkt es selber und da werden sicherlich viele zustimmen.

je weniger Ablenkungen man hat, desto langsamer, zäher vergeht die Zeit.

Was passiert wenn man garnichts mehr macht ? Sich mal hinsetzen und NICHTS machen. GARNICHTS......

Der moment könnte zu einer Ewigkeit werden ?

je mehr du den Moment leben ( fühlen ) kannst, desto länger dauert er xd

Um den moment zu finden, musst du das NICHTS erfahren...

Es gibt keine Zeit, nur momente.....

Gruss.....
 
Zeit ist wahrgenommene Bewegung.

"Wahrgenommen" aufgrund der altbekannten, philosophischen Frage "Es fällt ein Baum mitten im Wald um und macht ein Geräusch und keiner ist dort. Existiert dann das Geräusch??"
 
Ich hab mir mal so ein Szenario überlegt.

Mal angenommen, dass es nicht stimmt, dass man, je älter man wird, das Verstreichen der Zeit nur schneller wahrnimmst.
Sondern dass es tatsächlich so wäre, dass die Zeit einfach schneller vergeht....
Die heutigen Menschen haben eine so hohe Lebenserwartung, wie noch nie.
Die schnellere Zeit wäre dafür eine Erklärung.

Vielleicht ist es ja so, dass die frührigen Menschen genau so eine hohe Lebenserwartung hatten wie wir, (mal abgesehen von äußeren Krankheiten usw) nur müsste dann eben damals und heute mit anderen Zeitmaßstäben gerechnet werden, weil eine Sekunde damals länger war als eine Sekunde heute.
Wäre eine hübsche Erklärung, warum man noch vor 400 Jahren eine Lebenserwartung von wasweißich 50 Jahren hatte, heute aber zwischen 70 und 80 Jahre.

Gut...ich habe viel Phantasie... :)
 
Gut...ich habe viel Phantasie... :)

... aber nicht so viel Fantasie wie die Verfasser der Bibel: Im Alten Testament wird von Menschen berichtet, die 700 (!!!) Jahre und noch älter geworden sein sollen - Stichwort "Methusalem". Und die Bibel wird doch von manchen Menschen so interpretiert, dass hier die reine Wahrheit ohne jede Möglichkeit zu einer Fehlinterpretation überliefert ist ... warum sollte also die Angabe des Alters plötzlich gelogen sein?

Allerdings habe ich da eine These entwickelt, laut der die Zeit aus zwei Komponenten besteht: Der "materiellen" Komponente der Zeit, die wir mit Uhren messen und die veränderlich ist sowie eine "psychische" Komponente der Zeit, die wir mit unserem Bewußtsein, mit unserem "Zeitgefühl" wahrnehmen.
Während die psychische Zeit etwas Absolutes an sich hat und immer in gleicher Weise empfunden wird, gleicht die materielle Zeitkomponent einem Band: Manchmal verläuft dieses Band gestreckt, manchmal aber faltet es sich zusammen wie etwa Watte in einer Packung.
Das hat den "Nebeneffekt", dass dort, wo die "Schleifen" des Bandes einander berühren, der Übertritt von einer Stelle des Zeitbandes zur anderen leicht möglich ist ... das würde erklären, warum manchmal von Menschen berichtet wird, die spurlos verschwinden oder die - in der Kleidung einer "falschen" Epoche gekleidet und einen längst vergessenen Dialekt sprechend - urplötzlich irgendwo auftauchen. Berichte darüber werden in der Literatur in großer Zahl erwähnt (zum Beispiel Farkas, Viktor "Unerklärliche Phänomene").
Wie es zu dieser "Faltung" des Zeitbandes kommt, kann ich natürlich auch nicht erklären. Aber ich denke, der Vorgang der Faltung selbst würde eine Reihe von seltsamen Phänomenen erklären ...
 
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Interessant :)

Wenn man davon ausgeht, dass Alles im Augenblick existiert, dann existiert auch jeder Aspekt von Zeit gleichzeitig nebeneinander. Das menschliche Bewusstsein würde dann durch die ihm eigene Wahrnehmung es so aussehen lassen, dass die Zeit hintereinander abläuft.

Einstein war sicher nicht der Erste, der die "Innere Allschau" für sich entdeckt hat. Heute fällt uns das leichter, weil wir noch wesentlich mehr Medien zur Verfügung haben, die uns die Augen öffnen. Nur: wofür sie uns die Augen öffnen, das wird dann wieder oft "ver"-standen. Wenn nämlich Alles immer zur gleichen Zeit ist und man noch dazu davon ausgeht, dass alles, was dem Menschen einfallen könnte, Teil der Realität Gottes ist, dann verwischt Historie, Fantasie-Geschichte, Science-Fiction und Utopie zu einer einzigen Wortsuppe und es ist einzig der Mensch, der unterscheidet, was was ist. Und wie? So wie er es gelernt hat. Dass das Erlernte aber niemals richtig ist, das zeigt sich in der Entwicklung des Wissens.

Ich bin ganz gespannt: heute ist es ja so, dass sehr viele einzelne Wissensgebiete an den Ursachen für das Menschsein angekommen ist. Ob ich da jetzt an die Astrophysik denke, die Genetik oder die Erfahrungen mit Spontanheilungen und die Nahtodforschung oder an etwas anderes, ist ja wurscht. Was ja überall immer mehr passiert ist, dass sich die einzelnen Wissensgebiete zusammentun un gemeinsam, interdisziplinär arbeiten. Vielleicht gehen dann ja mal die Augen für das Zusammenhängen von Menschlichkeit und dem Zeitalter auf. Und dann käme eine neue Hochkultur.

:liebe1:
 
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