keine Lebensfreude mehr

Ein neues Leben wollen viele haben.
Aber vom alten Leben etwas abgeben, loslassen, das kommt nicht in Frage.

Unglücklich im Job, aber den Job nicht aufgeben wollen.
Unglücklich im Haus, aber das Haus nicht aufgeben wollen.

Aber wie soll das neue Leben Gestalt annehmen, wenn man das alte nicht losläßt?
 
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Hallo an alle
vielleicht finde ich hier einen Hinweis, der mir das "Aha-Erlebnis" bringt und ich so vielleicht bald mal wieder die Kurve krieg, denn so ists momentan nur sehr mühsam und nicht unbedingt lebenswert.

Derzeit bin ich an (m)einem tiefsten Punkt in meinem bisherigen Leben angelangt. Zum einen Teil durch Dreifachbelastung (Job, Haus, Pflegefall) zum anderen einfach durch fehlenden Sinn bzw. Perspektiven im Leben.
Habe wohl verlernt, mein eigenes Leben zu leben, funktioniere nur .... und das jetzt auch nicht mehr. Bin nur mehr erschöpft, permanent müde, nur abends/nachts nicht, absolut energielos, jedes mal, wenn ich mir etwas vornehme, bin ich dann nicht in der Lage, es auch in Angriff zu nehmen.

Bin auch in Behandlung, habe - denke ich mal - durch die Tabletten wenigstens meine Selbstmordgedanken in Griff bekommen, ansonsten aber immer noch orientierungslos. Mein "Freund" entfernt sich immer mehr von mir, weil er mit dieser Situation nicht umgehen kann, was ich einerseits ja verstehe, andererseits wärs eine große Hilfe, wenn gerade er mich in solchen Situationen einfach nur in den Arm nehmen würde, aber man kann eben nichts erzwingen.

Ich habe mir auch vorgenommen, jeden Abend 5 positive Erlebnisse des Tages in ein Buch einzuschreiben, leider schaffe ich meistens grade mal 2, davon ist ein absoluter Punkt immer Luna, das kleine Hündchen. Wenn ich sie nicht hätte, wär ich wahrscheinlich nicht mehr hier.

Beruflich fühle ich mich auch nicht sehr wohl, das liegt allerdings nicht an der Arbeit, diese mache ich gerne, das Problem liegt eher an Chefin und teilweisen Mitarbeitern, mir ist durch ständige Ungerechtigkeiten viel Freude abhanden gekommen und auch an der Menge, da einige Neue hinzugekommen sind, bekomme ich natürlich alles schwierige von - bis.
Hätte Lust, mich beruflich komplett neu zu orientieren .....
aber in meinem Alter ...... und ohne das nötige Kleingeld
würde viel lieber etwas kreatives machen
Aber für einen kompletten Neuanfang fehlt mir der Mut, da ich auch noch Zahlungsverpflichtungen aufgrund von Hausausbau habe.

Zu allem derzeit negativem ist vor etwas über einer Woche auch noch mein anderer Hund gestorben, und Probleme mit den Zähnen sind auch noch dazugekommen.

Die Gesprächstherapien ... ich weiß nicht, was sollen diese helfen?

Es reicht ..................
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Eine gute Gelegenheit, für dich, dich selbst zu finden.
 
Ich habe mir auch vorgenommen, jeden Abend 5 positive Erlebnisse des Tages in ein Buch einzuschreiben, leider schaffe ich meistens grade mal 2,
Warum tust du das? Gerade dann, wenn es dir schlecht geht, suchst du verzweifelt nach positiven Erlebnissen - zu einer Zeit also, wenn es kaum welche gibt. Logischerweise findest du kaum welche und das zieht dich noch stärker runter. Ganz abgesehen davon, dass in der dunklen Nacht der Seele die schlechten Erlebnisse auch dann überwiegen, wenn sie in der Minderheit sind.

davon ist ein absoluter Punkt immer Luna, das kleine Hündchen.
Mein Katerchen spendet mir auch viel Trost, aber im Grunde ist es nicht hilfreich, dem armen Tier so eine Rolle zuzumuten. Erstens setzt du damit das Tier unter Druck und zweitens machst du dein Wohlergehen von dem Tier abhängig: einem Gefährten, so unschuldig wie ein Kind, der voraussichtlich viel früher sterben wird als du. Kurzfristig hilft das, aber langfristig birgt es noch größeres Leid.

Es gibt nur zwei brauchbare Wege aus diesem Zustand (mal abgesehen von einer plötzlichen Besserung der Umstände):

Entweder du lässt dich auf irgendeine Heilslehre ein. Das verspricht schnellen und gründlichen Erfolg, geht aber einher mit der Aufgabe sowohl deiner geistigen Freiheit als auch deines kritischen Verstandes. Wenn du gerne "höheren Zielen" dienst, mit denen du dich identifizieren kannst, könnte das der richtige Weg sein.

Oder du akzeptierst die Dunkelheit und besinnst dich auf etwas, das heutzutage als unfein gilt: deinen Stolz, deine selbstempfundene Würde, die dir sagt: Steh aufrecht und trotze dem Sturm! Wenn du lernst, jeden schlimmen Tag, an dem du durchhältst, als siegreichen Tag zu begreifen, hast du eine gute Chance, das Tief nicht nur unbeschadet, sondern auch mit Gewinn zu überstehen.

Gut, und dann wäre da noch die Psychotherapie. Sie kann dir helfen, wenn du dich einfach nur mal ausgiebig bei einem Menschen aussprechen musst, der dir, weil es sein Job ist, das Gefühl gibt, er interessiere sich für dich. Sie kann dir helfen, wenn du irgendwelche Erlebnisse verdrängt hast und fähig bist, diese als Sündenböcke zu verwenden. Sie kann dir dabei helfen, dich selbst autosuggestiv zu beeinflussen, wenn dir das Leben unerträglich wird. Je mehr du dir jedoch deiner Selbst bewusst bist (und je sturer du bist), desto weniger wird sie dir nutzen können.

Denke daran, dass die meisten Menschen wenigstens insgeheim leiden, unabhängig von ihren Lebensumständen, aber falle nicht der so beliebten wie unappetitlichen Angewohnheit zum Opfer, alle Menschen, die nicht im absoluten materiellen Elend leben, für Simulanten zu halten, die irgendwelche Luxusproblemchen aufbauschen. Diese Angewohnheit ist vernünftiger Geister unwürdig und würde höchstens entweder dazu führen, dass du deinen eigenen Kummer nicht als solchen anerkennst (nach dem Motto: "Anderen geht es schlechter, also muss es mir gut gehen"), oder dazu, dass du um dich selbst einen Opfermythos aufbaust (nach dem Motto: "Niemand außer mir weiß, was Schmerz ist").

Schau nicht auf andere Menschen. Geh in dich, suche nach deinem Lebenswillen, wecke ihn auf und teile ihm mit, dass du in Gefahr bist.

Jedoch, wie manche User es hier ernsthaft vorschlagen, die Flucht anzutreten und jene im Stich zu lassen, die dir seit vielen Jahren nahe stehen und jetzt deine Hilfe brauchen, wäre ehrlos, feige und jämmerlich. Deine Großmutter mag deinen Schmerz nicht verstehen, aber sie hat womöglich in ihrem Leben so manchen Schmerz überstehen müssen (und ist mittlerweile sogar ein Pflegefall), also sieh es ihr nach, wenn sie gegenüber seelischem Kummer hart geworden ist. Vielleicht hat sie ja sogar einen Rat für dich?

Ehrlich gesagt: Wenn ich ein Wrack wäre, das nicht mehr für sich selbst sorgen kann und dem Tod nahe ist, hätte ich wahrscheinlich auch nicht mehr gar so viel Verständnis für den Kummer einer jungen, lebensfähigen Verwandten, besonders wenn diese mir nur dauernd erzählt, wie schlecht es ihr geht, derweil ich nurmehr Stunden zähle.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gut, und dann wäre da noch die Psychotherapie. Sie kann dir helfen, wenn du dich einfach nur mal ausgiebig bei einem Menschen aussprechen musst, der dir, weil es sein Job ist, das Gefühl gibt, er interessiere sich für dich. Sie kann dir helfen, wenn du irgendwelche Erlebnisse verdrängt hast und fähig bist, diese als Sündenböcke zu verwenden. Sie kann dir dabei helfen, dich selbst autosuggestiv zu beeinflussen, wenn dir das Leben unerträglich wird. Je mehr du dir jedoch deiner Selbst bewusst bist (und je sturer du bist), desto weniger wird sie dir nutzen können.

Warum nicht?
Ist sie nicht gerade bei persönlicher einsicht, die man ja durch selbst-bewusstsein erlangt, am hilfreichsten,
weil sie gerade an dieser einsicht, diesem gewahr werden, wie man tickt, anknüpfen kann?
 
Warum tust du das? Gerade dann, wenn es dir schlecht geht, suchst du verzweifelt nach positiven Erlebnissen - zu einer Zeit also, wenn es kaum welche gibt. Logischerweise findest du kaum welche und das zieht dich noch stärker runter. Ganz abgesehen davon, dass in der dunklen Nacht der Seele die schlechten Erlebnisse auch dann überwiegen, wenn sie in der Minderheit sind.

Ganz einfach, weil in allen Phänomenen immer ein Kern des jeweils anderen vorhanden ist.
Mit der Dominanz des Negativen erwacht immer auch das Positive und umgekehrt.
Nur sehen wir im Glück oder im Leid das meist nicht oder wollen es nicht sehen.
Mit dem Zweiten sieht man besser...
Läßt man sich darauf ein, daß das so ist, wird man erkennen, daß die Phänomene wechselhaft und unbeständig sind. Niemals determiniert. Und weil das so ist, sind es nicht die Dinge und Umstände, die uns bestimmen, sondern unser unbewegliches und starres Denken.


Mein Katerchen spendet mir auch viel Trost, aber im Grunde ist es nicht hilfreich, dem armen Tier so eine Rolle zuzumuten. Erstens setzt du damit das Tier unter Druck und zweitens machst du dein Wohlergehen von dem Tier abhängig: einem Gefährten, so unschuldig wie ein Kind, der voraussichtlich viel früher sterben wird als du. Kurzfristig hilft das, aber langfristig birgt es noch größeres Leid.

Tiere leben im Hier und Jetzt. Sie nehmen es so, wie es ist. Sie empfinden das Leben nicht als Zumutung. Weil das so ist, ist nicht nur ihre authentische Liebe sehr hilfreich, sondern auch ihr Verhalten.
Meine Katze wird sich nicht vom Mäusefangen abhalten lassen, nur weil es mir schlecht geht. Aber sie legt sich zu mir...
Also zu mir stehen und Mäuse fangen. Beides jeweils zu seiner Zeit. Ganz und gar.
Die menschliche Existenz des Menschen ist schlußendlich leidvoll. Wer versucht das Leid zu vermeiden, kämpft gegen Windmühlen. Wasser ist härter als Stein.

Entweder du lässt dich auf irgendeine Heilslehre ein. Das verspricht schnellen und gründlichen Erfolg, geht aber einher mit der Aufgabe sowohl deiner geistigen Freiheit als auch deines kritischen Verstandes. Wenn du gerne "höheren Zielen" dienst, mit denen du dich identifizieren kannst, könnte das der richtige Weg sein.

Heilslehren, die schnellen und gründlichen Erfolg versprechen, sind der Lüge a priori entlarvt. Ziel von "Heilslehren und Heilslehrern" ist immer persönliche Freiheit und Vorbild. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

Jedoch, wie manche User es hier ernsthaft vorschlagen, die Flucht anzutreten und jene im Stich zu lassen, die dir seit vielen Jahren nahe stehen und jetzt deine Hilfe brauchen, wäre ehrlos, feige und jämmerlich. Deine Großmutter mag deinen Schmerz nicht verstehen, aber sie hat womöglich in ihrem Leben so manchen Schmerz überstehen müssen (und ist mittlerweile sogar ein Pflegefall), also sieh es ihr nach, wenn sie gegenüber seelischem Kummer hart geworden ist. Vielleicht hat sie ja sogar einen Rat für dich?

Es gibt zwei Arten Dinge loszulassen. Hängt von der Stellung der Handfläche ab.
Du sprichst von der Stellung "Handfäche nach unten"
Man kann auch die Stellung "Handfläche nach oben" im Sinn haben.
In beiden Fällen öffnet man die Faust.

Alles hat seine Zeit. Weise ist es, den Zeitpunkt zu erkennen.
Wenn man ständig über seine persönlichen Grenzen geht, wird man krank.
Wem ist dabei geholfen? Der Großmutter?
Dem Mann? Der Tochter? Luna?

Oder du akzeptierst die Dunkelheit und besinnst dich auf etwas, das heutzutage als unfein gilt: deinen Stolz, deine selbstempfundene Würde, die dir sagt: Steh aufrecht und trotze dem Sturm! Wenn du lernst, jeden schlimmen Tag, an dem du durchhältst, als siegreichen Tag zu begreifen, hast du eine gute Chance, das Tief nicht nur unbeschadet, sondern auch mit Gewinn zu überstehen.

Der Bambus biegt sich sanft im Sturm und danach schüttelt er nachdenklich sein Haar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum nicht?
Ist sie nicht gerade bei persönlicher einsicht, die man ja durch selbst-bewusstsein erlangt, am hilfreichsten,
weil sie gerade an dieser einsicht, diesem gewahr werden, wie man tickt, anknüpfen kann?
Der Witz ist, dass sie eben nicht anknüpft. Sie besteht darin, irgendein vergessenes emotionales Erlebnis auszugraben und zur Ursache der psychischen Störung zu erklären - in der Hoffnung, dass der Patient sich so sehr daran festbeißt, dass er die Angst mitsamt des emotionalen Erlebnisses überwinden kann. Ich gebe dir ein persönliches Beispiel:

Ich bin Hypochonder und nebenbei Psychonaut. Meine Vergangenheit analysiere ich in Krisenzeiten automatisch und stoße dabei auf allerlei hochemotionale Kindheitserlebnisse, die mir genauestens begründen, warum ich mich so sehr vor Krankheiten fürchte. Das ist alles sehr interessant und aufschlussreich, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass die Gefahren, die ich übermäßig fürchte, real sind, und es ändert nichts an der Tatsache, dass die Angst da ist.

Vor drei Jahren ging ich deshalb von Arzt zu Arzt. Neurologen verschrieben mir Medikamente, die fett machten und allerlei Nebenwirkungen hatten, aber keine Hauptwirkung. Wenn ich darauf hinwies, verdreifachten sie die Dosis. Psychotherapeuten befragten mich nach meiner Vergangenheit, um Gründe ausfindig zu machen, und ich nannte ihnen hundert mir längst bekannte Gründe und einige neue dazu. Sie freuten sich über diese Entdeckungen, aber die Angst blieb. Nun fiel ihnen nichts mehr ein, weswegen sie mir Medikamente verschrieben, die nur Nebenwirkungen hatten.

Ein einfacher Ganztagsjob half mir mehr als alle Ärzte miteinander, und kaum war ich einen Monat in Arbeit, setzte ich die Medikamente ab und besuchte keinen Arzt mehr in dieser Sache. Die Angst ist nach wie vor da und ihr Stärkegrad verhält sich umgekehrt proportional zu meinem Müdigkeitsgrad, aber die Erkenntnis, dass sie nicht ärztlich heilbar ist, weckt immer wieder den Stolz in mir, sinnlose Abhängigkeiten zu unfreiwilligen Kurpfuschern zu vermeiden.

Die einzige sinnvolle Psychotherapie, insofern nicht schwere psychische Störungen vorliegen, ist meiner Ansicht nach gezielte Konditionierung, und die kann man auch selbst durchführen, wenn es notwendig ist.
 
Liebe Luna,

zweifelst du an der Therapie oder an dem Therapeuten? Wenn du das Gefühl hast, der Therapeut bringt dir nichts dann kannst du ihn natürlich jederzeit wechseln.

Alles Gute für dich!:umarmen:
 
@ Luna2013

DU bist ein großartiges Wesen und du vollbringst täglich aufs Neue unglaubliche Wunder!
Du darfst deinen Verstand und dein Herz gleichzeitig öffnen - dein Herz, die Liebe zu dir selbst! Den Verstand, der diese Liebe zu dir selbst zulässt.
Hervorragend und wichtig ist dein Erfolgstagebuch - führe es weiter, schreibe auch die kleinen Erfolge hinein - davon gibt es eine riesige Menge, wenn es auch lächerlich erscheint, aber jede Kleinigkeit die du täglich positiv erledigst trägt zum großen Gnzen bei und ist desshalb ungeheuer WICHTIG!
Habe heute den Fussboden gewischt - er glänzt und es riecht gut!
Habe den Rasen gemäht - ein schönes Gefühl auf dem frisch gemähten Rasen, barfuß zu gehen!
Mittagessen gekocht - nichts ist übrig geblieben = es hat allen geschmeckt, ich bin eine tolle Köchin.
Bin mit meiner Tochter und Luna im Sonnenschein spazieren gegangen - das hat mir gut getan, ich habe Sonne getankt

... so in etwa, immer mit einem richtig guten Gefühl dazu und auch immerwieder die vergangenen Tage durchlesen!

Es ist wirklich wichtig für dich, eine Arbeitsstelle zu finden die dich erfüllt! Diese Fülle trägst du nämlich mit dir!

Was kann deine Oma noch tun? Geschichten erzählen? Vorlesen?

Was können deine Kinder für dich schon tun? Im Haushalt mithelfen, Waschmaschine füttern? Abwasch, Müll, Garten?

Fordere Hilfe für DICH ein! Aus deiner unmittelbaren Umgebung! Es gibt mehr hilfsbereite Menschen um dich herum als du denkst!

Liebe, Sonne, Kraft und MUT für dich!

Liebe Grüße
 
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Hallo Luna,
Du erledigst - Job - Haushalt - Pflege Deiner Oma.
Unterstützt Dich Dein Freund den gar nicht?
Ich meine, vermutlich wäscht - bügelst - kochst etc. Du für ihn.
Was tut er für Dich?
Glg W.
 
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