Keine Erinnerung an meine Träume

Krimhild

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9. Februar 2012
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778
Es ist immer wieder eine Freude für mich hier im Träume-Forum zu lesen. Einige von Euch haben wirklich interessante und schöne Träume. Und sie sagen oft so viel aus.

Leider konnte ich mich, solange ich zurückdenken kann, noch nie an meine Träume erinnern. Woran das liegt weiß ich nicht. Es war einfach immer schon so. Ich hatte nie Schlafprobleme. Jedoch habe ich, seit mein Kind gegangen ist, einen anderen Schlafrhythmus. Ich schlafe jetzt sehr viel später ein. Doch wenn ich einmal eingeschlafen bin, dann schlafe ich immer tief und fest bis zum Morgen. Allerdings kann ich mich beim Aufwachen nie an einen Traum erinnern.

Gerade jetzt nach dem Tod meines Kindes macht es mich besonders traurig, das ich keine Erinnerungen an meine Träume habe. Vielleicht habe ich ja schon öfter mal von ihm geträumt. Aber wenn ich morgens aufwache, ist nichts da. Oder gibt es vielleicht Techniken die mir dabei helfen können, mich zu erinnern?

LG Krimhild
 
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Liebe Krimhild,

eigentlich träumen wir die ganze Nacht über, entscheidend für das Erinnern ist jedoch eine gewisse Nähe zum Bewußtsein. Um uns an etwas erinnern zu können, müssen wir uns jedoch das Geschehen innerhalb von 5 Sekunden nochmals ins Gedächtnis zurückrufen. Bei den Träumen ist es nun so, daß wir uns eigentlich nicht an das Traumgeschehen direkt erinnern, sondern an eine Art Protokoll, das kurz vor dem Öffnen der Augen aus dem Bewußten erstellt wird. Man vermutet zudem, daß komplexe Geschichten erst in einer gewissen Nähe zum Bewußtsein entstehen können (REM-Phase). Das Problem kann also in diesem Zusammenhang in Deinem Schlafrhythmus und Deinem Aufwachprozeß liegen, bei dem Du zum Beispiel direkt und sehr schnell aus der Tiefschlafphase ins Bewußtsein geführt wirst.

Träume finden eigentlich immer statt, denn ist der Arbeitsprozeß des Gehirns, der sich im Hintergrund in unserem Unbewußten abspielt. Die Schaltzentrale Hypothalamus entscheidet jedoch darüber, welche Informationen der Realität oder der Fiktion zugeordnet werden sollen. Ein wichtiger Schalter für diese Zuordnung ist das Schließen und Öffnen unserer Augen, denn es macht keinen Sinn eine Information auf diese Kriterien zu überprüfen, wenn keine Informationen mehr über das Auge eingehen können.

Der Augenblick, in dem Du morgens die Augen öffnest, wird also der Bezug zur Realität hergestellt und das Geträumte als unwichtiges Geschehen deklariert und im Unbewußten abgelegt. Um sich überhaupt an einen Traum erinnern zu können, ist es also wichtig die Augen nicht gleich zu öffnen, sondern nochmals die Aufmerksamkeit auf das Innere zu richten, um über die nachhallende Stimmung aus den Träumen, das Ende des Traumfadens wieder aufnehmen zu können.

Du solltest auch versuchen den Weg zu Deinen Träumen nicht nur beim Erwachen zu suchen, sondern einfach einmal am anderen Ende beim Einschlafen beginnen. Du darfst nicht vergessen, daß Du schon mit dem Schließen der Augen die Traumwelt betrittst. Du kannst Dir auch bei Deinem Einschlafritual eine kleine Zauberformel mit auf den Weg geben (z.B.: "Ich möchte mich an meinen Traum erinnern."). Sofern Du Dich mit einem Engel verbunden fühlst – kannst Du solche Formeln noch effektiver gestalten, indem Du diese Botschaft mit Deinem Engel verbindest (z.B.: "Lieber Engel schenke mir bitte die Erinnerung an meine Träume.").

Das klingt jetzt sicherlich etwas abgehoben, aber solche suggestive Botschaften können im Seelenbereich mehr bewegen, als mancher glauben mag. Du hast Dich im Grunde auch schon auf den Weg in Deine Traumwelt gemacht, indem Du dieses Thema eingestellt und damit bereits den Fokus auf diese Seelenwelt gerichtet hast. Bei alledem solltest Du aber nicht vergessen, daß Seeldinge ihre Zeit brauchen und der besonderen Zuwendung bedürfen.


Für Dich etwas von meinem Mondstaub, der Dir einen schönen Traum verspricht :zauberer2
Merlin
 
@ Merlin

Der Augenblick, in dem Du morgens die Augen öffnest, wird also der Bezug zur Realität hergestellt und das Geträumte als unwichtiges Geschehen deklariert und im Unbewußten abgelegt. Um sich überhaupt an einen Traum erinnern zu können, ist es also wichtig die Augen nicht gleich zu öffnen, sondern nochmals die Aufmerksamkeit auf das Innere zu richten, um über die nachhallende Stimmung aus den Träumen, das Ende des Traumfadens wieder aufnehmen zu können.

Das Thema finde ich jetzt sehr interessant.

Hab ich das jetzt falsch verstanden? Denn ich erinnere mich oft (nicht immer) an Träume auch wenn ich die Augen sofort öffne.
Bei Alpträumen ist doch das Augenöffnen wie eine Rettung in letzter Sekunde, ich bin dann zwar noch im Traumgeschehen, aber die vertraute Umgebung zeigt, es war ja nur ein Traum.
Oft träume ich aber auch so einen Quatsch, dass ich beim besten Willen keine Erklärung finde was ich da evtl. verarbeitet haben könnte/sollte.

Oder merkt man nicht ob man die Augen sofort oder etwas später öffnet?

Dann könnte man es jedoch nicht kontrollieren...oder?
 
Liebe Bougenvailla,

mit dem Öffnen der Augen wird ja erst der Schalter betätigt, der zur Markierung des Geschehens als real oder fiktiv führt. Alle Informationen werden in kleine Zeitpäckchen von 500 Millisekunden gepackt und dann zu einem Zeitpaket von 3 Sekunden geschnürt, daß dann als Gegenwart empfunden wird. Um jedoch eine Veränderung der Situation wahrnehmen zu können, braucht man zum Vergleich mindestens zwei solcher Zeitpakete. Bis dann überhaupt eine Handlung eingeleitet werden kann, verstreichen noch weitere 500 Millisekunden – 7 Sekunden. Erst danach werden alle Funktionen zugeschaltet, die im Wachzustand benötigt werden und die Gehirnfrequenz wird langsam erhöht.

Entscheidend dabei ist aus welchem Bewußtseinszustand man heraus erwacht. Ich hatte ja schon erwähnt, daß vermutlich komplexe Träume erst in größerer Nähe zum Bewußtsein in der REM-Phase entstehen können. Solche Phasen finden zwar während des Schlafes häufiger statt, da wir aber im Anschluß immer wieder in eine Tiefschlafphase fallen, in der wir keine Möglichkeit haben uns das Erlebte nochmals vor Augen führen zu können, ist ein Erinnern an diese Träume nicht mehr möglich. Wer also in seinem Schlafrhythmus direkt aus einer Tiefschlafphase erwacht, wird sich deshalb auch an keinem Traum mehr erinnern können.

Albträume finden immer in einer REM-Phase statt und führen auch immer zur Flucht in das Bewußtsein. Der Druck der Angst ist dort so groß, daß sie auch in das Bewußtsein getragen wird. Bei jedem Traum wird bewußt oder auch unbewußt die Grundstimmung mit in den Tag getragen, deshalb ist es ja auch für das Seelenheil eines Menschen sinnvoll sich mit seinen Träumen zu beschäftigen.

Ich hoffe, daß ich Dir trotz der sehr stark verkürzten Darstellung dieser komplexen Vorgänge dennoch Deine Fragen hinreichend beantworten konnte.


Merlin :zauberer2
 
Bei jedem Traum wird bewußt oder auch unbewußt die Grundstimmung mit in den Tag getragen, deshalb ist es ja auch für das Seelenheil eines Menschen sinnvoll sich mit seinen Träumen zu beschäftigen.

Ich hoffe, daß ich Dir trotz der sehr stark verkürzten Darstellung dieser komplexen Vorgänge dennoch Deine Fragen hinreichend beantworten konnte.


Merlin :zauberer2

Vielen herzlichen Dank für die ausführliche Erklärung.
Werde mich jetzt doch mal intensiver mit der Thematik beschäftigen.

Hatte bisher nie wirklich darauf geachtet, beim Alptraum war ich dann froh, dass es nur ein Traum war, und alles andere habe ich als Schmarrn schnell wieder vergessen.

Danke und traumhaften Gruß
 
Ich könnte mir gar nicht vorstellen "nie geträumt zu haben" .. also jedesmal nie zu wissen, dass ich geträumt habe. Träume sind echt was wunderbares und geben manchmal doch recht viel Aufschluß über einen selbst. Das merk ich gerade mehr und mehr. In Stressphasen ist das Deuten dann immer recht einfach :rolleyes:
 
Liebe Krimhild,

eigentlich träumen wir die ganze Nacht über, entscheidend für das Erinnern ist jedoch eine gewisse Nähe zum Bewußtsein. Um uns an etwas erinnern zu können, müssen wir uns jedoch das Geschehen innerhalb von 5 Sekunden nochmals ins Gedächtnis zurückrufen. Bei den Träumen ist es nun so, daß wir uns eigentlich nicht an das Traumgeschehen direkt erinnern, sondern an eine Art Protokoll, das kurz vor dem Öffnen der Augen aus dem Bewußten erstellt wird. Man vermutet zudem, daß komplexe Geschichten erst in einer gewissen Nähe zum Bewußtsein entstehen können (REM-Phase). Das Problem kann also in diesem Zusammenhang in Deinem Schlafrhythmus und Deinem Aufwachprozeß liegen, bei dem Du zum Beispiel direkt und sehr schnell aus der Tiefschlafphase ins Bewußtsein geführt wirst.

Träume finden eigentlich immer statt, denn ist der Arbeitsprozeß des Gehirns, der sich im Hintergrund in unserem Unbewußten abspielt. Die Schaltzentrale Hypothalamus entscheidet jedoch darüber, welche Informationen der Realität oder der Fiktion zugeordnet werden sollen. Ein wichtiger Schalter für diese Zuordnung ist das Schließen und Öffnen unserer Augen, denn es macht keinen Sinn eine Information auf diese Kriterien zu überprüfen, wenn keine Informationen mehr über das Auge eingehen können.

Der Augenblick, in dem Du morgens die Augen öffnest, wird also der Bezug zur Realität hergestellt und das Geträumte als unwichtiges Geschehen deklariert und im Unbewußten abgelegt. Um sich überhaupt an einen Traum erinnern zu können, ist es also wichtig die Augen nicht gleich zu öffnen, sondern nochmals die Aufmerksamkeit auf das Innere zu richten, um über die nachhallende Stimmung aus den Träumen, das Ende des Traumfadens wieder aufnehmen zu können.

Du solltest auch versuchen den Weg zu Deinen Träumen nicht nur beim Erwachen zu suchen, sondern einfach einmal am anderen Ende beim Einschlafen beginnen. Du darfst nicht vergessen, daß Du schon mit dem Schließen der Augen die Traumwelt betrittst. Du kannst Dir auch bei Deinem Einschlafritual eine kleine Zauberformel mit auf den Weg geben (z.B.: "Ich möchte mich an meinen Traum erinnern."). Sofern Du Dich mit einem Engel verbunden fühlst – kannst Du solche Formeln noch effektiver gestalten, indem Du diese Botschaft mit Deinem Engel verbindest (z.B.: "Lieber Engel schenke mir bitte die Erinnerung an meine Träume.").

Das klingt jetzt sicherlich etwas abgehoben, aber solche suggestive Botschaften können im Seelenbereich mehr bewegen, als mancher glauben mag. Du hast Dich im Grunde auch schon auf den Weg in Deine Traumwelt gemacht, indem Du dieses Thema eingestellt und damit bereits den Fokus auf diese Seelenwelt gerichtet hast. Bei alledem solltest Du aber nicht vergessen, daß Seeldinge ihre Zeit brauchen und der besonderen Zuwendung bedürfen.


Für Dich etwas von meinem Mondstaub, der Dir einen schönen Traum verspricht :zauberer2
Merlin


Lieber Merlin,

vielen Dank für Deine liebe und ausführliche Erklärung.

Wow - damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Für mich klingt das auch alles andere als abgehoben. Schön das Du die Engel erwähnst. Gerade vor ein paar Wochen habe ich angefangen mich intensiver mit ihnen zu beschäftigen. Das Thema ließ mich gar nicht los.

Ich habe es immer schon bedauert, das ich mich an meine Träume nicht erinnern kann. Und ich weiß das jeder Mensch mehrmals in der Nacht träumt. Aber irgendwie hatte ich es innerlich fast abgehakt mich jemals erinnern zu können. Und ich dachte diese wunderschöne Traumwelt bleibt unerreichbar für mich.

Doch Du hast mir jetzt richtig Mut gemacht. Durch Deine Erklärung ist mir einiges klarer geworden. Jetzt lasse ich das alles erst einmal in Ruhe auf mich wirken. Besonders das kleine Ritual vor dem Einschlafen hört sich für mich sehr schön an. Und wer weiß, vielleicht gelingt es mir ja noch eine Tür zu meinen Träumen zu öffnen.

Vielen Dank für den Monstaub und liebe Grüße, Krimhild :danke:
 
Aber wenn ich morgens aufwache, ist nichts da. Oder gibt es vielleicht Techniken die mir dabei helfen können, mich zu erinnern?

LG Krimhild

Bei mir ist es so dass es immer Zeiten gibt da träume ich tagelang nichts, und dann jeden Tag. Bin selbst am rausfinden woran es liegt und die Traumwarscheinlichkeit erhöhen kann.

Angeblich soll es helfen wenn man sich vor dem Einschlafen vornimmt und in Gedanken sagt " ich will mich an meine Träume erinnern ". Sich so die Traumerinnerung antrainiert. Selbst habe ich festgestellt, dass die intensiveren Träume beim 2. mal einschlafen vorkommen wenn ich in der Nacht mal wach geworden bin und mich nochmal umgedreht habe.

Jetzt wäre es interessant zu wissen, ob Du a) viel Zeit zum schlafen hast? oder b) z.B. spät Abendessen tust?

Das späte und Vollwertige Abendessen kann auch ein Faktor eines schlechten Schlafes sein, somit sinkt auch die Traumwarscheinlichkeit (Habe ich bei mir festgestellt).
 
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Bei mir ist es so dass es immer Zeiten gibt da träume ich tagelang nichts, und dann jeden Tag. Bin selbst am rausfinden woran es liegt und die Traumwarscheinlichkeit erhöhen kann.

Angeblich soll es helfen wenn man sich vor dem Einschlafen vornimmt und in Gedanken sagt " ich will mich an meine Träume erinnern ". Sich so die Traumerinnerung antrainiert. Selbst habe ich festgestellt, dass die intensiveren Träume beim 2. mal einschlafen vorkommen wenn ich in der Nacht mal wach geworden bin und mich nochmal umgedreht habe.

Jetzt wäre es interessant zu wissen, ob Du a) viel Zeit zum schlafen hast? oder b) z.B. spät Abendessen tust?

Das späte und Vollwertige Abendessen kann auch ein Faktor eines schlechten Schlafes sein, somit sinkt auch die Traumwarscheinlichkeit (Habe ich bei mir festgestellt).


Lieber Gluecksstern,

vielen Dank für Deine Antwort. Es ist schön das Du Dich an einige Träume erinnern kannst. Bei mir klappt es bisher gar nicht. Ich kann mich ganz verschwommen an einen Traum erinnern. Da war ich ein kleines Mädchen und es ist Jahrzehnte her. Aber das war es auch schon.

Mit dem Einschlafen habe ich seit dem Tod meines Sohnes Probleme. Aber wenn ich schlafe, dann schlafe ich durch. Zumindest erinnere ich mich nicht daran, falls ich nachts kurz wach werde. In der Regel kann ich dann auch ausschlafen. Es klingelt also kein Wecker.

Das mit dem späten Essen ist tatsächlich ein Problem. Wir kochen immer abends. Das liegt an den Schichten meines Partners. Ich muss mal schauen ob ich das etwas vorziehen kann.

Liebe Grüße, Krimhild
 
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