Das Quälende dabei ist aber die Ungewissheit...und die Sehnsucht. Und dieses Funktionieren nach aussen hin...innen nur Freudlosigkeit. Manchmal kann ich mich gut ablenken, und denke mal nicht an ihn. Am Vormittag geht's ganz gut, Mittag und Nachmittag auch, und dann so ca. ab 16 Uhr holt es mich wieder ein.
du nimmst wir die worte beinahe aus dem mund! auch mir gehts kurz nach dem aufwachen immer ganz gut. und irgendwann im laufe des tages nistet sich die gedankenspirale wieder ein im kopf.. bis zum abend hin füllt sie mein gesamtes denken aus.. ein gedankencocktail aus schuld- und verlustgefühlen.
ich konnte aber zumindest schon gewisse zusammenhänge erkennen, welche tätigkeiten mich beruhigen und erden, und von welchen dingen ich besser die finger lasse, weil sie den schmerz nur noch intensivieren.
und ich habe auch schon einiges an positiven entwicklungen festgestellt, die aufgetreten sind, seit ich keinen kontakt mehr zu meinem sv habe.
ich nehme mir seit beginn unserer funkstille immer öfter ganz bewusst zeit, die menschen in meiner umgebung kennenzulernen. und zwar genau die menschen, die ich früher immer übersehen habe, bei denen ich mir einfach nie die zeit genommen habe, mich näher mit ihnen auseinanderzusetzen und einfach mal nachzufragen: wie gehts dir wirklich? was bist du für einer/eine?
warum ich mir früher nie für soetwas zeit genommen hab? weil ich seit dem zusammentreffen mit meinem sv nach und nach jede begegnung mit anderen menschen als "weniger intensiv", "weniger tiefgehend" , weniger "sinnvoll" eingestuft hab. ich wollte mich einfach nicht mehr mit weniger zufrieden geben..was ja vollkommen idiotisch ist - man kann so eine verbindung niemals mit irgendeiner anderen zwischenmenschlichen verbindung vergleichen.. genau das hab ich gemacht - und das ergebnis war, daß ich mich nach einiger zeit von meiner familie und meinem freund abgeschottet hab, mich zugemacht hab, und fast niemanden mehr an mich rangelassen hab, außer ihn. ich bin da vollkommen reingekippt..
und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ist ein teil von mir groteskerweise dankbar darüber, daß er den kontakt abgebrochen hat, sonst wäre ich zu dieser erkenntnis nie gekommen - wäre weiterhin blind gewesen für alles andere.
aber wies halt so ist quäl ich mich trotzdem immer wieder mit fragen wie: wäre ich nicht auch irgendwie anders zu dieser erkenntnis gekommen?
was wäre wenn..