Katholische Kirche vor dem Kollaps?

Nö, ist es nicht. Ich hatte ihn bisher zumindestens für einen intelligenten Menschen gehalten (völlig unabhängig davon, was ich sonst von ihm halte).
die sache ist halt die, dass der begriff "heiden" im mittelalter von der christlichen kirche als begriff für ungläubige bzw. manchmal auch überhaupt für alle nichtchristen geprägt worden ist.

die vorchristlichen germanen, römer, griechen usw. haben sich meines wissens nicht selbst als heiden bezeichnet sondern wurden von den christen wegen ihres nichtchristlichen glaubens so genannt.
die positive konnotation des begriffs "heiden" durch verschiedene naturgläubige usw. hat sich, so weit ich weiß, erst später ergeben.
der ratzinger verwendet den begriff also aus sicht der christlichen lehre völlig korrekt. bzw könnte man auch sagen, er verwendet ihn historisch korrekt.
 
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Weil der Begriff "Heide" Abtrünnigkeit von der Kirche bedeutet und weniger eine alternative Glaubensgemeinschaft. Ich weiß zwar nicht wie das Wort etymologisch zu bewerten ist, aber für mich war das grundsätzlich eine christliche Kennzeichnung für Nicht-Christen. Und das ist dann schon hart, weil Ratzinger das offenbar auf all jene anwendet, die sich nicht der katholischen Doktrin unterwerfen.
Nein, das wendet er auf diejenigen Christen an, die mit Gott und Jesus Christus und dem Heiligen Geist nichts zu tun haben und diese drei nicht in sich suchen. Tust Du das nicht, bist Du kein katholischer Christ. Und das bemängelt er eben an seiner Kirche, daß sie Mitglieder mitschleppt, die gar keine Gläubigen sind. Den Verantwortlichen in der Kirche ist durchaus bewusst, daß die Kirche hohl und leer geworden ist. Laufend ist von "Erneuerung" die Rede - und die wird nicht dazu führen, daß in Europa mehr Christen entstehen, sondern es werden weniger werden. Das muß man dann hinnehmen, wenn man erkennt, daß man ein riesiger Wasserkopf ohne Fleisch geworden ist. (spirituelle Demenz, siehe die letzte Moralpredigt des Papstes Franziskus an seine Kardinäle.)
 
Weil der Begriff "Heide" Abtrünnigkeit von der Kirche bedeutet und weniger eine alternative Glaubensgemeinschaft. Ich weiß zwar nicht wie das Wort etymologisch zu bewerten ist, aber für mich war das grundsätzlich eine christliche Kennzeichnung für Nicht-Christen. Und das ist dann schon hart, weil Ratzinger das offenbar auf all jene anwendet, die sich nicht der katholischen Doktrin unterwerfen.
Heiden waren früher diejenigen, die noch dem "alten" Glauben angehörten und von der Kirche unbedingt bekehrt werden sollten (das ging zur Not auch mit Waffengewalt). Damals geschah sehr viel Unrecht gegen die Heiden, wofür bis heute von den Verantwortungsträgern der Kirche keine Entschuldigung kam.
Und heute gibt es ein (oder gar mehrere) Neuheidentum (Neuheidentümer), was (welche) versucht (versuchen) an den alten Glauben wieder anzuknüpfen.
 
Nein, das wendet er auf diejenigen Christen an, die mit Gott und Jesus Christus und dem Heiligen Geist nichts zu tun haben und diese drei nicht in sich suchen. Tust Du das nicht, bist Du kein katholischer Christ. Und das bemängelt er eben an seiner Kirche, daß sie Mitglieder mitschleppt, die gar keine Gläubigen sind. Den Verantwortlichen in der Kirche ist durchaus bewusst, daß die Kirche hohl und leer geworden ist. Laufend ist von "Erneuerung" die Rede - und die wird nicht dazu führen, daß in Europa mehr Christen entstehen, sondern es werden weniger werden. Das muß man dann hinnehmen, wenn man erkennt, daß man ein riesiger Wasserkopf ohne Fleisch geworden ist. (spirituelle Demenz, siehe die letzte Moralpredigt des Papstes Franziskus an seine Kardinäle.)

glaub ich nicht. Jemand der an die Dreifaltigkeit glaubt, aber z.b. dennoch dafür ist, dass Frauen das Priesteramt ausführen dürfen ist aus Sicht von Ratzinger ein Heide - so würde ich das zitat lesen. Heidentum ist das was nicht mit dem Katechismus übereinstimmt.
 
Nein, "Heide" bedeutet nicht "Abtrünnigkeit von der Kirche" sondern "ohne kirchlich anerkannte Taufe". So ein Zustand kann unterschiedliche Gründe haben!

Lies das Zitat von Ratzinger nochmal, dann erkennst du dass das nict stimmen kann, dass er etwas anderes meint, denn er spricht ja von den vielen Schein-Christen, die in Wirklichkeit Heiden sind...und von denen ist anzunehmen, dass sie getauft sind.
 
Heiden waren früher diejenigen, die noch dem "alten" Glauben angehörten und von der Kirche unbedingt bekehrt werden sollten (das ging zur Not auch mit Waffengewalt). Damals geschah sehr viel Unrecht gegen die Heiden, wofür bis heute von den Verantwortungsträgern der Kirche keine Entschuldigung kam.
Und heute gibt es ein (oder gar mehrere) Neuheidentum, was versucht an den alten Glauben wieder anzuknüpfen.

das ist vielleicht ne zeitgenössische Deutung...Muslime sind aus der Sicht der Kirche ebenfalls Heiden.
 
Nein, "Heide" bedeutet nicht "Abtrünnigkeit von der Kirche" sondern "ohne kirchlich anerkannte Taufe". So ein Zustand kann unterschiedliche Gründe haben!
Exakt. Und heute ist zu bemängeln, daß Familien ihre Kinder zwar taufen lassen, aber keinen Glauben pflegen in sich drin. Das ist ein tägliches Geschäft, wenn nicht ein stündliches oder minütliches. Und nichts, was man durch den Besuch des Weihnachtsgottesdienstes ersetzen könnte.
 
Jemand der an die Dreifaltigkeit glaubt, aber z.b. dennoch dafür ist, dass Frauen das Priesteramt ausführen dürfen ist aus Sicht von Ratzinger ein Heide - so würde ich das zitat lesen. Heidentum ist das was nicht mit dem Katechismus übereinstimmt.
Da liest du es falsch. Heidentum ist nicht dasselbe wie Häresie oder Apostasie, auch wenn beide sozusagen heidnische Züge tragen können.
 
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das ist vielleicht ne zeitgenössische Deutung...Muslime sind aus der Sicht der Kirche ebenfalls Heiden.
Muslime sind - wie Christen auch - Monotheisten. Heiden sind idR Pantheisten. Und dann gibt es noch die Atheisten.
Da liegen völlig unterschiedliche Weltbilder zugrunde, die kann man doch nicht alle in den Topf "Heiden" schmeißen.
 
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