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ping
Guest
nein, du verstehst das nicht. Ich würde sehr gerne an was glauben können, denn das würde sehr vieles vereinfachen, aber da ich weiß, dass gewisse Religionen die Gutgläubigkeit von Menschen gezielt ausnutzen, um längst veraltete Konzepte aufrecht zu erhalten, kann ich das halt nicht.
Kennst du das platonische Höhlengleichnis?
In einer Höhle sitzen, mit dem Rücken zum Ausgang über ihnen, Leute an der Wand, gefesselt, so dass sie immer auf die Höhlenwand vor sich sehen müssen.
Über ihnen im Ausgang der Höhle stehen Dinge. Die Sonne scheint rein und wirft die Schatten der Dinge an die Höhlenwand, auf die die Gefesselten gucken. Da sie nichts anderes kennen, als die Schatten der Dinge, halten sie diese für die einzig wahre Erscheinungsform der Dinge, sie GLAUBEN, dass es die einzig wahre Form ist.
Diese Menschen sind mit denen vergleichbar, die nicht versuchen, hinter die offensichtliche "Realität" zu blicken, sich aus den Fesseln zu befreien und zum Ausgang der Höhle zu klettern.
Ich bin nun jemand, der versucht hat, das zu tun, aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich verstehen kann, was ich da oben sehe, es ist nur der erste Schritt aus der Dunkelheit.
Ich will damit den Glauben nicht schlecht reden, er kann eine gute Sache sein, wenn er in die richtigen Kanäle fließt, aber er birgt leider auch immer die Gefahr, dass man anderen Nichtgläubigen oder Andersgläubigen seinen eigenen Glauben überstülpen möchte, was dann zu Streit und Glaubenskriegen führt, deshalb sehe ich "Glauben" so kritisch.
Historische Fakten zu recherchieren ist dagegen eine ganz neutrale Angelegenheit.
Und warum sollte jemand den Verstand verlieren, oder sich lächerlich machen, wenn er was glaubt? Er befindet sich doch in einer eindrucksvoll großen Gemeinde von Mitgläubigen.
Historische Fakten beschreiben quasi den Umriss der Schatten und deren Getanze auf der Wand.
Wenn Anderen etwas übergestülpt werden soll, hat es nichts mit Glauben zu tun, denn jemand, der glaubt, weiß, dass das erstens nicht geht und zweitens auch nicht Sinn der Sache wäre.
Die so "eindrucksvolle Menge der Gläubigen" sieht zum großen Teil auch nur den Schatten.
Vielleicht könnte man sich da differenzierter ausdrücken, denn Glaube ist nicht gleichbedeutend mit "einer Religionsgemeinschaft angehören". Glaube ist sogar innerhalb von Religionsgemeinschaften oft suspekt, denn es muss ja immer noch alles "im vernünftigem Rahmen" bleiben.