meiner meinung und erfahrung nach lernt man aus büchern und seminaren zwar karten
legen, aber nicht karten
deuten. denn es kommt m.m.n. im wesentlichen darauf an, sich den karten und ihrer sprache zu öffnen, statt vorgegebene bedeutungen und kombis, als auch techniken nachzuahmen und auswendigzulernen.
denn dann kommt genau das dabei raus, was man hier im forum immer wieder beobachten kann: user reihen standart- kartenbedeutungen aneinander, berechnen irgendwelche anderen karten (versteckte, quersummen, u.s.w.), und blenden sie scheinbar wahllos in den deutungsmischmasch mit ein. und das finde ich fast schon fahrlässig (gerade wenn es sich bei der/m fragesterin/in um eine leicht beeinflussbare person handelt, die ihr herz daran hängt
).
meines erachtens nach beginnt karten deuten mit dem bewusstsein, und der bereitschaft, sich darauf einzulassen. nicht mit dem bedürfnis, so rasch als möglich eine antwort auf die brennende/n frage/n zu bekommen, die beruflichen chancen, oder die gefühle irgendeines herzenskandidatens auszutesten. wenn ich das so lese, vermisse ich immer ein wenig den respekt vor den karten. und ich frage mich, wie weit es denn mit der eigenverantwortung her ist.
schliesslich, und das nur als kurze anmerkung, benötigt man doch keine karten, um herauszufinden, was man für einen anderen menschen empfindet. und vorher auszuloten, wie die aktien stehen, ist m.m.n. nicht fair (wem würde es gefallen, so ausgeforscht zu werden?); denn die liebe ist kein handel, und es geht nicht um den höchsten profit, oder? aber das muss jeder mit sich selbst ausmachen. oder sollte... und auch selbst entscheidungen treffen für das eigene leben.
denn die karten sind ein wunderbares medium, ein wenig mehr über sich selbst, und damit auch über die eigenen gefühle herauszufinden (für obig erwähnte fragen
); über den eigenen weg, den man gehen möchte. es ist eine art "kommunikation" über ein höheres level (des selbst), dass durch die karten angeregt wird. denn dort findet man die meisten antworten ohnehin... und die richtigen fragen
nicht die karten bestimmen dein schicksal, das bist du selbst!
und über diesen intuitiven austausch, kann man lernen, über eine karte, kleine kombinationen, zwei, drei karten, nur für sich, bis man langsam ein gespür dafür bekommt. nicht gleich ein grosses blatt, oder grosse tafel, die in ihrer masse an informationen fast erschlagend ist für einen karten- novizen, nicht gleich eine 3x3, oder kleine tafel, die ebenso sehr profund gedeutet werden kann. kann. aber es kommt mir so vor, als sei das hier fast vollkommen aus der mode gekommen.
karten deuten bedeutet m.m.n. auch, sich ganz auf ein bild einzulassen, sei es 1, 3, 9, oder 36. bis man auf den grund gestossen ist, und das verständnis beginnt. man kann an einer tafel wachsen, und muss nicht wieder und wieder legen (am besten noch auf die selbe frage
ironie!)... wer üben will, der kann tageskarten ziehen (es gab da mal einen gemeinschaftsthread, in den verschiedene user ihre tageskarten eingestellt haben), oder sich an die legungen der anderen foris herantasten...
mir ist bewusst, dass dieser text wieder, wenn schon nicht gelesen, zumindest nicht angenommen wird. denn ich habe nicht das gefühl, dass es den meisten hier wirklich um das karten legen lernen geht. und das macht mich ein wenig traurig. als ob von den karten, und den deutern, verlangt wird, antworten auf knopfdruck auszuspucken.