Karmafreies Handeln

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Also karmafreies Handeln kann z.B. sein, daß ich hier ins Forum mal ne zeitlang gar nichts poste :D Das "Nichtstun" ist streng genommen aber auch eine Handlung, also eine Entscheidung, eben nichts von mir zu geben, was bei anderen wieder etwas auslösen (und Karma verursachen) könnte... wenn ich mich also von der Außenwelt zurückziehe und z.B. den ganzen Tag nur meditiere, dann erzeuge ich im Außen auch keine "Wellen"... nur ist das auch recht menschlich gedacht.. denn wenn ich z.B. bei Freunden mich ne längere Zeit gar nicht melde oder blicken lasse, dann erzeugt das auch "Karma", denn die anderen sorgen sich vielleicht etwas, wie es mir geht und warum ich denn mich so rar mache... also ist das auch nicht der "perfekte" Weg... hm...

Nun, die "Angst" Karma zu erzeugen sollten wir vielleicht erstmal loslassen, denn jedes Leben und jede Veränderung setzt neue Ursachen für eine zukünftige Wirkung. LEBEN ist immer Veränderung und Bewegung. Je weniger man sich bewegt, desto starrer wird man.. Ich interpretiere "karmafrei" eher mit der Umschreibung "leidfrei" - sowohl für mich als auch für andere!

Erzeuge ich bei niemanden Leid (in bewußter Form), brauche ich mich auch vor evtl. negativen Folgen nicht fürchten. Helfe ich z.B. anderen, helfe ich mir indirekt auch selbst, da jedes gute, positive Handeln auch meiner eigene Psyche guttut und der Nächste ebenso in eine gute Stimmung kommt, wenn er spürt, daß er gerade Unterstützung und Hilfe erhält.

Das ist ein riesengroßes Thema, das man gerade im Alltag ganz bewußt erfahren und auch darüber nachdenken kann. Wenn ich versuche, mein Handeln möglichst harmonisch und konfliktfrei auszurichten, muß ich erst in mir eine Basis dafür schaffen, überhaupt motiviert zu sein, nicht nur an mich selbst zu denken, sondern auch den Gegenüber, die Mitmenschen usw. in meine "Lebensphilosophie" mit einzuschließen.

Man kann sich z.B. Vorbilder eines heilsamen Handelns suchen (sei es in der Religion wie Jesus, Buddha u.v.m.) oder sich an anderen bekannten "spirituellen" Meistern und Autoren vieler Bücher orientieren. Oder einfach nur in sein eigenes Inneres hören...

Ein karmafreies Handeln setzt eine tiefe, innere Verbindung mit allem Lebendigen voraus, denn wer "wirklich" lebt, wird von einer liebenden Harmonie getragen, die dann nicht aus Egoismus, Kampf ums Rechthaben oder Machtstreben besteht sondern eher das "Ganze", die Menschheit und Menschlichkeit umfaßt. Also den Weg aus der Trennung, aus dem Egoismus mehr ins gemeinsame, allumfassende Bewußtsein zu gehen.

Es geht daher gerade nicht um ein sich "getrennt fühlen" oder Trennen von meinen Mitmenschen sondern viel mehr um das Wissen, daß wir alle in unserem Wesenskern "eins" sind, das was Buddha und viele "Erleuchtete" und Weise schon seit langem in verschiendensten Worten umschreiben und ein gutes, leidfreies Handeln jeden einzelnen und auch alles, was wir jemals erlebt haben und erleben werden mit einschließt. Man so dann weniger im Leben kämpft (z.B. ums eigene "Recht"), dafür mehr Toleranz, Mitgefühl, Akzeptanz entwickeln lernt (ich betone besonders das "lernen", denn alles im Leben muß man lernen, auch das "karmafreie Handeln" ;) :D ) .

Das Leben so wie es gerade ist, annehmen zu können und zu lernen, genau so, wie z.B. der morgige Tag kommt, es zu akzeptieren - das hilft einem selbst auch ruhiger und entspannter zu werden. In der Entspannung und dem "Loslassen können" von den täglichen Alltagssorgen und Belastungen, daraus folgt dann eine neue innere "Ruhe", ein innerer Frieden und plötzlich wieder Kraft und Lebensfreude. Aus Lebensfreude entsteht kaum Leid - Freude erlebt man im Augenblick. Daher sprechen so viele "Weisheitslehrer" darüber, mehr im Augenblick, in der Gegenwart zu leben und nicht permanent im Gedanken ans Gestern oder Morgen den Tag zu verträumen...

Es hängt alles wunderbar zusammen, wenn man ein bißchen die Philosphie der "inneren Freiheit" verstanden hat und versucht, sie ein wenig im Alltag zu üben und zu leben. Nicht jeder Tag klappt da, oft fällt man wieder in alte Denk und Verhaltensweisen zurück, doch gibt es immer wieder Gelegenheiten, es neu zu versuchen... ein sehr spannendes Thema, das mich eigentlich schon sehr lange begleitet...

:danke: ein wunderschöner Beitrag , dem kann ich mit ganzem Herzen zustimen:)
 
zum Beispiel will des unbewusste im May die Phantasie erneurn, sehr zum Nachteil des Esoterischen Prozesses, rechtfertigt sich darin, und belächelt jene die in etwa wie zuvor weiter machen wollen.
 
Hallo ihr Lieben!

Beim Lesen eurer Texte kam mir spontan einiges in den Sinn.


Meine Vorstellung von richtigem Verhalten: (Primitiv formuliert...) :stickout3

1.) Mitmenschen einfach mal "wertfrei" begegnen. Egal wie derjenige aussieht, dick, schlank, klein, groß, ...

In jüngeren Lebensjahren war dieses Verhalten für mich eigentlich normal. Das hat sich irgendwann geändert. Weiß auch gar nicht mehr wann oder warum.


2.) Hilfsbereitschaft. Einem Mitmenschen helfen, egal wobei, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten.

Das macht mich z.B. glücklich. Es ist einfach ein tolles und schönes Gefühl. Es gibt mir eine bestimmte Fülle.
Liebe und Aufmerksamkeit geben, oder einfach mal nur ein guter Zuhörer sein.


Ich habe keineswegs vor "positives Karma" zu sammeln. Ich fühle mich dann einfach besser. Für mich ist das (momentan) der beste Weg im Leben.

Leider entwickelt sich (mMn) die Menschheit zurzeit in eine bedenkliche Richtung. In eine Richtung in der Äusserlichkeiten wichtiger sind als der Mensch dahinter, eine Richtung in der die Menschen immer selbstsüchtiger werden. Wie gesagt, meine Meinung.

Ich persönlich bin mit meinem Verhalten in den letzten Jahren diverse Male kräftig auf die Nase geflogen.

Daher ist mMn die Balance ein wichtiges Thema.
So zu leben ohne von anderen Mitmenschen ausgenutzt zu werden.



Liebe Grüsse, Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir fällt da eine Geschichte ein :

Es kam jmd. Und beleidigte Buddha.
Buddha blieb ruhig, hörte aufmerksam zu und sagte :
„Ich danke dir“
Der Mann der Buddha beleidigte, war verstört und sagte : „Bist
du verrückt geworden, ich beleidige dich, ich verletze dich und
du sagst nur danke??
Buddha sagte: „Ja, ich habe auf dich gewartet, ich habe dich in der Vergangenheit
beleidigt und ich habe auf dich gewartet, ohne dein Kommen wäre ich nicht vollkommen frei.

Nun, du warst der Letzte , die Konten sind geschloßen. Ich danke dir dafür und werde nichts
mehr dazu sagen. Genug ist genug, ich werde keine neue Kette anfangen.
Wenn du nicht gekommen wärst, hätte ich weiter auf dich gewartet.
Also nur weil es der Buddha ist, heisst das noch lange nicht, dass man unbedingt solche Geschichtlein über ihn erfinden muss.

Ich finde, die Vereinnahmung religiöser (z.B. buddhistischer) Lehren durch New Age-Weichspüler muss man nicht unbedingt akzeptieren. Die Geschichte ist weder im Sinne Buddhas oder der buddhistischen Lehren, noch würde sie beispielsweise im Pali-Kanon so Sinn ergeben.

Fake Buddha Quotes - "Nope, the Buddha didn't say that"
 
Ich möchte diesen Beitrag besonders hervorheben:
Rev. Genryu schrieb:
For those who keep raising the point that a quote that is misattributed to the Buddha is somehow fine because it’s nice or noble or whatever, that is entirely irrelevant. Honesty is a radical practice in Buddhism. Not just honesty when it suits us but being honest when things are misrepresented (even in a seemingly well intentioned manner).

One thing that the Buddha is recorded as saying is that when teachings or sayings are ascribed to him which he did not say, it is the duty of those who practice the Dharma to correct such misattributions. By asking Buddhists to allow misattribution and misrepresentation, once a quote is known not to be from the Buddha, you are asking them to be deliberately dishonest and to misrepresent the Buddha and the Dharma. That is not acceptable. Hold yourself to a higher standard – one of being as accurate and honest as you can be – and you will find it a far more transformative practice than making excuses for misattributed platitudes.
Meine mässig geglückte Übersetzung:
An jene, welche wiederholt darauf hinweisen, dass ein fälschlicherweise dem Buddha in den Mund gelegtes Zitat in irgendeiner Weise in Ordnung sei, weil es nett oder nobel oder sonstwas ist: das ist vollkommen irrelevant. Ehrlichkeit ist eine radikale Praxis im Buddhismus. Nicht nur Ehrlicheit, wenn sie uns passt, sondern ehrlich sein, wenn die Dinge falsch dargestellt sind (selbst wenn sie es in einer augenscheinlich gutgemeinten Art sind).

Eine Sache, von welcher überliefert ist, dass Buddha sie gesagt hat, ist, dass wenn Lehren oder Sprüche ihm zugeschrieben werden, welche nicht von ihm stammen, dann ist es die Pflicht jener, welche die Lehren praktizieren, solche falschen Zuschreibungen zu korrigieren. Von Buddhisten zu fordern, solche falschen Zuschreibungen und Darstellungen zu erlauben, bedeutet, dass wenn bekant ist, dass ein Zitat nicht vom Buddha stammt, dann heisst das, sie aufzufordern, bewusst unehrlich zu sein und den Buddha und die Lehren falsch darzustellen. Das ist nicht akzeptierbar. Halte dich an einen höheren Massstab - einen so genau und ehrlich zu sein, wie du es kannst - und du wirst es eine sehr viel stärker transformierende Praxis finden als Ausreden für falsch zugeschriebene Platitüden.
Rechte Rede ist ein Glied im achtfachen Pfad, und darunter gehört eben auch, dem Buddha nicht Zitate in den Mund zu legen, die er nie gesagt hat. Auch dann nicht, wenn sie gutgemeint sind.
 
ich finde auch, wir sind primitive Urchristen und sollten dazu stehen, und nicht very
snobish rüberkommen.

der Ursprung des achtfachen Pfades sind die Zweifel der Kreatur, wird aber etwas besser, bisschen und bisschen.
 
Schon die Auslegung von Karma im ersten Beitrag in diesem Thread war in dieser Hinsicht kritikwürdig. Die dortige Darstellung der Funktionsweise von Karma entspricht nicht der buddhistischen Sichtweise. Um das beurteilen zu können, müsste man aber freilich den Buddhismus erst einmal in den Grundzügen kennen. Was auch viele Buddhisten nicht tun. (Ungefähr so, wie viele Christen die christlichen Lehren nicht kennen und nur glauben, sie würden es tun.)
 
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ja so ist es. Die ernährung ändert sich von emotional in richtung vernunft und ethik/moral.
Man isst dann zwar immer noch was einem schmeckt, aber das hat nicht mehr den stellenwert wie früher. Da es nicht mehr den Stellenwert wie früher hat ist es auch keine vergewaltigung mehr. Das ist dann nicht mehr sooo wichtig.

Dadurch dass man das eine sehr mag gibt es etwas anderes was man überhaupt nicht mag. Dualität. Die beiden marmeladen würden sich näher kommen fängt man an beide zu mögen, lieben, egal was meine geschmackssinne davon halten.

Der klare verstand, der bei der gleichförmigen Liebe zu allen dingen erscheint, ermöglicht dann eine vernünftige, ethisch moralisch einwandfreie
Ernährung. Ernährung ist wie medizin, vernachlässigt man sie, oder isst man was einem schmeckt, läuft man gefahr sich krank zu essen. In psychischer wie physischer hinsicht.

Eine vergewaltigung findet nur bei dem geschmacksgierigen statt, bei einem der durchdreht wenn er was super leckeres vor sich hat. Dem der speichel den mund runterläuft, die augen aus dem höhlen kommen.
Nimmst du dem sein leckerlie weg entsteht hass, wegen der gier die er hat. Der kann nicht mehr richtig denken dann, eventuell droht ein vollkommener Kontrollverlust.
Und sowas nur wegen den geschmacksnerven ? Das sind doch nur elektrische impulse. materiell.

Es geht um den Geschmack, nicht um die Frage nach einer vernünftigen Ernährung und auch nicht über den Kontrollverlust. Wenn jemand Himbeer nicht mag, verliert er deshalb nicht die Kontrolle über sich, es sei, er wäre ein Psychopath; doch gehe ich hier von üblichen Reaktionen aus, nicht von exzentrischen.

Am Anfang ist die Ernährung deiner Ansicht nach emotional, dann sollen es am Ende nur elektrische Impulse sein. Was denn jetzt, emotional oder Elektrik?
Himbeermarmelade nicht zu mögen, ist eine Sache, aber sie dennoch zu mögen, obwohl sie nicht gemocht wird, und es als eine Sache der Vernunft, Ethik und Moral zu sehen, kann ich nicht nachvollziehen.
 
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