Hallo ihr lieben!
Mich beschäftigt schon wieder eine frage, und zwar was haltet ihr von "karma"?
Es gibt ja verschiedene theorien:
Die einen sagen karma löst sich, sobald man es erkennt (das wäre mir persönlich am liebsten)!
Die anderen sagen "erkenne wer du wirklich bist" - und karma ist pfutsch!
Wieder andere behaupten man muss karma auflösen, indem man "durch" muss, und
wieder andere sagen es gibt überhaupt kein karma mehr!
Wie seht ihr das?
lg Sandra
Hi Sandra!
Wenn Du Dir diese Theorien genauer anschaust... Sie schließen sich nicht unbedingt gegenseitig aus. Das Wort "Karma" ist sehr mit verschiedenen Interpretationen über gut und böse belastet, v.a. das Klischeebild: "Du leidest jetzt unter irgendetwas, also hast Du im letzten Leben andere auf ähnliche Art Leid gebracht."
Meine persönliche Ansicht über Karma ist eher nüchtern: Dass es (Überzeugungen über) Ursache und Wirkung betrifft, v.a. mit Fokus auf Themen die Leid mit sich bringen. Persönliche Muster die sich wiederholen und eine Lösung vereiteln, Leid zu dauerhaften Zuständen machen. Zwar mit auf und abs, aber ohne eine letztliche Befreiung. Das kennen auch Menschen, die den Begriff "Karma" oder esoterische Theorien insgesamt eher ablehnen.
Nimm Dich selbst, oder auch Menschen die Du gut kennst... Wenn Du Dich fragst, welche Themen Leid erzeugen, wirst Du Wiederholungen sehen können, sowohl solche die wie Zufälle aussehen (sehr bekannt: "Warum treffe ich immer wieder den Falschen/die Falsche?" z.B.), wie auch Verhaltensmuster wo man mit etwas Distanz sagen kann: Eigentlich logisch, das sich die betreffende Person, oder auch man selbst, immer wieder in bestimmte Situationen bringt.
Wenn man sich fragt: Wie sieht die erste Reaktion auf etwas aus, das man als Leiderzeugend wahrnimmt? ...kann man sehen:
"Erkennen" einer VERMEINTLICHEN Ursache und Verurteilen dieser.
Das ist im Grunde ein und dasselbe... und es ist egal wer oder was gedanklich verurteilt wird. Entscheidend dabei ist: Man hat den Gesamtvorgang in seiner Komplexität nie erfasst, gleichzeitig ist man davon überzeugt. Zu verstehen, das man mit Glauben hantiert, dieses Muster zu erkennen das immer auf dieselbe Art reagiert, und es nicht als absolute Wahrheit anzuerkennen, ist der entscheidende Punkt.
Daher schließen sich die von Dir angeführten Theorien nicht aus.
Man muss "durch" damit man erkennt worauf das persönliche Leid basiert... an der Quelle, dem ersten Punkt des Leidens sozusagen. Letztlich erkennt man sich selbst... weil man die Muster als "Nicht-Ich" erkennt. Und solange das nicht geschieht, wiederholt man diese Muster.
Man kann vielleicht besser sagen, was man tun "muss" damit man nicht erkennt und dieses Spiel aufrechterhält, als umgekehrt zum Lösungsansatz: Andere/s verurteilen, sich selbst als Opfer ansehen, anstatt Verantwortung zu übernehmen. Das ist wohl der sicherste Weg das zu erhalten, sogar zu verstärken, worunter man leidet.
VG,
C.