Karma was ist das ?

Hallo liebe Samaya!

Ich würde sagen, ein Karma bezeichnet sehr wohl unsere in uns angelegten Fähigkeiten, Kapazitäten und Möglichkeiten.

Es ist gemeinhin das, was wir mitgebracht haben.

So können wir auch sagen, dass wir das sind, was wir aus einem oder mehreren vergangenen Leben mitgebracht haben.
Ich bin nun kein Kenner der Materie (des Karma), doch für mich passt es, sowohl die problematischen Aspekte unseres Lebens mit karmischen Faktoren zu erklären als wie auch die positiveren Aspekte.
Wenn man also in diesem Leben kämpfen kann, dann hat man sozusagen in einem/mehreren vorangegangenen Leben die Vorraussetzungen dafür geschaffen.
Natürlich ist diese meine Sicht daran gebunden, dass man an Reinkarnation "glaubt" oder es als Hypothese stehen lassen mag.

In meiner Ansichtsweise würde ich wie folgt formulieren:
Alles was wir tun, ist in einen Kreislauf dieser ewigen Wiederkehr unserer Entität eingeflochten. Das heisst, wir befinden uns jetzt an einem Punkt, den wir hier und jetzt nennen. Also das Leben, wie wir es haben. Daraus entwickelt sich nicht nur der Keim künftiger Leben, sondern innerhalb dieses Lebens haben wir weitere dieser kleinen Kreisläufe.

Etwas gutes leisten hat also zugleich innerhalb dieses Lebens, wie auch in den künftigen seine Auswirkungen. Wir tun etwas, erleiden, erleben etwas, und bekommen auch immer etwas, je nachdem wie wir uns verhalten und uns einstellen. Auch in diesem Leben, vor allem in diesem Leben.
Und wir können uns in einer bestimmten Zeitqualität bewegen. Wir merken oft, wenn es läuft, dass wir in einer entsprechenden Zeitqualität sind. Wenn es nicht gut läuft, könnten wir vielleicht etwas "nicht-tun" um in eine andere Zeitqualität zu kommen. Nicht-Tun vor allem in Bezug zu uns selbst, nicht nur zu äusseren Handlungen.

Nur ist es schwer zu bestimmen, was eine "gute karmische Tat" sein mag, - denn es mag auch die "Bereinigung des Karmas" durchaus im herkömmlichen Sinne etwas negatives bedeuten, was uns befreit, - aber wir würden prompt sagen, das sind keine objektiv guten Taten.
Nur entfernt will ich da an Verletzungen denken, die wir erlitten haben. In meiner Vorstellungswelt ist es durchaus möglich, diese in gewisser Weise zurückzuzahlen, um sich aus einer karmischen Verstrickung zu lösen.
Aber da die Beurteilung eines noch guten Karmas so schwer ist, halte ich es für unmöglich, gute oder schlechte Taten zu erwägen oder zu bestimmen. Deswegen ziehe ich es einerseits vor, an einer Maxime festzuhalten, in der man alles zum Wohle des Lebens tut, ohne anderen aber auch sich dabei nicht zu schädigen. Andererseits ziehe ich es vor, alleine die Vergangenheit bzw. das Hier und Jetzt zu nehmen, um irgendeine Betrachtung über karmische Faktoren anzustellen. Aus dieser Sicht mag ich dann zum Beispiel erkennen, dass irgendein Leiden durchzustehen ist, weil ich die Vorraussetzungen dafür geschaffen habe und würde ich es dieses Mal nicht abarbeiten, so müsste ich nächstes Mal noch dran knabbern. Das soll keinen Determinismus unterstellen, wie folgt, dass man im vergangenen Leben etwas schlechtes getan hätte. Das können wir gar nicht adäquat beurteilen. Es ist ein Denkmodell. Man kann sozusagen behaupten, dass man eine gute Sache tut, und dafür zwei schlechte erhält. Zum Beispiel.

Wir alle tragen eine uns eigene Last. Und haben auch uns eigene Talente. Sind, was wir als Einzelwesen sind.

Wie ich hoffentlich klar gemacht habe, ist das aber meine persönliche Sicht.

Wenn du, Samaya, offensichtlich etwas positives aus dem Leiden ziehen kannst, - also, ich würde mal aus diesem Blickwinkel des Karmas wagen zu behaupten, dass du diese "karmische Aufgabe" ganz gut im Griff hast. Anscheinend hast du wirklich die Kämpfernatur mitgebracht! :) Ich wünsche dir weiterhin alles Gute! Von solchen Naturen wie dir lässt sich was abkupfern, was lernen.

Und zum "Karma": es sind gewiss Begriffe, Konstruktionen, man sollte sich nicht zuviel daraus machen. Die beste Weise ist es gewiss, alles als Herausforderung anzunehmen. So finde ich das.

arnold schrieb:
Aber ebenso gibt es auch das Dharma, welches frei von jeden Karma macht, sobald ein Mensch durch seinen Werdegang sich davon erlösen kann.

Das empfinde ich in meiner persönlichen Sichtweise als eine gute Möglichkeit, was positives zum Karma zu sagen. Ich würde zudem behaupten, nicht durch Grübeln oder Analysieren findet man sein Dharma, sondern durch Eingebung, durch eine Lebensweise im Einklang mit dem Selbst, dem höheren Geist oder Kosmos. Durch eine positive, liebevolle Lebensart, die dennoch alle Möglichkeiten offen lässt. Höflich, aber bestimmt.

Liebe Grüße!
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Guten Abend, AntiDisch :)

Ich würde zudem behaupten, nicht durch Grübeln oder Analysieren findet man sein Dharma, sondern durch Eingebung, durch eine Lebensweise im Einklang mit dem Selbst, dem höheren Geist oder Kosmos. Durch eine positive, liebevolle Lebensart, die dennoch alle Möglichkeiten offen lässt.

Eine interessante Überlegung. :)

In meiner Tradition bedeutet Dharma: Wie die Dinge sind.

Die Dinge sind ihrer Natur nach veränderlich, nicht beständig. Karma - dinglich betrachtet - ist also auch nichts, was beständig ist. Es ändert sich wie alles andere auch stets und ständig.

Das durch Erfahrung zu verinnerlichen, macht die Dinge entschieden leichter.

Schönen Abend und lieben Gruß
Rita
 
Hallo Antidisch,

Antidisch schrieb:
Nur entfernt will ich da an Verletzungen denken, die wir erlitten haben. In meiner Vorstellungswelt ist es durchaus möglich, diese in gewisser Weise zurückzuzahlen, um sich aus einer karmischen Verstrickung zu lösen.


Liebe Grüße!
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ich wiederum glaube das diese Vorstellung erst recht ans Karmarad bindet.
Natürlich kommt es darauf was zurück gezahlt wird, wenn mir wer hilft und ich zahle das zurück oder helfe dafür jemand anderen finde ich es nicht schlecht.
Wenn ich aber eine körperlich oder psychische Verletzung zurück zahle und ich
ernte was ich sehe, finde ich es nicht als so angenehm. Da ist mir schon lieber es gelingt mir zu vergeben und ich kann meinen weg fortsetzen.
Natürlich läuft ja auch viel umbewusst ab, da gibt es eine Menge zu lernen.

adventische Grüsse Helga :)
 
Hallo Felicia 2!

Ja, das mit der Verletzung zurückzahlen, - naja, ich meine, wenn ich in Betracht ziehe, dass alle meine Taten Auswirkungen haben und ich in gewisser Weise für neues Karma sorge, egal wie ich mcih auch verhalte, dann gilt es natürlich nicht einfach so etwas zurückzuzahlen. Da habe ich mit dem Begriff geschludert. Ja. Aber es ist auch schwer auszudrücken, was ich im Sinn habe.

Nehmen wir an, ich würde mich in einem Abhängigkeitsverhältnis befinden. Ich würde solange für eine (zweifelhafte) Harmonie sorgen, wie ich dieses teuflische Verhältnis aufrecht erhalte. Um mich aber zu befreien, müsste ich einiges an Aufwand betreiben, unter Umständen diese Harmonie stören, und also eine schlechte Tat vollbringen demjenigen vor den Kopf zu stoßen. Während der Zeit davor erging es mir, dass er mich verletzte. Nun verletze ich ihn um mich zu befreien, durch diese Verletzung.

Oder ein anderer Fall mag so aussehen, dass ich in meiner Seele gegenüber einem, der mich arg beutelte, keine Ruhe finde. Das sind Banden, die das Schicksal knüpft. Ich will nicht, dass man darunter "Rache" versteht, denn das ist genau das Verkehrte. Üblicherweise regeln sich die meisten Dinge durch Enthaltung, aber nicht alle. Es gibt auch aus dem indischen Kontexten (mit diesem mittelalterlichen Kasten-Gewürge) so dieses alte Klischee von wegen: ES IST EBEN DEIN KARMA, WEHRE DICH NICHT, NIMM ES HIN.

Es ist richtig, dass man nicht beurteilen kann, in wie weit man etwas "klären" kann, sich mit jemanden auseinandersetzen, um dann mit diesem Menschen im Reinen zu sein, ohne für schlechtes Karma zu sorgen. Aber möglich ist, dass die (negativen, von Macht und Ohnmacht geprägten) Beziehungs-Verhältnisse durchaus untergründig fest verwurzelt werden und nachwirken. Ich bin sehr davon überzeugt.

Aber was ich mit diesen meinen Gedanken keineswegs beabsichtigt hatte, ist, dass man eben auf direktem Wege jetzt demjenigen eine Ohrfeige verpasst oder so. Denn damit würde man diese Verwurzelung vielleicht wieder antreiben und das Karma vertiefen. In sofern gebe ich dir natürlich Recht, Felicia2.

Aber ich wollte es nicht ausschliessen.
Ich würde nur entsprechend handeln, wenn mir das Schicksal ein deutliches Zeichen oder Omen präsentiert. Oder zumindest ein gutes Gefühl dabei habe!
Und man muss nicht unhöflich werden. Egal was man tut.

Zum Beispiel, als Extrem: Jemand quatscht dich auf der Strasse an und ist sehr höflich und quatscht dich dermassen voll, und will ich von etwas überzeugen, von einer neuen ultraeffektiven Versicherung, und er ist soooo höflich, und vielleicht kommt er sogar aus einer Sekte. Aber um jetzt ihm klar zu machen, dass man nicht interessiert ist, muss man es ihm einfach sagen - und selbst wenn man es noch so höflich tut, und noch so bestimmt, unmissvertsändlich aber höflich: wenn er dann eben so "deppert" ist und empfindlich reagiert, dann erzeugte man eigentlich eine Verletzung (nehmen wir an, dass dieser Typ es so empfinden würde, auch wenn man noch so höflich wäre). Das tut man, um sich selbst vor einer Verletzung zu schützen.

Mein Gedanke war einfach: dass es drauf ankommt. Ich wollte jene Denkschiene vermeiden, wo man den "Leuten und dem Schicksal" in den allerwertesten dingsda krie..t - und das, weil man grad an Karma denkt, man müsste jetzt brav sein und so.

Ich bin bestimmt der Meinung, dass es wirklich gut ist, wenn man höflich ist. Man braucht niemanden eine Ohrfeige zu geben, wenn man von Tyrannen solche erhält. Aber wenn diese Ohrfeigen, Tyranneien stark genug waren, - das ist mein Gedanke: das sie ein ganzes Leben belasten, und man könnte eventuell nur durch eine Art der Rückzahlung oder sonstwie, das wieder gerade rücken, dann wird es dafür eine Möglichkeit geben; mein Gedanke beinhaltet auch ein Konzept von energetischen Banden. Dem Tyrannen gegenüberstehen und diesmal ihm zu widerstehen. Es kommt nicht darauf an, wie ich es mir vorstelle: ob man nein sagen kann, sondern auf die innere Dimension der Erfahrung. Es ist eine TRAUM-EBENE. Unbewusstes.

Protzblitz, vielleicht hätte ich das mit der Verletzung nicht sagen sollen. Es war ja doch sehr vage und jetzt merke ich, wie schwer ist es ist, diese Sache nicht nur für mich sondern auch für andere zu erläutern...:rolleyes: Ausserdem stehe ich mit diesen Überlegungen auch erst am Anfang meiner Ansätze.

Ich stehe jedenfalls dazu:
Wir wissen nicht wirklich, was gut oder schlecht ist.

Und natürlich: eine Verletzung aufs Geratewohl jemanden zurückzuzahlen, kann das Karma und das Karussel des Nichtentrinnens oder die Schlammgrube der ewigen Wiederkehr nur verstärken.

Es kommt aber auf den Fall an, und ich wollte es darstellen, wie ich es denke, dass man es nicht ausschliessen kann, auch mal entgegen aller schönen Welt zu handeln. Ich glaube, dass die Welt nicht allein einseitig zu betrachten ist. Böses mag nicht immer böse sein.

Was wir meiner Meinung nach nicht tun sollten, ist: uns gehen zu lassen, egal in welcher Weise.

Jemanden, der aufbrausend wird, mit eben so leicht uns selbst entfahrenem Aufbrausen zu begegnen, ist sicher verkehrt.

Aber immer nur einzustecken, ist gewiss auch nicht "gut". Und in dieser Hinsicht, mit dem gütigen Maß an Menschenverstand und Ausgewogenheit, will ich das Leben betrachten. Karma hin oder her, es ist und bleibt uns das, was wir tun immer ein Rätsel. Wir können (vielleicht?) nur zurückblicken um so ein Rätsel zu lösen...

P.S.1: ich weiss es nicht... (wie gesagt, so denke ich darüber)

P.S.2: ich sehe es auch so, dass grosse Güte, die uns widerfährt am ehesten Schulden bei uns anhäufen, die wir an die Welt zurückzahlen müssen, um uns aus dem Schicksalsrad, Karmarad zu befreien...

Grüße!
ad.
 
Hallo AntiDisch :)

Aber was ich mit diesen meinen Gedanken keineswegs beabsichtigt hatte, ist, dass man eben auf direktem Wege jetzt demjenigen eine Ohrfeige verpasst oder so. Denn damit würde man diese Verwurzelung vielleicht wieder antreiben und das Karma vertiefen.

Nicht unbedingt.

Es gibt eine Form des Mitgefühls, die ein anerkannter spiritueller Lehrer als "Idiotenbarmherzigkeit" bezeichnete. Idiotenbarmherzigkeit vermeidet zwar Schmerz, hält die Menschen aber in Abhängigkeit. Was aber die Entwicklung fördert, das kann durchaus mal eine Ohrfeige sein.

Wenn ich den Text finde, poste ich ihn gern. Er räumt gründlich auf mit dem sehr beliebten "Weichspülen" derer, die fürchten, "Karma anzusammeln" bzw. ihr Tun vor sich selbst zu verantworten.

Lieben Gruß
Rita
 
Hallo GreenTara!

GreenTara schrieb:
Er räumt gründlich auf mit dem sehr beliebten "Weichspülen" derer, die fürchten, "Karma anzusammeln" bzw. ihr Tun vor sich selbst zu verantworten.

Das mit dem Weichspülen hatte ich im Sinne. Ins Schwarze getroffen. Denn es kommt eben auf diese Entwicklung an. Genau. Und andere verdienen ihr Karma ja auch (aber nicht, dass ich jetzt gesagt hätte, man solle es zu leicht nehmen mit dem Karma der anderen, und man könne sich jetzt alles in einer Überinterpretation der Handlungen anderer erlauben - also doch lieber auf sein eigenes Leben schauen...)

Tja, da muss ich erst noch so viel faseln, bis ich es in einem Satz sagen kann...
Lach.

Lg
Ad.
 
Hallo Antidisch,

ich empfinde deine Aussage als Anregung darüber zu diskutieren.
Ich frage mich selber immer wieder wie finde man die Balance zwischen ja das ist mein Schicksal ich nehme es an und entlasse den anderen damit und jetzt reicht es aber und setze mich zu wehr.

Wenn ich das Gefühl habe das ist jetzt zu ungerecht dann fackle ich nicht lange und gehe in den Kampf. Ich hatte gerade in letzter Zeit zwei heftige Ausernander Setzungen mit dem Direktor der Schule welche meine Tochter besucht. Da wollte man mich dann zum Obmann des Elternvereines machen, dass lehnte ich aber ab, ist mir dann zu Mühsam mich immer wieder mit der selben Person rumzustreiten, endweder kann man sich für eine Lösung arangieren oder ich lasse es, ich habe da keine Lust zu streiten nur um des Streitens willens.


Zur Beziehung fällt mir die Geschichte ein zwischen Naziss und der Nymphe Echo.
Narziss der schöne junge Mann war in sein Spiegelbild verliebt. Die Nymphe Echo war von den Göttern dazu verurteilt nur das zu wiederholen was andere sagen und nie durfte sie selber sprechen. Als Echo- deren Herz sich nicht von der Selbstbezogenheit ihres Geliebten abschrecken ließ- Narziss Liebesschwüre hörte, wiederholte sie seine Worte natürlich und auf einen unvoreingenommenen Beobachter mag die Sitation wie eine richtige Liebesszene gewirkt haben. In Wirklichkeit jedoch redete Naziss mit seinen Spiegelbild im Wasser, während Echo nur die Worte nachplapperte, die Narziss vom Opjekt seiner Liebe hören wollte. Jedoch Narziss und Echo beide waren sich dessen nicht bewusst in welcher Co-Abhängigkeit sie sich befanden.
Narziss ist deshalb am Hungertod gestorben und Echo trägt durch ihre selbstlose Liebe genauso die Schuld mit weil sie durch ihr verhalten den Narzissmus ihres Geliebten unterstützt hat.

Wahrscheinlich lebt es sich am besten mit dem Bewusstsein irgendwo macht man sich immer schuldig.

Ich denke mir beissen wir Astrologen nicht auch immer wieder in den verbotenen Apfel durch unsere neugier.


Schönen Samstag und liebe Grüsse Helga :)
 
Hallo!

Das ist eine sehr interessante Geschichte mit Narziss und Echo.
Sie erinnerte mich daran, dass man oft sich in Beziehungen befindet, also nicht unbedingt partnerschaftliche, sondern herkömmliche, und irgendwie ein Spiel mitspielt; in einem Aspekt möchte man demjenigen, dem anderen Gegenüber, damit "gutes" tun, weswegen man es spielt und sich überwindet, aber man hat sich so eigentlich gar nicht selbst dazu entschieden, und so spielt man diese Spiele und nachher stellt sich heraus, wie unglücklich alle dabei waren oder dass man selbst und auch derjenige, der das Spiel spielen wollte, völlig falsch lag im Glauben an das Gute oder den Nutzen dieser Spiele.

Sich nur in Harmonie fügen ist irgendwie sehr verdächtig. Und es ist anstrengend, herauszufinden, was noch richtig und falsch ist.
Und ich muss oft damit kämpfen (mit meinen Entscheidungen), in welcher Weise ich noch etwas tue, was sich mit meinem Gewissen vereinbaren lässt. Es sind diese alltäglichen Geschichten. Lüge ist für mich nichts verderbliches mehr, wenn es zum Beispiel meinen Vater in seinem religiösen Wahn nicht kränkt. Es würde ihm kränken, wenn ich ihm die ganze Wahrheit über meine Sicht seines Glaubens sagen würde. Das behalte ich einfach für mich.

Oft fand ich mich auch in Situationen, wo es hätte so sein können, dass ich etwas tue, was aber tatsächlich wenig mit mir zu tun hatte, - so eine typische Obmann Geschichte denke ich. Man kommt sich da einfach fehl am Platze vor. Es gibt Leute, die dafür besser geeignet sind. Aber dann wird einem der Bart seelig gemurmelt und man hat noch`n schlechtes Gewissen, wenn man nein sagt.


Liebe Grüße!
AD.
 
Hallo Antidisch,

ich finde die Geschichte von Narziss und Echo auch intressant, ich habe sie aus dem Buch " Die sieben Todsünden der Liebe " und wie man sie vermeidet.
Ich würde meinen Narziss und Echo stellen Astrologisch Sonne und Neptun dar. Hat natürlich auch seine Brechtigung im gesamt Bild nur wenn es einseitig wird und überhang nimmt, dann ist es nicht mehr gesund.

Auch die anderen Beziehungsmuster die in diesen Buch beschrieben sind kommen mir persöhnlich bekannt vor und mir kommt das Buch sehr hilfreich vor zum ergründen Karmischer Muster.

So weit ich es erkennen kann ist auch dein Vater mit Narziss und Echo vertraut. Er stammt wahrscheinlich aus einer Generation die sehr von Dogmen gebrägt war.Ein alter Baum ist halt schwer zu verpflanzen, oft ist Toleranz und Verständniss das wirksamste Mittel.

Obmann ist auch nicht meine Sache und ich habe inzwischen gelernt schon auch nein sagen zu können. Ich bin gerne dabei, jedoch in eher einer Neben-
Rolle und mich irgendwann laufe eines Abend´s in Szene zu setzen mit meiner Löwen Sonne in drei bleibt mir meist nicht erspart. Auch wenn ich es mir noch so vornehme heute schweige ich, irgendwann kommt dann eine solche Sitation wo ich einfach meinen Mund nicht mehr halten kann.Vielleicht ist es auch unötig das ich versuche mich zu bremsen, ich weis es nicht.Die Rolle des Moralabostel´s ist schon stark in mir verankert und in dem Moment ist es mir auch egal wenn ich vor mir habe.Damit meine ich die Autärität meine gute Stube versuche ich beizubehalten.

alles liebe Helga :)
 
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Antidisch schrieb:
Das ist eine sehr interessante Geschichte mit Narziss und Echo.
Sie erinnerte mich daran, dass man oft sich in Beziehungen befindet, also nicht unbedingt partnerschaftliche, sondern herkömmliche, und irgendwie ein Spiel mitspielt; in einem Aspekt möchte man demjenigen, dem anderen Gegenüber, damit "gutes" tun, weswegen man es spielt und sich überwindet, aber man hat sich so eigentlich gar nicht selbst dazu entschieden, und so spielt man diese Spiele und nachher stellt sich heraus, wie unglücklich alle dabei waren oder dass man selbst und auch derjenige, der das Spiel spielen wollte, völlig falsch lag im Glauben an das Gute oder den Nutzen dieser Spiele.

Sich nur in Harmonie fügen ist irgendwie sehr verdächtig. Und es ist anstrengend, herauszufinden, was noch richtig und falsch ist.
Und ich muss oft damit kämpfen (mit meinen Entscheidungen), in welcher Weise ich noch etwas tue, was sich mit meinem Gewissen vereinbaren lässt. Es sind diese alltäglichen Geschichten...

Wie wahr lieber Antidisch :). Wenn man sich überwinden muss, dann kann es doch schon mal gar nicht funktionieren geschweige denn glücklich machen. Das ist unehrlich, sich selbst und dem anderen gegenüber. Die Frage ist nur, wie können wir behaupten, dass wir uns nicht selbst entscheiden, so ein Spiel zu spielen? Wir haben einen Willen und wir können uns sehr wohl dazu entscheiden, ehrlich zu sein. Wenn sich das Gewissen meldet, dann ist es höchste Eisenbahn, etwas zu unternehmen. oft verpasst man den Moment und alles verzögert sich unnötig, das ist menschlich aber schmerzhaft.

Was hilft denn nun, um zu verhindern, dass wir in solche Situationen hinein rutschen? Es hilft nur, wenn wir ansprechen, was uns selbst in einer Beziehung (egal welcher Art) nicht gut tut oder was wir erwarten (es gibt keine Beziehungen in denen „alles“ perfekt ist).

Wenn es nicht gehört wird, dann sprechen wir es wieder an, vielleicht noch mal und noch mal. Wenn wir wieder nicht gehört werden, dann müssen wir uns ernsthafte Gedanken darüber machen, ob der andere uns überhaupt hören will, ob er sich für uns interessiert und wenn wir feststellen, dass der andere überhaupt kein Ohr mehr für uns hat, seine Reaktionen nur mit ihm selbst zu tun haben, man selbst gar nicht mehr vorkommt in seinen Äußerungen, dann müssen wir uns entscheiden – dann können wir uns entscheiden.

Dann spielt es auch keine Rolle mehr, ob wir Gutes tun wollen oder nicht, dann sind wir selbst unglücklich und das ist Grund genug die Beziehungsregeln zu ändern. Wenn der andere die neuen Beziehungsregeln nicht annimmt, dann können wir leider davon ausgehen, dass er sich tatsächlich nur der Harmonie wegen mit uns weiterhin abgegeben hat. Ein trauriger Moment und je länger die gemeinsame Zeit war, umso schmerzlicher. Vielleicht auch eine subjektive Sichtweise, denn man kann ja nicht wirklich in einen anderen hineingucken, aber man kann in sich selbst hineingucken..

Vielleicht ist Karma so einfach?

Dinge, Umstände oder Menschen, die in unserem Leben „aktuell“ sind, die uns im Innern wichtig und erstrebenswert erscheinen bzw., die uns quälen oder die uns verunsichern oder in irgendeiner Forum herausfordern, so dass wir noch nicht zu einer Balance kommen können, weil wir glauben etwas sollte erledigt werden, die werden wir annehmen und bearbeiten.

Was uns nicht mehr wichtig erscheint, was wir als schicksalhafte Erfahrung aus dem Gefühl des „Erledigtseins“ heraus betrachten, werden wir abgeben, uns nicht mehr darum kümmern – ob das dann die subjektiv „falsche“ Entscheidung war, werden wir erfahren, wenn uns der gleiche Mensch, die gleiche Situation noch einmal aufgetischt wird und wir feststellen, dass wir nur verdrängt haben. Diese Verdrängung aber wird immer latent unser Herz verengen, weil irgendetwas einfach „noch“ nicht stimmt.

Ich meine, Karma ist die Summe aus Zulassen, Verdrängen und Erfahren. Schicksal ist keine Bedrohung, sondern das Leben.

Was kann uns die karmische Reise erleichtern? Ich meine ein sehr wichtiger Punkt ist Aufrichtigkeit in Beziehungen (nicht umsonst gehen so viele den Bach runter), dem anderen nichts vormachen, ihn nicht im Unklaren lassen, ihn nicht täuschen oder benutzen, ihn hinhalten, all das, was wir selbst nicht erleben möchten. Ein anderer Punkt ist Ehrlichkeit zu sich selbst.

Liebe Grüße
Kayamea
 
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