Hallo,
wenn man Begriffe benutzt, sollte man auch wissen, was sie bedeuten.
Der Begriff Karma beinhaltet keine Wertung der Handlung, die zu Karma führt. Das bedeutet, das auch positives Handeln Karma verursacht. Karma bedeutet, das eine Handlung eine entsprechende Konsequenz hat. Karma ist jedoch noch etwas mehr. Karma dreht sich um den Geist, der sich erfüllt. Und Karma bezeichnet solche Konsequenzen, die sich über mehrere Leben erstrecken. Sprich, nicht mit dem Tot erlöst werden und somit Sache dieses einen Lebens bleiben, sondern in das Seelensein mit eingehen. Es muß dann in einem anderen Leben wieder erlöst werden.
Ein Beispiel für Karma: Ein Pärchen ist über alle Ohren verliebt. Sie schwören sich ewige Liebe über dieses Leben hinaus. Sie schwören sich, in all ihren Leben zueinander zu finden und ihr Leben zu teilen. Und ihr ganzer Geist und ihr Herz ist dabei.
In diesem Leben kosten sie ihre Liebe aus, sind glücklich und schwimmen in ihrer Romantik dahin. Doch im nächsten Leben setzt sich das um, was sie sich schworen. Die beiden kleben aneinander, auf die unmöglichsten Varianten. Sie wissen jedoch nichts von diesem romantischen Leben, in dem sie sich aneinander ketteten. Erst, wenn sie ihr Karma erkennen dun lösen, sind sie wieder frei.
Da ist weder eine boshafte Tat, noch eine Sünde. Es ist einfach nur ein Geist, der eine Konsequenz erzeugte. Eine Bindung, die sich bis ins Seelensein auswirkte, denn diese beiden Seelen sind gebunden.
Karma ist also nicht mit Sünde oder Schuld gleich zu setzten. Sünde bezeichnet ein negatives Handeln. Wobei Sünde auch noch eine kulturelle Wertung beinhaltet. Also alle Christen, die vorehelichen Sex haben, leben in Sünde. Der glückliche Atheist von nebenan vollzieht die selbe Handlung, lebt aber keine Sünde, weil er sich nicht an das Tabu des Vorehelichen Sexes gebunden hat. Sünde ist also nichts absolutes, wie Karma, sondern eine rein Menschliches Konstrukt. Sünde kann jedoch Karma werden. Dazu ein Beispiel:
Ein Mädchen wird streng nach Kirchendogma erzogen. Sie wächst auf und bemüht sich immer ohne Sünde zu leben. Wenn es ihr mißlingt, geht sie zur Beichte und leistet die Buse mit aller Ernsthaftigkeit und Reue. Sprich, ihr Geist mißt dieser Religion große Bedeutung zu und ihr Herz ist voll dabei.
Dann verliebt sich dieses Mädchen und wie es so kommt, hat sie Sex mit einem jungen Mann. Oben drauf ist er auch noch Moslem! Das eine ist die Leibe, die sicher keine Sünde ist. Das andere ist ein unlösbarer Konflikt, und das noch mitten in der jugendlichen Selbstfindung. Das Mädchen kann weder ihre Liebe verleugnen, noch das Paradoxem lösen, das ihr ihre Erziehung und Religion verursacht hat. Sie stirbt, im tiefen Glauben eine Sünderin zu sein. Sie kann sich im Tot nicht von diesem Leben trennen dun trägt ihren Konflikt in ihr Seelensein. Erst, wenn sie in einem Leben eine freie Liebe erfahren kann, die ihren Geist und Herz so mit Unbeschwertheit flutet, das der Schmerz weg gespült wird, wird ihr Karma erlöst sein.
Der Papst mag behaupten, das Mädchen hätte heiraten müssen und der Junge hätte dafür katholisch werden müssen und jetzt muß sie eben im Fegefeuer dafür leiden. Man sollte sich auch mal den Luxus gönnen und anzuschauen, was der Begriff Sünde bedeutet.
Alles Liebe
Kuwaona