Karma, Hilfe zur Entwicklung des Christlichen

Hinwegnahme der Sünde

Beobachtungen unter sich als Christen Nennenden zeigen immer wieder ihren Freudentaumel. Nach und nach lässt sich herausfinden, dass dieser sich auf die Vergebung der Sünden bezieht, aber nicht auf die Wegnahme der Sünde der Welt durch das „Lamm Gottes“ (Joh. 1,29), wodurch diese errettet würde. Ganz offensichtlich hat man die Kenntnis über die Bedeutung der Errettung der Welt verloren, hat aber den bloßen Freudentaumel aus vergangenen Zeiten übernommen und man versteht unter „Sünde“ nur noch die persönliche Sünde, die statt der Weltsünde hinweggenommen würde.


Bequemlichkeit

Die gewöhnliche Auffassung ist, dass die Hinwegnahme der Sünde sich auf die persönliche bezieht und nicht auf die Welt. Deshalb bedarf es, dieser Ansicht folgend, auch nicht des Karmagedankens und der mit ihm verknüpften Reinkarnation. Zur Vergebung der persönlichen Sünde wird angegeben, sich nur auf den Erlöser beziehen zu brauchen, der Christus sei, doch: „Ist es denn wirklich christlich, zu denken, daß ich alles tun darf und der Christus eigentlich nur in die Welt gekommen ist, um mir das alles abzunehmen, um mir meine Sünde zu vergeben, so daß ich mit meinem Karma, mit meiner Sünde nichts mehr zu tun habe? Ich glaube, es ist ein anderes Wort anwendbar auf eine solche Denkweise als das Wort ‚christlich’, vielleicht wäre das Wort ‚bequem’ besser als das Wort ‚christlich’.“ aus: Rudolf Steiner, Christus und die menschliche Seele, S. 216, dritter Vortrag, Nordköping, 15. Juli 1914
 
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"Es ist besser ein Licht zu entzünden, als im Dunklen zu schimpfen."
(Laotse)

Hatte Jesus nicht vor seinem Tod unentwegt von der Umkehr und dem Weg der Nächstliebe gesprochen?

Ich denke, dass es viele namenlos Christen gab, die ihr Christsein mit Leben erfüllten. Nein, wir erinnern uns lieber an jene Christen, die nur vorgaben, es zu sein. Ich möchte deshalb mehr darauf achten, auf welchem Weg ich gerade unterwegs bin.


Merlin
 
Bequemlichkeit

Die gewöhnliche Auffassung ist, dass die Hinwegnahme der Sünde sich auf die persönliche bezieht und nicht auf die Welt. Deshalb bedarf es, dieser Ansicht folgend, auch nicht des Karmagedankens und der mit ihm verknüpften Reinkarnation. Zur Vergebung der persönlichen Sünde wird angegeben, sich nur auf den Erlöser beziehen zu brauchen, der Christus sei, doch: „Ist es denn wirklich christlich, zu denken, daß ich alles tun darf und der Christus eigentlich nur in die Welt gekommen ist, um mir das alles abzunehmen, um mir meine Sünde zu vergeben, so daß ich mit meinem Karma, mit meiner Sünde nichts mehr zu tun habe? Ich glaube, es ist ein anderes Wort anwendbar auf eine solche Denkweise als das Wort ‚christlich’, vielleicht wäre das Wort ‚bequem’ besser als das Wort ‚christlich’.“ aus: Rudolf Steiner, Christus und die menschliche Seele, S. 216, dritter Vortrag, Nordköping, 15. Juli 1914


Zwang zur Liebe

Die Bequemlichkeit sehe ich unter sich als christlich Nennenden auch mit einer enormen Existenzangst verbunden, was sich herausstellt, rede ich unter ihnen von Karma und der damit verbundenen Entwicklung des Menschen durch Reinkarnation. Was ihnen unter dem trügerischen Schein der Christlichkeit dargeboten wird, versetzt sie in eine Torschlusspanik, in einem Leben das Ziel nicht zu schaffen, welche sie veranlasst, sich bestimmten Verhaltensregeln sklavisch zu unterstellen: So wird Liebe zum diktatorischen Zwang!
 
Zwang zur Liebe
Die Bequemlichkeit sehe ich unter sich als christlich Nennenden auch mit einer enormen Existenzangst verbunden, was sich herausstellt, rede ich unter ihnen von Karma und der damit verbundenen Entwicklung des Menschen durch Reinkarnation. Was ihnen unter dem trügerischen Schein der Christlichkeit dargeboten wird, versetzt sie in eine Torschlusspanik, in einem Leben das Ziel nicht zu schaffen, welche sie veranlasst, sich bestimmten Verhaltensregeln sklavisch zu unterstellen: So wird Liebe zum diktatorischen Zwang!
Zu was sollte sich denn ein Mensch entwickeln, wenn ihm anscheinend ein Dasein im Guten nicht zu genüge ist? Könnte die Bequemlichkeit nicht auch darin liegen, den Entschluss ein besserer Mensch zu sein auf ein späteres Leben zu verschieben?

Ja und wem die Liebe oder auch das Gute zu einem Zwang wird – sollte einfach einmal über sich selbst nachdenken. Wie das Wort Torschlusspanik schon sagt, hat hier jemand etwas Wichtiges in diesem Dasein versäumt, zu leben. Nein, wir sollten uns bewusst sein, dass es nur diese eine Chance gibt und nicht noch einmal durchlebt werden kann.

Niemand anderer fordert von uns ein guter Mensch sein zu müssen, als wir selbst in unserem Herzen. Mich würde auch die Ausrede vor Gott interessieren, warum der Verstorbene keine Zeit hatte, ein guter Mensch zu sein. Sicherlich wird er geloben in seinem nächsten Leben alles besser machen zu wollen – wird er das und warum hat er es in diesem nicht schon getan? :unsure:


Merlin
 
der freie Wille würde voraussetzen, dass ich etwas ohne irgendwelche Gründe oder Ziele (Motivation) tun könnte. Schon die Zielsetzung steht also im Grunde einem freien Willen im Wege. So wäre es auch die Rückführung der Engel eine Einschränkung der Freiheit, denn die Rückkehr an den alten Platz ist mit einer Bedingung verbunden. Zudem ist da ja auch noch die Motivation, auf diesen angestammten Platz kommen zu wollen.

Lieber Merlin,

Das kann ich nicht nachvollziehen! Weder Motivation noch Ziel stehen dem freien Willen irgendwie im Wege! wie auch? Wenn ich ein Ziel oder einen Weg vor mir habe, kann ich ihn gehen oder es lassen - MEINE FREIE Entscheidung.

Jeder Engel hatte sich damals freiwillig und gegen besseres Wissen Luzifer angeschlossen und musste seinen Platz als Konsequenz davon räumen. Genau so freiwillig kann er ihn wieder einnehmen und den Rückweg antreten - allerdings müssen die in der Zwischenzeit angeeigneten Untugenden abgelegt werden. Untugenden haben im Himmel keinen Platz. Niemand weiss, wer er dereinst war und wie schön er / sie es damals im Himmel hatte - daher ist es kaum möglich, es gut begründet abzulehnen.

In der Bibel steht im 1. Vers, dass Gott den Himmel und die Erde erschaffen hatte. Nachdem dort nichts über einen möglichen Anlass oder eine Begründung steht, könnte man also darin so etwas wie einen freien Willen vermuten. Wenn ich nun aber Deiner Vorstellung folge, Gott hätte die Erde als einen Ort der Läuterung erschaffen, stünde da aber wieder eine Motivation im Hintergrund.

Gott tut nie etwas ohne Motivation, Ziel oder Zweck.
Nochmals: hier hast Du ein völlig falsches Verständnis vom 'freien Willen'.

Da nun die Menschen keine transzendenten Wesen sind, bleibt da in Sachen des freien Willens nun kein Raum für irgendwelche Spekulationen oder Wenn und Aber, denn unsere Hardware setzt uns da klare Grenzen. Schopenhauer sagte einmal dazu: „Der Mensch kann tun was er will; er kann aber nicht wollen was er will.“ Etwas, das uns auch durch die Erkenntnisse aus den Neuro-Wissenschaften immer mehr bestätigt wird.

Könnte der Mensch nicht wollen, was er will, gäbe es auch keine Entwicklung, keine Kreativität und der Mensch wäre ein reiner Roboter.

Dem ist aber nicht so: Der Mensch kann denken, was er will:

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.


 
Nochmals: hier hast Du ein völlig falsches Verständnis vom 'freien Willen' ...
Das kann ich nicht nachvollziehen! Weder Motivation noch Ziel stehen dem freien Willen irgendwie im Wege! wie auch? Wenn ich ein Ziel oder einen Weg vor mir habe, kann ich ihn gehen oder es lassen - MEINE FREIE Entscheidung ...
Lieber Syrius,

mit diesem Verständnis befinde ich mich in bester Gesellschaft, wie zum Beispiel Schopenhauer, Einstein und vieler anderen wirklich klugen Köpfen.

Ich wüsste jetzt nicht, warum ein motivierter Mensch nicht kreativ sein könnte? Das hat doch nichts mit einem freien Willen zu tun, sondern mit der Fähigkeit die Dinge gestalten zu können. Mach Dich doch einfach einmal damit etwas schlau, dann wirst auch Du den Zweifel an dem freien Willen verstehen können.

Ja, wir gleichen auf gewisse Weise einem Roboter, der entscheidende Unterschied liegt aber darin, dass wir kreativ sind, Gefühle haben, uns bewusst sei können und mit Leben erfüllt sind.

Beim freien Willen geht es nicht darum, einen Weg zu gehen oder es zu lassen. Zudem gibt es dazu unbewusste Gründe (Motivation), warum Du Dich für eine der Lösungen entscheidest. Genau mit diesen Motivationen endet dann auch die Freiheit Deines Willens.

Wir haben uns in der grenzlosen Selbstüberschätzung einfach eine Illusion von einem freien Willen erschaffen, den es eigentlich nicht gibt. Es gleicht einem Taxifahrer, der sich einredet er würde das Fahrziel seines Fahrgastes bestimmen.


Merlin
 
Zwang zur Liebe

Die Bequemlichkeit sehe ich unter sich als christlich Nennenden auch mit einer enormen Existenzangst verbunden, was sich herausstellt, rede ich unter ihnen von Karma und der damit verbundenen Entwicklung des Menschen durch Reinkarnation. Was ihnen unter dem trügerischen Schein der Christlichkeit dargeboten wird, versetzt sie in eine Torschlusspanik, in einem Leben das Ziel nicht zu schaffen, welche sie veranlasst, sich bestimmten Verhaltensregeln sklavisch zu unterstellen: So wird Liebe zum diktatorischen Zwang!


Gefängnis des Geistes

Die unter der Spanne von Existenzangst stehende Forderung der Liebe pervertiert sich aus dieser heraus. Dieser Zwangsliebe untersteht eine Überforderung, durch welche diese sich verdreht hin zu einer albern anmutenden Sentimentalität des unfreien Geistes, der keinen anderen Weg innerhalb seiner Knechtschaft seines eigenen Gefängnisses statt Entwicklung durch Karma und Reinkarnation sieht.
 
Gefängnis des Geistes

Die unter der Spanne von Existenzangst stehende Forderung der Liebe pervertiert sich aus dieser heraus. Dieser Zwangsliebe untersteht eine Überforderung, durch welche diese sich verdreht hin zu einer albern anmutenden Sentimentalität des unfreien Geistes, der keinen anderen Weg innerhalb seiner Knechtschaft seines eigenen Gefängnisses statt Entwicklung durch Karma und Reinkarnation sieht.
Es ist jedoch die meinung der katholischen Kirche, dass es nur ein einziges Erdenleben gibt. Im Christentum der Anfänge und heute wiederum mehr und mehr verbreitet weiss man um die Wiedergeburt und Karma und dass die Gnade Gottes niemanden einer ewigen Verddammnis zuführt.
 
Gefängnis des Geistes

Die unter der Spanne von Existenzangst stehende Forderung der Liebe pervertiert sich aus dieser heraus. Dieser Zwangsliebe untersteht eine Überforderung, durch welche diese sich verdreht hin zu einer albern anmutenden Sentimentalität des unfreien Geistes, der keinen anderen Weg innerhalb seiner Knechtschaft seines eigenen Gefängnisses statt Entwicklung durch Karma und Reinkarnation sieht.

Sperrung für Neues

Mit der Zwangsliebe geht ein allgemeines zwanghaftes Verhalten eng einher, sich nach Kriterien, die die Zwangsliebe diktiert, richten zu müssen. Speziell in der religiösen Auffassung zeigt sich dies als eine chronisch verhärtete Gedankenwelt, die den Weg für neue Aspekte versperrt und die Erweiterung des Horizonts blockiert.
 
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Es ist jedoch die meinung der katholischen Kirche, dass es nur ein einziges Erdenleben gibt. Im Christentum der Anfänge und heute wiederum mehr und mehr verbreitet weiss man um die Wiedergeburt und Karma und dass die Gnade Gottes niemanden einer ewigen Verddammnis zuführt.
Lieber Syrius,

das mag Deine Sicht der Dinge sein, entspricht aber nicht der Realität. Es ist eben kein Kind der römisch-katholischen Kirche, sondern eine Vorstellung, die Du in den meisten Religionen wiederfinden wirst. Schon die alten Ägypter glaubten nur an ein einmaliges Dasein hier auf Erden und einer einmaligen Auferstehung für ein jenseitiges und ewiges Leben. Ich sehe da auch keinen erkennbaren Ansatz, dass die frühen Christen dazu eine andere Vorstellung hatten.

Die Auferstehung oder die Wiedergeburt im Sinne der Taufe hat mit dem Gedanken vom Karma und dem ewigen Samsara nichts gemein – auch wenn Du das gerne so sehen möchtest. Unabhängig davon ist in der Bibel zwar von der Gnade Gottes die Rede, aber dieses Tun vermisse ich doch sehr.

So sehe ich auch bei Deiner Rede über die Engel nur den Aspekt ihrer Reputation und die Tugend zu Gott. Sind das aber die Tugenden, die wir im Wesen der Engel suchen? Wo ist hier ihre sprichwörtliche Selbstlosigkeit oder helfende Hand, die uns Trost und Hoffnung spendet? Ja und wie können uns solche Engel an Nächstenliebe erinnern?

Ist es nicht auch so, dass sich solche egozentrischen Göttlichkeiten, nicht auch zu einer egozentrischen Sicht auf meine Persönlichkeit führen? Da erinnere ich mich daran, dass von mir nur das ausgehen kann, von dem ich auch erfüllt bin. Es ist wie bei den Avataren in den PC-Spielen, mit denen wir uns schon nach kurzer Zeit identisch fühlen.


Merlin
 
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