Kapitalismus geschieter?

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Hi Frater,:)

Tweety ist in der DDR groß geworden...


LG
Juppi

Ahhh, verstehe! Danke! :)

Naja, Sozialismus "funktioniert" nur unter bestimmten Voraussetzungen, zu denen oftmals hohe Zäune gehören.

Kapitalismus ist ja nichts, was künstlich erzeugt wurde, sondern aus sich selbst heraus entstanden ist. Man vermutet, dass es bereits zu Zeiten, als nur Waren getauscht wurden, schon Termingeschäfte und "Optionsscheine" auf Ernten gab.

Das alles begründet sich in dem Hauptziel des Menschen: Überleben und Sicherung des Überlebens. Für sich selbst und seine Nachkommen. Fortpflanzung = ebenfalls Überleben
 
Kapitalismus funktioniert nur dann, wenn die Verzinsung nicht über die Steigerung realer Werte geht und auch langfristig gewirtschaftet wird.

Das gibt es beides nicht mehr. Fiktive Profite durch Verzinsung liegen bei bis zu 15% je nach Fonds, Realwerte bzw. deren Umrechnung sind durch Termingeschäfte und andere Manipulationen vom eigentlichen Wert entkoppelt und es wird fast nur noch (wegen entsprechender Prämienmodelle) auf Quartalsebene gewirtschaftetm kurzfristiger Scheinprofit anstelle langfristiger Unternehmensentwicklung.

Dazu kommt der Irrglaube, man könne in China das grosse Geld machen. Sicherlich, so wie Anfang 70er in Japan und genau so endet es, was man schon jetzt sieht.

Die blöden Gwailos werden abgezockt, kopiert und rausgeworfen und da inzwischen der eigene Binnenmarkt durch Lohndumping und Erpressung ruiniert wurde wirds etwas herber krachen als wenn man die Arbeitnehmer mal mitgenommen hätte statt nur die Aktionäre zu bedienen.

Kapitalismus funktioniert zwar nur durch Wohlstandsgefälle (entsprechend Motivation) aber sobald das fragile Gleichgewicht aus dem Rahmen gefallen ist und nur noch Missbrauch der eigenen Positionen bei Entscheidungsträgern der Standard ist wird das System eher kurzfristig Schaden nehmen und letztlich zusammenbrechen.
Ohne Gierbremse ist auch der ach so dynamische Kapitalismus zum Scheitern verurteilt, nur das das Girokonto die Mauern ersetzt und der propagierte Irrglaube irgendwelcher Freiheiten (die sich aber keiner mehr leisten kann) das blöde Arbeitsvolk verdummt und einschläfert.
 
Hallo Shimon

Man könnte jetzt marxistisch daher kommen und behaupten, der Kapitalismus
beinhaltet schon seine Negation (Scheitern), aber ich sehe nicht wieso
das so bald passieren sollte.
Es wird noch schlimmer werden, es gibt noch genügend Akkumulationsmöglichkeiten für das Kapital.
Aber irgendwann kann man nicht weiter wachsen, da durch die zunehmende
Ausbeutung natürlich gleichwohl die Märkte kleiner werden, weil die Kaufkraft sinkt.

@ Frater 543

Zitat:Naja, Sozialismus "funktioniert" nur unter bestimmten Voraussetzungen, zu denen oftmals hohe Zäune gehören.

Kapitalismus ist ja nichts, was künstlich erzeugt wurde, sondern aus sich selbst heraus entstanden ist. Man vermutet, dass es bereits zu Zeiten, als nur Waren getauscht wurden, schon Termingeschäfte und "Optionsscheine" auf Ernten gab.

Das alles begründet sich in dem Hauptziel des Menschen: Überleben und Sicherung des Überlebens. Für sich selbst und seine Nachkommen. Fortpflanzung = ebenfalls Überleben


Es hat noch nie(fast nie?) Sozialismus gegeben, sowjet-ähnliche Systeme haben weiterhin zwei Klassen: Partei und Rest. Der eigentliche Sinn, dass
die Bevölkerung die Macht hat, wurde gar nicht erfüllt.
Solche Systeme sind bestenfalls Sozialismus-Chimären, die teils eher
Rückschritte zum Absolutismus enthalten.

Wenn es schon immer Kapitalismus gab müsstest du folglich absurderweise
Monarchien im Mittelalter, Imperien in der Antike usw. als kapitalistisch
bezeichnen. Kapitalismus hängt aber untrennbar mit der Industrialisierung zusammen, weil die Arbeiter im weiteren Sinn nicht mehr im Besitz der
Produktionsmittel sind und aus ihrer Arbeitskraft Mehrwert erzeugt wird,
welches als Kapital dient.

Der Kapitalismus ist aber für eine große Mehrheit ein unsicheres Konzept
um zu überleben, um ihr Überleben zu sichern werden sie dagegen vorgehen,
irgendwann.

LG PsiSnake
 
Wenn wir die Menschheitsgeschichte betrachten, so war bisher noch jede Gesellschaftsordnung nach einer gewissen Zeit zum Scheitern verurteilt. So wird es auch dem Kapitalismus gehen - früher oder später. Und wenn wir mal nüchtern das betrachten, was gerade geschieht, dann rappelt es bereits gewaltig in den Gebälken des Systems. Die Gier der Finanzmagnaten hat das gesamte Weltgefüge an den Rand des Untergangs gebracht. Und es wird danach entweder weiter so gehen, bis es noch gewaltiger Kracht oder es kommt eine komplett neue Ordnung und ein neues Finanzsystem. Vielleicht braucht man irgendwann ja auch gar kein Geld mehr. Das kann allerdings nur geschehen, wenn der Mensch anfängt, aus den eigenen Fehlern zu lernen. Mal schauen ob ich das auf der Erde im jetzigen Leben noch erleben darf.
 
@ Frater 543

Es hat noch nie(fast nie?) Sozialismus gegeben, sowjet-ähnliche Systeme haben weiterhin zwei Klassen: Partei und Rest. Der eigentliche Sinn, dass
die Bevölkerung die Macht hat, wurde gar nicht erfüllt.
Solche Systeme sind bestenfalls Sozialismus-Chimären, die teils eher
Rückschritte zum Absolutismus enthalten.

Ich meinte damit, was gemeinhin von "sozialistischen" Staaten als "Sozialismus" verstanden wird.

Wenn es schon immer Kapitalismus gab müsstest du folglich absurderweise
Monarchien im Mittelalter, Imperien in der Antike usw. als kapitalistisch
bezeichnen.

Mhh, ich habe nicht geschrieben, dass es Kapitalismus schon immer gab, sondern dass er selbst enstanden ist, als es die Möglichkeit dazu gab, die auch gewisse Voraussetzungen verlangt. Das schließt aus, dass Leibeigene oder Sklaven zu den von Dir genannten Zeiten frei handeln konnten. Habe ich auch nicht geschrieben.

Kapitalismus hängt aber untrennbar mit der Industrialisierung zusammen, weil die Arbeiter im weiteren Sinn nicht mehr im Besitz der
Produktionsmittel sind und aus ihrer Arbeitskraft Mehrwert erzeugt wird,
welches als Kapital dient.

Ich bin kein Ökonom, deshalb lasse ich mich da gerne eines Besseren belehren, aber imho kann ich doch anfangen Kapital anzuhäufen (Gewinnmaximierung), wenn es die Möglichkeit des freien Handels habe und über Eigenkapital in welcher Form auch immer verfüge.
Wie definierst Du denn Kapitalismus, bzw. wie ist der Begriff bei Dir politisch gefärbt? ;)

Der Kapitalismus ist aber für eine große Mehrheit ein unsicheres Konzept
um zu überleben, um ihr Überleben zu sichern werden sie dagegen vorgehen,
irgendwann.

Ja, sicher! Weil auch deren Konzept Überleben ist. Ist dann eben die Frage, wer besser im "Überleben" ist...
 
Kapitalismus liegt in der Natur des Menschen.
Der Kapitalismus hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht.

volle zustimmung, so "kapitalismus" im engen wortsinne (ansammeln/-häufen von kapital = güter und produktionsmittel, information! = sicherheit) verwendet wird.

ebenso wie es in meinen augen noch nie einen gelebten sozialismus im marxschen sinne gab, gab es noch nie einen gelebten kapitalismus im ökonomischen sinne = vollkommen freie marktwirtschaft).

Der Kapitalismus ist aber für eine große Mehrheit ein unsicheres Konzept
um zu überleben, um ihr Überleben zu sichern werden sie dagegen vorgehen,
irgendwann.

der kapitalimus in bei uns (DE, AT) gelebten sinne (= mischform= soziale marktwirtschaft) ist m.e. ein konzept der meisten sicherheit für die meisten personen.
je mehr angst/ unsicherheit ich habe, desto mehr werde ich versuchen mich und meines zu bewahren und zu maximieren (das ist das, was eben in der natur der meisten menschen liegt) und damit abzusichern.

(der gedanke, alles in die hände des staates zu legen macht mir persönlich gänsehaut und wenn ich mir ein paar wahlwerbende politiker ansehe wandelt sich die gänsehaut in schüttelfrost. in schlechten zeiten auf diese institution angewiesen zu sein ist das letzte, was ich möchte)

in krisenzeiten intensiviert der staat seine eingriffe in den freien markt,( siehe bailout dzt in US), was die freie (geld-)marktwirtschaft aushebelt mit dem ziel, sicherheit und überleben zu ermöglichen (sowohl des systems als auch der "grossen masse").

fazit: was sich ändern wird ist die relation von freiem markt und staatlichem eingriff, wie es sich in vielen wellen schon seit vielen jahren ständig ändert (DAS ist in wahrheit der vorteil des systems und der grund, warum es viele andere überlebt hat: die flexibilität).
mit einem scheitern des kapitalismus hat das in meinen augen nichts zu tun. im gegenteil, wie schon gesagt: in zeiten der unsicherheit wird das bedürfnis, kapital anzuhäufen grösser -->
Der Kapitalismus hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht.

ob von einem scheitern des gedankens der de-regulierung der märkte gesprochen werden kann, wäre eine diskussion wert, imho.
 
Zitat:Ich meinte damit, was gemeinhin von "sozialistischen" Staaten als "Sozialismus" verstanden wird.


Ja, sogesehen stimmt das. Nur hat das dann mit richtigem Sozialismus nichts
zu tun.

Zitat:Mhh, ich habe nicht geschrieben, dass es Kapitalismus schon immer gab, sondern dass er selbst enstanden ist, als es die Möglichkeit dazu gab, die auch gewisse Voraussetzungen verlangt. Das schließt aus, dass Leibeigene oder Sklaven zu den von Dir genannten Zeiten frei handeln konnten. Habe ich auch nicht geschrieben.


Schon, aber entscheidend ist, dass die Produktionsmittel nicht mehr selbst hergestellt werden können, nicht (nur) die Freiheit der Menschen ist es, welche aber nur gegenüber einem besonderen Kapitalisten besteht, gegenüber der Kapitalistenklasse sind sie unfrei, weil erpressbar, da sie zwar entscheiden können, wo sie arbeiten wollen, aber nicht selbständig.(Arbeitsteilung, teure Maschinen, usw.)

Zitat:Ich bin kein Ökonom, deshalb lasse ich mich da gerne eines Besseren belehren, aber imho kann ich doch anfangen Kapital anzuhäufen (Gewinnmaximierung), wenn es die Möglichkeit des freien Handels habe und über Eigenkapital in welcher Form auch immer verfüge.


Nicht ganz, solange ich nicht die Leute erpressen kann bei mir/uns(Kapitalistenklasse) zu arbeiten, weil diese ihre Produktionsmittel selbst herstellen können, um Waren auf den Markt zu bringen, kann ich nur durch
Abzocke, ncht aber systematisch einen Mehrwert erzielen,
darum würde es auch wirklich wesentlich gesünder funktionieren, wenn
Produktionsmittel vergesellschaftet werden.

Zitat:Wie definierst Du denn Kapitalismus, bzw. wie ist der Begriff bei Dir politisch gefärbt?


Der Kapitalismus ist das beste System, was wir wenigstens im großen Stile
hatten, und er wird wie alle vorher untergehen, weil er seine Negation
in sich trägt und letztlich Widersprüche beinhaltet. Es strebt dahin,
wo es selber nicht mehr existieren kann. Z.B: Zwar braucht der
Kapitalismus Märkte, höhlt sie sich aber auch aus, indem er die Leute
schlecht bezahlt. Der Mensch kann wohl auf lange Sicht im Arbeitskampf
mit Maschinen und Automaten nicht konkurrieren (zeigt sich ja schon),
aber Arbeitslosen kann man auch nichts verkaufen. Kapitalismus setzt
zwar auf freien Markt, aber man kauft sich gegenseitig auf oder macht
sich bankrott, und schafft immer mehr Monopole. Zwar macht das den Konzern
scheinbar mächtig aber eine Hydra mit nur einem Kopf ist leicht zu töten.

Zitat:Ja, sicher! Weil auch deren Konzept Überleben ist. Ist dann eben die Frage, wer besser im "Überleben" ist...

Wer hat überlebt? Die Dinosaurier, oder die Mäuse.
Die Dinosaurier brauchen die Mäuse zum fressen, umgekehrt kann
man drauf verzichten;), und wenn es einen Umsturz bzw. Kometeneinschlag
gibt, dann sehen wir mal, und da ich ja kein Materialist wie Marx bin,
hoffe ich klammheimlich;) auf eine Bewußtseinsevolution.
 
nein, der kapitalismus wird nicht mehr gescheiter! davon bin ich felsenfest überzeugt.
der wirkliche schritt in eine goldene wirtschaftszukunft - die einführung des gesellschen schwundgeldes - wird von unseren eliten nie und nimmer unterstützt werden.
 
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Der Kapitalismus ist ein System, das auf der Ausbeutung anderer basiert, anders kann er gar nicht funktionieren, da das ganze System so konzipiert ist.

Wenn die Gewinnmaximierung der einzige Maßstab ist, d.h. die Anhäufung von Kapital, dann wird der Mensch innerhalb dieses Systems zur bloßen Funktion und Ware degradiert, diese Haltung könnte man auch Sklavenhaltermentalität nennen.
Wobei hier Kapital widerum Macht und Einfluss bedeutet und Abhängigkeitsverhältnisse schafft, die zu ziemlich kranken Macht- und Hierarchistrukturen führen.

Wenn das Gefälle jedoch zu groß wird, wie es momentan geschieht, dann treten so langsam die Zerfallserscheinungen ein...
 
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