Kann man Zufriedenheit lernen?

Hallo Jelda und Agape,

Agape schrieb:
Es gibt mehr oder weniger zufriedene Menschen. Wahrscheinlich gehört wohl zuerst "zufrieden" definiert. Unzufriedenheit ist auch Antrieb, den Wunsch etwas zu ändern, an sich zu arbeiten, und dadurch entsteht erst Dynamik.
so habe ich es auch lange Zeit gesehen und mir mit dieser Art des Denkens selber sehr viel Leid zugefügt. Der Wunsch, etwas an sich zu verändern gibt kein Antrieb, sondern er ist Ursache der Unzufriedenheit. Meistens kommt ja der Wunsch nach Veränderung dadurch zustande, dass jemand von sich selber denkt, er sei "zu wenig", man reagiert nicht so, wie man es als "perfekt" ansehen würde, man vergleicht sich selbst oder sein Leben mit diesem Bild des "perfekten Zustandes" (was auch immer dieses Bild für jemanden bedeuten mag), und da schneidet man dann logischerweise ganz schön schlecht ab. Sich verändern wollen kommt aus dem Verstand, und wird immer von einem Haufen von negativen Selbstbeurteilungen begleitet, und diese hindern einen nur daran, sich selbst so zu akzeptieren wie man ist. Und es ist gerade diese Akzeptanz, die uns erst Zufriedenheit mit uns und dem Leben ermöglicht.

Also nicht verändern wollen, sondern annehmen ist die Devise der Zufriedenheit:).

Ich denke schon, dass es Menschen gibt, die mit sich und ihrem Leben zufrieden sind, wobei die meisten von uns sicher noch auf dem Weg sind, es zu lernen.

Liebe Grüsslis,
Sharon
 
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QIA S.O.L schrieb:
Und das siehst Du in VOLLEM Ausmaße Deiner Aussage so?
Hi Qia :)

Yeaph, das tue ich durchaus. Nun ist natürlich die Frage, was Du unter "sich verändern wollen" verstehst? ;) Ich meine damit NICHT, Dinge in sich selbst anzuschauen und sich und sein Handeln dadurch besser verstehen zu lernen.

Wenn der Drang, sich verändern zu wollen, aus dem Vergleich heraus kommt, nicht "perfekt" zu sein (so, wie man sich selber gerne hätte, in was auch immer), dann beisst sich die Schlange in den Schwanz. Es ist eine Illusion zu denken, man käme damit weiter, irgendeinem Bild entsprechen zu müssen, und dann aus der Verurteilung heraus, dass man diesem nun mal nicht entspricht, etwas "tun" zu wollen (nämlich an sich selbst arbeiten). Vielleicht kommt man auch auf diese Weise der Zufriedenheit irgendwann näher, aber es dauert uuuuuuunglaublich länger, als wenn man den Weg über die Akzeptanz geht. Indem man etwas in sich einfach betrachtet und akzeptiert, ohne es mit diesem Bild zu vergleichen, ohne sich selbst dafür zu verurteilen, dass man nun halt diesem Bild nicht entspricht (wer ist schon perfekt???), kommt man seinem wirklichen Selbst automatisch näher. Das ist eigentlich alles, was wir "tun" müssen.

Dieses Denken, an sich selber zu ackern, stammt eindeutig aus der Tiefenpsychologie, und die hängt mir so was zum Hals raus... echt, ich mag nicht mehr analysieren, das hab ich über ein Jahrzehnt getan, und es hat mich kein Stückchen weiter gebracht. Man kann in seiner Vergangenheit wühlen und sich selber zerfleischen, bis man verfault, aber Zufriedenheit bringt dies nur sehr schwer. Seit ich damit aufgehört habe, stellt sich die Zufriedenheit jedenfalls immer öfter von selbst ein. Ich weiss, einem analytischen Verstand ist diese Denkweise sehr, sehr fremd. Ich bin auch immer noch dabei, in dem Punkt meinen Verstand zu überlisten;-).

Grüsslis,
Sharon
 
Sharon schrieb:
Hi Qia :)

Yeaph, das tue ich durchaus. Nun ist natürlich die Frage, was Du unter "sich verändern wollen" verstehst? ;) Ich meine damit NICHT, Dinge in sich selbst anzuschauen und sich und sein Handeln dadurch besser verstehen zu lernen.

Wenn der Drang, sich verändern zu wollen, aus dem Vergleich heraus kommt, nicht "perfekt" zu sein (so, wie man sich selber gerne hätte, in was auch immer), dann beisst sich die Schlange in den Schwanz. Es ist eine Illusion zu denken, man käme damit weiter, irgendeinem Bild entsprechen zu müssen, und dann aus der Verurteilung heraus, dass man diesem nun mal nicht entspricht, etwas "tun" zu wollen (nämlich an sich selbst arbeiten). Vielleicht kommt man auch auf diese Weise der Zufriedenheit irgendwann näher, aber es dauert uuuuuuunglaublich länger, als wenn man den Weg über die Akzeptanz geht. Indem man etwas in sich einfach betrachtet und akzeptiert, ohne es mit diesem Bild zu vergleichen, ohne sich selbst dafür zu verurteilen, dass man nun halt diesem Bild nicht entspricht (wer ist schon perfekt???), kommt man seinem wirklichen Selbst automatisch näher. Das ist eigentlich alles, was wir "tun" müssen.

Dieses Denken, an sich selber zu ackern, stammt eindeutig aus der Tiefenpsychologie, und die hängt mir so was zum Hals raus... echt, ich mag nicht mehr analysieren, das hab ich über ein Jahrzehnt getan, und es hat mich kein Stückchen weiter gebracht. Man kann in seiner Vergangenheit wühlen und sich selber zerfleischen, bis man verfault, aber Zufriedenheit bringt dies nur sehr schwer. Seit ich damit aufgehört habe, stellt sich die Zufriedenheit jedenfalls immer öfter von selbst ein. Ich weiss, einem analytischen Verstand ist diese Denkweise sehr, sehr fremd. Ich bin auch immer noch dabei, in dem Punkt meinen Verstand zu überlisten;-).

Grüsslis,
Sharon

Ja, danke...
Ich versteh schon.

Liebe Grüße
Qia :zauberer1
 
Jelda schrieb:
Gibt es wirklich zufriedene Menschen?

Seid Ihr zufrieden mit Euch mit der Welt?

Was macht Zufrieden?

Kann man Zufriedenheit lernen?


Fragend
Jelda :zauberer1


Halo Jelda

Wo eigene forderungen aufhören beginnt die zufridenheit.

Viele Grüße Maud
 
Natuerlich gibt es zufriedene Menschen!
Sie machen nur nicht so viel von sich reden wie unzufriedene.
Das ist wie mit der Liebe:
Nur die Menschen reden ueber ihre Beziehungen, die in ihnen ungluecklich sind.
Die anderen halten eher den Mund.
Es ist auch so, dass es die Umwelt nervt, wenn jemand von seinen wundervollen Kindern schwaermt, von seinem tollen Mann oder davon, was fuer einen guten Job er hat.
Es macht andere aggressiv und ablehnend, jedenfalls ist das meine Erfahrung.
In meinem Alter klagen zum Beispiel Frauen sehr gern und quasi genuesslich ueber ihre Krankheiten und Wechseljahrebeschwerden.
Da passt dann eine Frau nicht rein, die nix dazu zu sagen hat, ausser, dass sie kerngesund ist.
Deshalb redet die am besten einfach nicht mit!
Ausserdem gibt es ueber Zufriedenheit nicht viel zu erzaehlen, es geht dem Menschen gut, was gibt es sonst noch zu sagen?
Ueber das Unglueck kann endlos debattiert werden, aber schon Tolstoi sagt am Anfang von "Anna Karenina" den beruehmten Satz:
"Alle gluecklichen Familien aehneln einander (ergo, es gibt nix ueber sie zu sagen ;)), aber jede unglueckliche ist ungluecklich auf ihre eigene Art."
Oder auch: "glueckliche Menschen haben keine Geschichte".
Das ist der Grund, weshalb Glueck und Zufriedenheit so selten offen sichtbar sind.
Allerdings glaube ich nicht, dass es im Leben eines Menschen nur Glueck und Zufriedenheit gibt ueber alle Zeiten hinweg.
Wir sind ganz offensichtlich nicht auf der Welt, um in Glueck und Zufriedenheit dauerzuschmoren ;)!
Ich wuensche allen eine schoene Woche!
Bijoux
 
Guten Morgen,

ich fand diesen einen Satz von Maud sehr aussagestark, und er besagt alles!

Viele Menschen stellen so hohe Anforderungen an sich selbst und an andere, und, wenn diese nicht erfüllt werden können, sie unzufrieden werden oder es sogar schon sind.

Man sollte lernen, sich selbst und andere so zu nehmen, wie man/sie ist/sind und nur Ziele gesteckt werden, die auch erreichbar sein können.

Wer sich selber liebt, ist auch in der Lage, andere Menschen zu mögen und das spürt die Umwelt sehr gut.

Es geht hier nicht darum, wie andere Menschen sich präsentieren, oder sich mit ihren unterschiedlichen Charakteren outen, sondern darum, wie zufrieden wir sind, und dazu gehört auch das "darüber Sprechen" in dieser oder jener Form. Gesprâche mit anderen Menschen sind notwendig, sonst würden wir ja geistig verarmen, selbst, wenn einem diese oder jene "Gespräche" langweilig erscheinen. Das wäre dann wieder eine Intelligenzfrage, die hier aber nicht zur Diskussion gestellt wird.

@Maud, Du hast das wirklich schön ausgedrückt und eigentlich ist damit alles gesagt!

LG
Maike
 
Jelda schrieb:
Gibt es wirklich zufriedene Menschen?

Seid Ihr zufrieden mit Euch mit der Welt?

Was macht Zufrieden?

Kann man Zufriedenheit lernen?


Fragend
Jelda :zauberer1

Hallo zauberer,
ich glaube schon,dass es wirklich zufriedene Menschen gibt,dass sind meist die,die leben ohne alles in Frage zu stellen und tun was getan werden muss...
Ich selber gehöre nur zu den Zeitbegrenzten Zufriedenen,es gibt immer wieder zufriedene ruhige Abschnitte und dann erwischt mich wieder das Chaos und alle Zufriedenheit ist dahin,so ein Auf und Ab......
Mit der Welt zufrieden zu sein ist mir leider nicht möglich,aber ich habe gelehrnt mich selber in Unzufriedenheit anzunehmen,dann gehts...
Zufriedenheit kann man sicher lernen,ioch bin schon seit Jahrzehnten dabei und nichts hat geholfen....erst die Erkenntnis,dass man zufrieden sein kann wenn man dem Zufriedensein nicht mehr hinterher läuft macht zufrieden....
 
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Maud schrieb:
Halo Jelda

Wo eigene forderungen aufhören beginnt die zufridenheit.

Viele Grüße Maud

Das Leben selbst ist die Reinste Forderung....Bewegung ist Forderung.

Nur hat das Leben das Geheimnis inne, wie man fordert und auch beommt, was es fordert...

Kein Grund zur Unzufriedenheit für das Leben, denn das Leben hat ALLES was es will. Nur der Mensch sieht sich nicht als Teil dieses Unbegrenzten Lebens an...

Deshalb sucht er seine Unzufriedenheit durch Akzeptanz seiner Armut zu lösen.

Liebe Grüße
Qia :kiss4:
 
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