Mausefalle schrieb:
Kann man lieben verlernen?
LG Mausefalle
Lernen und Verlernen sind ja gleichermaßen Lern-Erfahrungen, von daher geht es im Grunde um die Frage überhaupt: gibt es Lernen, ist der Mensch entwicklungsfähig? Können wir durch Erkenntnis hinzugewinnen?
Ich finde es in dem Zusammenhang sehr erhellend, daß das Herz zwei Kammern hat, eine Kammer der Erkenntnis (Herz-Lungen-Kreislauf, Atmung, Aufnahme von O² in's Blut) und eine Kammer der Liebe (großer Kreislauf, Zellatmung, Aufnahme von O² in die Zelle).
Man könnte also sagen, daß sich Liebe- in diesem Universum hier dargestellt durch den alles zum Leben erweckenden Sauerstoff- sowohl körperlich als auch geistig in unser Wesen vermittelt, solange wir leben
.
Wenn ich beides betrachte- die hingebende Achtsamkeit im/zum Körper (Materie) und die Erkenntnis des Geistes (Intuition, Gott)- dann ergibt sich da zwischen beiden Teilen der Liebe ein kleiner geräuschvoller Fluß, der körperlich durch eine Erkrankung dargestellt wird, bei der beide Herzkammern miteinander verbunden sind. Auf gesunder Ebene- also durch das verbundene Empfinden von Geist und Körper (Ein-Heit)- findet dieser Austausch zwischen Körperempfinden und Erkenntnis auf der Ebene des "Lernens" statt. Dabei lernen Körper und Geist gleichermaßen. Wir kennen diesen Aspekt aus den fernöstlichen Traditionen mit Chi oder Ki.
Wenn wir aber das Wort CHI mal umdrehen, dann entsteht das Wort ICH. Und hier liegt wohl der Hase im Pfeffer. Wenn ich davon ausgehe, daß es nur Chi gibt, dem ich unterworfen bin, dann ist mein Leben ein endloser Fluß, ich bin eigentlich nur Teil eines großen Ganzen und mache die Wellenbewegung mit. Was da dann herauskommt ist rumsitzen und mit Gebeten versuchen, die unmöglichen Lebenszusammenhänge der Welt positiv zu beeinflussen. Das wirkt- ohne Frage- energetisch. Aber bisher zeigt es nicht so sehr viele materiell erscheinende Ergebnisse.
Transformiert man, dann wird aus CHI das ICH. Und damit ist man ein Mensch, der Erkenntnis aus dem Herzen sprechen kann und Liebe in den Worten findet. CHI hat eben die Eigenschaft, stets in Gut und Böse zu unterscheiden, es gibt hier Jin und Yang und das fordert zu diesem Fehlverhalten im Verständnis von Energie ja geradezu auf. ICH hat dieses Wechselspiel nicht- es unterscheidet nur zwischen einem inneren Erleben und einem äußeren Erleben, schaut jedoch auf beide Aspekte in Gleich-Mut. Das ist ganz wichtig, daß durch Lernerfahrungen letztendlich Energie gewonnen wird und daß man selber entscheidet, was man lernt. Und zwar dadurch, daß man den Worten/Dingen Bedeutung gibt. Denn: am Anfang aller Lernerfahrungen, die wir machen können, liegt ja das Wort. Wir sehen das alle jetzt in diesem Moment, indem wir bemerken, daß wir ja im Grunde auch alle zum Lernen am Gegenüber hier am Forum teilnehmen. Das finde ich total klasse, daß das heute so möglich ist und das er-gibt ganz andere Möglichkeiten, gemeinsame positive Energien zu be-wirken oder auch zu er-wirken, wenn es denn soweit ist. Nur muß dann jeder von seiner individuellen Lernerfahrung ein wenig Abstand nehmen und die Gesamtheit des Forums als Lernerfahrung verstehen, die Wege zur Verkörperlichung in jedem Einzelnen finden kann, wenn sie will.
Im Grunde ist das hier ja eine andere "dimension"- mir fiel die Tage die Metapher in der Bibel ein, das sogenannte "morgenland". Hier im Forum ist es ein bißchen so, wir haben hier etwas von dieser Energie, weil wir immer mehr dazu neigen, die Meinung des anderen zu akzeptieren und uns der Sache zu widmen: dem Austausch, damit sich die vielen unterschiedlichen Energien in uns wieder vermengen und der Mensch wieder in Kontakt mit sich selber gerät.
Liebe Grüße, Christian