Kann man etwas frei entscheiden, oder kommt was kommen soll?

Wer sich mit diesen Dingen näher beschäftigt, wird sich fragen, ob der Mensch sich überhaupt frei entscheiden kann. Schopenhauer bemerkte dazu schon zu seiner Zeit: "Der Mensch kann tun was er will; er kann aber nicht wollen was er will."

Das Geschehen in der Zukunft unterliegt dem Geschehen in der Vergangenheit, dem Gesetz des Chaos, dem Gesetz der Dualität und unserem augenblicklichen Tun. Jede Handlung entwickelt ab einem gewissen Punkt eine Eigendynamik, auf die wir keinen Einfluß mehr haben. Wobei das Nichtstun auch eine Handlung darstellt.

Unter diesen Aspekten können wir also nichts frei entscheiden und es kommt, wie es kommen muß (im Sinne einer Entwicklung).

Merlin

das trifft auf den von sich Selbst unbewußten Menschen.

*g Seyla
 
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.... zudem kommt, dass unser Wille unsere Entscheidung einer Vielzahl von Entscheidungen und Wünschen anderer Menschen und auch Gegebenheiten gegenübersteht. Wir können uns im hier und jetzt für oder gegen etwas entscheiden, ob wir etwas tun oder es zulassen, im Zusammenhang der Interaktion können wir doch nur sehr begrenzt unseren Willen durchsetzen.

einen Gruß in die laue Nacht
blue

genau blue, jedes Lebewesen ent-scheidet für sich Selbst und zugleich auch für seinen Nächsten mit.

Ist das Lebewesen sich seiner Selbst unbewußt, wird die Ent-Scheidung auch unbewußt gewählt.
Heißt wir wählen unbewußt aus, und entscheiden uns unbewußt.

Uns erscheinen die Entscheidungen bewußt gewählt, weil wir sie ja wahrnehmen, doch in Wahrheit entschied das Unbewußte.

*g Seyla
 
Sicher kann man den göttlichen Willen nicht beschreiben, doch im Gegensatz dazu kann dieser göttliche Wille sehr konkret mitteilen was ansteht. Interessant finde ich dabei folgenden Aspekt: Es ist davon auszugehen, dass letztendlich nichts anderes möglich ist als der göttliche Wille!

Alles was ist wurde von Gott "erschaffen", also auch Deine oder meine Widerspenstigkeit gegen den Willen Gottes. Gott ist die absolute Allmacht über alles, was er will geschieht, daher auch "Dein Wille geschehe!"

Die Frage ist jetzt was man tun kann um den göttlichen Willen umzusetzen, oder ob man da ÜBERHAUPT etwas zu tun hat im Sinne von wollen? Handeln muss man, da gibt es keinen Ausweg, doch was will ich? Läuft mein Handeln konfrom mit dem höheren Willen, oder nicht? Und wenn nicht: Warum bin ich überhaupt fähig etwas anderes zu tun?

setzt du den göttlichen Willen(vorrausgesetzt es existiert wirklich ein Gott) mit dem SelbstWillen gleich?

*g Seyla
 
... die Kraft Gottes hält alles in Bewegung, sie belebt das Unendliche. Ohne Gottes Kraft würde alles sofort verschwinden. Gottes Kraft ist aber nicht Gott selber, sondern Gott selber IST unerkennbar, nur an seinen Wirkungen erkennt man ihn. Er ist ein Beschenker, er macht Dir ganz grosse Geschenke erster Güteklasse!

Auf dem Weg des Verstehens ist der Mensch immer wieder auf Fragen zu seinem Dasein und seine Welt gestoßen, die er mit seiner rationalen Logik nicht beantworten konnte. Deshalb hat er die Lösung dieses Problems auf der abstrakten Ebene der Spiritualität gesucht und auch gefunden. So ist das auch mit den Kräften und der Gesetzmäßigkeit der Natur, welche wir als Ganzes nur sehr schwer oder gar nicht erklären können.

Das ist dann auch der Stoff, aus dem das Göttliche geboren wurde. In die Gottesvorstellung wird das Nichterklärbare mit den Hoffnungen und Sehnsüchten der Menschen projiziert. Wenn wir also schwach sind, wird uns ein starker Gott begleiten und wenn wir unserer Fehlbarkeit erinnern, wird es ein gütiger sein. Wenn man fünf Menschen nach ihrem Gott fragt, wird man von fünf unterschiedlichen Göttern hören.

Ein Gott ist also solange existent, solange ihn die Menschen mit ihrem Geist erfüllen.

Wenn man, Deinen Ausführungen zur göttlichen Kraft folgt, müßte Gott die Gravitation sein, denn wenn die Expansion des Universums einen bestimmten Punkt erreicht hat, wird sie nicht mehr das System aufrechterhalten können. Zunächst wird mit dem Prozeß der Auflösung das Universum seinen Zusammenhalt verlieren, dann die Galaxien, die Sonnensysteme, die Erde und letztlich auch alle atomare Strukturen: also auch wir selbst. Die Gravitation ist auch jene Kraft, die alles in Bewegung bringt und hält.

Der Gott der Gravitation ermöglicht uns zwar grundsätzlich ein Leben, aber das reicht nicht aus, um Leben entstehen zu lassen. Hier spielen noch eine Vielzahl andere „Götter“ eine Rolle. Schau Dir dazu als Beispiel unser relativ kleines Sonnensystem an, dann wirst Du nur auf dem einzigen Planeten Erde ein Leben finden.

Damit ich hier nicht falsch verstanden werde, ich möchte Dir nicht Deinen Gott zerreden, sondern nur mein Verständnis zur Spiritualität darlegen. Nach meiner Sicht der Dinge, glaube ich nicht, daß ein zentraler Gott die Dinge bestimmt, sondern von Geistern beseelt werden. Diese Kräfte sind dem Menschen einfach näher, als ein ferner abstrakter Gott.

Wie in anderen Dingen, wird auch hier die Sache um den Willen deutlich: Man kann zwischen unterschiedlichen Vorstellungen wählen, bleibt aber dennoch ein Gefangener seiner Bedürfnisse.


Merlin
 
Ich bin ganz fasziniert davon, dass hier niemand schreibt "ich denke", "ich halte für möglich", "vielleicht ist es so und so", "es wäre möglich, dass ..." o. ä., dass kaum jemand seine eigenen Aussagen anzweifelt, sondern sie so darstellt, als beinhalte sie die ultimative Wahrheit.

Klar ist, dass niemand auf dieser weiten Welte wirklich 100%ig sagen kann, ob wir gelenkt werden, einen freien Willen haben, oder unser angeblicher freier Wille lediglich der Teil einer Führung ist.

Alles was man zu diesem Thema sagen kann ist keine Theorie, Ideengut, Eventualitäten oder Glaube .... aber nix Genaues weiß man net!

R.
 
Ich denke es gibt verschiedene Kräfte unter deren Einfluss ein Mensch stehen kann.
Es gibt Menschen, so glaube ich, deren Leben ist von einem höheren Plan bestimmt.
Dann aber gibt es Menschen, derne Leben von einer Kraft, die man den Zufal nennen könnte, beeinflusst wird.
Und es gibt jene Menschen die außerhalb dieser Beeinflussungen stehen.
Der freie Wille ist eine Illusion, so denke ich, denn er ist abhängig vom Wesen des Menschen selbst, von seiner Natur, sowie anderen Faktoren, und damit nicht mehr wirklich frei.
 
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Ich bin ganz fasziniert davon, dass hier niemand schreibt "ich denke", "ich halte für möglich", "vielleicht ist es so und so", "es wäre möglich, dass ..." o. ä., dass kaum jemand seine eigenen Aussagen anzweifelt, sondern sie so darstellt, als beinhalte sie die ultimative Wahrheit.

Über den freien Willen haben sich schon eine Menge kluger Köpfe Gedanken gemacht und gerade in den letzten Jahren hatte man auf dem Gebiet Neurowissenschaften eine Menge neuer Erkenntnisse gesammelt, die eben auch Fakten schaffen.

Manche Dinge sind halt so, wie sie sind und da macht es wenig Sinn ein quadratisches Rad erfinden zu wollen. Sicherlich sollte man auch nicht blind irgendwelchen Thesen folgen, wenn aber die Fakten mit den eigenen Beobachtungen übereinstimmen, sehe ich keinen Sinn darin von vielleicht oder möglich zu schreiben. Ich schreibe ja auch nicht davon, daß ich möglicherweise oder vielleicht eine Nase habe.

Sicherlich kann man darüber streiten, welche Wahrheit nun die richtige ist – nur, wenn ich an meiner eigenen zweifle, wird meine Wahrheit zum Glaube.:)


Merlin
 
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