Kann man eine Seelenverwandtschaft "abschütteln"?

Ashlyn

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16. Juli 2009
Beiträge
92
Hallo Leute,

da ich einige Diskussionen von euch bereits gelesen habe, ist mir vorhin der Gedanke gekommen, ob man eine Seelenverwandtschaft auch sogesehen "durchtrennen" kann.
Das frage ich nicht von irgendwoher, sondern es hat schon einen tieferen Grund.
Vor zwei Jahren lernte ich meinen Freund kenne und wir wussten auf Anhieb, das wir Seelenverwandt waren. Wir dachten dasselbe, wir teilten einfach alles. Hobbys, Ansichten etc... Ihr wisst sicher, was ich meine. Man kann sagen, das wir "eins" waren, nur eben in unterschiedlichen Körpern.
Doch leider ist er vor einem knappen Jahr tödlich verunglückt und seitdem ist bei mir nichts mehr, wie es einmal war. Ich denke, es ist normal, das man sich nach dem Tod einer geliebten Person am Anfang leer fühlt, aber ich empfinde es irgendwie anders. Bei mir ist es so, als wäre ich jetzt nur noch zur Hälfte da.
Meine Freunde machen sich Sorgen um mich, da ich mich gegenüber von früher verändert habe und sie sagen mir, ich soll auf Abstand gehen und mein Leben leben. Leider ist das leichter gesagt als getan und meine Gedanken kreisen nur um ihn, selbst jetzt noch.
Alle waren sich damals einig, das wir Seelenverwandt waren, doch ich selbst sehe ja auch ein, das ich nicht so weiterleben kann.
Daher meine Frage: Kann ich irgendwie versuchen, auf Abstand zu gehen, ihn "nur" als Freund zu betrachten und irgendwann wieder eine Beziehung zu einem anderen aufbauen? Kann man diese "Seelenverwandtschaft" trennen?

Ich hoffe, ihr haltet die Frage nicht für kindisch und versteht, was ich meine. Der Text kommt selbst auf mich etwas melodramatisch rüber, aber ich kann meine Situation nicht anders beschreiben.

Bitte helft mir, denn ich weiß wirklich nicht weiter.

Liebe Grüße,
Ashlyn
 
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Doch leider ist er vor einem knappen Jahr tödlich verunglückt und seitdem ist bei mir nichts mehr, wie es einmal war. Ich denke, es ist normal, das man sich nach dem Tod einer geliebten Person am Anfang leer fühlt, aber ich empfinde es irgendwie anders. Bei mir ist es so, als wäre ich jetzt nur noch zur Hälfte da.
Ashlyn

Hi Du,
willkommen im Forum....:)
ja, es ist normal erstmal zu trauern, dazu musst Du verschiedene Phasen durchlaufen und es wäre besser wenn Du Begleitung dazu hättest.
Am besten würde ich allerdings eine Familien-Aufstellung finden,denn Du musst ihn verabschieden,ein Jahr ist seither vergangen und es ist zu lang wenn Du noch da vdrin steckst, Du braucht Hilfe von Aussen um ihn gehen zu lassen und Dein Leben wieder zu finden....
 
Hi Du,
willkommen im Forum....:)
ein Jahr ist seither vergangen und es ist zu lang wenn Du noch da vdrin steckst, Du braucht Hilfe von Aussen um ihn gehen zu lassen und Dein Leben wieder zu finden....

Das ist einfach Unsinn, vittella. Zeit sagt überhaupt nichts darüber aus, was gebraucht wird.
Die Trauer will gefühlt werden. Da geht es lang. Ganz tief in die Trauer gehen und dann erkennen, was sie zu erzählen hat.

Grüße, Eve:)
 
Das ist einfach Unsinn, vitella. Zeit sagt überhaupt nichts darüber aus, was gebraucht wird.
Die Trauer will gefühlt werden. Da geht es lang. Ganz tief in die Trauer gehen und dann erkennen, was sie zu erzählen hat.

Grüße, Eve:)

nun,eigentlich geht es hier darum der threaderöffnerin irgendwie nen Rat zu erteilen,über was Zeit ist oder nicht können wir gerne an anderer Stelle diskutieren.....:)
was rätst du ihr..?
 
Hey,

dankeschön, das du mich willkommen heißt. :)
Vielen Dank euch 2 für eure Ratschläge. :)
Hilfe von Außen, ja, das ist so eine Sache. Meinen Eltern ist dieses "Thema" mehr oder weniger egal. Sie scheiden als Gesprächspartner nicht nur aus, sie wären nie in Frage gekommen.
Mit meinen Freunden ist das auch so eine Sache. Sie sind grundlegend anders als ich, sie helfen und trösten mich zwar, das steht außer Frage, aber sie verstehen mich nicht.
Da ich weiß, wie Liebe sich anfühlt bzw. angefühlt hat ( Himmel das klingt, man sollte meinen ich bin 60, nicht 16) weiß ich, das sie es nicht nachvollziehen können, da sie es noch nicht erlebt haben. Außerdem möchte ich ihnen nicht auf den Wecker gehen, aber das tue ich dann ja doch, wenn ich nur über ihn rede. :(
Das ein Jahr zu trauern zu lang ist, weiß ich. Auch wenn es sich komisch anhört, aber ich habe selbst schon krampfhaft versucht, aufzuhören, was allerdings dann mehr in die Richtung ausgeartet ist, das ich dann noch mehr drinsteckte. Man kann nicht mit Gewalt etwas versuchen zu ändern, das geht bei mir scheinbar nicht.
Oh, das klingt alles kindisch. -.-
Ich weiß ganz einfach nicht, was ich machen soll. Er ist halt irgendwie noch da und ich kann mich wirklich nicht so von ihm lösen, um wieder "freier" Leben zu können.
Ich glaube, das was du meinst, Eve, habe ich nicht so richtig verstanden. Könntest du es mir vielleicht noch einmal näher bringen, wenn es dir keine Umstände macht und du etwas Zeit hast?
Aber erstmal vielen Dank euch zwei das ihr geschrieben habt. :)

Liebe Grüße,
Ashlyn
 
Hallo ..... es hat mich sehr betroffen gemacht, dies zu lesen......
ich hätte auch nicht vermutet, dass du erst 16 bist.....

Ich würde dir zu einer Therapie raten..... dort kann man dir helfen,
die Trauer in "gelenkte Bahnen" zu führen und du wirst praktisch
begleitet und nach gegebener Zeit wirst du loslassen können........
und dich dem Leben zuwenden können......

Es ist zwar traurig, dass du mit deinen Eltern nicht reden kannst....aber
glaub mir....selbst wenn sie verständnisvoll wären.... sie sind deine Eltern-
und deshalb gefühlsmäßig zu nahe dran..... um dir wirklich HELFEN zu können...

ich wünsch dir alles Liebe und ganz viel Kraft, um diesen Weg weiter
zu gehen.....aus der Dunkelheit ins LIcht....(DENN ÜBERLEG EINMAL WAS
ER FÜR DICH GEWOLLT HAT.........!!!!!!!!!!) Doch sicher nicht Kummer und
Tränen, sondern LIebe, LIcht, Freude am Leben.......
 
Liebe Ashlyn,

meine erste Liebe habe ich in dem gleichen Alter verloren.
Selbst heute, über 20 Jahre später, habe ich ihn nie vergessen.
Ich erinnere mich gern an ihn.
Behalte die Erinnerung in deinem Herzen, er wird immer ein Teil von dir bleiben.
Ich finde es ganz toll, dass du den Weg hier ins Forum gefunden hast.
Es ist wahrscheinlich schwer mit den Eltern über das zu sprechen, weil sie selbst nicht die Erfahrung gemacht haben und es schwer nachvollziehen/ verstehen können. Ich selbst konnte es damals auch nicht, erst viele viele Jahre später konnte ich mit meiner Mutter überhaupt über meine Gedanken sprechen.
Wichtig ist, dass du sprichst und nicht alles mit dir selbst austrägst.
Das Leben ist, trotz vieler Schmerzen, wunderschön und du solltest dich jeden Tag freuen hier zu sein und diese Liebe erlebt haben zu dürfen!
Es ist ein wundervolles Geschenk für Euch beide gewesen!!
Aber schaue auch nach vorn und verschließe nicht dein Herz!!!!!!

Ich wünsche dir alles Liebe!!!! :umarmen:
 
küken55;2167311 schrieb:
Hallo ..... es hat mich sehr betroffen gemacht, dies zu lesen......
ich hätte auch nicht vermutet, dass du erst 16 bist.....

Ich würde dir zu einer Therapie raten..... dort kann man dir helfen,
die Trauer in "gelenkte Bahnen" zu führen und du wirst praktisch
begleitet und nach gegebener Zeit wirst du loslassen können........
und dich dem Leben zuwenden können......

Es ist zwar traurig, dass du mit deinen Eltern nicht reden kannst....aber
glaub mir....selbst wenn sie verständnisvoll wären.... sie sind deine Eltern-
und deshalb gefühlsmäßig zu nahe dran..... um dir wirklich HELFEN zu können...

ich wünsch dir alles Liebe und ganz viel Kraft, um diesen Weg weiter
zu gehen.....aus der Dunkelheit ins LIcht....(DENN ÜBERLEG EINMAL WAS
ER FÜR DICH GEWOLLT HAT.........!!!!!!!!!!) Doch sicher nicht Kummer und
Tränen, sondern LIebe, LIcht, Freude am Leben.......

Guten Morgen, Küken55,

nein, es soll ja niemanden betroffen machen, das habe ich nicht gewollt, verzeih. :(
Mit 16 Jahren eine Therapie? Ich weiß nicht so recht. Ich verstehe zwar, was du meinst, aber solche Therapien sind auch nicht gerade günstig und mein Vater war sehr krank, weshalb wir es uns gewiss auch nicht leisten könnten. Außerdem würde mein Vater mir gewiss nicht zuhören und lachen, sollte ich mit dem Gedanken spielen, mich einer Therapie zu unterziehen. Aber danke für deinen Tipp. :)
Nur denke ich, auf mich selbst bezogen, wäre eine Therapie wirklich nicht der richtige Weg. Mit dem Gedanken habe ich auch schon gespielt, aber ich denke, das würde nicht viel bringen.
Selbst jetzt habe ich ja noch mehr das Gefühl, neben mir zu stehen. So, als wäre ich entzweit worden. Eine Hälfte von mir viel leben, lachen, Spaß haben und auch wieder Jungs anschauen können ( keine Beziehung aber wieder normal über Jungs reden, lästern, wie man es ja eigentlich mit seinen Freundinnen in diesem Alter macht), die andere fühlt sich aber allein bei den Gedanken schon furchtbar und eben diese Hälfte scheint ja doch ein Stück weit größer zu sein, so das ich mich der anderen nicht hingeben kann.
Ich hoffe ich rede nicht zuviel wirrwarr und man kann wenigstens im Ansatz nachvollziehen, was ich meine.
Ich denke auch öfter darüber nach, das er es ganz gewiss nicht gewollt hätte, wie ich so jetzt lebe, aber ich kann mich halt nicht dazu aufbäumen, einen anderen Lebenswandel einzuschlagen, so gerne ich es auch wohl möchte. :(
Vielen Dank für deine Wünsche, das freut mich. Dankeschön. :)
Aber ich denke wirklich, das eine Therapie nicht richtig ist. Oder ich denke einfach zuviel, das kann auch vorkommen.

Liebe Grüße,
Ash
 
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Liebe Ashlyn,

meine erste Liebe habe ich in dem gleichen Alter verloren.
Selbst heute, über 20 Jahre später, habe ich ihn nie vergessen.
Ich erinnere mich gern an ihn.
Behalte die Erinnerung in deinem Herzen, er wird immer ein Teil von dir bleiben.
Ich finde es ganz toll, dass du den Weg hier ins Forum gefunden hast.
Es ist wahrscheinlich schwer mit den Eltern über das zu sprechen, weil sie selbst nicht die Erfahrung gemacht haben und es schwer nachvollziehen/ verstehen können. Ich selbst konnte es damals auch nicht, erst viele viele Jahre später konnte ich mit meiner Mutter überhaupt über meine Gedanken sprechen.
Wichtig ist, dass du sprichst und nicht alles mit dir selbst austrägst.
Das Leben ist, trotz vieler Schmerzen, wunderschön und du solltest dich jeden Tag freuen hier zu sein und diese Liebe erlebt haben zu dürfen!
Es ist ein wundervolles Geschenk für Euch beide gewesen!!
Aber schaue auch nach vorn und verschließe nicht dein Herz!!!!!!

Ich wünsche dir alles Liebe!!!! :umarmen:

Hallo Charotte,

das tut mir unendlich Leid für dich. :( So eine Erfahrung ist schrecklich und ich wünsche gewiss keinem, das er sie durchleben soll. Das tut mir wirklich schrecklich Leid für dich. :(
Ich weiß, das er immer in meinem Herzen bleiben wird, etwas anderes würde ich auch gar nicht wollen. Nur fällt es mir schwer, das mit etwas Abstand zu betrachten, selbst nach einem Jahr noch.
Vielen Dank, das du mich in diesem Forum willkommen heißt. :)
Es ist nicht so, das ich nicht mit meiner Mutter drüber sprechen würde, aber unsere Beziehung zueinander war schon immer leicht, mhm, chaotisch sage ich mal. Es interessiert sie zwar etwas (auf jeden Fall mehr als meinen Vater, dem ist es sowieso egal), aber nicht auf die Weise das ich wie eine Vertraute mit ihr darüber reden könnten.
Das mit dem Reden ist so eine Sache. Irgendwo habe ich mal gehört, das Trauernde nur über ihren Schmerz reden wollen und es auch tun sollen (was ja auch stimmt), nur muss erstmal jemand gefunden sein, mit dem sie reden können. Bei meinen Freunden ist es so, mittlerweile sind sie alle glücklich verliebt und sie versuchen mich wirklich abzulenken, wofür ich ihnen auf ewig dankbar bin, aber wenn wir etwas unternehmen, ist auch gleichzeitig immer ihr Partner bei ihnen. Ich möchte ihnen da halt nicht mit meiner Trauer im Weg stehen, ich gönne ihnen von Herzen, das sie so glücklich sind.
Danke für deine Worte, sie helfen mir wirklich. :kiss4:
Ja, jeder Tag ist wirklich ein Geschenk, nur weiß ich nicht, was ich damit anfangen soll.
Vielen Dank für deine Ratschläge, und es tut mir nochmal unendlich Leid, das dir früher dasselbe passiert ist. :cry2:

Herzliche Grüße,
Ash
 
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