Hi 2 u, Ayukas.
Deine Beträge hören sich pessimistisch an.
Das liegt in der Sicht des Betrachters und dem werde ich nichts entgegnen.
Ohne auf dein Profil zu schauen,dachte ich,dass du eine Steinbock-Betonung hast.
Da reicht ein Blick auf meinen Avatar
Ich segle damit schon nicht unter einer "bunt erlösten Piratenflagge" esoterischen Wohlgefühls.
Scheinbar ist es einfach die Enttäuschung,die aus dir spricht.
Wünsch dir viel Optimismus!
Danke -- in der Tat halte ich mich für einen der unverbesserlichsten Optimisten überhaupt. Sonst würde ich hier wohl kaum schreiben
Die Wahrheit liegt in der Mitte.
Es gibt einen freien Willen und es gibt Vorbestimmung.
Ein bisserl schwanger geht nicht. Die erklärende Theorie für das Dilemma ist die Chaos-Theorie, in der "man" davon ausgeht, dass jeder für sich eigenbestimmte Handlungen setzt, die sich durch Schnittstellen zu anderen auf diese auswirken und daher wieder Handlungen (oder Ereignisse) auslösen. Welcher Art die Schnittstellen sind, bleibt dabei offen -- der Flügelschlag des Schmetterlings, der in China den Sack Reis umfallen lässt, kann man eben nicht so leicht direkt an das Endergebnis koppeln.
Immer, wenn ein längerer (Zeit-) Raum das Ursache/Wirkungs-Paar verbindet, verliert unser kleiner Geist das Vertrauen und den Überblick. Zum Beispiel war es lange Zeit ein Geheimnis, warum Geburten erfolgten. Ursache und erste Auswirkungen sind so weit auseinander, dass sich keine unmittelbare Verbindung herstellen lässt. Erst "unsere" Zeit, die von dem Ticken der Uhr gerastert wird, hat durch zahlreiche Techniken die Komprimierung und Dehnung von Zeit ermöglicht, das individuelle Erleben zugunsten besserer Beobachtbarkeit aufgegeben. Leonardo rätselte jahrelang darüber, ob das Pferd irgendwann keinen Huf am Boden hat, heute kann das jeder mit einer Zeitlupenkamera zweifelsfrei nachweisen.
Es ist nicht so einfach zu erklären:
-Wir haben uns einst alle Erfahrungen ausgesucht,bevor wir in die materielle Ebene kamen
Das wäre ein Ansatz der Erklärung, allerdings ein sehr komplizierter. Was, wenn wir aber nur schlicht eine Ansammlung von Zellen darstellen, die aufgrund einiger Zufälle tanzen, lachen, singen und morden können? Man sollte nie vergessen, dass wir bei unseren Überlegungen auf der
Meta-Ebene verweilen und gar nicht anders können, als "vorgegeben". Das kann man nun als Karma, als Kismet, als Fatum bezeichnen und das tut mensch seit Anbeginn. Da wird hinter alles und jedes ein übergeordneter "Sinn" reinvermutet, damit nur ja keine "Sinnlosigkeit" existiert. Aber wie bei jeder Lüge zieht auch die "Sinnlosigkeitsvermeidung" weitere Lügen nach sich, um in einem völlig künstlichen Weltbild Sinn zu finden, wo aber schlicht nie einer war.
Ich hau mir mit dem Hammer auf den Daumen.
Damit das einen Sinn bekommt, kann ich mir jetzt einen Gott vorstellen, der mich daran hindern wollte, das Feng Shui meiner Wohnung durch unüberlegtes Aufhängen eines Bildes zu stören. Was ist Gott? Was ist Feng-Shui? Gut, wir gehen tiefer in die Geschichte
*Oder anders: Ich war zu blöd, zu ungeübt, zu unkonzentriert und habe mir deshalb auf den Daumen gehämmert. Ich kann aus einem Vorfall vieles lernen -- es "höheren Mächten" in die Schuhe schieben, Karma und Co. bemühen, oder eine ganz simple Ursache/Wirkungskopplung zulassen: ich blöd, Daumen blau. Punkt.
Was nicht heißt, dass ich deshalb einen "freien Willen" hätte, die Diskussion ist ja eine ganz andere. Wenn nämlich die Schnittstelle zwischen Ursache und Wirkung beliebig weit und schwer zu beobachten ist, sind auch viele auf mich wirkende Ereignisse von so weit her, dass ich keine Kausalzusammenhänge herstellen kann. Damit werden aber viele -- eventuell die meisten -- meiner Handlungen fremdgesteuert oder -ausgelöst, ohne dass ich es überhaupt mitbekomme. Das spielt dann in ein paar Erkenntnisse der biologischen Forschung. Die DNA der meisten "höheren" Lebewesen ist einigermaßen gleich gestrickt, zwischen Primaten und Genies ist der Unterschied auf Zellniveau erstaunlich gering. Prägung, Erziehung, Moral und Kultur -- das alles addiert sich zu einem Raster, innerhalb dessen wir uns bewegen. Dieses Raster ist allerdings sehr kleinräumig, egal, was wir selbst glauben. Nur wenige kommen aus dem eigenen Suppentopf je raus -- vierzehn Tage Ballermann pro Jahr (oder auch Ashram in Goa) zählen da nicht, denn der Suppentopf wird von uns ja immer mitgebracht.
Unsere individuelle Wahrnehmung filtert zuverlässig weg, was nicht ins Schema passt. Und damit werden (individuell) viele Dinge "unerklärlich". Nicht objektiv, aber eben subjektiv -- und das ist das einzige, was zählt. Meinen manche und nennen es "freier Wille" so sein zu dürfen, wie man nunmal ist. Wenn man aber nicht aus seiner Haut kann, ist es mit dem freien Willen leider doch nicht so weit her
-Wir handeln genau so,damit wir in alle Situationen kommen,in denen wir lernen wollten
Kann man auch anders sehen: wir geraten in Situationen, aus denen wir entweder heraus kommen, oder darin umkommen. Das nennt sich Evolution, und deren lange Zeiträume sind für schnelllebige Menschen schlicht unübersehbar. Was jucken mich Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren, wenn ich in dreißig oder so Jahren aus diesem leben scheide und übermorgen die Miete fällig ist? Dass wir aber als Spezies mehr oder weniger die Folge eines Milliarden Jahre währenden Entwicklungsprozesses sind, sickert da nur gelegentlich in das Denkmuster. Lieber ziehen wir die frommen Selbstbetrugsmuster der diversen Kirchen und Religionen (da schließe ich die Hardcore-Esoszene ein) aus dem Hut und erlauben es uns, uns als Sinn stiftend und Sinn folgend zu begreifen.
-In der geistigen Welt gibt es keine Zeit,daher ist alles gleichzeitig Somit sind alle unsere Handlungen schon geschehen
=> Die Zeit ist nur ein Phänomen der materiellen Ebene
Das ist ein Erklärungsmodell, aber halt auch eines, das real irrelevant ist. Die Dinos sind und bleiben tot, wir können bloß ihre Hufabdrücke und Knochen finden, werden aber nie wissen, wie sie klangen oder welche Farbe sie hatten.
Das heißt,wenn jemand ein Sänger werden soll,wird der Mensch musikalisch und den Mut haben,auf die Bühne zu gehen und wird zu den richtigen Leute gelenkt,die ihm weiterhelfen,um diese Augabe zu erfüllen
Solche Beispiele sind mir die liebsten
Was braucht man denn, um (erfolgreicher) Sänger zu werden?
a.) Voraussetzung (Stimme)
b.) Motivation (ich will singen -> der freie Wille?)
c.) Soziale Einbettung (sing' mal in der Wüste, das bringt keinen Erfolg)
d.) Besser soziale Einbettung (Einbettung im Sinne von Besetzungscouch?)
So, das war's. Stimme haben viele, Motivation auch. Soziale Netze zu knüpfen um überhaupt ins Rampenlicht zu kommen ist der Schwachpunkt vieler. Da braucht man Eigenmarketing, oder zumindest einen guten und loyalen Agenten, der an der Karriere gut verdient. Klar kann man sagen, das käme "von oben" -- man könnte aber auch sagen, in jeder beliebigen Masse an Individuen trifft eines den Tenor aller am Besten und wird damit zum Beliebtesten.
Brecht schrieb:
Und die einen sind im Dunkeln
Und die anderen sind im Licht
Doch man sieht nur die im Lichte
Die im Dunklen sieht man nicht.
Also sieht man nur die Handvoll Sänger, die in Charts und Medien ihr gut bezahltes Unwesen treiben, die Millionen, die scheitern, nie (oder in Fußgängerzonen
). Wie der sprichwörtliche Eisberg -- was oben aus dem Wasser ragt, fußt auf 9/10 Masse, die unter Wasser liegt und damit unsichtbar ist. Was sich bei z.B. DSDSS und Co. immer wieder belegen lässt: viele fühlen sich gerufen, doch nur wenige werden auserwählt. Dabei ist der Grund für das Scheitern ein ganz einfacher: weil man strebt. Wer geschehen lässt, wird oder nicht auserwählt und es ist ihm oder ihr wurscht. Also lass den Wunsch und die Absicht, den ganzen "freien Willen", außen vor und du bist bereits ein glücklicher Mensch.
Es gibt einen Plan und das grobe Ziel eines jeden ist:
Sich durch sein Leid auf das Wichtigste:Gott zu besinnen und zur Liebe zu sich und alle Wesen zurück zu kehren.
Weshalb sind "wir" denn abgewichen? Warum "rückbesinnen" auf etwas, das uns von außen als Maßstab vorgestellt wurde? Tatsächlich geht es zuerst ums nackte Überleben, und erst wenn die Sättigung ausreicht, werden Sinnfragen überhaupt gestellt (->
Maslow). Das heißt, wer hier diskutiert, ist bereits in der glücklichen Lage, einen Computer benutzen zu können und damit wahrscheinlich weit vom "echten" Überlebenskampf entfernt. Vielmehr ist zu vermuten, dass wer hier in die Tasten haut mit Absichten, Plänen und Zielen hantiert und sich somit bereits weit vom Ideal des Geschehenlassens entfernt hat. Ich muss dies, ich muss das, die Tinte für den Druck muss ich kaufen und das Auto brauch' ich neu. Und weil eh alles schon so drückt, wird das mit dem Geschehenlassen halt auch nicht einfacher. Wir lassen uns vom Mammon in die Absicht zwingen, wollen unsere Schulden begleichen, statt auf "
und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern" zu vertrauen und es zu lassen, loszulassen.
Jegliches "Machen", und sei es selbst das willentliche "zurückkehren" und "besinnen", hat im Kern den Handlungswunsch, und im Wunsch liegt bereits das Übel. Vielmehr geht es darum, das was ist, im Hier und Jetzt, wie die Esoteriker sagen, als das gegebene anzunehmen und gut iss. Auf dem Niveau kann dir der freie Wille völlig wurscht sein, du brauchst ihn nimmer, es geht ganz ohne Wille viel besser, organischer, umweltbewusster, nachhaltiger, friedlicher, liebevoller.