Kann man die Zukunft kennen?

KOMPASS

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Villach, Österreich
Jeder möchte gerne die Zukunft kennen ... wissen, was auf ihn zukommt.

Aber ist es überhaupt möglich, die Zukunft genau zu kennen?

Ich glaube nicht. Denn die Zukunft ist nur Potential, sie steht noch nicht fest.

Wir können uns zwar einen ziemlich engen Rahmen der Wahrscheinlichkeit abstecken, kollektiv für die Menschheit wie auch individuell für unsere Person. Innerhalb dieses Rahmens müssen wir die Spielregeln des Lebens so gut kennen und anwenden, dass wir mit Selbstvertrauen alle Situationen anpacken, die auf uns zukommen; das zu vermitteln ist jedenfalls mein Bestreben mit meinem KOMPASS.

Aber hast du dich mal gefragt, warum wir als Menschen überhaupt einen Teil unserer Zukunft sehen können?

Wissenschaft und Philosophie sind sich da im Prinzip weitgehend einig :

  • Die Welt ist kein Chaos, sondern hat eine Ordnung; es gibt einen Plan, in dem sie sich nach bestimmten universellen Gesetzmäßigkeiten entwickelt; innerhalb dieses Planes hat der Mensch seinen freien Willen, nach dem er sich frei entfalten kann;
  • Die Natur ist buchstäblich 'unbegrenzt' in ihrem Möglichkeiten - wir müssen ständig eine Auswahl daraus treffen; wir können aber nur zwischen den Möglichkeiten wählen, die wir erkennen können;
  • Die Zeit unserer 'Realität' ist eine Illusion, es gibt in Wirklichkeit nur ein 'Hier' und 'Jetzt'; quantitativ ist die Zeit zwar endlos, aber qualitativ verändert sie sich ständig;
  • Die 'Realität' wird schon alleine durch den Vorgang ihrer Betrachtung verändert, da die Perspektive des Betrachters und die Qualität des Zeitpunktes der Betrachtung sich immer wieder ändert.
Unsere Zukunft ist also ein ganz individuelles Potential, das wir innerhalb eines übergreifenden Planes selbst gestalten - je nach Perspektive und Zeitpunkt; und sobald wir unsere Zukunft sehen ändert sie sich sofort; sobald wir unsere Zukunft kennen haben wir keine mehr, deshalb können wir sie nicht kennen.

Verstehst du das?

Aber wir können den Plan und seine universellen Gesetzmäßigkeiten kennen; du kannst die Zeichen der Zeit deuten, deine entsprechende Perspektive wählen und aus diesem Blickwinkel heraus deine Realität gestalten.

Oder sehe ich das verkehrt?
 
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Man kann Tendenzen erkennen. Möglichkeiten, Wahrscheinlichkeiten abschätzen. Aber eine unverrückbare, unveränderliche Zukunft existiert nicht. Folglich kann man sie auch nicht sehen.
 
Warum nicht?

In der Astrologie wird doch die Qualität von Ort und Zeit gemessen und interpretiert, z.B. für Geburtshoroskope. Und über die Transits deutet man die Wahrscheinlichkeit bestimmter Geschehnisse.

Oder nicht?
 
Heieiei 2 u, Eli.

Aber eine unverrückbare, unveränderliche Zukunft existiert nicht.

Aha. Und woher weißt du das?

Da es immer nur genau eine Zukunft gibt, da die Zeit als Vektor nur eine Richtung kennt, kann man auf Basis heutigen Wissens weder das eine noch das andere beweisen: was in fünf Minuten sein wird, ist jetzt noch unklar, kann aber in zehn Minuten nicht durch Rückreise um sechs Minuten auf Wiederholbarkeit überprüft werden. Und damit ist dein Argument -- bedeutungslos.
 
Hi, Kompass.

[/FONT] Wissenschaft und Philosophie sind sich da im Prinzip weitgehend einig :

  • Die Welt ist kein Chaos, sondern hat eine Ordnung; es gibt einen Plan, in dem sie sich nach bestimmten universellen Gesetzmäßigkeiten entwickelt; innerhalb dieses Planes hat der Mensch seinen freien Willen, nach dem er sich frei entfalten kann;

Aha -- der Mensch darf freien Willen haben? Tiere aber nicht? Also meine Katze ist triebgesteuert, wenn sie sich an den Ofen setzt, wenn ich das mache, war es mein freier Wille? Hast du nur ein einziges Indiz, dass diese Unterscheidung stützt?

Und wie war das noch? Die Welt hat zwar einen Plan, aber sie erlaubt es dem Menschen, sich innerhalb der Blaupause frei zu bewegen? Wie soll denn das funktionieren? Mensch sieht eine freie Fläche vorne links, steigt drauf (freier Wille!) und wird -- peng -- von einem Bus überrollt, der nach Plan in eben jener Sekunde den zuvor freien Platz erreichen sollte.

Das ist unhaltbarer Unsinn derer, die nix genau wissen, aber etwas sagen möchten. De facto ist das mit dem freien Willen schon zu oft wissenschaftlich untersucht worden, um noch an ihn zu glauben. Es gibt ihn nicht. Und je eher das begriffen wird, desto besser. Klar -- das wirft neue Probleme auf, um die man mit dem freien Willen herumkommen konnte. Wer ist denn dann für seine Taten noch zur Rechenschaft zu ziehen?

Bevor es einen freien Willen gab (also in Zeiten der unbeschränkten absolutistischen Macht, z.B. zu Zeiten Louis XIV…), hat sich niemand viel denken müssen, der Gemeine war Spielball der Obrigkeit und aufregen war de facto ein Todesurteil. Dann wurde die Aufklärung und mit ihr der freie Wille eingeführt -- gäbe es dieses Konstrukt nämlich nicht, würde niemand seine Taten verantworten müssen. So wie Alkoholisierung ein Milderungsgrund ist, wäre die tatsächliche Unzurechnungsfähigkeit das Ende jeden Gemeinwesens. Wenn wir uns als vollständig plangesteuert begreifen (was in unserem Ermessen liegt, weil weder das eine noch das andere beweisbar ist), gibt es für jede Tat eine Entschuldigung. Und für jede Nicht-Tat. Es ist, wie es ist, und fertig. Dann könnten wir sofort alle Gesetzbücher knicken und alle Advokaten in die Wüste schicken. Dann würde niemand mehr säen, denn zur Ernte käme er nicht mehr, weil mangels Eigentumsrecht jeder ernten könnte / würde. Du siehst: der "freie Wille" ist weniger ein Faktum, als eine Notwendigkeit der Aufklärung, und da weniger eine philosophische denn eine juristisch-soziale.

Dieses Axiom der modernen Zeit zum Angelpunkt weiterer Überlegungen zu machen ist wohl sehr fragwürdig und führt ziemlich sicher zu keiner Einsicht über das Funktionieren der Welt.
 
Aha. Und woher weißt du das?
Das ist einfach. Wäre sie unveränderlich, könnte man sie berechnen. Aber alle Astrologen hauen mit grosser Regelmässigkeit daneben. Mit der Astrologie ist es wie mit einer Religion. Sie funktioniert nur für Gläubige. Und einen Nostradamus kann man genauso kreativ lesen wie die Bibel :)

Da es immer nur genau eine Zukunft gibt, da die Zeit als Vektor nur eine Richtung kennt, ...
Wo nimmst du denn das her? Nur weil der Mensch nur auf einer Linie lebt, bedeutet das nicht, dass es nur eine Linie gibt. Die Zeitforschung sieht da ganz andere Möglichkeiten. Ich glaube nicht, dass die Esoteriker oder Astrologen in dieser Beziehung klüger sind als die Wissenschaftler.

Denkst du, es gibt nur die Luft, die du einatmest, weil du nur diese Luft einatmest?

Da man immer nur eine Zukunft erfahren kann, kann es natürlich keine anderen Möglichkeiten geben. Ja ne, ist klar, ne? Aber wie ich in letzter Zeit schon öfter gesagt habe: Man kann nur soviel glauben, wie man verstehen kann.
Ich empfehle die Lektüre von Brian Greene, Hubert Goenner und Stephen Hawking oder auch Robert Levine.

...
 
Es gibt ja die Palmenblattbibliothek wo angeblich für alle, die dorthin kommen, das ganze Leben aufgeschrieben ist. Wenn das wirklich stimmt, dann ist alles von vornherein bestimmt, und man hat gar keinen freien Willen.

Ich weiß nicht, ob ich meinen gesamten Lebensablauf kennen wollen würde. Das ist ja dann wie ein Film, den man schon kennt. Ich lass mich lieber überraschen...
 
Hallo,

ich denke auch das es keinen freien Willen gibt.

Und die Zukunft kann man nicht "kennen", dann hätte man sie eh schon erlebt.

LG
flimm
 
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Hallo

ich sehe das so. Aus meiner Erfahrung: Ein klares Ja, man KANN.

Es gibt Dinge, die lassen sich erkennen, aber andere nicht. Da stellt sich auch das Unbewusste quer.
Manchmal geht es auch um Erfahrungsräume, die sich unsere Seele ausgesucht hat. Darin liegt oft ein zu gehender Weg, sozusagen eine Lernerfahrung, Lektion, und wenn wir das Ereignis kennen würden, würde uns die Erfahrung fehlen, wie es ist.
Es ist so, als wenn man jemanden den Schneid nimmt, wenn er dann diese Zukunft kennte.

Und genau deswegen stellt sich das Unbewusste auch oft quer, weil man sich sonst selbst iM Wege steht.
Aber das gilt nur für spezielle Dinge.
Doch allgemein würde ich sagen, dass man vorsichtig sein sollte, WAS man alles kennen will. Für manches ist man bereit, das sollte man kennen, am besten durch eigene Fragen.
Niemals sollte jemanden etwas erzählt werden, wonach er nicht fragt.
Das Schicksal sucht sich Wege nicht allein für Ereignisse, sondern auch für die Erfahrung an sich.-
Wenn man die Zukunft kennt, würde man dies und das anders begegnen.
Aus Sicht der Seele ist vieles festgelegt, nur kennen wir es nicht. Meiner Meinung nach dreht es sich dabei um MARKSTEINE, die unbedingt stattfinden sollen.
Inspirierende Lektüre: Schmolke & Varga /Trancebotschaften.

Generell kann man sagen, die Zukunft zu kennen ist dem Menschen als Naturrecht in die Wiege gelegt.

Generell beweisen mir Träume immer wieder aufs Neue, dass die Zukunft (Zeitspanne 3 - 4 Tage) in diesen Träumen in verhüllter Form, anklingen kann.

Weitere Belege: Kartenleger, und ähnliche mantische Visionen. Ich betrachte den guten Kartenleger als jemanden, der seherische Begabung hat.

Zur Astrologie: Nein, meiner Ansicht nach, kann in Sachen Zukunft mit Astrologie nur geraten werden. Viel weniger verlässlich sind die Aussagen über Zukunft mit der Astrologie, im Vergleich mit Kartenlegen. Aber ein guter Seher kann die Astrologie sicherlich mit zur Rate ziehen, wenn es darum geht, die Zeiten o. Zeiträume besser einzufangen, weil dafür die Karten weniger gut funktionieren.

LG
Stefan
 
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