Kann das Liebe sein?

Sahne

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2. Februar 2007
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Hallo Ihr Lieben!

Ich hätte euch gerne um eure Meinung gefragt ohne Karten, da ich die Dinge nicht neutral oder objektiv sehen kann und Angst habe, dass ich durch meine Verliebtheit mir Illusionen mache. Möglicherweise bringen mich eure Gedanken weiter und helfen mir voranzukommen, in welcher Hinsicht auch immer.

Möchte soviel sagen, dass ich seit ca letzten Jahres Oktober mit einem Mann zusammengekommen bin, wir waren sehr glücklich, jedenfalls ich und glaubte er auch, er hat mich auf Händen getragen und war wirklich immer unglaublich lieb zu mir!
Obwohl ich mich noch Anfangs etwas schwer getan habe, diese Beziehung zuzulassen, da wir einen großen Altersunterschied haben, über 30 Jahre und ich auch Anfangs noch zuviel Respekt vor ihm und Nähe hatte...aber jedesmal wenn ich sagte, beenden wirs lieber, bevors uns beide das Herz bricht, hab ichs gerade mal ein paar Stunden ausgehalten, das ganze wieder rückgängig zum machen, da der Wunsch mit ihm zusammenzusein einfach stärker war und ist, als alle Zweifel.

Doch bei ihm ist das nun leider anders, er hatte vor ein paar Monaten zum ersten Mal geäußert, dass er große Ängste hat, ob diese Beziehung nicht doch "falsch" ist, er glaubt, er würde mir meine Zukunft verbauen, da ich mich mit jedem Tag, den wir nah zusammen sind immer mehr an ihn binde, was er für unrichtig hält, da ich mit ihm nicht die Aussicht auf eine Familie habe, oder gar miteinander alt zu werden. Er meint, er könne nicht zulassen, dass ich mit 30 oder so plötzlich Witwe werde, weil er aus dem Leben geschieden ist, und mich somit so zurücklässt, allein.
Er sagt, dass ich das nicht verdient habe, sondern jemand, mit dem ich grundsätzlich die Möglichkeit habe, auf lange Sicht hin glücklich zu werden.
Auch, dass er zuviel Angst hätte, dass ich schon bald oder in ein paar Jahren, mich in jemand jüngeren verliebe, ihm dann vl fremdgehen würde und die Beziehung ein Schlimmes Ende nehmen täte, und er meint, besser jetzt schon abbrechen, das wäre das kleinere Übel, jetzt wo wir uns noch gegenseitig lieben und respektvoll miteinander umgehen, damit wir eine schöne Erinnerung daran haben können, es mit der Zeit, die wir länger zusammen wären, immer schwieriger, schmerzvoller werden würde.

Da er von diesen Zeitpunkt an keine Nähe mehr wirklich zuließ, wurde ich panisch und überhäufte ihn mit nachrichten, versuchte ihn klarzumachen, dass ich ihn wirklich liebe und wir doch trotz Altersunterschied und Gesellschaftsdruck weiterhin noch lange glücklich sein könnten...und vieles mehr, doch er blieb dabei, er sagte, sein Herz sagt Ja, sein Verstand sagt Nein und er könne seinen Kopf nicht einfach abschalten...er sagte, wenn ich bei ihm bin, ist er glücklich, aber wenn ich dann gehe und er drüber nachdenkt, wird er immer nachdenklich und traurig.

Er mochte dass nicht, dass ich ihm ständig soviele sms schrieb, zudem er beruflich derzeit auch soviel um die Ohren hat und ihm meine Panik eigentlich noch mehr von mir wegschob, da ich ja irgendwie Abhängigkeit zeigte, was er immer verhindern wollte.
Daraufhin, dachte ich mir, was absolut ein Blödsinn war, die einzige Möglichkeit, dass er doch noch seine Meinung ändert, wäre die, dass wir uns länger nicht sehen, keinen Kontakt haben und ich war in der Hoffnung, dass die Sehnsucht ihn schnell übermannen würde.Doch so war es leider nicht.
Die Abmachung war für 2 Monate ausgemacht, doch ich hielt es schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus, versuchte ihn davon zu überzeugen, dass es keinen Stillstand brauche, wenn er mit mir zusammensein will, doch er blieb "hart", erinnerte mich daran, dass ich mich an die Abmachung halten sollte und ich mich jetzt nur aufs Studium konzentrieren soll, es ist schon richtig so, Distanz zu haben.
Das tat mir sehr weh, er schrieb meistens nicht zurück und wenn dann nur, dass er sich nur an die Abmachung hält, er mir alles Liebe wünscht, mir die Daumen drückt..usw. zwar freundlich, jedoch distanziert.

zusammengefasst gesagt, war seine Aussage immer die, dass er gerade, weil er mich wirklich liebt, mich loslassen, "freigeben" muss, er möchte das Beste für mich und ist für sich überzeugt, dass er nicht das Beste für mich und meine Zukunft ist.


Nun frage ich euch, ob ihr das bejahen könnt oder findet ihr, dass er mich wohl einfach nicht oder nicht mehr lieben kann, wenn er so beherrscht bleiben kann über so lange Zeit und Sehnsucht zu mir entweder nicht vorhanden ist, oder er sie so gut verbergen oder kontrollieren kann usw - wobei ich das z.b. nicht kann, bei jemanden der mir wichtig ist, meine Gefühle übermannen mich da einfach.

Ich habe ihm immer zutiefst vertraut und weiß, dass er ein sehr aufrichtiger, geradliniger Mensch ist, jedoch ob er mich wirklich noch liebt, muss ich gestehen, dass ich da wirklich große Zweifel bekommen hab, da ich auch glaube, dass er es vl auch sagen würde, wenn es nicht mehr so wäre, nur um mir nicht weh zu tun.



Was meint ihr?

Bin über jede Meinung dankbar!

Liebste Grüße..Daniela:kiss4:
 
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Hallo liebe Daniela,

das ist eine schwere Frage. So, wie du es beschreibst, kann ich mir gut vorstellen, dass er seine Gefühle hintenan stellt und wirklich dein Bestes will. Mir ginge es in dieser Situation genauso. Wie ich glaube, kommt es in dieser Situation mehr auf dich an. Wenn du dir über deine Gefühle und die aus dieser Beziehung erwachsenden Umstände im Klaren bist und es trotz dem von ganzem Herzen willst, ist es machbar. Es gibt solche Beziehungen. Er könnte auch vermutlich noch der Vater euerer Kinder werden und wahrscheinlich seine Vaterrolle wahrnehmen, bis sie erwachsen sind. Wenn du es trotz allen persönlich und gesellschaftlich ungünstig erscheinenden Aspekten willst und er auch, warum nicht? Wenn er dich liebt und du es wirklich willst, könnt ihr es wagen. Das ist meine Meinung. Die entscheidende Frage ist halt, ob ihr beide wirklich mit ganzem Herzen dazu steht.

Ganz liebe Grüße :umarmen:

esoterix
 
Ich danke dir vielmals esoterix!!danke für deine meinung!

Also ich habe mich bereits aus ganzem Herzen für ihn entschieden und dabei nehme ich gerne alle konsequenzen auf mich und ich wünschte, dass er das auch könnte.

liebste grüße;=)
 
...und da liegt das Problem...will er noch Kinder? Ist er bereit, sich anzupassen? kann und will er mit dem Tempo einer 20?-jährigen mithalten oder wird Sahne auf "älter und erwachsener" getrimmt? Passiert nämlich in solchen Beziehungen öfter als man denkt...der jüngere Partner, meist die Frau muß sich dem Lebensstil des älteren anpassen und der muß acht geben, daß er nicht zum "Papa" mutiert, der dem "Kind" sagt,was es zu tun und zu lassen hat. das ist sicher keine böse Absicht, aber es kann im Zusammenleben auf Dauer ganz schön nervig werden.
Natürlich gehen beide in solch eine Beziehung mit den besten Absichten und Vorsätzen hinein und sind bereit, allem zu trotzen, was an Widerständen auf sie zukommt..nur die realität holt einen dann schnell ein..."hat Ihre Tochter schon gewählt?...ach, ich hatte Deinen Vater ganz anders in Erinnerung..."
Anfangs ist´s noch lustig...aber irgendwann kommt vielleicht einer von beiden ins Grübeln....und was, wenn der ältere Partner krank wird? Wenn er nicht mehr mithalten kann, Ruhe braucht und nicht mehr auf die Piste gehen kann/will? Klar, er wird sagen, daß sie allein weggehen soll unddoch hoffen, daß sie bei ihm bleibt und dann wiederum ein schlechtes Gewissen haben, daß er sie an sich kettet...im günstigen Fall...oder er wird eifersüchtig jeden Schritt überwachen..wenn´s schlecht läuft.
Wenn nur einer von beiden Bedenken hat, daß die Partnerschaft nicht laufen kann, sollte man es respektieren und es bei einer Freundschaft belassen, meine ich.


Sage
 
danke dir liebe Sage!

Leider kommt für mich Freundschaft nicht in Frage, ich kann das leider nicht, es tät mir nur weh...aber du hast recht, wenn er nicht mehr will..dann muss ich es eh akzeptieren..

liebste grüße
 
Meine Interpretation dessen wäre:
Klar ist das Liebe. Aber auch Angst. Die Angst betrifft aber nicht Dich als Frau in dem Sinne, das Du in irgendeiner Weise nicht "gut genug" wärest, sondern eher die Angst vielleicht vor gesellschaftlichem Druck wegen des Altersunterschieds, die Angst das Du es Dir in einigen Jahren vielleicht doch anders überlegst (wohl auch wegen des Alters), die Angst das er sich in der Form schuldig machen könnte, wenn Du in eine Form der emotionalen Abhängigkeit hineingerätst während Du eine, seiner Meinung nach, vielleicht bessere Beziehung mit deutlich längerer Aussicht auf Gemeinsamkeit haben könntest usw.

Was ich damit sagen will: Das ist schon Liebe, weil er sicher absolut Dein Bestes will. Seine Distanziertheit ist dann Konsequenz vor der ich einen gewissen Respekt habe. Die Entscheidung ist nicht nur selbstlos, weil er natürlich auch Angst davor hat, vielleicht in ein paar Jahren sehr verletzt zu werden, aber er tut ja auch nicht so, als sei seine Entscheidung reine Selbstlosigkeit. Insofern sehe ich darin eine große Aufrichtigkeit...

An Deiner Stelle würde ich mich fragen, was Du wünscht. Und wenn Du ganz klar diese Beziehung willst, dann benutz vielleicht das Argument, das Angst eben KEIN Argument gegen Liebe sein sollte. Angst erhält ihre Macht durch "Denken in Zeit"... also diese gesamten Vorstellungen über "In ein paar Jahren.." usw. Liebe aus dem Moment. Das das so ist, kannst Du auch an seiner Aussage erkennen, das er glücklich ist wenn ihr zusammen seid und sich Sorgen macht, wenn Du dann weg bist.

Aber v.a. ist eines wichtig: Deine eigene Angst... Inwiefern seine Argumentationen in Dir ein Echo erzeugen, die Sorge er könnte da vielleicht Recht haben... wo auch immer... Wenn Du die kennst und gelöst hast, vielleicht es ja auch nichts zu lösen gibt, dann kannst Du ihm dabei helfen seine aufzulösen. Das er sie aber hat, spricht dafür das sie auch in Dir nicht abwesend sind. Und da wäre m.A.n. der erste Ansatzpunkt. Insofern ist eine Trennung auf Zeit nicht so falsch, denke ich. Das kannst Du nutzen um Fragen zu klären inwiefern Dich Angst zu ihm treibt... also eine schon geschaffene Abhängigkeit, und inwiefern Dich Angst vielleicht auch zögern lässt wenn Du in die Zukunft schaust. Du wirst wahrscheinlich in der Frage zerrissen sein, je nachdem wohin Du Deinen Fokus wendest.

VG,
C.
 
lieber condemn!!

Danke dir vielvielmals! und dank dir für deine Ausführlichkeit und Erklärungen und deinen Rat!

Am meisten macht mir zu schaffen, was meine Angst betrifft, dass er Recht haben könnte, was Abhängigkeit anbelangt, weil es ist zwar nicht so, dass ich überhaupt keinen Sinn mehr im Leben sehen würde, falls er sich wirklich ganz trennt, jedoch ist es schon so, dass ich teilweise an nichts andres mehr denken kann und mein glücklichsein oder traurigsein im moment absolut davon abhängt, wie er sich mir gegenüber verhält...ob das normal ist, im Sinne, dass jeder zumindest für eine kurze Zeit so reagieren würde, wie ich..weiß ich nicht..denke schon.

und ich habe so Angst, dass das vl mitunter auch ein Grund dafür sein könnte, dass er nicht mehr mit mir zusammensein will, da ich immer gleich panisch werde...es sitzt so tief in mir drin, von kindheit an, dass ich bei verlust oder wenn sich jemand von mir abwendet, ich vollkommen die kontrolle über mich selbst verliere, den andren festhalten möchte, um jeden Preis, der Preis den ich bisher gezahlt habe, war immer der dass ich die Liebe oder Zuneigung des andren verloren habe.

Ich arbeite an mir, doch geht es nicht so schnell, vor allem wenns schon wieder drum geht, dass mich jemand "verlässt", an dem mein Herz hängt.

Du sagtest:Seine Distanziertheit ist dann Konsequenz vor der ich einen gewissen Respekt habe. -was genau meinst du damit? verstehe ich noch nicht ganz.

danke dir!

liebste grüße
 
mein mann hat(te) auch immer sorgen, dass er zu alt für mich ist und ich nicht lange glücklich sein werde mit ihm, aber mittlerweile sind wir 12 jahre zusammen und bald 8 jahre verheiratet und immer sehr harmonisch und liebevoll.
die befürchtung, dass er mich mal verlieren könnte an einen jüngeren hat er noch immer ab und zu, und die wird er auch immer haben, aber wer kann sich da schon immer ganz sicher sein? gilt ja umgekehrt für mich auch...
ich finde, dein freund handelt aus liebe, denn er scheint zu verstehen, dass man auch lieben kann ohne besitzen zu müssen. das spricht für ihn.

lg, domaris
 
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danke vielmals liebe Domaris!

Das ist sehr aufmunternd für mich!!! Freut mich, dass es doch "schaffbar" ist, seine Ängste zu überwinden!!

Finde auch, dass seine Zweifel dich an einen Jüngeren zu verlieren, zwar verständlich, doch eigentlich unnötig...denn wie du ja sagst..könnte ja auch umgekehrt passieren, wenn auch vl die Wahrscheinlichkeit eher geringer ist.
Man hat nie die Garantie, auch nicht wenn man gleich alt ist, die Hauptsache ist, dass man sich liebt finde ich.

Ich weiß zwar, dass Günter nur mein bestes will..aber ich wünsch mir halt seine nähe sosehr.und dass er auch meine wieder sucht,...es tut mir einfach auch weh..seine distanziertheit..es verunsichert mich so.

glg daniela
 
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