Kaiserschnitt-Horoskope ungültig?!

Hallo Stellium,

Ich habe aber keine Ahnung von der Geburtenpraxis in deutschen Krankenhäusern. Gibt es denn dort überhaupt noch Kinder die "ganz natürlich" gemäß ihres Eigenrhythmus (!) zur Welt kommen?

In etwa auf das wollte ich hinaus...

Nachdem ich mich jahrelang arbeitenderweise in Kreißsälen herumgetrieben habe, tippe ich auf ca. 30 - 40 % Entbindungen, bei denen die eine oder andere Methode der "Beeinflussung" angewendet wurde. Ziemliche Außmaße nahm die "Programmierte Geburt" Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre an. Da dürfte der Anteil beschleunigter oder verzögerter Geburten bei gut 50 % gelegen haben.

Sind nun 30 - 40 % aller Horoskope falsch?

Dass der AC eines Kindes, dass durch einen geplanten und auch "pünktlichen" Kaiserschnitt zur Welt kommt, nicht stimmig sein könnte, leuchtet mir zumindest halbwegs ein. Es leuchtet mir nicht ein, wenn es sich um eine Not-Sectio handelt (was meistens der Fall ist).

Nichtsdestotrotz ist dies ein Art "Grundsatzfrage", deren Beantwortung von der Sicht auf die Welt abhängt.

Und woran macht man fest, dass ein AC nicht stimmig ist? Welche Merkmale / Eigenschaften würdest du hernehmen, um zwischen einem stimmigen und einem unstimmigen AC zu unterscheiden?

Lieben Gruß
Rita
 
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Stellium schrieb:
Bei manipulierten Geburten funktioniert der Gauquelin-Effekt nicht. Das hat Gauquelin zu Lebzeiten selbst festgestellt.
ja, das wirft aber allenfalls auch die frage auf, ob das nun ein argument ist gegen die verwendung des ersten atemzugs bei kaiserschnittgeburten oder ein argument gegen die stichhaltigkeit der gauquelinschen statistik.

meine erfahrungen mit "kaiserschnitt"-horoskopen (wobei ich diese bezeichnung an sich schon als anmaßende frechheit gegenüber allen mit kaiserschnitt geborenen betrachte ... wie muss sich jemand fühlen, der so entbunden wurde und nun liest, dass er irgendwie aus dem kosmischen schicksalsrad gefallen wäre...) beschränkt sich auf zwei, aber die "funktionieren" ohne abstriche ganz genauso wie andere.

mir fehlt auch die (astro)logik einer solchen betrachtung. über mögliche ideologien, die da dahinter stehen mögen, will ich gar nicht erst nachdenken. wenn ich die annahme verfolge, dass sich der mensch an "seinem" zeitpunkt ins autonome erdenleben begibt, dann sehe ich keinen grund, warum das durch geburtshilfliche eingriffe manipuliert sein sollte. dieser mensch bedient sich ja auch sonst manipulativer eingriffe, um in die welt zu kommen ... vater muss mit mutter schlafen, die zeit der symbiose im mutterbauch ... das alles sind prozesse, die quasi das kind machen ... zu machen scheinen - oder doch schlicht die individuellen, einmaligen umstände eben dieser geburt darstellen, von anfang an. und da mag sich dann auch der weitere verlauf als ein zusammenspiel von innen und außen darstellen, und am ende steht ein erster, autonomer atemzug des neugeborenen. wie auch immer der an die lift gekommen sein mag ... das war sein weg.

wenn ich - wozu ich eher tendiere - den spirituellen bezug weglasse, wonach die inkarnierende seele sich ihren geburtszeitpunkt selber wähle (und ist die annahme nicht lächerlich, eine solche überirdische programmierung könne durch den gynäkologen infiltiert werden?) und wenn ich einfach davon ausgehe, dass sich ein mensch mit seinem ersten atemzug in signifikanter weise in einen ebenso signifikanten abschnitt der evolution einklinkt, dann ist ebenfalls genau dieser und kein anderer zeitpunkt der geburt maßgeblich, ganz unabhängig davon, wie diese geburt zustande gekommen sein mag.

ich meine hingegen schon zu sehen, dass die art und weise des geburtsverlaufs sich im späteren leben ausdrückt und auch astrologisch bedeutsam ist ... dafür habe ich etliche beispiele (mit dem vorbehalt, dass so etwas freilich auch eine kräftige projektion sein kann, wenn ich weiß, so und so verlief die geburt, dann ins leben konturen hineinzukonstruieren, die der "gestalt" dieser geburt analog entsprechen...). jedenfalls wäre es unter diesem aspekt erst recht fragwürdig, dem zeitpunkt einer kaiserschnitt-geburt geringere oder keine bedeutung zuzumessen.

ich will gar nicht in abrede stellen und kann es vor allem nicht überprüfen, ob der gauquelin-effekt (beobachtete signifikanz von planetenstellungen im 1. und 10. haus für die berufswahl) durch kaiserschnitte gestört wird. vielleicht treffen menschen, die anders ins leben getreten sind, andere entscheidungen, auch solche, die nicht ins gauquelin-schema passen. wenn die faktischen daten einer statistischen annahme widersprechen, dann ist immer die annahme zu überprüfen, statt dass ich die "unpassenden daten" einfach ausfiltere und vielen menschen ihre horoskope wegnehme.

alles liebe,
jake
 
Jake schrieb:
meine erfahrungen mit "kaiserschnitt"-horoskopen (wobei ich diese bezeichnung an sich schon als anmaßende frechheit gegenüber allen mit kaiserschnitt geborenen betrachte ... wie muss sich jemand fühlen, der so entbunden wurde und nun liest, dass er irgendwie aus dem kosmischen schicksalsrad gefallen wäre...) beschränkt sich auf zwei, aber die "funktionieren" ohne abstriche ganz genauso wie andere.


Hallo Jake,

hast du bei deinen Beobachtungen in allen Fällen besondere Aspekte zum Aszendenten festgestellt?


Der Zeitpunkt der Geburt wird ja nicht notwendigerweise manipuliert, wenn ein Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt. Es sei denn, der Geburtstermin ist tatsächlich willkürlich gewählt. In den meisten Fällen (kannst mich da korrigieren, Rita) ist es doch so, dass die Wehen bereits eingesetzt haben, so dass der Termin einigermaßen exakt ist, auch wenn die Methode anders ist. Und soo genau sind die Geburtsuhrzeiten bei natürlichen Geburten auch nicht.

LG
Tintenfisch
 
Tintenfisch schrieb:
hast du bei deinen Beobachtungen in allen Fällen besondere Aspekte zum Aszendenten festgestellt?
es waren ja nur zwei, wie gesagt, und bei denen hat sich nichts einheitliches gezeigt.
Tintenfisch schrieb:
Der Zeitpunkt der Geburt wird ja nicht notwendigerweise manipuliert, wenn ein Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt. Es sei denn, der Geburtstermin ist tatsächlich willkürlich gewählt.
nicht einmal dann klappt die willkür, siehe das von mir erwähnte beispiel weiter oben in diesem thread. so minutengenau, dass es auch hinsichtlich des horoskops mit der willkür klappt, gibt es meines wissens kein geburtsverfahren...

alles liebe, jake
 
@Jake: Deine Gedanken haben sicher etwas für sich, aber sie sind auch nur Theorie und Weltbild.

Lassen wir uns doch einmal die Fakten anschauen:

- Astrologie funktionierte Jahrhunderte, indem man die natürliche Geburtszeit mit Gestirnkonstellationen in Verbindung setzte und dabei zu Korrespondenzverhältnissen kam (etwa: Wenn Mars aufsteigt und jemand zu dieser Stunde geboren wird, dann hat er diese und jene Eigenschaften).

- Heute fällt eine wichtige Variable dieser Gleichung weg: Die natürliche Geburtszeit. Das macht mich skeptisch.

In der Regel sind Klienten aus den 80 / 90ern noch selten. Man wird später feststellen, ob die Horoskope genau so stimmig anwendbar sind oder nicht.

Falls nein wird man eben die Methoden zur Geburtszeitkorrektur verbessern müssen. Heiteres Aszendenten-Raten... :banane:
 
Ich kann mich besonders den Erkenntnissen von Rita anschliesen, da iher Erfahrungen "live aus dem Leben" sind. Zum Beispiel war es bei der Geburt meines Sohnes so, dass erst zehn Minuten vor seiner Niederkunft auf Kaiserschnitt entschieden worden ist...eben wegen Komplikationen. Auch Manipulation wegen Schichtwechsel im Krankenhaus, also Beschleunigen oder Verzögern einer Geburt halte ich letztlich für ein Märchen. Sicher, man kann von vorneherein einen Kaiserschnitt festlegen, aber es ist letztlich immer das Schicksal einer Geburt durch ihre Umstände gegeben. Zudem wären jeweilig die Horoskopbilder notwendig, um spezifische Begleitumstände auszumachen.

Noch einen schönen Sonntag! :)

Arnold
 
@Arnold: Das ändert ja nichts an den Tatsachen... :stickout3

10 Minuten Unterschied sind ja auch keine besonders große Abweichung von der (jedenfalls prognostizierten) natürlichen Uhrzeit.
 
Hallo!

Meines Erachtens wird ein Kind nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt geboren, sondern folgt den kosmischen Rytmen und erfolgt genau dann, wenn die Konstellation "passend" ist. Und das schließt Kaiserschnitt-Geburten mit ein.

Die These, daß durch den Gauquelin-Effekt die Signifikanz von Planetenstellungen im 1 + 10 Haus durch einen Kaiserschnitt gestört wird, kann ich dadurch widerlegen, daß mein Sohn (Kaiserschnitt-Geburt) sogar ein Stellium von 5 Planeten! im 10. Haus hat und im 1 Haus den Mars, wobei der Widder sein AC-Zeichen ist.

Auch durch die Synastrie "passt" sein HO genau mit dem meinem, seines Vaters und seiner Schwester zusammen.

Wer oder was auch immer den Zeitpunkt seiner Geburt, die ja angeblich "willkürlich" erfolgt ist angeordnet hat,
verdient meinen Respekt! Alles passt zueinander.


Liebe Grüße
Urajup
 
Stellium schrieb:
@Jake: Deine Gedanken haben sicher etwas für sich, aber sie sind auch nur Theorie und Weltbild.
ja klar... wobei ich das "nur" gern gestrichen hätte. für jeden ist die welt ein bild, das er sieht, nicht wahr? sehr theoretisch erscheint mir jedenfalls auch die annahme, geburtszeiten wären nur bei geburten ohne medizinische intervention astrologisch relevant. der erste atemzug als bezugspunkt ist ja auch nicht schlüssig theoretisch begründbar, sondern einfach sehr gut bewährte praxis.

ganz meiner meinung, schauen wir die "fakten" an (wobei meine konstruktivistische weltsicht bei "fakten" immer die fragezeichen dazudenkt):

Stellium schrieb:
- Astrologie funktionierte Jahrhunderte, indem man die natürliche Geburtszeit mit Gestirnkonstellationen in Verbindung setzte und dabei zu Korrespondenzverhältnissen kam
eben, bewährte praxis. du hast hier allerdings einen rhetorischen trick eingesetzt und quasi selbstverständlich angenommen, es wäre immer schon "die natürliche geburtszeit" als bezugspunkt genommen worden. faktisch war es aber immer der erste atemzug... das mit "natürlicher geburtszeit" zwangszukoppeln nimmt genau schon den entscheidenden schritt vorweg, der eigentlich erst zu klären wäre. du begründest deine these, indem du die gültigkeit deiner these voraussetzt...
Stellium schrieb:
In der Regel sind Klienten aus den 80 / 90ern noch selten. Man wird später feststellen, ob die Horoskope genau so stimmig anwendbar sind oder nicht.
wie das? die jahrgänge zwischen 1980 und 1990 sind heute zwischen 15 und 25 jahren alt... da gibt es klienten genug, bei denen es auffallen würde, wenn das "fast nicht mehr stattfinden natürlicher geburten" die horoskope unbrauchbar machen würde. oder muss ich erst die berufswahl abwarten, um zu beurteilen, ob das horoskop auch den erwartungen vom michel gauquelin entspricht? ... wobei das kriterium der berufswahl als messgröße des gauquelin-effekts ja auch soziologisch hinterfragt werden muss: wo gibt es heute noch "die berufswahl"? auch da steckt weltbild drin, und zwar das aus der ersten hälfte des letzten jahrhunderts. seither hat sich die integration in die berufswelt entscheidend verändert - da wird mit oder ohne kaiserschnitt der "gauquelin-effekt" nicht mehr funktionieren.

mein eines von beiden "kaiserschnitt"-beispielen ist gerade 15 geworden, und sein horoskop ist von signifikanter stimmigkeit (was, wie bei jedem horoskop, immer mit dem vorbehalt der projektion genommen werden muss).
Stellium schrieb:
Falls nein wird man eben die Methoden zur Geburtszeitkorrektur verbessern müssen. Heiteres Aszendenten-Raten...
was ich für äußerst bedenklich hielte ... und mit dem mindestens ebenso großen risiko der manipulation behaftet, wie du es bei den nach deinen maßstäben unnatürlichen geburten siehst. "mein" kaiserschnitt-exempel ist z.b. als frühchen mit 900 g gewicht entbunden worden, lange vor der zeit. da dann eine quasi virtuelle geburtszeit konstruieren? egal, wie der schwangerschaftsverlauf war, den "geplanten" geburtstermin nehmen und AC suchen? was hätte das mit natürlich zu tun? von meinen beiden kindern kam eines 10 tage nach und das andere 4 tage vor dem errechneten termin, ohne jegliche einflussnahme oder geburtshilfliche steuerung. sind diese abweichungen vom soll-termin nun natürlich oder nicht? wenn aber die natürliche schwangerschaft schon so streut, wie wäre dann eine korrigierte geburtszeit über wochen hinweg festzulegen?

nebenbei: wieso funktionieren ereignishoroskope? auch auf willkürliche ereignisse wie eine geschäftsgründung u.ä.?

alles liebe, jake
 
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hallo astros.

ich muss da unbedingt jake zustimmen!!
sehr gute ausführung.

gauquelin ist bestimmt sehr interessant für die historie der astrologie, aber ich sehe keinen nennenswerten bedarf mehr an seinen theorien.

die welt hat sich eben weitergedreht...

X-TOY :hamster:
 
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