ich denk, das hat mehrere Gründe
zum einen die Askese (die durchaus auch nach Verlust der Jungfräulichkeit einsetzen kann) - ich denk, die hat viel mit Selbstbeherrschung zu tun, also dass man sich über seine Triebe erhebt, diese Kontrolliert und so versucht seine Körperlichkeit, genauer seine Animalität zu überwinden. Gott und die Götter werden ja immer als Geistwesen gedacht und in vielen Kulturen, vorallem aber in solchen die die Askese loben gilt die Materie und somit der Körper als irgendwie etwas schlechtes - etwas dass es zu überwinden gibt. Die Sexualität erinnert in solchen Denkkulturen an Tierische Verhaltensweise und die Tiere unterscheiden sich ja vom Menschen durch ein Weniger an Geist... Durch die Askese, die Selbstbeherrschung an sich wird nun versucht sich als Mensch noch mehr zu vergeistigen und sich vom Körper und dessen Bedürfnisse zu lösen (Bedürfnisslosigkeit in Sachen Ernährung und Kleidung gehört da ebenso dazu wie der Verzicht auf Bequemlichkeit an sich)
Die Jungfräulichkeit wiederum denke ich, steht im Zusammenhang mit dem Hierosgamos, also der Geschlechtlichen Vereinigung eines Gottes mit dem Menschen. Da Götter ja oft als eine Art König gedacht werden gehört dem Gott natürlich das Jus Prima Noctis, also das Recht der ersten Nacht. Da geht es schlicht darum sicherzustellen, dass, sollte es zu Nachwuchs kommen, dieser auch wirklich Göttlichen Ursprungs ist (also genau so wie es von Jesus behauptet wird) - Ausserdem kommt da noch der Begriff der Reinheit, der Unversehrtheit dazu... Götter wollen, nach menschlichem Verständniss ja nichts, was nicht Perfekt, also Göttlich ist. Durch den Geschlechtsverkehr aber wird ja das Jungfernhäutchen eingerissen, wodurch eben diese Unversehrtheit zerstöhrt wird.
lg
FIST