Hallo Mutzimama,
ich habe jetzt nicht alles hier genau gelesen. Schreibe meine Eindrücke einfach mal auf, aber nur oberflächlich, weil ich momentan nicht gut nach oben angeschlossen bin.
Erstmal möchte ich dir zu bedenken geben, dass du schwanger bist und das bedeutet, die Hormone spielen eh verrückt und alles ist zu der einen oder anderen Seite immer etwas heftiger als bei nicht schwanger. So ist meine Erfahrung. Das heißt, du bist, wenn du traurig bist, extrem traurig und wenn du glücklich bist eben extrem glücklich. Genauso extrem empfindlich oder eben das Gegenteil.
Du scheinst sehr viel Verantwortung an dich genommen zu haben, was dich nun überrollt. Das hab ich hier so mitbekommen. Ich kenne das gut, nah der Überforderung, statt dem Partner die Möglichkeit zu geben, selber die Verantwortung zu übernehmen. Ich selber bin teilweise ein sehr extremer Kontrollfreak, das lieg daran, dass es sowieso keiner so gut machen kann wie ich. (ironisch gemeint). Leider führt es dazu, dass wir dem Partner eine Menge abnehmen, was eigentlich deren Verantwortung wäre und der sich freut, weil er ein ruhiges Leben hat.
Es ist nicht sein Fehler, sondern deine Macke. Er nutzt sie gut aus, aber unbewußt. Wenn du mehr loslassen könntest und ihn einfach dadurch dazu bewegst, dass er machen muss, dann wärst du um einiges leichter. Das kann mit kleinen Dingen beginnen, wie z. B. seine Sachen hinterher tragen. Das lässt du einfach mal, wäscht nur das, was im Korb ist (als banales Beispiel) und dann wird er schon sehen, wann die Klamotten im Schrank zu Ende gehen.
Oder du fragst ihn, ob er mal etwas für dich erledigen könnte oder was auch immer dir zu viel wird.
Der Partner ist natürlich erstmal überrascht und völlig irritiert (wie, er soll das jetzt selber regeln?), aber so zeigst du klar die Grenze für dich, dass du dich um seine Dinge nicht mehr kümmerst. Außer die Finanzen natürlich. Das finde ich gut, dass du da drauf aufpaßt.
Das heißt natürlich auch, dass du damit rechnen musst, dass die Dinge länger liegen bleiben als es dir lieb ist. Freiräume lassen, um die Verantwortung tragen zu können.
Dein Partner wird sich in der Hinsicht nicht verändern, dass er flotter wird. Es ist klar zu sehen, dass er nur im Außen schaut, und sein Inneres wird total vernachlässigt. Er ist eigentlich sehr müde und energielos, was sich auch darin äußern kann, dass er mit seiner Zeit nichts anzufangen weiß, aber das bemerkt er gar nicht. Er ist eher inaktiv, ein ruhiger Vertreter, kommt schwer in die Gänge.
Du hingegen machst dir so viele Gedanken über Gefühle, die Liebe und den Hintergrund von Zweifeln, dass du nicht zur Ruhe kommst.
Trennung war schon öfter Thema, wird es auch wieder werden, aber du denkst an dein Kind und es liegt die Blockade drauf. Diese Entscheidung wird dir niemand abnehmen, die triffst du ganz allein, denn dein Partner wird sie nicht treffen. Für ihn ist doch alles gut. Er hat es kuschelig und warm.
Ich rate dir, erstmal abzuwarten, denn wie schon eingangs gesagt, die Hormone bringen einiges durcheinander. Versuche nicht zu viel nachzudenken und die Schwangerschaft zu genießen. Die Sorgen übertragen sich auf dein Baby und das ist sicherlich nicht in deinem Sinne.
Es steht keine Trennung ins Haus in der nächsten Zeit und bei den Finanzen ergeben sich neue Wege, auch wenn du es nicht glauben magst.
Glaub an dich und wenn du mal nicht mehr kannst, dann nimm dir eine Auszeit. Dann mach einfach nichts für andere, sondern nur für dich und dein Baby.
Du wirst sehen, nach der Schwangerschaft sieht die Welt wieder anders aus.
Ich wünsche dir und deinem Baby alles Liebe und einen guten Start ins Leben.