Jesus

"Denn Ich bin gekommen, den Menschen mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schnur mit ihrer Schwieger."
Der gute Matthäus hätte hinzuschreiben müssen: wenn der Vater, die Mutter und die Schwieger nichts anderes im Sinn haben, als materielle und gesellschaftliche Vorteile aus ihren Kindern heraus zu holen.
 
Werbung:
Der gute Matthäus hätte hinzuschreiben müssen: wenn der Vater, die Mutter und die Schwieger nichts anderes im Sinn haben, als materielle und gesellschaftliche Vorteile aus ihren Kindern heraus zu holen.
Das ist nicht falsch gedacht. Trotzdem vermute ich, daß es vor allem darum geht das Kreuz auf sich zu nehmen:

"Ein Stein des Anstoßes und ein Fels zum Ärgernis für die, welche sich am Wort stoßen und nicht an dasselbe glauben, wozu sie auch bestimmt sind."
"Der unsere Sünden Selbst an Seinem Leibe an das Holz hinauf nahm, auf daß wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch Dessen Wunden ihr geheilt worden seid."
1.Petr 2,8+24
 
"Ein Stein des Anstoßes und ein Fels zum Ärgernis für die, welche sich am Wort stoßen und nicht an dasselbe glauben, wozu sie auch bestimmt sind."
"Der unsere Sünden Selbst an Seinem Leibe an das Holz hinauf nahm, auf daß wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch Dessen Wunden ihr geheilt worden seid."
Ich bedenke bei solchen Stellen immer: Das ist nicht die zentrale Liebeslehre, die von Jesus ausgeht.

In derartigen Aussagen scheint nach meinem Dafürhalten in erster Linie der Missionsgeist der ersten Christen durch, die den Gedanken der Gerechtigkeit pflegten und denen es wichtig war, dass die Sünden schon getilgt sind, wenn sie glaubten und dadurch gerecht waren.

Ich glaube, nicht nur die Briefe des Petrus oder des Paulus wollen missionieren. Sie spiegeln das höchst begeisterte aber eher einfache Verständnis der mündlichen Überlieferung, wie sie bis zum oft viel späteren Aufschreiben der Texte üblich war.
 
Der gute Matthäus hätte hinzuschreiben müssen: wenn der Vater, die Mutter und die Schwieger nichts anderes im Sinn haben, als materielle und gesellschaftliche Vorteile aus ihren Kindern heraus zu holen.

Vielen Dank für deine wahren Worte so gesehen kann man dass besser Verstehen. :danke:
 
Ich bedenke bei solchen Stellen immer: Das ist nicht die zentrale Liebeslehre, die von Jesus ausgeht.
Das erste Zitat sehe ich mehr als Ankündigung. Und das auch nicht in Hinblick auf mutwillige Provokation solcher Reaktionen, sondern darauf, daß auch bei liebevollem christlichen Leben im Rahmen des Neuen Bundes soetwas zu erwarten ist. Eben so, wie es Jesus erfuhr und wie viele Propheten von ihren Zeitgenossen mehrheitlich angefeindet und verfolgt wurden.
In derartigen Aussagen scheint nach meinem Dafürhalten in erster Linie der Missionsgeist der ersten Christen durch, die den Gedanken der Gerechtigkeit pflegten
Wie meinst du das mit der Gerechtigkeit?
und denen es wichtig war, dass die Sünden schon getilgt sind, wenn sie glaubten und dadurch gerecht waren.
Das steht so aber nicht in der Bibel.
Ich glaube, nicht nur die Briefe des Petrus oder des Paulus wollen missionieren.
Sie waren vor allem an Christen gerichtet.
 
ich bin ein Mensch, der an Gott glaubt. Dennoch gehe ich in keine Kirche und die Bibel lese ich wenn mir mal danach ist.
Weil ich denke das mein Leben nicht davon abhängt. Als ich vor vielen Jahren schwer krank wurde und mein Leben am seidenen Faden hing, fing ich - warum auch immer an zu beten.

Es scheint funktioniert zu haben. Seit dem befasse ich mich mit Gott, lasse aber meinen logischen Verstand dabei nicht unbeachtet.

Nun meine Frage : Es heißt Jesus ist für uns am Kreuz gestorben, damit unsere Sünden vergeben sind. Durch ihn sind wir frei. Was soll das bedeuten ?

Meine ganz persönliche Meinung dazu ;

Sünde = heißt nichts weiter als über das Ziel hinaus zu schießen.
Wir alle sind Sünder.
Jesus war für mich persönlich ein Mensch mit guten psychologischen Fähigkeiten. Das dies nicht nur Freude über die Menschen brachte, sondern auch Leute die ihn aus dem Weg haben wollten weil sie ihre Felle weg schwimmen sehen haben, ist ganz klar. In der heutigen Zeit ist es auch nicht anders.
Demnach wäre es denn nicht ein Freibrief für die Menschen nichts gutes tun zu müssen, denn die Sünden sind ja vergeben ?
Was ist mit den Menschen, die andere umbringen, weil sie vor lauter Gier / Habgier - Machtausübungen und sonstigen Gründen den Hals nicht voll bekommen ? Solchen Menschen wird einfach ihre Sünde vergeben ?
Ich persönlich habe keine Vorstellung davon was mit diesen Menschen / Seelen geschehen sollte, aber er stirbt - alles ist gut, ist für mich eigenartig.

Dank für Eure Antworten im vor raus.


Hallo Fluffy,

abseits der gängigen Ansichten folgender Ansatz:

Jesus war zunächst Mensch. Punkt. Aus.
Durch die Taufe im Jordan ist die Christus-Gottheit (lassen wir zunächst so stehen) in diesen Menschen Jesus "hineingeströmt". Alles dann zwischen Taufe im Jordan und der Kreuzigung, wovon das NT erzählt, geschah durch die Christus-Gottheit. Durch den Tod des Menschen Jesus aber wurde die Christus-Gottheit "frei", für diese Erde wirken zu können.

Darum: Jesus selbst hat nie eine Religion begründet, er hatte im eigentlichen Sinne auch erstmal keine Apostel. Er hatte Anhänger, Zuhörer, Mitläufer und was auch sonst alles.
Doch er verkündete keine Lehre. Seine Aussagen vor (!) der Jordan Taufe entsprachen der Essäer - Lehre und sind dadurch auch (halbwegs soll heißen ähnlich) hinterlegt.

Erst nach der Kreuzigung des Jesus, als der Christus-Gott in seinem ganzen Wirken frei wurde, formten sich tatsächliche Anhänger - die Apostel (siehe Apostelgeschichte).
Doch den eigentlichen Impuls zum Christentum (bitte nicht mehr mit einem der heutigen vergleichen) kam durch den Geistesimpuls des Paulus (Wandel vom Saulus zum Paulus).
Erst jener Paulus formte Gemeinden, verbreitete die Lehre (über den Wahrheitsgehalt und die Verfälschungen sehen wir jetzt erstmal hinweg).

Wenn die heutigen "christlichen" Kirchen (die meisten sind nicht einmal Wert den Namen zu tragen, sie sollten "Jesus-Verehrer" oder "Kreuzanbeter" oder "Todes- und Irgendwann-Auferstehungskirchen" heißen) von Sünde sprechen, so wird dieses Wort und die darin enthaltene Aussage aus heutiger Sicht verstanden - diese ist aber falsch, weil von den falschen Kirchen aus dem Urkontext gerissen und mißbraucht.

Wer das NT aufmerksam liest, der erfährt durch Aussagen des Christus vom Karma und dem (wiederholten) Leben auf Erden genauso wie vom Leben nach dem Tod.
Und der erfährt auch, daß jeder für diese seine Taten zur Rechenschaft gezogen wird (...bis der letzte Buchstabe des Gesetzes erfüllt ist...).

Wichtig hier im Leben ist eines: Vergib Du Denen, welche Dir übel wollen. Suche als Rechtfertigung, warum etwas wie geschehen ist die Dinge bei Dir. Das hat nichts mit einem schlechten Gewissen zu tun, nichts mit Unterwerfung oder sonstigem Schwachsinn.
Erkenne: Alles was geschieht, geschieht Dir aus einem Gesetz heraus: vielleicht hast Du der Seele gegenüber ja "früher" ähnliches getan und das Gesetz erfüllt sich nun....

Also: Mut zur Selbsterkenntnis, Mut zur absoluten Wahrheit und dann kommt die Erkenntnis, daß man keinen Priester und keine der heutigen Kirchen braucht - daß man aber Liebe, bedingungslose, ehrliche Liebe und helfende Seelen auf seinem Weg hier auf der Erde und auch nach dem Tode braucht.

Das Leben einer Inkarnation ist gemessen an der Ewigkeit unendlich kurz. Doch nur hier und in ihm kannst Du diese Erfahrungen sammeln, welche Du eben jetzt brauchst. Stelle Dich dem Leben, akzeptiere es mit all seinen Schwächen, Tiefen aber auch Höhen und Herrlichkeiten.

Liebe - das ist Seine Kernbotschaft. Denn wahre Liebe verzeiht, spricht stets wahr und gibt Kraft durch alle Widernisse eines Lebens. Liebe baut immer auf - zerstört nur was falsch ist, nie die Wahrheit.

Ich wünsche Dir Liebe
und Segen auf Deinem Weg

woherwig
 
Das Leben einer Inkarnation ist gemessen an der Ewigkeit unendlich kurz. Doch nur hier und in ihm kannst Du diese Erfahrungen sammeln, welche Du eben jetzt brauchst.
Freie Seelen befinden sich "normalerweise" in Gesellschaft von ähnlichen Seelen. Die große Möglichkeit einer Verkörperung wie der auf dieser Erde ist die Chance Verbindungen zu Seelen zu knüpfen, die lichter sind als man selbst und damit die eigene geistige Gesellschaft ganz wesentlich zu verbessern. Das funktioniert allerdings notwendigerweise auch in die andere Richtung, was z.B. durch Leid im Falle des Falles abgebremst wird.
 
Durch Leid nur bedingt.... was der Mensch so als Leid versteht, ist oftmals eine Chance zu wachsen (spirituell) und Erfahrungen zu sammeln bzw. zu überdenken.
Es gibt Leid und es gibt Leid.....und das muß keineswegs zwangsläufig zu einem "abbremsen" führen.
Leid kann als Wiedergutmachung aus vorherigen Fehlern resultieren - somit sei es letztendlich positiv, weil eine Schuld dadurch bereinigt wurde.
Freude ist somit auch nicht unbedingt (spirituell) positiv - bei der heutigen Lebensweise sowieso nicht.

Und das nicht jede auf Erden geschlossene Verbindung zum positiven ist, daß ist unbestritten.
Na ja....
 
Werbung:
der Jordan Taufe entsprachen der Essäer - Lehre und sind dadurch auch (halbwegs soll heißen ähnlich) hinterlegt.
Das ist einfach ein Trugschluss. Das tägliche Tauchbad in der Mikwe der Essener stand im Zusammenhang mit deren ultraorthodoxen Auslegungen des jüdischen Reinheitsgebotes. Die Taufe von Johannes und den Christen ist hingegen ein einmaliger Akt, mit dem ein Bekenntnis zur Umkehr und Erfüllung durch den Geist Gottes verbunden ist. Der Mensch soll also von seinen Sünden reingewaschen werden, um symbolisch als neuer Mensch wiedergeboren zu werden.

Es gibt aber noch mehr Trennendes, das gegen eine Verbindung den Essenern spricht. So bemerkte Flavius Josephus zum Beispiel verwundert, dass sie sogar ihre Exkremente begruben. Aus diesem Verständnis zur Reinheit heraus erklärt sich auch, warum sie weiße Kleider trugen, bei Markus 1(6) steht jedoch:
Johannes war bekleidet mit Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden, und aß Heuschrecken und wilden Honig.

Das jüdische Reinheitsgebot erstreckt sich auch auf die Speisen, deshalb dürften die Heuschrecken vom Speiseplan eines Esseners ausgeschlossen sein. Wenn es zu dieser Sekte eine Verbindung gegeben hätte, wäre das Leben nach diesem strengen Gebot in den Evangelien deutlich in den Mittelpunkt gerückt worden.

Das Gebot der Essener zum gemeinsamen Tischgebet bei Sonnenaufgang, mittags und abends wird in den Evangelien und der Apostelgeschichte mit keiner Silbe erwähnt. Es fehlt in der Gemeinschaft Jesus und Johannes zudem das Noviziat, mit dem die neuen Anhänger bei den Essenern eingeführt wurden. Wie man in den Evangelien lesen kann, hatte Jesus seine engsten Anhänger einfach nur aufgefordert, ihm zu folgen. Selbst in den Urgemeinden und in der gesamten christlichen Lehre ist von einem solchen Noviziat keine Rede. Jesus und seine Jünger trugen im Gegensatz zu den Essenern auch keine weißen Kleider.

Nach Josephus sonderten sich Essener in den großen Städten von der Gemeinschaft ab und blieben unter ihresgleichen. Der Grund lag darin, dass die Essener die gläubigen Juden als unrein bezeichneten und den Umgang mit ihnen mieden. Sie zogen deshalb auch nicht wie Jesus durch das Land, um für ihre Vorstellungen zu missionieren.

Auch das Verhältnis Jesus im Umgang mit Frauen wäre für einen Essener undenkbar gewesen. Die strengen Hierarchie und asketische Lebensweise der Essener steht zudem im krassen Gegensatz zur Lebensweise Jesus. Selbst bei den gläubigen Juden stieß diese Lebensart in den Evangelien auf Ablehnung – wie sollte sich dies dann erst mit den ultraorthodoxen Essenern vereinbaren lassen?

Die Essener hatten drastische Strafen für Regelverstöße, wie zum Beispiel ein übergebührliches Reden eines Novizen mit Essensentzug bestraft wurde. Ja, selbst ein Ausschluss aus der Gemeinschaft war bei anderen Verstößen möglich.

Sicherlich gibt es hier und da in den Lehren der Essener und Jesus ein paar Berührungspunkte, aber die gib es auch zum Buddhismus und anderen Lehren. Zudem ist das auch nicht verwunderlich, denn beide Lehren schöpfen gemeinsam aus dem Brunnen Moses und der Propheten des Alten Testaments. Wie es nun zu dieser Lehre kam, wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben – Johannes der Täufer spielt dabei jedoch eine entscheidende Rolle.


Merlin
 
Zurück
Oben