Jesus

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Es gibt wenig aussserbiblische Beweise für Jesus. Aber es gibt sie. Die Bibel wurde u.a. von den Griechen übersetzt und da hieß er Iesous d.h. Sohn des Zeus. In keiner jüngeren ausserbiblischen Schrift wird er so beschrieben wie in der Bibel, als Sohn Gottes. Auch im Koran wird von ihm gesprochen als einen großen Propheten.

Die heutige zusammengestellte Bibel und ihre einzelnen Bibelbücher sind das Eigentum der katholischen Kirche, die selbst alleine für alles anderen festgelegt hat,was überhaupt als Gesamtwerk veröffentlicht und vervielfältigt werden darf, bestimmte was das Volk lesen darf und soll.

Alle weiteren christlichen Glaubensrichtungen sind nur Abspaltungen von der katholischen Kirche und benutzen nur das was ihnen von der katholischen Kirche genehmigt ist und erlaubt ist. Sie dürfen mittlerweile zwar eine Bibel in ihren eigenen Worten verfassen doch was grundlegegen Neues gibt es nicht.
Liebe Titijana,

Du meinst jetzt sicherlich mit der katholischen Kirche nun sicherlich die römisch-katholische. Ich verstehe mich nun nicht als Christ und bin nun kein Anhänger der römisch-katholischen oder einer anderen katholischen Kirche, aber ich denke, man sollte in den Argumenten zur Bibel fair bleiben.

Ja, das Alte Testament wurde für die Juden in der griechischen Diaspora als Septuaginta aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt (250 v. Chr. -100 n. Chr.). Das bedeutet, dass diese Übersetzungen in der Masse schon lange vor einer, wie auch immer gearteten katholischen Kirche geschrieben wurden. Die ältesten noch erhaltenen Schriften der Septuaginta stammen aus Alexandria, Qarun-See (Ägypten) und Qumran. Alle dieser Funde werden auf die Zeit von 250 – 100 v. Chr. datiert.

Die ersten Schriften der Christenheit waren die Briefe Paulus, die er an seine Gemeinden in der Diaspora geschrieben hatte. Die Paulus zugeschriebenen Briefe wurden zwischen 50-60 n. Chr. verfasst. Auch der 1. Brief von Petrus an die jüdische Gemeinde in Rom wurde um das Jahr 60 n. Chr. geschrieben. Die synoptischen Evangelien stammen alle aus der Zeit zwischen 56- 80 n. Chr.

Die restlichen Schriften des Neuen Testaments dürften spätestens bis um 100 n. Chr. entstanden sein. Alle Evangelien wurden in Griechisch verfasst, weil sie an die Heidenchristen gewandt waren und von ihnen auch gelesen werden konnten. Der Kirchenvater Papias hatte 100 n. Chr. zwar davon geschrieben, dass es für das Evangelium nach Matthäus auch eine hebräische Fassung gegeben haben soll.

Ich erinnere daran, dass es bis zu diesem Zeitpunkt noch keine römisch-katholische Kirche gegeben haben kann, weil die Christen zu jener Zeit weder bei den Römern noch bei den Juden besonders geduldet wurden. Ich erinnere da an Paulus, als er im Auftrag des Sanhedrins die Christen verfolgte. Zu diesem Thema gibt es auch einen Brief eines römischen Kaufmanns aus Ägypten, der seinem Freund das Leid mit den Christen in seiner Dienerschaft bitter beklagte.

Bis zum Kirchenvater Papias (ca. 100 n. Chr.) gab es noch keine verbindliche Kanons zu den christlichen Schriften, jeder Gemeindevorsteher hatte so seine eigene Vorstellungen davon, an welchen Schriften er sich orientieren wollte (bzw. auch zur Verfügung hatte). Die Kanons bildeten sich erst später heraus und selbst beim Konzil von Nicäa gab es da noch unterschiedliche Vorstellungen. So ist zum Beispiel im Codex Sinaiticus* noch die Geschichte vom Hirten des Hermes enthalten. Eine schöne und gute Geschichte, die aber nur indirekt etwas mit Jesus zu tun hat. Ja, es gab auch noch nachträgliche Veränderungen, aber die sind eigentlich alle bekannt und lassen sich auch belegen (im Besonderen beim Evangelium nach Johannes).

Ich möchte auch daran erinnern, dass die Aufspaltung der Christenheit in unterschiedliche Kirchen erst bei dem Konzil von Chalcedon (451) vollzogen wurde (2. Schisma).

Dass die römisch-katholische Kirche die Bibel als Eigentum in Händen hält und anderen Kirchen vorschreibt, was sie glauben dürften, entspricht einfach nicht der Realität. Ich denke nicht, dass die byzantinischen, orthodoxen oder altorientalischen Kirchen sich vorschreiben ließen, an welche Schriften sie glauben dürften.

Das Zurechtbiegen mancher Passagen im neuen Testament geschah nicht in den Evangelien selbst, sondern in den Auslegungen aus sehr viel späteren Zeiten (z. B. die Stigmatisierung Maria Magdalena als Prostituierte durch Papst Gregor im Jahr 591 oder die Konstantinische Schenkung usw.).


Merlin

* Der älteste noch vollständig erhaltene Bibeltext aus der Mitte des 4. Jahrhunderts.
 
Somit ist Jesus Eigentum der katholischen Kirche

Könnte man dann nicht auch sagen, Jesus sei Eigentum von Martin Luther?

Oder noch eher: Eigentum der Bibelchristen?

Die wissen immer ganz genau, was ihr Herr Jesus denkt und tut und meint - ganz so, als würden sie ständig mit ihm telephonieren!

:)
 
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Könnte man dann nicht auch sagen, Jesus sei Eigentum von Martin Luther?

Oder noch eher: Eigentum der Bibelchristen?

Die wissen immer ganz genau, was ihr Herr Jesus denkt und tut und meint - ganz so, als würden sie ständig mit ihm telephonieren!
Nun ja, wenn man nicht gerade in ein Dauertelefonat mit seinem Eigentum, dem Jesus Christus vertieft ist, was dann?
Dann geht der Blick in die Runde und bemerkt, dass es leider nicht viel hilft, nur die Fehler der Kirchen, namentlich der christlichen Kirchen ins Bewusstsein zu holen. Das beseitigt nicht die Probleme der Welt, denn die fußen auf Egoismus, Vorherrschaftslust und kurzsichtigem Tun.
Da hilft keine Religion.
Wenn der Mensch aber über die Kurzsichtigkeit hinaus will, dann sucht er Religion. Zunächst irgendeine, dann die, mit welcher er sein inneres Menschsein hebt.
 
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