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Lucidus
Guest
*naomi*9 schrieb:
Ich verstehe die Frage nicht.
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Ich verstehe die Frage nicht.
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*naomi*9
Guest
wichtig oder unwichtig - stellt sich doch die frage: für wen?
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Lucidus
Guest
Kann schon sein... 
Colombi
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 26. November 2014
- Beiträge
- 12.855
Das ist mir jetzt aber ganz neu.
Soweit ich weiß, bedeutet "Christus" : der Gesalbte.
Es ist ein Beiname.
Kein Familienname, wie manche denken - und auch kein zweiter Vorname.
Colombi
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 26. November 2014
- Beiträge
- 12.855
Christus ist nicht der Name einer Person, sondern ein Titel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_Christus#Christus
https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_Christus#Christus
DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Nur so nebenbei:
Zur Zeit Jesus gab es noch keine allgemein erbliche Familiennamen, die wurden erst im 7. Jahrhundert mit dem Aufstieg Venedigs üblich. Zuvor gab es lediglich Beinamen, die aber nicht bindend oder vererblich waren. So gehörte zum Beispiel Pontius Pilatus zwar zur Familie Pontius, aber Pilatus war nicht sein eigentlicher Rufname. So wie der Name des römischen Kaisers Caligula in Zusammenhang mit den Militärstiefeln steht (caligae), so ist auch Pilatus eine Wortschöpfung aus dem Pilum (Wurfspeer) der römischen Soldaten.
In den Evangelien wird das Fehlen von Familiennamen besonders deutlich, so dass oft nicht so recht klar ist, welche Person da nun jeweils gemeint war. Jesus selbst wird ja da auch nur als der Sohn des Zimmermanns (bzw. Tecton) bezeichnet.
Das Prädikat Christus ist im Prinzip auch nicht dem Jesus vorbehaltener Beiname, denn als Gesalbte wurden auch andere bedeutende Persönlichkeiten in der Gesellschaft bezeichnet. Nicht ohne Grund wurden die Potentaten spätestens bei ihrer Inthronisation gesalbt (aus Gottes Gnaden). So war auch der Kaiser Constantin ein Gesalbter und hatte sich auch wohl in der Rolle des Christus und Nachfolger Jesus verstanden.
Nördlich der Alpen wurden die allgemein erblichen Familiennamen ab dem 12./13. Jahrhundert üblich. Verbindlich festgeschrieben wurden sie aber erst nach dem Dreißigjährigen Krieg. So hieß zum Beispiel Johannes Gutenberg zunächst auch erst Johannes Gensfleisch.
Merlin
Zur Zeit Jesus gab es noch keine allgemein erbliche Familiennamen, die wurden erst im 7. Jahrhundert mit dem Aufstieg Venedigs üblich. Zuvor gab es lediglich Beinamen, die aber nicht bindend oder vererblich waren. So gehörte zum Beispiel Pontius Pilatus zwar zur Familie Pontius, aber Pilatus war nicht sein eigentlicher Rufname. So wie der Name des römischen Kaisers Caligula in Zusammenhang mit den Militärstiefeln steht (caligae), so ist auch Pilatus eine Wortschöpfung aus dem Pilum (Wurfspeer) der römischen Soldaten.
In den Evangelien wird das Fehlen von Familiennamen besonders deutlich, so dass oft nicht so recht klar ist, welche Person da nun jeweils gemeint war. Jesus selbst wird ja da auch nur als der Sohn des Zimmermanns (bzw. Tecton) bezeichnet.
Das Prädikat Christus ist im Prinzip auch nicht dem Jesus vorbehaltener Beiname, denn als Gesalbte wurden auch andere bedeutende Persönlichkeiten in der Gesellschaft bezeichnet. Nicht ohne Grund wurden die Potentaten spätestens bei ihrer Inthronisation gesalbt (aus Gottes Gnaden). So war auch der Kaiser Constantin ein Gesalbter und hatte sich auch wohl in der Rolle des Christus und Nachfolger Jesus verstanden.
Nördlich der Alpen wurden die allgemein erblichen Familiennamen ab dem 12./13. Jahrhundert üblich. Verbindlich festgeschrieben wurden sie aber erst nach dem Dreißigjährigen Krieg. So hieß zum Beispiel Johannes Gutenberg zunächst auch erst Johannes Gensfleisch.
Merlin
Colombi
Sehr aktives Mitglied
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- 26. November 2014
- Beiträge
- 12.855
So ist es. Auch von daher ist die Eingangs-Frage unsinnig.
Syrius
Sehr aktives Mitglied
Bei der Übersetzung der Septuaginta etwa 250 v.Chr. wurde "Mashíach" mit "Christos" ins Griechische übertragen.
Im Falle von Jesus Christus hatte ich bisher immer den Eindruck - und wenn ich mich recht erinnere, hatten wir das vor über fünf Jahrzehnten auch so in der Primarschule gelernt, dass Gott als Geist seinen Sohn Christus zum König der Engel salbte und Christus deswegen seinen Namen trägt.
Dass Kaiser Constantin sich als Christus und Nachfolger Jesus verstand halte ich eher für höchst unwahrscheinlich, denn er trat ja erst kurz vor seinem Tod offiziell zum Christentum über. Er war ein brutaler und machtgieriger Herrscher und verstand sich als Sonnengott, wenn er mit seinem Heer sprach und als Gott der Christen, wenn er mit den Christen sprach. Die Wahrheit im christlichen Glauben war ihm völlig egal - er wollte Macht und keine Unruhen.
lg
Syrius
DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Lieber Syrius,
ob Constantin sich als Jesus verstanden hat, möchte ich hier auch nicht als Fakt festhalten. Es ist nur ein Gedanke, der auch ganz offen diskutiert wird. Es ist ja unbestritten, dass sich einige Cäsaren als Götter verstanden und das wird sich auch in der Regentschaft Constantins nicht geändert haben. Es gibt jedenfalls einige Bauwerke, die nach dem Sieg an der Milvischen Brücke zu ehren Constantins erbaut wurden und keinen Bezug zum Christentum herstellen, aber zu Sol invictus.
Die Taufe Constantins stütz sich nur auf eine christliche Quelle aus einem späteren Zeitpunkt. Es gibt also keine römische Quelle, in der die Taufe oder ein Übertritt Constantins zum Christentum belegt werden könnte. Wer hier einen starken Bezug zum Christentum hatte, war Helena, die Mutter Constantins.
Es gibt nun einige Parallelen von Jesus zu Constantin, aus denen man das Selbstverständnis Constantins schließen könnte. Da war zunächst die Bezeichnung als ein Sohn Gottes und auch die Bezeichnung Christos. Nach römischem Verständnis war Constantin ein Sohn des Sol invictus und er war auch ein Gesalbter.
Auch ein Himmelreich, das durch das Kommen des Christus auf Erden errichtet werden soll, erscheint greifbar. War Constantin nicht gerade dabei, das Imperium Romanum wieder in neuem Glanz zu errichten? Nach römischem Verständnis war das Imperium das Maß aller Dinge und Mittelpunkt dieser Welt.
Wenn man sich dann dazu noch in Erinnerung ruft, dass sich selbst in späteren Zeiten noch mancher Potentaten als endzeitlich Weltenherrscher verstanden, bekommt dieser Gedanke auch für Constantin eine Form. Zudem wurde gerade das Jahr 300 in der frühen Christenheit als ein Zeitpunkt für ein kommendes Himmelreich prognostiziert.
Merlin
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Im Grunde ist dies ganz einfach zu verstehen:
Jesus war der Name des Menschen, in den sich in seinem 30. Lebensjahr die geistige Wesenheit Christus inkarniert hat. - Also: Jesus, der irdische Mensch, war sozusagen der physische Christus-Träger.
Im christlich orientierten Kontext wird ja regelmäßig von Jesus gesprochen: Jesus hat gesagt, Jesus hat dies und das getan, etc. Hier aber muss man genau differenzieren. Freilich, es war der Mensch Jesus, der dies gesagt und jenes getan hat, und vielfach schreiben ja auch die Evangelisten in jener Weise. Aber gesprochen und gehandelt hat primär der Christus durch Jesus, den physischen Menschen. Korrekt interpretiert man die christliche Botschaft sinngemäß, wenn man von den Reden und Taten des Christus spricht. -
Die Evangelien sprechen niemals von "Jesus Christus"; das ist schlampig übertragen. Sie sprechen einmündig von
Jesus, dem(!) Christus, denn es ging um die Aufgabe, um die Mission, die er zu erfüllen hatte, in dem selben Sinne wie man etwa von Joachim Gauck, dem Bundespräsidenten spricht. Jesus war dazumal ein häufiger Name, also musste schon präzisiert werden, welcher Jesus gemeint war; eben: Jesus, der Christus.
Lieben Gruß!
Werdender
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