Was ist christliche Tradition und was ist Wirklichkeit?
Die christliche Idee transportiert den Gedanken von der Befreiung der Sünde.
Das kann man aber ursprünglich nicht so sehen es sei irgendein Ereignis die Loslösung von jedem einzelnen Fehlverhalten, aus der Gegenwart, der Vergangenheit oder der Zukunft. Sondern man müsste sich das grundsätzlich vorstellen.
Es ist zukunftsträchtig, ob ich daran glauben will, es gibt ein Leben von der Wiege bis zum Grabe.
Oder ob danach noch etwas anderes folgt.
Und wenn ich an eine weitere Folge im Sein denken will,
dann muss ich mich darauf vorbereiten,
und mein Leben ganz anders gestalten.
Das ist die tatsächliche Aussage, wenn man behauptet, es hätte jemand von all den Sünden befreit.
Ganz einfach mit der erfahrbaren Kontaktaufnahme mit dem Jenseits ist ein neues Ziel vorgegeben.
Es gilt nicht mehr am Lebensende abzurechnen und Schluss,
sondern es geht weiter und darauf möchte man gefälligst vorbereitet sein.
Jetzt ist es aber so, dass man sein Erdenleben so lange wie möglich gestalten soll.
Diese lange Lebenplanung gehört sehr wohl zum Gesamtplan.
Darum auch die abfällige Bemerkung von Moses zu einem solchen frühzeitigen Ende.
Das ist im vorgegebenen Beispiel beim Nazaräner bestimmt nicht der Fall.
Hier gibt es eine vorzeitige Unterbrechung dieser Forderung.
Fast ist hier schon so etwas wie eine Entschuldigung zu erkennen.
Etwa so:
Er hätte sich so verhalten müssen,
damit wir rechtzeitig aufgeklärt werden konnten.
Oder sein Schicksal war aus diesem Grund so gestaltet.
Dazu kommt, in Verbindung mit den erfahrenen Visionen aus 2. Hand,
sie sollten unbedingt die Art des Überganges neutralisieren.
Denn es sei nicht Bedingung im Bett ruhig einzuschlafen.
Die gleiche Tendenz finden wir auch in den Erwartungen bei den griechischen Soldaten des Altertums,
die es als Ehre angesehen hatten im Kampf zu sterben,
um auf diese Weise in die höchsten himmlischen Gefilde zu gelangen.
Hier wird differenziert in der Bibel, im letzten und neuesten Teil,
einerseits sollte dieses Jenseits von jedem ganz einfach erreichbar sein,
egal auf welche Art der Tod davor erfolgte,
anderseits wollte man sich unbedingt von der Verherrlichung des Soldatentums trennen,
vor allem mit dem Übergang des Todes der unmittelbar selbst verbunden war mit Kampfhandlungen,
damit wollte man nichts zu tun haben.
Oder besser gesagt, aus diesem Bereich hatte man keine Wahrnehmungen.
Dieses kämpferische Soldatentum war nicht nur eine Prämisse in der Zeit,
sondern davon war man direkt betroffen.
Nicht nur in der getrennten Vergangenheit, sondern wirklich sehr aktiv bei den Geschehnissen.
So bedeutet das Ohrabschneiden des Petrus nicht einen einzelnen Akt dieses Apostels gegen einen Soldaten,
sondern darunter sollte man die Gegenwehr aller Apostel verstehen,
die sogar die Oberhand behalten hatten,
und mit dem Körper des Nazaräners fliehen konnten.
Der Sieg hatte aber auch seinen Preis.
Denn der aktivste Apostel, Andreas, der hatte dabei ein Ohr verloren.
Solche Wunden wurden versorgt.
Fast niemand ist dabei gestorben von den Aposteln.
Nur der Nazaräner und Judas, der Älteste, mit dem Beinamen Iskariot.
Also kann man sich vorstellen wie es auf der anderen Seite ausgesehen hat,
und wie viele dabei von den Wachen des Tempels gestorben waren?
Ein Kollateralschaden, um den sich die Juden vor Pilatus gar nicht bemühten. Warum nicht? Ganz einfach, den durch eine solche Eskalation wäre die tatsächliche Übergabe der Priestergewänder von den Römern an den Hohenpriester gefährdet gewesen, beim Paschafest.
Wegen auftretender rebellischer Aktivitäten wäre diese Feierlichkeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgefallen.
Darum begnügte man sich mit dem wichtigsten Interesse:
der Nazaräner sollte verschwinden.
Nun ja, und der ist dann immer wieder gekommen,
und zuletzt wird er wiederkommen und sogar ganz bleiben.
Wenn das nicht schrecklich genug ist, dann weiß ich nicht?
Nebenbei sei betont, dass die visionären Aktivitäten die rund um den Tod des Nazaräners zu bemerken waren und schon davor von ihm angekündigt wurden eigentlich Wahrnehmungen aus Zweiter Hand gewesen sind und noch nicht direkt von ihm her stammten, bestenfalls von seinem spirituellen Umfeld.
Möchte man von einer solchen Unmittelbarkeit beim Nazaräner ausgehen, dann muss man sich mit der Forderung konfrontieren, eine solche Aktivität die unmittelbar nach dem Sterben bemerkbar sein sollte, die wäre genau so auch schon davor praktizierbar gewesen. Und hätte schon davor immer wieder vorgeführt werden können, vor jedem x-beliebigen Publikum. Sogar im Tod wäre eine ständige Wiederholung vorstellbar, ein wiederholtes Sterben und erneutes Auferstehen, wie es doch so schön heißt.
Aber in dem darauf bezogenen und tatsächlich stattgefundenen minimierten Ablauf lässt sich die wirkliche Befindlichkeit des Jenseits ablesen.
Dieses ist tatsächlich vorhanden, das will dieser Text nicht streitig machen,
jedoch hat dieses Jenseits weder Hände noch Füße.
Das ist ein Aspekt der von der vergangenen Tradition der Samariter stammt, bei Petrus.
Manchmal kann man eben nicht aus seiner Haut heraus.
und ein