Ja. Aber ich sehe auch nicht wirklich etwas Schlimmes darin, wenn ich für den Weg meine kulturellen Wurzeln und Prägungen mit einbeziehe und mein eigenes Denken darauf aufbaut. Ich kann das nicht völlig verleugnen. In meinem Leben hat auch Castaneda mal eine kleine Rolle gespielt und auch andere mehr oder weniger Bekannte "Vordenker" hab ich gestreift. Das war in der Zeit wo ich mehr Inputs aufgenommen habe. Das ich dann doch wieder bei den Christen lande, nicht von meiner Bravheit her, aber von meiner Grundausrichtung, hätte ich mir selbst vor 2 Jahren noch nicht gedacht.
Für mich ist es heute so, dass es mir um eine transformierende Energie geht und die geschichtliche Figur des Jesus und auch sein Name - Jesus - sind für mich insofern von Bedeutung, weil sie mich an diese Energie erinnern. Mit der Aufmerksamkeit und Anrufung dieses Namens rufe ich eine ganz bestimmte Energie in mein Leben.
Würde ich Satan anrufen, rufe ich eine andere Energie in mein Leben und je nach dem was ich rufe, mit dem muss oder kann ich dann arbeiten. Und im Laufe der Zeit lerne ich damit umzugehen.
Ansonsten ist mir die geschichtliche Figur des Jesus nicht bekannt und ich wende auch keine Zeit auf, diese zu erforschen. Aber ich seh keinen Grund, meine kulturelle Abstammung grundsätzlich zu verleugnen. Würde ich jede geschichtliche Überlieferung und Prägung auslöschen, dann wäre die Erde wüst und leer und ich müsste bei Null anfangen.
Mir geht es um Modifikation des alten Gedankengutes und grundsätzlich bin ich ja darüber informiert, wofür Jesus steht und das ist für mich grundsätzlich vertretbar und hindert mich nicht, selbst zu denken. Da muss ich nicht mein Leben lang die geschichtliche Figur studieren. Herausfinden will ich nur, was er mit meinem Leben zu tun hat. Wie weit andere sich an Buchstaben und Überlieferungen klammern, ohne zu reflektieren, darüber kann ich nicht befinden. Da ist mir die Zeit zu knapp.
Aber wie gesagt - es geht mir nicht um einen Menschen, um ein Individuum, eine egozentrische Persönlichkeit, sondern um eine Kraft. Eine transformierende Kraft. Und wenn ich etwas positives erkennen kann, in dieser Kraft, dann folge ich ihr.
Ich bestreite nicht, dass mir das ein wenig zu schaffen macht, das der SATAN-Mythos häufig mit Freiheit und der JESUS-Mythos oft mit Unfreiheit und Knechtschaft gleichgesetzt wird. Aber das ist nur mein besserwisserisches Ego und langsam lerne ich auch damit umzugehen. Es muss mir gleichgültig sein, wie Menschen sich gegenseitig in die Irre führen. Da is jeder allein auf dem Weg.
Ich kenn nur eine Knechtschaft und das is die, wenn sich der Menschengeist den Gesetzen der Materie unterwirft, anstatt sinnvoll damit zu arbeiten. Das is die Knechtschaft, die ich kenn. Aber das Bekenntnis hab ich auf jeden Fall aufgegeben.
Hallo, crazy Monch,
Ich habe nun alle Deine interessanten Beiträge gelesen und habe für meinen Teil erkannt, dass Du mit Deiner Auffassung von Christus nach all dem Bösen, das Du erlebt, auch selbst verursacht, den richtigen Weg eingeschlagen hast.
Auch ich selbst, die ich keine Christin im Sinne der Kirche bin, habe mich in meinen Erkenntnissen bestätigt gefunden, dass Christus eben mehr ist als ein Symbol der röm.- kath. Kirche. Er ist das Leben selbst, das sich aber an dem Unreinen nicht stößt, sondern es mit zarter Hand ins Licht führt. Jesus bietet seine Reinheit an, aber er zwingt nicht dazu.
Er lässt sich von Sündern berühren und berührt auch sie, indem er sagt:
" Deine Sünden sind Dir vergeben. Geh nach Haus und sündige nicht mehr!"
Jesus ist auch bereit zu vergeben, wenn der Mensch rückfällig geworden ist, weil er um das Menschsein weiß, um all die Versuchungen und Situationen, in die ein Mensch geraten kann.
Bereue und wenn es nicht anders geht, immer wieder, Du bist ja nur ein Mensch, wasche Dich rein von Deinen Sünden und Du darfst mit einer Erlösung rechnen und musst die Hölle nicht fürchten!
Wer ist uns armen und sündigen Menschen je mehr entgegengekommen als Jesus?
Was immer dieser Jesus ist und war, er hat den Menschen den richtigen Weg gezeigt und die Erlösung gebracht, auch wenn er nicht am Kreuze gestorben und auch nicht Gottes Sohn sein soll wie viele behaupten. Nach 2000 Jahren hat er an Kraft und Licht nichts eingebüßt. Und was die Kirche aus ihm gemacht hat, muss uns Menschen, die seine Liebe und Güte spüren können, nicht interessieren.
Er ist im wahrsten Sinne des Wortes unser ERLÖSER, auch wenn wir uns einreden, uns selbst erlösen zu können. Ohne ihn gibt es ja nicht einmal diesen so heilenden Gedanken. Nicht umsonst wird er auch HEILAND genannt.
Und nun staune ich selbst wie mir das alles eingefallen ist. Es waren die Gedanken des Crazy Monch, der sich langsam aber sicher von dem "crazy" löst, indem er erkennt, worauf es im Leben tatsächlich ankommt.
Ihm kann ich nur gratulieren und ich wünsche ihm weiterhin alles Gute auf dem Weg der Erkenntnis.
Mit lieben Grüßen
eva07