Jesus Christus und seine Botschaft im Lichte der Gnosis

und du glaubst dem Thomas-Evangelium mehr als den Evangelien der Bibel.?

Der Thread ist spannend und ich lese mit grossen Interesse, da ich persönlich an die Allversöhnung glaube, weis auch nicht ob das zu deinem Thema hier passen würde.
Die Allversöhnung (Apokatastasis) passt auf jeden Fall zu diesem Thread.
Was das Thomasevangelium (EvThom) und die vier Kanon- Evangelien betrifft, sehe ich keinen Konflikt. Im Gegenteil: Einige Sprüche des EvThoms sind auch in den vier Evangelien enthalten und umgekehrt. Das EvThom soll, wenn Du willst, eine „gnostische“ Anleitung sein, um die esoterische Bedeutung der Worte Jesu zu verstehen. Außerdem sind darin Sprüche Jesu enthalten, die in den 4Ev fehlen

wie meinst du das "wer bei Gott ist". Mit Gott in der Seele verbunden.?
Ja, aber nicht mit der Seele, sondern mit dem Geist.

in Prediger steht z.B. Prediger 3,19-20 - Denn das Geschick der Menschenkinder und das Geschick des Viehs ist ein und dasselbe: Die einen sterben so gut wie die anderen, und sie haben alle denselben Odem, und der Mensch hat dem Vieh nichts voraus; denn es ist alles nichtig. 20 Alle gehen an denselben Ort: Alles ist aus dem Staub geworden, und alles kehrt auch wieder zum Staub zurück.
Ein paar Zeilen weiter (Pred 3,21) heißt es: „Wer weiß, ob der Atem der einzelnen Menschen wirklich nach oben steigt, während der Atem der Tiere ins Erdreich hinabsinkt?“ Hier ist klar, dass der Verfasser seine Zweifel zum Ausdruck bringt. Er weiß nicht, ob es ein Leben nach dem Tod gibt oder nicht. Wir können Prediger daher nicht als das Wort Gottes betrachten, sondern eher als Anregung für weiterführende Erkenntnisse. Prediger nimmt eine besondere Stelle in der Bibel ein. Relativ neu, auch sprachlich, will es ein Versuch sein, mit der damaligen Hellenisierung Schritt zu halten, und gehört zur Tradition der Predigten der damals aufkommenden Wanderphilosophen (Diatribe).

Gott will, dass jeder errettet wird und was Gott will, so sollte man meinen, dass er das auch durchsetzt.
Ich sehe keine Anhaltspunkte für diese These

1 Tim.2,1-8 - denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter, 4 welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Da muss man vorsichtig sein. Nicht alle Paulusbriefe stammen von Paulus. Es ist allgemeiner Konsens, dass einige Briefe von Paulusschülern geschrieben wurden, wie z.B. die beiden Timotheusbriefe. Eine katholisierende Absicht im pseudepigraphischen Stil ist daher nicht auszuschließen.

Welcher Schlamm meinst du, weltlicher, psychischer.?
Das bezieht sich auf das Perlenlied, ein wunderbares Mysterienmärchen rund um den gnostischen Mythos.
»Wenn nach Ägypten Du hinabsteigst
und von dort die eine Perle holst,
Die da liegt inmitten des Meeres,
umschlängelt von der zischenden Drachenschlange,
(Dann) sollst Du Dein Strahlenkleid wieder tragen
Samt Deinem Umhang, der es umhüllt,
Und mit Deinem Bruder, unserem Zweiten,
sollst Erbe Du sein in unserem Reiche.«


Woher kommen die Menschen, die nicht von Gott sind.?
Um eine lange Geschichte kurz zu machen: diese Menschen stammen von Kain ab. Die Pneumatiker stammen hingegen von Seth ab.

hier zitierst du wieder die Bibel, diese Bibelstelle ist umstritten und könnte einer der vielen Übersetzungsfehlern sein, aus der Übersetzung vom aramäischen ins griechische.

Man muss Texte prüfen, ich weis jetzt nicht wie du gelesenes prüfst, denn es gibt von jedem Thema, jedes Textes mehrere Möglichkeiten des Verständnisses und dieses hängt von seiner inneren Haltung ab.
Dass nicht alle Menschen zum Vater gehören, ist auch bei anderen Stellen in verschiedenen Formen erwähnt:
Joh 10,14: Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.
Joh 10,26: ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört.

etc.
 
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Der Begriff dehnt sich auf das Ganze aus. Du sprichst bzw. das Schaubild zeigt, wenn ich mich recht erinnere, z.B. das Pneuma, den pneumatischen Menschen an, aber du erklärst nicht nachvollziehbar, was das denn eigentlich bedeutet und in welcher Beziehung das zur Bibel passt. Pneuma kann im Grunde ja richtig sein, aber ohne angemessene Erklärung könnte da auch ölokdfvhuiewv stehen.
Diese Weisheit wirst Du nicht allein durch eine Lektüre der Bibel finden, weil es sich um eine höhere göttliche Weisheit handelt, siehe 1 Kor 2,6-7: „Und doch verkünden wir Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden. 7 Vielmehr verkünden wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung.“

Wer nicht für diese Weisheit vorbereitet wurde, wird sie für Unsinn halten, siehe 1 Kor 14: „Der irdisch gesinnte Mensch aber erfasst nicht, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann“
 
Es wird gerne auf solche Weise eine Schlussfolgerung gezogen, die aber polarisiert: Das göttliche Licht wirft dann als Gegenteil Dunkelheit oder Finsternis herauf, hat jemand die Neigung zum Polarisieren.
Was "Finsternis" bedeutet, wird deshalb nicht genügend geprüft, sondern dem wird emotional begegnet. Ich versuche, dem gegenüber neutral zu sein und bemühe mich, es nicht im oben genannten Sinne zu trivialisieren. Dann kann im Bewusstsein auch die Idee aufleuchten, dass Finsternis auch etwas anderes sein kann, als bloß der verzehrende Gegenpol. Wie ich erwähnt habe, ist Differenzierung wichtig.
In dem Thread von ELi7 "In dir ist das Licht", versuche ich mich dem anzunähern.
Das Pleroma ist die Fülle der Äonen, die durch Emanation aus dem Vater, der höchsten Gottheit, hervorgegangen sind. Es ist ein Reich des Lichtes.

Die Finsternis ist zum ersten Mal in Erscheinung getreten, als Sophia durch ihren Fehler, sich vom Vater abwandte und ein Wesen zeugte, der nicht wusste, woher er abstammte. Er glaubte aufgrund der Gewalten, mit denen er ausgestattet war, ein Gott zu sein, und schuf daher aus der Finsternis diese Welt, siehe Genesis 1,1-2: „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser“

Unsere Welt ist eine vom Vater getrennte Welt, die von einem Pseudogott erschaffen wurde.
 
Joh.17,15-ich bitte nicht, daß du sie von der Welt nehmest, sondern daß du
sie bewahrst vor dem Übel.
16 - Sie sind nicht von der Welt, gleichwie ich auch nicht von der Welt bin..

Matthäus 5,14 - ihr seit das Licht der Welt..
Joh 17,15 unterstreicht die Mission der Apostel, die das Licht Jesu in der Welt verbreiten sollen. Sie sind nicht von der Welt, weil sie Pneumatiker sind ("das Licht der Welt), aber sie sind in der Welt, wie auch Jesus Christus, um die anderen Pneumatiker zu sammeln und zu retten.
 
Diese Weisheit wirst Du nicht allein durch eine Lektüre der Bibel finden, weil es sich um eine höhere göttliche Weisheit handelt, siehe 1 Kor 2,6-7: „Und doch verkünden wir Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden. 7 Vielmehr verkünden wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung.“

Wer nicht für diese Weisheit vorbereitet wurde, wird sie für Unsinn halten, siehe 1 Kor 14: „Der irdisch gesinnte Mensch aber erfasst nicht, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann“
Das geht auf die Grundfrage nach dem Verständnis des "Pneuma" gar nicht ein.
 
In der Finsternis lagen diese Welt und das Licht. Beide bildeten die Finsternis. Schließlich trennte Gott das Licht heraus und diese Welt blieb übrig.
Wie können Licht und Finsternis gleichzeitig existieren?
Ich will (für mich) von der reinen Idee weg zum Materiellen. Wie sah die Erde aus, bzw. wie sah es um sie herum aus. Wie stelle ich mir das vor.
Für mich gibt dann entweder Zwielicht.
Oder Dunkelwolke
Bei der Dunkelwolke hat man Licht (Stern innerhalb der Dunkelwolke) und Dunkelheit (aus der Dunkelwolke kommt kein Licht) - solange, bis der Stern nach und nach hell genug erstrahlt - erst dann wird er sichtbar.
Da wird für mich "Licht und Dunkelheit voneinander geschieden" - sie werden nicht "getrennt" - sind aber jetzt unterscheidbar......
 
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