Jeder will einem was Böses?

Mir kam noch so in den Sinn, dass sich sowas vielleicht auch entwickelt, wenn einem nie jemand etwas Gutes tun wollte oder getan hat. Da geht man dann zukünftig auch nicht davon aus, sondern eher vom Gegenteil, wenn jemand auf einen zukommt usw.
Hallo liebe Seth,

ich kann deine frage gut verstehen, mir ging es in früher in foren so. ich hab mich (fast) immer angegriffen gefühlt. und immer angst davor gehabt dass mir jemand etwas böses/negatives schreibt. durch diese angst wurde ich zum angstbeisser!

leider stimme ich dir zu, ja wenn man die erfahrungen gemacht hat, dass man immer negativ gemacht wurde, man immer geschimpft wurde, eingeschränkt wurde, übertrieben grenzen bekommen hat, wird man so.

zum glück bin ich da jetzt so gut wie raus. :rolleyes:

die meisten menschen meine es ja nur gut. aber ob es gut IST???
das ist sehr oft nicht der fall.

http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Phobie

liebe grüße
Carolin
 
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Kannst du dir eigentlich vorstellen, dass ich hier vielleicht auch von mir selbst geschrieben habe? ;)

Mir kam noch so in den Sinn, dass sich sowas vielleicht auch entwickelt, wenn einem nie jemand etwas Gutes tun wollte oder getan hat. Da geht man dann zukünftig auch nicht davon aus, sondern eher vom Gegenteil, wenn jemand auf einen zukommt usw.

Fühlt sich im Moment irgendwie bisschen stimmiger an als z.B. Paranoia.

Ansonsten wäre es auch schon heftig, wenn ich so extrem fühlen könnte/würde, was andere Menschen u. deren Energie angeht.


Ich hatte 5 Jahre lang so eine Phase. bedingt durch schlechte Erfahrungen.
Und unterstellte Jedem, dass er mir nur schaden wolle.

In der Zeit übersah ich zahlreiche helfende Hände. ich hielt einfach nicht für möglich, dass es anders sein könnte. Ich glaubte ja fest, dass Alle gegen mich waren.

Warum sollte es manchmal anders sein?

Nachdem ich die Ursachen meines IRRglaubens gefunden und unwirksam gemacht hatte, veränderte sich scheinbar, das Verhalten der Anderen. was nur scheinbar war. Denn, ich hatte mich geändert. Und deshalb nahm ich die Anderen verändert war.

Für eine wirklich Lösung hilft nur gründliche Ursachenforschung.

Bei mir funktioniert das jedenfalls seit 10 Jahren.

:)

crossfire
 
leider stimme ich dir zu, ja wenn man die erfahrungen gemacht hat, dass man immer negativ gemacht wurde, man immer geschimpft wurde, eingeschränkt wurde, übertrieben grenzen bekommen hat, wird man so.

Ja ... das glaube ich auch.

Wenn nie oder nur sehr selten mal etwas Liebes für einen getan wurde ... stattdessen nur das Gegenteil kam/erlebt wurde.

zum glück bin ich da jetzt so gut wie raus. :rolleyes:

Das ist schön.

die meisten menschen meine es ja nur gut. aber ob es gut IST???
das ist sehr oft nicht der fall.

http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Phobie

Hm, die meisten - glaube ich eher nicht so. Und ja, ob es dann auch gut IST, ist wieder eine andere Frage.
Einige agieren ja auch nur aus Berechnung heraus, zum Beispiel ...

Danke auch dir für deine Antwort.
 
In der Zeit übersah ich zahlreiche helfende Hände. ich hielt einfach nicht für möglich, dass es anders sein könnte.

So in etwa ist's bei mir wohl auch - meistens gewesen bisher ...

Nachdem ich die Ursachen meines IRRglaubens gefunden und unwirksam gemacht hatte, veränderte sich scheinbar, das Verhalten der Anderen. was nur scheinbar war. Denn, ich hatte mich geändert. Und deshalb nahm ich die Anderen verändert war.

Du hast es dir also alles nur mehr eingeredet meinst du? Wegen dem "IRRglauben".

Aber ja, ist klar, wenn sich der eigene innere Blickwinkel, die Ansicht, ändert, ändert sich auch das Außen.

Für eine wirklich Lösung hilft nur gründliche Ursachenforschung.

Ja ...

Bei mir funktioniert das jedenfalls seit 10 Jahren.

:thumbup:

Danke, crossfire.
 
Hm, für mich hört sich das nicht nach ner Sozialen Phobie an, auch nicht nach Paranoia (die ich für wesentlich extremer halte), sondern eher nach einer psychischen Schutzfunktion. Vermutlich hast du Angst, verletzt zu werden. Dein "Ich" will sich etwas beibehalten und wehrt deshalb alles, was "böse" sein könnte ab.
 
Hm, für mich hört sich das nicht nach ner Sozialen Phobie an, auch nicht nach Paranoia (die ich für wesentlich extremer halte), sondern eher nach einer psychischen Schutzfunktion. Vermutlich hast du Angst, verletzt zu werden. Dein "Ich" will sich etwas beibehalten und wehrt deshalb alles, was "böse" sein könnte ab.

Und was macht man in so einem Fall, was gibt es da für Möglichkeiten? Vertrauen lernen, zum Beispiel? Aber andererseits ist diese Schutzfunktion ja auch wichtig, denn es gibt ja auch wirklich genügend Menschen, die einem nicht nur Gutes wollen?
 
liebe seth,

ich denke die angst entwickelt sich, weil man im leben immer nur klein gehalten wurde.
die eigene stärke wurde immer untermauert oder lächerlich gemacht.
in dieser angst sucht man nach anerkennung und aufmerksamkeit. aber da das alles im außen gesucht wird, kann man sich selbst nicht mehr erkennen. man hat den fokus falsch ausgerichtet.

Und was macht man in so einem Fall, was gibt es da für Möglichkeiten? Vertrauen lernen, zum Beispiel?

vertrauen lernen ist schon richtig, aber das vertrauen sollte erst einmal auf sich selbst gerichtet sein.
ich finde es ist wichtig, wenn man anfängt sich selbst anzunehmen. oft ist es so, dass jemand der in so einer angst lebt, vieles an sich nicht mag.
da sind äußerlichkeiten, die er einfach nicht annehmen kann, das kann übergewicht sein, eine schiefe nase, aber auch die meinung, sich nicht ausdrücken zu können. es können viele dinge sein.

auch ich war mal in so einer lage und ich hab stückchenweise angefangen mich selbst anzunehmen.
erst einmal habe ich geschaut, was ich an mir mag.
da gab es einige dinge. ich habe mir diese positiven dinge an mir immer wieder betrachtet und mich darüber gefreut.
am nächsten tag kam noch etwas dazu, was mir an mir gefiel und es wurde immer mehr.
irgendwann habe ich gemerkt, dass da viel mehr ist, was mir an mir gefällt und habe die wenigen mängel an mir viel leichter akzeptieren können.

ich habe angefangen mich selbst zu lieben und plötzlich waren die mängel gar nicht mehr wichtig.

ich hatte erkannt, dass niemand perfekt sein muss, um zu leben.
durch diese erkenntnis war ich in der lage ganz anders aufzutreten, ich hatte mein selbstbewusstsein gestärkt. eine neue kraft hatte sich in mir entwickelt.

sobald ich in eine schwierige situation kam, habe ich mich an meine positiven seiten erinnert und fühlte mich freier. ich konnte der situation viel leichter entgegen treten.

Aber andererseits ist diese Schutzfunktion ja auch wichtig, denn es gibt ja auch wirklich genügend Menschen, die einem nicht nur Gutes wollen?
solche menschen gibt es immer, aber genau diese menschen haben selbst ängste, in denen sie noch gefangen sind.
wenn man sich dessen bewusst wird, erinnert man sich auch gleichzeitig an die eigenen stärken.

alles liebe
clarity
 
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Und was macht man in so einem Fall, was gibt es da für Möglichkeiten? Vertrauen lernen, zum Beispiel? Aber andererseits ist diese Schutzfunktion ja auch wichtig, denn es gibt ja auch wirklich genügend Menschen, die einem nicht nur Gutes wollen?

Ich glaube in Wahrheit ist das alles schon viel komplizierter. Es fängt ja mit der Bildung des Ichs an, das in der Kindheit zunächst einmal repräsentiert wird durch die Eltern. Wir alle müssen die Welt ja irgendwie wahrnehmen und hierzu bilden wir Muster, die uns dabei helfen, die Erfahrungen, die wir in der Welt machen, zu verarbeiten. Ein Kind, das schlechte Erfahrungen macht bzw. von den Eltern viel kritisiert und wenig gelobt wird, geht viel vorsichtiger auf die Welt zu, als ein Kind, das bessere Erfahrungen (mit den Eltern) macht. Letztlich handelt es sich in den "gut" oder "böse" Kategorien um eine Bewältigungsstrategie, die Welt einzuordnen und zu meistern. Besonders Borderliner teilen ihre Welt so ein, weil das einzig "Gute", was sie noch haben, nicht auch noch von dem Bösen "gefressen" werden soll. Interessant wäre deshalb auch zu schauen, was bei dir das "Gute" ist, das du dir erhalten willst und herauszufinden, dass es eben nicht so schnell verloren geht. Dass diese Angst unbegründet ist.

Was die Kindheit betrifft, geht es hierbei sehr oft um Grenzen, die von den Eltern nicht eingehalten worden sind, so dass der Heranwachsende häufig nicht in der Lage ist, sich von der Eltern-Wahrnehmung im Ich oder Selbst zu lösen und sein eigenes Ich auszubilden.
 
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