Jeder Sechste in Deutschland gilt als armutsgefährdet

In einem alten Bauernhaus. Nur eine Holzheizung im ganzen Haus und zwar in der Küche.
Hmmm, wirklich nur ein Herd in der Küche? Bei diesen alten Häusern ist doch oft ein Kachelofen eingebaut, der von der Küche her befeuert wird, aber auch die "gute Stube" wärmt.

Egal. Für mein Umfeld wäre das nichts, aber ich könnte mich darin durchaus wohl fühlen, vor allen Dingen, wenn's direkt an oder im Wald steht. Fehlt nur ein Rudel Wölfe als Nachbarn... :thumbup:
Plumpsklo, Holzofen und Holzhacken kenne ich aus Skandinavien: Säge und Axt sind mir nicht fremd...

Es wundert mich nur, daß man auf die alten Leutchen nicht Druck ausgeübt hat, weil gutmenschelnde Politiker das per odre Mufti als menschenunwürdig bezeichnen und man so in deutschen Landen nicht wohnen darf! Oder ist das in A oder CH?

LG
Grauer Wolf
 
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Die Frage ist nicht, ob man mit wenig Geld nicht zufrieden sein darf, sondern ob man damit zufrieden sein muss.

Und der Auschluss an der Teilhabe am öffentlichen Leben bestimmt sich schon noch danach, wie man dann in der näheren Gesellschaft tatsächlich teilhaben kann. Hat man Null Geld und möchte Gesellschaft, werden sich die wenigsten Menschen damit zufrieden geben, gemeinsam auf einer Holzbank für der Hütte zu sitzen, ein Glas Leitungswasser zu trinken und einen freundlichen Eindruck zu hinterlassen.

Und sobald man mehr machen möchte, ist dies mit Geld verbunden. Gemeinsam kochen, essen, ausgehen, mal einen Film anschauen, eine Geburtstagseinladung, wo man dann wohl als einziger mit leeren Händen dasteht... der Konsens einer Gruppe ist mächtig und dem kann man sich nicht so einfach entziehen. Wer sich diesem Konsens nicht anschließen will oder kann wird gemeinhin ausgegrenzt. Soziale Ausgrenzung jedoch ist für die meisten Menschen ein großes Übel.

LG
Any
 
Es geht um 900,-- € bei der Person. Bei der Familie relativ höher.

Und da ist nicht jeder 6. sondern jeder 3. in D arm und zwar auch aufgrund der sog. Dunkelziffer.

z. B. erhält die Mehrheit der Rentner und -rinnen weniger als 900,-- € pro Monat (eine Mindesrente, wie es woanders in der EU (z. B. Portugal) gibt, ist längst überfällig).

Der jetzt eingeführte Mindestlohn, wird durch intelligente Unternehmen umgangen. Da gibt es ferner diese Werkverträge oder Verträge bezüglich "freier Handelsvertreter".

Aber was interessiert das, die Politiker, Beamte und Arbeitnehmer (vor allem in den großen Unternehmen, die gewerkschaftlich organisiert sind), haben ganz andere Sorgen.
 
Und sobald man mehr machen möchte, ist dies mit Geld verbunden. Gemeinsam kochen, essen, ausgehen, mal einen Film anschauen, eine Geburtstagseinladung, wo man dann wohl als einziger mit leeren Händen dasteht... der Konsens einer Gruppe ist mächtig und dem kann man sich nicht so einfach entziehen.
Ich kann!
Übrigens, müssen es immer teure Geburtstagsgeschenke sein? Ich freue mich z.B. über ein gebrauchtes Taschenbuch vom Trödel für 50 ct, das ich vielleicht schon seit Jahren suche, oder über ein paar selbstgebackene Leckerlis für meine Pelzgesichter mehr, als über ein lieblos ausgesuchtes, nutzloses 50 € Verlegenheitsgeschenk.

„Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert.“
Oscar Wilde

LG
Grauer Wolf



PS.: Ausgehen, essen gehen oder Kino? Seit zig Jahren nicht mehr... Wozu auch, ich lege keinen Wert drauf...
 
Und der Auschluss an der Teilhabe am öffentlichen Leben bestimmt sich schon noch danach, wie man dann in der näheren Gesellschaft tatsächlich teilhaben kann. Hat man Null Geld und möchte Gesellschaft, werden sich die wenigsten Menschen damit zufrieden geben, gemeinsam auf einer Holzbank für der Hütte zu sitzen, ein Glas Leitungswasser zu trinken und einen freundlichen Eindruck zu hinterlassen.


LG
Any

Traurig, gell.
 
Ich kann!
Übrigens, müssen es immer teure Geburtstagsgeschenke sein? Ich freue mich z.B. über ein gebrauchtes Taschenbuch vom Trödel für 50 ct, das ich vielleicht schon seit Jahren suche, oder über ein paar selbstgebackene Leckerlis für meine Pelzgesichter mehr, als über ein lieblos ausgesuchtes, nutzloses 50 € Verlegenheitsgeschenk.

„Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert.“
Oscar Wilde

LG
Grauer Wolf



PS.: Ausgehen, essen gehen oder Kino? Seit zig Jahren nicht mehr... Wozu auch, ich lege keinen Wert drauf...


was gibt dir das recht von dir auf andere zu schliessen. und: du vermischst kritik am materialismus und konsumkritik mit der kritik an der systematischen ungleichheit, die jeder legitimation entbehrt.



anevay schrieb:
Die Frage ist nicht, ob man mit wenig Geld nicht zufrieden sein darf, sondern ob man damit zufrieden sein muss.

Und der Auschluss an der Teilhabe am öffentlichen Leben bestimmt sich schon noch danach, wie man dann in der näheren Gesellschaft tatsächlich teilhaben kann. Hat man Null Geld und möchte Gesellschaft, werden sich die wenigsten Menschen damit zufrieden geben, gemeinsam auf einer Holzbank für der Hütte zu sitzen, ein Glas Leitungswasser zu trinken und einen freundlichen Eindruck zu hinterlassen.

Und sobald man mehr machen möchte, ist dies mit Geld verbunden. Gemeinsam kochen, essen, ausgehen, mal einen Film anschauen, eine Geburtstagseinladung, wo man dann wohl als einziger mit leeren Händen dasteht... der Konsens einer Gruppe ist mächtig und dem kann man sich nicht so einfach entziehen. Wer sich diesem Konsens nicht anschließen will oder kann wird gemeinhin ausgegrenzt. Soziale Ausgrenzung jedoch ist für die meisten Menschen ein großes Übel.


guter beitrag!
beizufuegen waere auch noch die statistisch erfassbare geringere lebenserwartung und schlechtere gesundheit von armutsbetroffenen.

lg, huerta
 
Jetzt will ich doch mal diferenzieren.

Die älteren unter uns und damit meine ich 45 + werden mit Sicherheit noch Zeiten kennen wo der Konsum, also dass man nur Freude empfinden kann wenn man sich durch Geld viel Kaufen konnte.

Wir hatten einen schwarzweis Fernseher mit 3 Programmen und der stand im Wohnzimmer.
Es gab keinen Computer und schon gar kein Internet.
Ein Auto? Wenn dann gab es nur eines in der Familie.
Ansonnsten gab es Fahrad,Zug oder Bus und zu Fuß.

Urlaub war einmal im Jahr und man musse nicht unbedingt dafür um die halbe Welt fliegen sondern fuhr mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder eben mit dem einzigen Auto.

Bekleidung wurde nicht nach Designnamen gekauft sondern nach Nützlichkeit.

Sicher gibt es hier einige 45+ die ebenso aufgewachsen sind und sicher in keinster Weise unglücklich mit dem Lebensstiel waren.

Wenn ich allerdings viele jungen Menschen ansehe und ihren Lebenstiel und Lebensweise, kann ich nur noch den Kopf schütteln.

Da ist es nicht wichtig sich bekleiden zu können, sindern ob es die neuesten Turnschuhe sind. Oder die Bekleidung mit den größten Designmarken.

Ein Auto muss nicht nur fahren, sondern es muss auch eine tolle Ausstattung haben und am besten für jedes Familienmitglied ab 17 eines. Ach ja Führerschein ab 17 muss ja unbedingt sein.

Ab Berufsbeginn ist dann auch wichtig sofort mit Kreditkarte einzukaufen,damit man sich dann ganz schnell überschulden kann . Bargeld ist ja out.

Technisch muss man natürlich immer das neueste haben. egal ob man sich das leisten kann. Die Bank hats ja und die Banken sind natürlich dann auch schuld daran wenn man überschuldet ist. Klar.

Urlaub hat man am besten per Flugzeug und luxeriös.

Und wehe das kann man sich nicht leisten, verdient man natürlich zu wenig oder man fühlt sich arm.

Selbstverständlich gibt es auch wirklich arme Menschen, die auch aus eigener kraft nichtmehr hochkommen. Nur hört man diese am wenigsten jammern.

Ein Notarzt hat mir mal erzählt, dass wenn er an einen Unfallort kommt immer zuerst denen hilft die nichtmehr schreien, den die die noch schreien können haben noch genügend Kraft.
 
Hab demletzt eine Reportage von 2 alten Menschen gesehen die im bayerischen Wald leben. In einem alten Bauernhaus. Nur eine Holzheizung im ganzen Haus und zwar in der Küche. Kein fliesend Wasser, sondern vor dem Haus eine Quelle kalt Wasser. WC ? Ja vor dem Haus ein Plumpsklo.
Die Beiden haben einen ansolut zufriedenen Eindruck gemacht.


@ Wolf,

ja das durchstreifen der Wälder ist etwas wundervolles und verbindet mit der Natur.

Ach Gott ja....Für zwei alte Menschen mag das ja noch angehen. Aber wenn Kinder da sind, gehört ein gewisser Lebensstandard und Teilhabe an gesellschaftlichen Aktivitäten dazu. Womit ich nicht sagen will, dass das durchstreifen der Wälder für Kinder nicht ganz wunderbar wäre - aber eben nicht als einzige Aktivität in einem Land, das im Überfluss lebt und eine entsprechend große Vielfalt an Angeboten besteht.
Und diese ganzen verharmlosenden Beschreibungen wie Armutsgefährend, Armutsrisiko u.s.w. verschleiern doch nur die tatsächliche Situation, dass in reichen Ländern wie Ö und D viele Menschen arm sind, nicht armutsgefährdent oder von Armut bedroht - sondern arm.
Und das wiederrum ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft, dass es bisher immer noch nicht gelungen ist, Geld gerechter zu verteilen, das Firmen mit maximalen Gewinnen immer noch kaum Steuern zahlen, dass Reiche immer reicher werden und Arme immer ärmer.
Der Begriff "Armut" muss immer individuell gesehen werden. Armut in Deutschland ist nicht gleich Armut in Afrika.
Hier sind Menschen arm, wenn gesellschaftliche Akitivitäten aus Geldmangel nicht wahrgenommen werden können, z.b. Beitragskosten für Sportverein, Klassenfahrten, Kino, Theater, Nachhilfe für Kinder und wenn das Geld so knapp ist das es grad mal fürs Allernötigste reicht.
 
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Ich kann!
Übrigens, müssen es immer teure Geburtstagsgeschenke sein? Ich freue mich z.B. über ein gebrauchtes Taschenbuch vom Trödel für 50 ct, das ich vielleicht schon seit Jahren suche, oder über ein paar selbstgebackene Leckerlis für meine Pelzgesichter mehr, als über ein lieblos ausgesuchtes, nutzloses 50 € Verlegenheitsgeschenk.

„Heutzutage kennen die Leute von allem den Preis und von nichts den Wert.“
Oscar Wilde

LG
Grauer Wolf



PS.: Ausgehen, essen gehen oder Kino? Seit zig Jahren nicht mehr... Wozu auch, ich lege keinen Wert drauf...

Wolf, das kennen die heutigen Jungen nicht. Ich habs ja schon geschrieben. Die müssen ihre eigenen Efahrungen machen.

Bescheidenheit,Genügsamkeit,zufriedenheit auch mit wenig,froh zu sein dass sie gesund sind usw. kennen die meisten Jungen nichtmehr.

Wenn wirklich mal schlechte Zeiten kommen, sind das diejenigen die zuerst zusammenbrechen oder kriminell werden.

Das ist der Fluch unseres ungesunden Wohlstands.
 
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