jede Nacht Albträume

Ob man und wie man eine Familienaufstellung macht ist seine persönliche Sache-jedoch....
möchte ich vor der Methode auch etwas Vorsicht hängen.Es ist etwas,was Dir dort unwiderrruflich bewusst gemacht wird und dies von mehreren Leuten manchmal-was sehr kraftvoll sein kann.Manche dieser Aufstellungen finden in Wochenendseminaren statt und anschliessend wird eine manchmal labile Seele zurrückgelassen.In meinen Bekanntenkreis kamen Zusammenbrüche vor und Psychologen stehen der Hellinger-Methode skeptisch gegenüber-darrüber sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden.Ich will hier auch niemanden in den Dreck ziehen aber fühlt sich jeder dafür stark genug?


LG Beate

P.S.Förderlich wäre ein Vorgespräch und weisst Du-wenn es etwas unbewusstes ist was auf einmal von Fremden herrausgearbeitet wird kann das Veränderungen mit sich ziehen und man selbst ins Loch fallen-ist man sozial nicht gut integriert...meine Meinung
 
Werbung:
Hallo Beate!

In meinem Bekanntenkreis kamen Zusammenbrüche vor, und die waren nicht mal bei einer Aufstellung... im Ernst: Ich bin ganz und gar deiner Meinung, dass sich jede/r eine eigene Meinung bilden sollte. Ist das nicht selbstverständlich für ein Diskussionsforum?

Es ist auch weit davon entfernt, jemand oder etwas in den Dreck zu ziehen, wenn du anführst, dass es Psychologen gibt, die der "Hellinger-Methode" skeptisch gegenüberstehen. Es gibt überhaupt keine psychologische oder esoterische Schule, die so etwas wie Patentrezepte anzubieten hat, jede einzelne wird begeisterte Jünger und erbitterte Kritiker finden, und ich find's wunderbar, dass es so viele hübsche Blumen auf der Wiese gibt.

Hellinger war auch nicht der erste, der aufgestellt hat, und nach ihm haben etliche dieses Verfahren weiterentwickelt, so dass es heute eine große Bandbreite an unterschiedlichen Aufstellungs-Methoden gibt.

Allen gemeinsam ist allerdings, dass "Fremde" als Stellvertreter in bedeutsamen Rollen eines Systems agieren und dass das, was dabei ans Licht kommt, sehr oft tief bewegend und manchmal auch erschütternd ist. Es ist meistens schmerzhaft, mit Wahrheit in Berührung zu geraten. Es ist allerdings nie peinlich, dass das "vor Fremden" geschieht - ohne eine vorurteilslose Atmosphäre von Vertrauen und Diskretion geht es ohnedies nicht. Die "Fremden" sind in Wirklichkeit die Chance schlechthin, im "wissenden Feld" der Aufstellung das ans Licht und zur Lösung zu bringen, was in einem System verdrängt, versteckt, vergessen wurde, oft schon etliche Generationen vorher, ohne dass die heute Betroffenen davon eine Ahnung haben - wohl aber können Sie schwer daran tragen.

Mit der Vorsicht hast du selbstverständlich recht. Auch hier im Esoterikforum war ja an anderer Stelle ein Aufsteller zu lesen, der sich dazu bekannte, das, was er für eine harte Nuss hält, schon auch mal mit dem Hammer zu knacken. Wie überall, wie wirklich überall im Bereich von Psychotherapie und Esoterik, ist es die Aufgabe von erwachsenen Menschen, genau hinzusehen, mit welchen Personen und mit welchen Methoden sie in Resonanz gehen.

Ich kenne jedenfalls keine/n einzige/n Aufsteller/in, die eine Aufstellung ohne Vorgespräch durchziehen - schon deshalb, weil es gar nicht geht, rein technisch nicht. Und wenn die Aufstellung bewegend, vielleicht aufwühlend war - dann nimmt das "Zurückstreicheln" dem, was da an Prozessen in Gang gesetzt wurde, leider oft jegliche Kraft.

Ja, Beate, es tut weh, sich zu häuten. Und eine Aufstellung kann nicht nur Veränderungen nach sich ziehen, sie muss ... welchen Wert hätte sie denn, wenn sie das nicht täte? Ein bisserl seelische Wellness-Massage, ein bisserl so tun als ob?

Jede/r gute, verantwortliche Aufsteller/in wird mit Empathie und Geduld daran arbeiten, die in der Aufstellung sichtbar werdende Unordnung zu einem Lösungsbild umzuordnen. Ob dann jemand diese Lösung nimmt und lebt, lässt sich nicht erzwingen. Es gibt ja auch Menschen, die lieber im "wunschlosen Unglück" bleiben und sich bemitleiden lassen, statt die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Jedenfalls, wenn du wirklich bewegt, aber allein zurückgelassen werden solltest, dann bewegt von einem Lösungsbild, nicht von einem Katastrophenszenario. Und, völlig klar: Nachbetreuung wird von keinem ernst zu nehmenden Aufsteller verweigert...

Allheilmittel ist die Aufstellungsarbeit selbstverständlich keinesfalls. Es ist genug Platz da für deine Skepsis, Beate, und du kannst aus einem großen Repertoire an Möglichkeiten wählen, wenn du Begleitung für Heilung oder Wachstum suchst. Unter dem Strich wird aber wohl Erich Kästner Recht behalten: "Seien wir ehrlich - Leben ist immer lebensgefährlich!"

Schönes Leben,

Jakob
 
Ich habe schon viel Aufstellungen für mich machen lassen und sehe auch gerne zu, denn es bringt immer etwas zum Nachdenken. Und Nachdenken und änder will man eigentlich ja, um ais der schlechten Phase herauszukommen. Ich kanns nur empfehlen:winken5:
 
danke, happy!

du hast auf einen wesentlichen aspekt aufmerksam gemacht, den ich zu erwähnen vergessen hatte: eine der besten methoden, "vorsicht" walten zu lassen, bevor mann/frau sich selbst in den fokus einer aufstellung begibt, ist es, als zuseherIn/rollen-stellvertreterIn daran teilzunehmen.

das bringt gutes erfahrungswissen für die eigene entscheidung, bringt vertrautheit mit der methode und trägt dazu bei (wenn du dir mehrere ansiehst), die/den für dich passende/n auf stellerIn zu finden.

und jede rolle, in die du berufen wirst, lässt dich etwas erfahren, das auch mit dir zu tun hat ... ich hab das immer als geschenk empfunden!

alles liebe, jakob
 
hallo jake

Allen gemeinsam ist allerdings, dass "Fremde" als Stellvertreter in bedeutsamen Rollen eines Systems agieren und dass das, was dabei ans Licht kommt, sehr oft tief bewegend und manchmal auch erschütternd ist.


ich möchte hier von meiner erfahrung mit aufstellungen berichten. ich habe zwei aufstellungen gemacht wo ich alleine mit dem therapeuten war und jede position selber besetzt habe. das war zwar sehr anstrengend aber ich empfand auch tiefe dankbarkeit und beide male hat sich für mich einiges lösen dürfen. es muss also nicht unbedingt sein das fremde aufgestellt werden.


licht und liebe

meile
:reden:
 
Hallo Redhexi,

ich habe mit Familienstellen sehr gute Erfahrungen gemacht, kann aber den anderen hier nur zustimmen, dass gute Betreuung durch den Aufsteller auch hinterher notwendig ist. Leider sind auch manche Aufsteller nur Menschen, die oft ihre eigenen Färbungen mit in die Aufstellung bringen.
Im Raum Frankfurt kenne ich leider keinen, der es anbietet. Ich war bei einem Vortrag in Darmstadt und habe dort aufstellen lassen.
Welche Sachen wann wo in der Umgebung stattfinden, kannst Du der Broschüre des Frankfurter Rings entnehmen. Dort inserieren auch viele aus allen möglichen Gebieten.

Sag Bescheid, wenn Du was findest!

Kendra
 
hallo meile!

ja, unter den vielen aufstellungsverfahren gibt es auch solche, die sich auf die stellungsarbeit beschränken, und das ist - mit diversen einschränkungen - auch in der abgeschiedenheit eines klienten-therapeuten-settings möglich.

allerdings bin ich als klient dann völlig darauf angewiesen, dass der therapeut bei der darstellung der unterschiedlichen positionen seine wahrnehmung wirklich immer wieder neu sensibilisieren kann ... das risiko ist groß, trotz besten bemühens opfer der eigenen scheuklappen zu werden. als minimalvariante ist diese aufstellung mit klötzchen, bodenankern wie z.B. schuhe etc. gelegentlich hilfreich, auch als verdeutlichung von vermuteten systemischen zusammenhängen.

"fremde" als aufsteller haben im vergleich dazu den großen vorteil, dass die wahrnehmung auf viele verteilt ist, dass das "wissende feld" ungleich größer ist (im vergleich zu therapeut/klient allein)... beide methoden sind möglich, aber nicht wirklich vergleichbar, es gibt einfach qualitativ und auch vom methodischen ansatz her gravierende unterschiede. wie es eben so ist mit äpfeln und birnen...

was mir aber in dem zusammenhang auffällt: woher kommt diese angst vor den fremden? also mir wär es zum beispiel peinlicher, meine systemischen verstrickungen im kreise von bekannten und guten freunden aufzulösen, abgesehen davon, dass das eh nicht wirklich ginge. noch nie, wirklich noch nie habe ich eine aufstellungssituation erlebt, in der es für irgendwen peinlich gewesen wäre, was da ins licht tritt. aufwühlend, bewegend, verstörend... alles, ja - aber nie peinlich, nie so eine art blick durchs schlüsselloch.

es geht ja auch nicht um das aufdecken von faktenwissen ("aha, die urgroßmutter hat's mit dem pfarrer gehabt und dann abgetrieben..."), sondern um die "bewegungen der seele", und in dem augenblick, in dem die aufstellung diese bewegungen ausdrückt, sind das keine fremden mehr, sondern verkörperungen meines systems. ist das ungemütliche gefühl, es mit fremden zu tun zu haben, womöglich die angst, sich mit dem fremden im eigenen system vertraut machen zu müssen? mit dem befremdlichen? dann allerdings...

wie gesagt, niemand muss ja. man/frau kann es sich vorher "unverbindlich" anschauen, kann es beim klötzchen schieben belassen, kann auch wegschauen, die brille eines anderen zugangs zu den inneren wirklichkeiten aufsetzen... es gibt keine patentrezepte. und wer weiß schon wirklich, was letzten endes heilung geschehen lässt...

alles liebe, jakob
 
Jake ich sehe meine eigene Meinung und Erfahrung in jedem deiner Sätze.
Ich hatte letzten eine Aufstellung, wozu Mein Mann ,mein Ex, und alle meine Kinder aufgestellt werden mußten. Für mich hatte ich mit Absicht jemand anderen gewählt, weil ich Angst hatte, das Bild falsch zu beiflussen, durch das was ich möchte. (verstehst?)
Ich war froh, daß eine andere Frau da stand.
Die wollte nachher gar nicht wieder aus der Rolle raus. Sie sagt, daß es so schön war in der Rolle, ich würde so voll Liebe für alle stecken, daß sie das am liebsten weiter fühlen wollte.
Du glaubst ja gar nicht, wie mir zu Mute war, nach der Aussage. Mir ist das Herz aufgegangen. Ich habe gesehen, wie glücklich ich eigentlich bin. Ist das nicht schön? Hatte ich nie so gesehen, wenn ich selber in die Rolle gegangen wäre.
 
Jake ich sehe meine eigene Meinung und Erfahrung in jedem deiner Sätze.
Ich hatte letzten eine Aufstellung, wozu Mein Mann ,mein Ex, und alle meine Kinder aufgestellt werden mußten. Für mich hatte ich mit Absicht jemand anderen gewählt, weil ich Angst hatte, das Bild falsch zu beiflussen, durch das was ich möchte. (verstehst?)
Ich war frah, daß eine andere Frau da stand. Diese wollte nachher gar nicht wiewer aus der Rolle raus. Sie sagt, das es so schön war in der Rolle, ich würde so voll Liebe für alle stecken, daß sie das am liebsten weiter fühlen wollte.
Du glaubst ja gar nicht, wie mir zu Mute war, nach der Aussage. Mir ist das Herz aufgegangen. Ich habe gesehen, wie glücklich ich eigentlich bin. Ist das nicht schön? Hatte ich nie gesehen, wenn ich selber in die Rolle gegangen wäre.
 
Werbung:
hallo jake


vielen dank für deine antwort. es macht richtig lust mal diese art der aufstellung zu probieren:) . ich persönlich hätte kein problem damit das "fremde" in meine geschichte eintauchen. bei mir hat es sich beide mal "zufällig" so ergeben das aus einer therapiesitzung eine aufstellung wurde. im allgemeinen finde ich das aufstellen schon eine interessante sache. es ist spannend zusammenhänge zu erkennen, so wie ich das ganze leben spannend finde. und wie du es schon angedeutet hast.......wenn eine heilung erfolgt ist es egal auf welchem weg.

alles liebe

meile
 
Zurück
Oben