Jasmuheen und analoge Betrachtungen einer esoterischen Suchtgesellschaft

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SammyJo

Guest
Auf der Suche nach Sai Baba Baba bin ich auf dieses hier gestossen und finde die Abhandlung von SpiritualWiki sehr interessant.

Was meint ihr zum Lichtnahrungsprozeß? Und zu den schon VOR Jasmuheen propagierten und untersuchten oder gefundenen Fällen von mehreren Wochen bis zu 52 Jahren Inedia? Jasmuheen hat sicher eine Sonderrolle dabei.


Seit 1997 ist vorwiegend in der deutschsprachigen Esoterikszene der von der Australierin Jasmuheen propagierte 21-Tage-Prozess als ein Einweihungsritual moderner light-Art bekannt geworden. Die Aspiranten streben einen Bewusstseinssprung an, indem sie ihre Ernährung auf Pranakost, die so genannte Lichtnahrung, umstellen, um letztlich nicht mehr auf das gewöhnliche grobstoffliche Nahrungsangebot angewiesen zu sein. Fachbegriffe für ein Leben ohne Aufnahme fester Nahrung sind Inedia completa oder Asitie.

Das Phänomen der Nahrungslosigkeit wurde zur Jahrhundertwende vom Grazer Lebensreform-Arzt Dr. Karl Graninger untersucht, der in über 50jähriger Forschung rund 40 Personen, überwiegend Frauen, aus unterschiedlichen Ländern und Zeiten ausfindig machte, bei denen eine medizinisch nicht erklärbare Inedia von mehrfach 5 Wochen pro Jahr bis zu 52 Jahren dokumentiert worden ist. Ein weiterer Inedia-Forscher der jüngeren Zeit ist Dr. Albert Bartel. Esotera, S. 1020ff, 11/1976
Konventionelle Mediziner sind nicht imstande, das Inedia-Phänomen zu erklären. Grobstofflich orientierte Wissenschaftler belegen die Lebensweise, die sich aus dem Feinstofflichen speist, mit dem Kampfbegriff Pseudowissenschaft, während andere, wie etwa der Schweizer Michael Werner, sie über Jahre unkontrolliert testen, um sich dann für Studienzwecke einer klinischen Überprüfung zu unterziehen.

Der Lichtnahrungs-Prozess (LNP)

In den ersten sieben Tagen des Prozesses, der medizinisch bedenklichen Phase, wird weder gegessen noch getrunken. Der Lichtfastende darf duschen und Eiswürfel lutschen, soll das Wasser allerdings ausspucken. Danach sind aufbauend verdünnte Säfte in geringer Menge erlaubt.
Laut allgemeiner Vorstellung stirbt man, wenn man mehr als 3-4 Tage ohne Flüssigkeit auskommt, in der medizinischen Literatur wird bestätigt, dass man in gemäßigten Klimata bis zu 7 oder gar 10 Tagen ohne Flüssigkeitszufuhr überlebt. Dieses Postulat haben beispielsweise Überlebende von Gruben- oder Segelunglücken widerlegt.

Die meisten angehenden Pranier sind Liquidarier (Flüssigkeitsernährte), das heißt, sie nehmen diverse (kalorienhaltige) Flüssigkeiten zu sich. Es sind keine so genannten Breatherians (Atemernährte), die ohne Essen und Trinken auskommen. Vollständige Inedier gelten weithin als Unpersonen - doch entgegen den düsteren Prognosen herkömmlicher Bücherweisheit geht es den erstaunlich zahlreichen Einsteigern bislang prächtiger als von Expertenseite vermutet. Altersforscher bestätigen, dass eine konstant um 30 Prozent reduzierte Kalorienaufnahme keine Mangelernährung bedeute und prozentual eine deutlich längere Lebensspanne zur Folge habe.

Aus medizinischer Sicht ist die krasse Umstellungsphase auf Lichtnahrung toxisch gefährlich. Der Ernährungsforscher D. Johnsen stuft sie als eigentlich kriminell ein, der spirituell orientierte Fastenarzt Dr. Rüdiger Dahlke rät wegen möglicher organischer Langzeitschäden von der pranischen Radikalkur mit Austrocknungsfolgen ab und der Münchner Psychologe Wolfgang Schmidbauer vermutet eine uneingestandene spirituell überhöhte Magersucht hinter dem Inedia-Phänomen.

Jasmuheen strebte im ausgehenden Jahrtausend für das Jahr 2000 - nach ihren Bedingungen - eine wissenschaftliche Überprüfung der von ihr angeführten Inedia-Bewegung an, von der sie - wohl aufgrund von dessen grenzwissenschaftlichen Brisanz und ihres eigenen misslungenen TV-kameraüberwachten Selbstversuchs - bis dato nicht zustande gekommen ist.



Diskrepanz zwischen dem aufgebauten Image und sich wandelnder Wirklichkeit

Im Klappentext ihres Buches »In Resonanz« (1998) heißt es, dass die Autorin sich seit Mitte 1993 ausschließlich von flüssigem Licht ernährt, während sie andernorts bestätigte, dass sie aus sozialen, umweltgifthygienischen und geschmacklichen Gründen trinke und hin und wieder Schokolade nasche oder seit Kurzem tageweise wieder mit Nahrungsaufnahme experimentiere. Als ihr vor den Augen eines Journalisten in einem Münchner Restaurant eine vegetarische Mahlzeit serviert wurde, gab sie nach anfänglichen Leugnen zu, diese bestellt zu haben.

Sie, ehemals eine erfolgreiche Karrierefrau im Bankgeschäft, behauptet, ohne Weiteres das menschenferne Leben einer Yogini in einer Höhle führen zu können, während sie es jedoch vorzieht, in einem komfortablen Haus im sonnendurchfluteten Brisbane zu wohnen und in Menschenmengen zu baden.

Aha.

PS: Lesen des Links ist recht intessant.

:morgen:
 
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Naja, dieser Link bringt einen dann doch schon ein Wenig zum grübeln, wenn es um diese Frau geht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Jasmuheen#Leben

Wobei ich vor Jahren mal eine Seite im Internet gesehen habe (ist jetzt leider nicht mehr auffindbar), auf der ein Mensch 180 Tage lang sein Bestreben, von Lichtnahrung zu leben, protokolliert hat. Er trank allerdings drei Liter Wasser am Tag. Kann aber auch ein ausdauernder Fake gewesen sein.

:)

crossfire (der sich von Pils und Prana ernährt, die zwei kleinen Brötchen am Tag sind ja nicht wirklich erwähnenswert. Und Mangelerscheinungen sind noch nicht feststellbar)

 
Bei Lichtnahrung ist zu beachten, daß beim Scheißen Funken entstehen, was zu einer erhöhten Brandgefahr führt.
 
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