Jahrelang zwei gleiche Träume

girasole

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2. März 2012
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Ich schlage mich schon seit vielen Jahren mit zwei immer gleichen Träumen herum.
Ich konnte schon einige Träume von mir entschlüsseln, auch mit Hilfe meiner THerapie.
Z.B. habe ich viele Jahre Alpträume von Einbrechern etc. geträumt oder auch ganz reale Angst gehabt.
In der Therapie hat sich herausgestellt, der gefürchtete Einbrecher war meine Mutter (!), die immer wieder, schon als ich ein Kind war, über meine Grenzen hinweg (bei mir ein-)gebrochen ist.
Seither (und meiner folgenden Gegenwehr) hatte ich diese Alpträume und ÄNgste nie mehr!

Aber diese beiden träume ich schon seit ca. 10 Jahren :confused:
Und ich komme einfach nicht dahinter, warum?????

Traum 1: Ein richtiger Alptraum
Das Haus meiner verstorbenen Oma. Sie war eine seeehr wichtigte Bezugsperson, ich habe auch teilweise dort gelebt, sie hat mir viel ermöglicht.
Mein Vater hat sie nach einem Beinbruch einfach abgeschoben ins Altenheim, wo sie kurz darauf gestorben ist, sie wollte niemals dorthin.
Er hat dann das Haus verkauft und alles eingesackt, obwohl eig. ich und meine Schwester erben sollten. Tja.
Ich träume dann immer, dass ich im Haus bin, meist allein, es wird Abend, dunkel. Ich weiß, jemand möchte einbrechen und versuche, das Haus und mich zu sichern (Läden zu, Türen abschließen usw). Aber egal, auf irgendeinem Weg (Keller usw) kommt der EInbrecher doch herein... Horror!
Meist wache ich dann auf.
EIn Mal habe ich es auch geschafft, und mich gerettet, indem ich die Polizei rief. Ich musste mich aber aus dem Haus schleichen und unbemerkt durch den Garten zum Polizeiwagen gelangen.... brr....

Traum 2:
Abfahrt.
Ich bin irgendwo, ganz egal wo, unterwegs mit mehreren anderen Leuten. Urlaub, Geschäftsreise, Besuch etc.
Ich weiß, ich muss zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein, weil der Bus abfährt, der Flieger geht o.ä.- und bin sehr bemüht, das auf jeden Fall zu schaffen. Ich fange lange vorher an mit Packen usw.
Aber: plötzlich- zack! ist es schon fast zu spät. Alle anderen sind schon lange fertig! Ich beeile mich noch mehr und schaffe es NIE!!

Seit einigen WOchen häufen sich die Träume enorm (zu dem Zeitpunkt habe ich etwa erfahren, dass nach 4 Jahren Therapie nun bald Schluß ist. Es geht mir gut und der Therapeut denkt, ich komme gut klar auch ohne ihn)
Von beiden Träumen habe ich je einen etwa jede 2. Nacht....
Falls irgendjemand auch nur einen winzig kleinen Hinweis hätte, wäre ich wahnsinnig froh und dankbar!!!!!!!!!!!!
 
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der erste: verlust deiner oma,....haus.......der dieb dein vater......

der zweite: irgendetwas hindert dich weiterzukommen, mit den anderen mitzuziehen......oder du hast angst immer hinterher zu laufen,.....deine ziele nicht zu erreichen.......nicht weiterkommen.....timing....
 
Ja,das mit meinem Vater als der EInbrecher macht Sinn.
Beim LEsen meines Textes fiel mir das selbst schon auf...
was für ein Unterschied das Aufschreiben alleine macht!

Beim zweiten muss ich überlegen. etwas hindert mich, weiterzukomen - ja, könnte sein.
Angst meine Ziele nicht zu erreichen- ich möchte seit 3 Jahren ein Kind. Ich werde nicht schwanger und mit Pflegekind klappte es schon mehrfach nicht.
Aber die Träume begannen ja schon viel früher....hmmm. erstmal schlafen....
 
Liebe Girasole,

zunächst stellt hier das Haus Dein Seelenhaus dar, also die Struktur Deiner Persönlichkeit mit allen Aspekten und Deiner Lebenssituation. Die Großmutter symbolisiert Dein eigenes Überich in Sachen der Gefühle und der damit verbundenen grundsätzlichen Moral. Es soll nun mit dem Haus Deiner Großmutter umschrieben werden, daß in diesem Traum ein Thema zu diesem Aspekt betrachtet werden soll.

Der Abend in Verbindung mit dem Haus und der Dunkelheit wird das Ganze noch weiter präzisiert, daß Du Dich der anderen Seite Deiner Seelenwelt zuwenden möchtest, welche Du nicht verstehen kannst (die Dunkelheit). Die Einbrecher sind verdrängte Seelenaspekte, welche Du dort unten im Keller des Unbewußten deponiert hast und sich nun in Dein Bewußtsein drängen und Deinen Seelenfrieden bedrohen (deshalb auch das Haus der Großmutter).

Albträume enden immer mit der Flucht in das Erwachen – daß Dir eine Flucht in den Traum gelang, ist schon einmal ein guter Fortschritt. Der Garten versinnbildlicht hier Deine Lebensfreude, mit der Dir die Flucht aus dieser Situation gelingen kann. Diese Erkenntnis, daß Du auf diesem Weg weiterkommen wirst, wird dann durch das Polizeiauto symbolisiert. Fahrzeuge umschreiben, wie Du in bestimmten Situationen in Deinem Leben vorankommst (Polizei, das Überich in Sachen der Sicherheit und Moral).

Mit den Koffern in den anderen Träumen trägst Du Dinge aus Deinem Leben mit Dir herum, von denen Du Dich nicht trennen magst oder kannst. In diesen Träumen wird umschrieben, daß Du nicht loslassen kannst und damit Dein Vorankommen im Leben behinderst.

Es ist natürlich etwas bedenklich, wenn man jemanden einen Traum interpretiert, der sich noch in therapeutischer Behandlung befindet – man möchte ja schließlich niemandem ins Handwerk pfuschen oder gar die Therapie gefährden. Ich denke aber, daß hier nichts angesprochen wurde, was ohnehin nicht schon bekannt war und eine Transformation auf das reale Leben findet hier ja auch nicht statt.

Ich wünsche Dir noch viel Erfolg bei Deiner Therapie und einen baldigen Abschluß.
Merlin
 
WOW, danke Merlin!!!
So viel umfassende Infos!
Und da ich fast so gut wie am Ende meiner Therapie bin, brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen, dass Du "reinpfuschst".
Im Gegenteil, Dein Text deckt sich mit einigen Therapieergebnissen.
Wenn ich DIch richtig verstanden habe, geht es im 1. Traum um verdrängte Seelenaspekte.
Das könnten meine lange jahre verdrängten Aggressionen sein.
Es ging viel darum, diese zu entdecken, positiv zu besetzen, zu erlauben und umzusetzen. Es galt u.a., mich von meiner übergriffigen Mutter abzulösen (mit über 30!) und dafür musste ich mich logischerweise abgrenzen, sprich meine Grenzen verteidigen. Nun, verteidigen geht nicht ohne Aggressionen. Ich habe mich oft sehr schlecht gefühlt deshalb.
Ich kann mir vorstellen, dass dieser Prozess noch nicht abgeschlossen ist.
Sehr interessant auch mit dem Fahrzeug und der Polizei. Die Lebensfreude galt es nämlich auch in meiner Therapie zu entdecken. Ich habe nämlich ein extrem strenges Überich, was mich jahrelang gequält hat.
Wow ich bin echt überwältigt. Vielen vielen Dank!
Das hilft mir wirklich sehr weiter.:danke:
(Generell ist es im Verlaufe meiner Therapie zu einer starken Reduzierung meiner vorigen häufigen ALbträume gekommen. Gegen Ende nun konnte ich mich schon in einigen anderen Albträume auch retten, habe z.B. den Mörder gefangen und in einen Käfig gesperrt und ihm den Mittelfinger gezeigt. Da hat er mir seinen zurückgezeigt und dann habe ich ihm beide Mittelfinger gezeigt. Haha....)

Mit dem 2. Traum wäre ich nie auf die Idee gekommen, das so zu interpretieren. Alles, was ich mir zurechtgegrübelt habe, ergab keinen Sinn.
Aber das was Du schreibst, macht für mich SInn. Darüber mache ich mir mal meine Gedanken, was ich da nicht loslassen mag.

Auf jeden Fall nochmals DANKE!!
 
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Liebe Girasole,

danke für Dein ausführliches Feedback und die Blümchen – denn so kann auch ich etwas zu meiner Interpretation lernen.

Du hast jedenfalls die Einbrecher erkannt und bereits eine kluge Strategie entwickelt – mit solchen Träumen richtig umzugehen. Das Interessante dabei ist, daß man durch solche Veränderungen der Träume auch die Einstellung zu dem realen Bezug verändert.

Über die Koffer und das Loslassen solltest Du Dir keine zu großen Gedanken machen, denn es kommt in jedem Leben vor, daß man sich von manchen überflüssigen Dingen nicht gerne trennen mag.

Diese Geschichte könnte zum Beispiel mit Deiner Therapie zusammenhängen, denn da geht es ja gerade um das Loslassen. Du solltest Dir für die Kofferträume auch einmal eine gute Strategie zurechtlegen, wie Du die Hürde in diesem Traum überwinden könntest.

Es kommt bei dieser Strategie jedoch nicht so sehr darauf an tatsächlich rechtzeitig fertig zu werde, sondern mehr darum, zu einer gelassenere Haltung in dieser Situation zu finden. Schon die Beschäftigung mit einer solchen Strategie verändert etwas in Dir. Du wirst dadurch von Deiner passiven Stimmung befreit und kannst in der Offensive die Dinge selbst gestalten: Mit der Möglichkeit zum Handeln wird auch die Angst abgebaut.

Du hast ja sicherlich in Deiner Therapie gelernt, daß Seelendinge ihre Zeit brauchen und sich auch oft nur auf einer subtilen Ebene verändern – also da etwas Geduld investieren.


Grüße aus Avalon :zauberer2
Merlin
 
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