Jagd und Schamanismus

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TheMirror

Guest
Hallo,

Ein Freund von mir ist begeisteter Jäger. Da er auch einen Touch zum Mystizismus hat, möchte ich ihm ein Buch über Jagd und Schamanismus schenken.

Es gibt sehr viele Bücher die sich mit Schamanismus auseinandersetzen, aber ich habe keines gefunden was den Schamanismus aus Sicht der Jagd betrachtet.
Was ich eigentlich interessant finde, denn ich dachte daß ein Hauptschwerpunkt des Schamanismus auch auf der Jagd lag. (die Kunst des Spuren lesens, Zeichen deutens, Jagdrituale, Tanzrituale, Tarnen usw.)

Kennt jemand ein Buch welches sich mit diesen Themen auseinandersetzt ?

Schöne Grüße,
TheMirror
 
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Da gibts wohl kaum etwas brauchbares aus dem zeitgenössischem Fundus - im traditionellen ist das tatsächlich ein Teil des Schamanentums, der Jagdzauber. Ich habe die Jagd und Falknerei vor mehr als 2 Jahrzehnten erlernt (bin aber inaktiv aus vielen Gründen) - aber selbst in den Werken, die ich über die alten Schamanen kenne, gibt es nicht viel verwertbares. Die alten Jagdbräuche sind allerdings durchaus aus einer anderen Zeit, als die Natur und die Tierwelt noch mehr respektiert wurden als es heute üblich ist.

Ist wohl im modernen, esolastigen Schamanismus nicht so angesagt, das Thema Jagd - weils so gar nix mit Hausfrauenpsychologie und Lichtkrempel zu tun hat (siehe restliche Forumsthreads, falls Du dich da jetzt wunderst) - und dabei ja tatsächlich Tiere getötet werden, um sie hinterher zu essen ...

In diesem Sinne

Sobek
 
Also bei den Indianern war das eine religiöse Zeremonie auf die Körper, Geist und Seele, vorbereitet werden mussten. Die Jäger fasteten, reinigten sich in Schwitzhütten oder Eisbädern und fertigten Waffen nach rituellen Vorschriften an.
Sie mussten jagen um zu überleben und die Tiere wurden vollständig verwertet.


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Der Jäger spricht den Hirsch an, den er erlegt hat:

Es tut mir leid, dass ich dich töten musste, kleiner Bruder.
Aber ich brauche dein Fleisch, denn meine Kinder hungern.
Vergib mir, kleiner Bruder.
Ich will deinen Mut, deine Kraft und deine Schönheit ehren - sieh her!
Ich hänge dein Geweih an diesen Baum;
jedes Mal, wenn ich vorüberkomme,
werde ich an dich denken und deinem Geist Ehre erweisen.
Es tut mir leid, dass ich dich töten musste; vergib mir, kleiner Bruder.
Sieh her, dir zum Gedenken
rauche ich die Pfeife, verbrenne ich diesen Tabak.
Jimalee Burton oder Ho-chee-nee, eine Cherokee-Indianerin

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"WIR SIOUX FÜHLEN UNS MIT DEM BUFFEL VERWANDT. Er ist unser Bruder. Du wirst niemals die Natur verstehen und was sie für uns bedeutet, bevor du nicht begreifst, wie eng wir mit dem Büffel verbunden waren. Dieses Tier war beinahe ein Teil von uns selber, ein Teil unserer Seele. Der Büffel gab uns alles, was wir brauchten. Ohne ihn hätten wir nicht überleben können. Unsere Tipis waren aus seiner Haut gemacht. Sein Fell war unser Bett, unsere Decke, unsere Winterkleidung. Seine Haut war unsere Trommel, ihre Schläge durchpulsten die Nacht, lebendig und heilig. Aus seiner Haut fertigten wir unsere Wassergefäße an. Sein Fleisch gab uns Kraft, wurde Fleisch von unserem Fleisch. Nicht das kleinste Stück wurde verschwendet. Sein Magen, in den wir einen glühendheißen Stein warfen, war unser Suppenkessel. Seine Hörner waren unsere Löffel, seine Knochen unsere Messer und für unsere Frauen Ahle und Nadel. Aus seinen Sehnen drehten wir unsere Bogenstränge, und wir benützten sie als Faden zum Nähen. Aus seinen Rippen bauten wir Schlitten für unsere Kinder, seine Hufe wurden Rasseln. Sein mächtiger Schädel, an den wir die Pfeife lehnten, war unser Altar. Der Name des größten aller Sioux war Tatanka Iyotake — Sitting Bull. Als ihr den Büffel ausgerottet habt, habt ihr auch den Indianer getötet — den wirklichen, echten wilden Indianer."
Lame Deer
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"Alles, was er tut, hat für ihn religiöse Bedeutung. Er spürt den Geist des Schöpfers in der ganzen Natur und glaubt, dass er daraus seine innere Kraft erhält. Er achtet das Unsterbliche im Tier, seinem Bruder, und diese Ehrfurch führt ihn oft so weit, dass er den Kopf eines erlegten Tieres mit symbolischer Farbe oder mit Feder schmückt. Dann hält er die gefüllte Pfeife hoch – als Zeichen, dass er auf ehrenhafte Weise den Geist seines Bruders befreit hat, dessen Körper zu töten er gezwungen war, um selber weiterzuleben. "
Ohuyes, Dakota

LG
 
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Wenn ich in der Natur bin und längere Zeit nix zu essen hab und nur Tiere essen bleibt als Möglichkeit, dann wird davor ein Ritual oder wie auch immer man es nennt, gemacht, wie bei allem in/mit der Natur. Die Tiere sind dann vorher informiert und vielleicht opfert sich dann ein passendes. Kommt alle 5-10 Jahre mal vor, nur in absoluten Ausnahmefällen.

Liebe Grüsse
 
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