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GrauerWolf
Guest
Das ist was, das mich besonders schmerzt: Ein Fehler der Menschen zieht zwangsweise weitere nach. Normalerweise pegelt sich eine Fuchspopulation mit dem komplizierten System aus dominantem Paar und Helferfähen ein und bleibt stabil. Das sind dann auch die Erkenntnisse der Forschungen am Fuchs. In Luxemburg ist die Fuchsjagd inzwischen aus gutem Grund verboten. Sie schafft gewöhnlich mehr Probleme als sie löst (verschärfte Vermehrung und Migration).@GrauerWolf in einigen Gegenden MUSS (leider) aber der Fuchs bejagd werden. Bei uns im Kreis zB ist das sinnvoll, weil das gesamte Bioreservat ansonsten (dank der Forstwirtschaft) völlig aus dem Ruder kippt. Leider, leider.
So was wird besonders interessant, wenn man's graphisch aufbereitet. Dann erschließen sich Zusammenhängen, die aus puren Tabellen nicht ersichtlich sind.Ich hab die letzten Jahre hunderte Seiten Schriften, Messungen, Zählungen zum Wildtierbestand in D und Grenzländer durchgeforstet und beschaut.
Einverstanden! Ich bevorzuge das Motto "Hinterlasse nicht mal deine Spuren..." Randalierer habe ich auch schon kurzgemacht...Oder, wenn ich hier im Revier wandere und Tiere beobachte (was auch Spaziergänger/Wanderer einschliesst) und sehe, wie die sich im Wald verhalten, sorry, dagegen ist teilweise jede Drückjagd noch witziger.
Verboten ist vieles... Wölfe abschlachten und köpfen z.B. auch...Sind hierzulande verboten.
So einfach ist die Rechnung zwar nicht, aber die Richtung stimmt.Wenn wir bei Beginn des Experiements mit 100 Rehen anfangen kannst du ausrechnen mit wie vielen Rehen wir nach 5 Jahren dastehen würden. Da hätten wir im ersten Jahr 150 Tiere, im zweiten 225, im dritten 337, im vierten 506 und im fünften Jahr 758. Ein paar werden evtl den Winter nicht überleben, ein paar von Autos überfahren und ein paar an Alterschwäche sterben, aber das wird die Bevölkerungsexplosion nicht wirklcih reduzieren.
Schau Dir die Geschichte des Yellowstone Nationalparks an (das Schulbeispiel überhaupt!), der >60 Jahre lang wolfsfrei geschossen wurde, damit die Leute die guten, süßen Wapitis en masse betrachten konnten (das war die verquaste Denke: Schalenwild = gut, Raubtiere = böse). 1000-köpfige Herden fraßen alles kahl wie Heuschrecken, zerstörten die Sukzession (eine Riesenlücke ist da vorhanden!), veränderten sogar durch Sekundärwirkung die Topographie (massive Erosion durch den Kahlfraß) und ließen den Artenreichtum verarmen.
Jetzt, wo der Wolf wieder da ist, beginnt das System ganz allmählich zu heilen. Flußufer stabilisieren sich wieder, der Artenreichtum steigt. Und doch gibt es wieder diese "zivilisierten" Jäger, die im Wolf das böse sehen und ihn am liebsten wieder eliminieren wollen, um die "süßen" Wapitis zu "retten" und ihre Vermehrung zu pushen (außerhalb des NP geht's klar um möglichst hohe Abschußzahlen für "Jäger").
Wenn's mir nach ginge, wäre die Jägerprüfung hierzulande nicht mehr nach einem 3-Wochen-Crashkurs möglich, sondern frühstens nach dem Äquivalent von einem Jahr täglich ganztägiger Ausbildung und zwar inkl. der ökologischen Zusammenhänge rund um Beutegreifer bis hin zu den Auswirkungen auf die Landschaft (das ist wesentlich komplexer als reine Räuber-Beute-Beziehungen).
LG
Grauer Wolf