C
Condemn
Guest
Ich denke schon auch das es langfristig besser wäre nationale Währungen wieder einzuführen, zumindest die Südländer betreffend und zumindest als Parallelwährung zum Euro. Über eine Parallelwährung wäre eine Art langsamer Übergang möglich. Du stellst das alles aber zu vereinfacht dar, denn natürlich hätte das massive Auswirkungen - sowohl in Italien als auch in der EU und darüber hinaus. Ich glaube, dass Italien eine massive Krise auslösen wird, und das in jedem Szenario. Die Frage ist eher ob es ein extremer Schlag wird oder eine sich immer weiter verschärfende Krise über Zeit.Das stimmt so nicht. Zum Einen weil eine Abwertung nur das Land nach aussen betrifft, d.h. im Land bleiben die Preise für lokale Waren (= Waren des täglichen Gebrauchs) stabil. Damit bleibt das Leben für die Menschen leistbar (z.B. in Griechenland nur durch die Euro Einführung teilweise 200-400% Preissteigerungen!).
Zudem sind beide Länder Tourismusländer, d.h. eine Abwertung der Währung kommt - gerade bei den aktuellen Problemen im arabischen Raum - diesen Ländern direkt zugute und ermöglicht einen Aufbau. Ebenfalls werden die Exporte billiger und dadurch konkurrenzfähiger auf den EU- und Weltmärkten.
In Summe ist daher der Rückschritt auf die eigene Währung das EINZIGE Mittel, um den Staat überhaupt zu sanieren ohne das Volk (wie ja jetzt in Grichenland) in Armut und Arbeitslosigkeit zu stürzen.
Aber egal welches Szenario eintritt, nichts davon kann man isoliert betrachten. Die Italiener werden dann zuerst mal am stärksten leiden, aber es hätte Auswirkungen auf das gesamte Finanzsystem und z.B. auch auf Deutschland. In Italien würde sehr vieles teurer, denn die stellen ja nicht alles selbst her und die Arbeitslosenquote würde zuerst mal steigen. Da eine Pleite eines so großen Landes wie Italien jede Menge Effekte hätte wäre auch der Export vermutlich nicht so super wie einige glauben, denn eine massive EU-weite Rezession wäre ja eine logische Folge. Dazu käme: Sollte Italien aus dem Euro fallen werden andere folgen und wenn es um Staatspleiten geht sind alle mit im Boot, auch stärkere Länder wie Österreich, Deutschland, Niederlande werden dann bluten. Und Frankreich z.B. ist lange nicht so stark wie sie gerne tun, v.a. wegen den Banken die am stärksten in Italien investiert sind, fast 10x mehr als deutsche Banken, die immerhin mit fast 40 Milliarden drin stecken.
Warum es gemacht wird ist v.a. um die Banken nicht kaputt gehen zu lassen, weil das einen weltweiten Kollaps zur Folge haben könnte. 2008 gingen Schockwellen durchs System wegen der Pleite nur einer einzigen Bank (Lehman Brothers). Damals mussten die Länder ihre Banken retten, womit letztlich gemeint ist dass die Allgemeinheit für die Machenschaften der Banken zur Kasse gebeten wurde. Sollte Italien pleite gehen, und ein Euro-Austritt wäre eine Pleite, wird es ebenfalls auch Banken erwischen. Und all das zusammen ist nicht mehr zu managen.Ja, kommt davon, weil man diesen riesigen Fehler prolongiert hat, nur um eine Schein-EU zu schaffen, die nicht zu halten ist. Die Banken betrifft's sowieso ... egal wie man es sieht ... nur wenn der Staat wieder stabil wird, gibt es die einzige Chance, dass überhaupt irgendwas von dem Geld jemals wieder zurückkommt. Die Folgen eines Verbleibs im Euro dagegen wären fatal, weil sie wie man mit Griechenland gesehen hat eben auch die anderen EU Länder in Mitleidenschaft zieht.
Warum es gemacht wird, ist ja nicht der Grund um zu helfen, sondern um sich billig in diese Länder einkaufen zu können, und sich dabei noch das Mäntelchen der "Hilfe" umhängen zu können.
Womit ich daher rechne ist irgendeine Kombination, irgendwelche Tricks, um das ganze wieder mal über Zeit abzumildern.
Es geht um weit mehr. Du unterschätzt womit wir es hier zu tun haben.Dann nicht, wenn man sie aus der Eurozone hinausschmeisst. Nur zu dieser Maßnahme ist die EU zu feige, weil sie dann selber das Scheitern des Projekts Europa = USA (eigentlich nur Prolongierung der EWG, was der grundlegende Fehler war) zugeben müsste.
Sehe ich genauso. Spanien hat es geschafft, Portugal kämpft noch immer ziemlich. Spanien hat es deshalb geschafft, weil durch die Diktatur ein gravierender Abbau des Sozialsystems möglich war (das vorher schon kaum vorhanden war). Das Land ist zwar der EU gerettet, dem Volk hat's aber nicht gut getan (und wie man im Rahmen der Freiheitsbestrebungen der Basken sieht - Spanien lebt zu einem grossen Teil vom Fleiss dieses Volkes, weshalb sie diese Volksgruppe unterdrücken und nicht auslassen). Wäre Spanien alleine ohne Baskenland, wären die Probleme noch weitaus größer als in Italien.
Kein Land hat es geschafft. Auch Deutschland hat es nicht geschafft. Fällt ein Stein fällt alles, daher wird alles getan werden um das nicht zuzulassen. Gleichzeitig ist Italien zu groß... mir fällt nicht ein einziges glimpfliches Szenario ein falls Italien den eingeschlagenen Weg weitergehen sollte.