Hoffentlich nicht wieder die gleichen Symptome. Nach langem hin und her ist jetzt wohl leider wirklich Schluß, nun von ihr aus und mir graut schon vor der nächsten Prüfung. Das Symptom bei mir ist, dass zwar Liebe fließt, jedoch (jetzt mich bitte nicht für seltsam halten) nur über meine rechte Gehirnhälfte. Die Linke wehrte sich ständig gegen diese letzten beiden Frauen. Es ist kurios. Rechte Gehirnhälfte ist total verliebt und verschmilzt, linke prallt an den Frauen ab, als existieren sie garnicht. Dieser Faden zieht sich jetzt schon durch alle meine neuesten Bekannten. Muss ich mir da Sorgen machen? Fühle mich wirklich nur alleine Ganzheitlich. Ist es nicht besser einen Partner zu haben, bei dem man selbst in sich bleibt und nicht innerlich entzweit wird? Kann sich das jemand erklären?
Lieben Gruß, Sebastian
Hallo Sebastian,
es ist vom Grundsatz her sicher besser, einen Partner zu haben, bei dem man selbst in sich bleibt und nicht innerlich entzweit wird, klar.
Aber: die Art der Bindung ist dann auch eine Andere. Man kann zum Beispiel einfach nur so nebeneinander sitzen, ohne daß bei einem von beiden die Idee aufkommt, es müßte etwas gesagt werden. Weil Einigkeit besteht. Und wenn einer etwas sagen will, dann sagt er halt was. Und wenn er fertig ist, hat er was gesagt. Will meinen: man bewertet den Anderen nicht mehr und übernimmt keine Rollen für ihn ein, sondern bleibt man selbst. Es ist klar, daß die Persönlichkeiten und Charaktere gut zueinander passen müssen, damit das klappen kann. (man sieht es vor allem bei einigen älteren Ehepaaren)
Ganz im Extrem stellt eigentlich die indische Philosophie es dar. Hier wird davon ausgegangen, daß für jeden Yogi, der das will, eine Yogini vorhanden ist. Und die reisen gemeinsam durch mehrere Leben - sie kennen sich also wie eineiige Zwillinge, weil sie schon soviele Leben miteinander verbracht haben. Mit solchen Hintergrundvorstellungen über die Bedeutung des Partners kann man natürlich eine grössere Verbundenheit zulassen als ohne eine solche Vorstellung.
Ich weiß nicht, ob es das gibt im Leben: man
sieht eine Frau und denkt: "die da ist es". Wenn man das so sicher weiß, dann hat man ja vielleicht die Situation des Yogi, der seine Yogini wiederfindet. Irgendwoher muß das Wissen ja kommen, daß "sie es ist" - stelle ich mir wenigstens vor. (es ist ja auch wirklich mit einigen Leute so, die man trifft: sie sind wie alte Bekannte, so vom Gefühl her, das sie in einem verursachen. Als ob man aus der gleichen Familie käme - das ist dann die "Seelenfamilie".)
Übrigens Eines: wenn ich mir vorstelle, daß nur mein rechtes Hirn an etwas beteiligt ist, dann mache ich einen anatomisch-physiologischen Denkfehler. Denn das Gehirn ist immer mit beiden Hälften an der Wahrnehmung der Umwelt/des Lebens und der Verarbeitung derselben beteiligt.
Was aber durch die Umgebung ggf. nicht ausgleichend oder harmonisch angesprochen wird, das ist meine Wesenheit. Ich könnte auch Seele dazu sagen, oder größer: Ganzheit. Wenn ich nicht "ganz" von einer Person angesprochen werde, dann muß ich das zunächst mal zur Kenntnis nehmen und mich fragen: warum ist das so? Was ist an dieser Person, das mich nicht anspricht?
Die andere Seite der Betrachtung wäre die, sich zu fragen, wo man selber denn durch die Person sich blockiert fühlt. Du schreibst oben zum Beispiel: Du durftest nicht reden. Am Besten hättest Du nur schweigend da sitzen müssen. Ja, jetzt frag ich Dich: ist das gesund oder hat das irgendeine Aussicht auf Zukunft? Eher nicht, oder? Da sollte man m.E. ganz wach und logisch denken und es dann auch endlich lassen.
Wo Du schreibst, daß Du öfters versucht hast, Dich zu trennen, und daß sie sich das eine Weile angeguckt hat und jetzt dann mal den Schlußstrich zieht (so liest es sich), frage ich mich Folgendes:
Was hattest Du denn von dieser schweigsamen Dame zu lernen? Daß Du dich nach Worten sehnst? Könnte doch sein. Inwiefern gehst Du also selber mit Dir und Deinen Worten pfleglich um? Kommunizierst Du genug? Und mit welchem Zweck?
Hm, und dann natürlich das Thema: warum kannst Du dich eigentlich nicht trennen und das dann mal durchhalten? Hin und her, Sebastian, das bringt doch nix.
lg,
TM