Mal angenommen man entscheidet sich die Last nicht mehr tragen zu wollen,
seinen Leben eine Wende geben möchte aber dies nicht von alleine schafft.
Ist dann eine Therapie vorallem der Familie über egoistisch?
Sollte man nicht als Familie an Leid wachsen?
Es gemeinsam bewältigen und somit eine gesunde Basis für
die kommenden Generationen schaffen?
Jein! Für manche Menschen ist das Leid so untragbar, dass sie die Familie nur damit belasten, und wenn es ein reines Familien-Problem ist, die übrigen Betroffenen sich aber weigern daran zu arbeiten, muss der Einzelne selbst seinen Weg aus der inneren Not finden ... auch wenn der über eine Einzeltherapie führt.
Für dich scheint der Begriff "Egoismus" ausschließlich negativ besetzt zu sein, und dann trifft es nicht zu.
Jeder Mensch trägt auch eine sehr gesunde Portion Egoismus in sich, die ihn voran treibt, um Hilfe und Heilung suchen läst, oder die ihm hilft eigene Grenzen aufzuzeigen.
Trotz Familie, Freunde und sozialem Umfeld sind wir im Endeffekt auf uns alleine gestellt und müssen auch alleine für uns und unser ureigenstes Wohlergehen sorgen.
Inwiefern die Therapie eines einzelnen Familienmitgliedes egoistisch sein könnte, verstehe ich nicht ganz. Klar, diese Person lässt sich, wenn die Therapie fruchtet, nicht mehr verar*chen/ausnutzen/ausbeuten/belügen/betrügen/etc., sondern sie wird ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln und ihre Grenzen aufzeigen. Ansonsten wüsste ich nicht, wie eine Einzeltherapie sich auf eine intakte Familie negativ auswirken könnte.
Menschen, die wirklich lieben, wünschen dass der Lebenspartner/Elternteil/Kind/Schwiegerkind/was auch immer gesund ist, an Körper, Geist und Seele.
R.