Ist meine Ehe noch zu retten?

@Loop
@Hatari
Da hätte ich echt Lust drauf. Alte Klostermauern, das hat schon einge unglaubliche Ruhe.
Ich werde das in Angriff nehmen. Heuer wird es sich nicht mehr ausgehen. @Hatari, ich "weigere" mich nicht. Aber ich habe bis Jänner keine Urlaubstage mehr. Ich habe allen Urlaub für die Schulferien im laufenden Jahr aufgebraucht. Es ging heuer nicht anders.
Suche dir etwas schönes aus und buche frühzeitig. Seltsam oder auch nicht die meisten sind lange ausgebucht,.

Frage mich dann woher haben diese Menschen die in der Abgeschiedenheit leben so eine Lebenserfahrung.

Bin lieber bei Patres wie bei den Nonnen. Kann dir jedoch nicht sagen warum.
 
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@terrene
Du triffst mich wie immer mitten ins Herz. Ich bin gerade etwas sprachlos, weil du wiedermal aussprichst, was ich nur vage fühle.
Die Lilien neben dir lassen dich als Unschuldslamm erscheinen. Du machst dir die Hände nicht schmutzig.
Du meinst, ich möchte so wirken? Damit ich nicht "schuld" bin, falls die Ehe zerbricht. Und darum warte ich ab, bis er es beendet.
Das ist Wortlosigkeit, die an Stummheit grenzt. Mit Stummheit geschlagen. Was du zu sagen hast, begräbst du tief in dir. Tötest du deine Worte ab, weil das, was man nicht sagen kann, kann man auch nicht erleben?
Ich versuche es zu sagen. Ich "druckse" herum. Aber ich kann oder will es noch nicht klar und deutlich aussprechen. Und darum interessiert auch niemanden, was ich sagen möchte.

Und darum mache ich das:
Sich lebendig einzumauern in Wortlosigkeit und seine Umgebung damit zu strafen, ist eine der schlimmsten Waffen, die dem Steinbock zur Verfügung stehen.

Und das ist wohl, kurz zusammengefasst, mein eigentliches Dilemma, das ich zu ignorieren versuche.

Du mußt dich jetzt nicht bestrafen, weil du etwas begehrst, das du nicht haben kannst
Aber es kommt immer wieder hoch.
 
Suche dir etwas schönes aus und buche frühzeitig. Seltsam oder auch nicht die meisten sind lange ausgebucht,.

Frage mich dann woher haben diese Menschen die in der Abgeschiedenheit leben so eine Lebenserfahrung.

Bin lieber bei Patres wie bei den Nonnen. Kann dir jedoch nicht sagen warum.

Danke für den Tipp, ich wollte so eine Erfahrung schon lange machen.
Ich habe mich bis jetzt immer in Lebenskrisen-Situationen in eine einsame Berghütte zurückgezogen. Das ist wohl ähnlich (weil einsam und keine Ablenkung), aber auch wieder anders. Meistens brauchte ich "Weitblick", da sind Berge ideal. Im Moment geht es wohl mehr um Innenschau.
 
Vielen Dank für deine Antwort :)

Und darum interessiert auch niemanden, was ich sagen möchte.

Was du sagen möchtest. Ruten in 25, spiegeln auf Buch in 8, Wolken, Sarg, Sense. Du möchtest über Beziehung/en reden. Über Routinen, Abläufe, Wiederholungen. Du redest im Kreis, die Themen drehen sich im Kreis, du kommst zu keinem Ende, du findest keinen Anfang. Es dreht sich in Schleifen, du kannst den Kreis nicht öffnen und nicht durchbrechen.

In dir läuft das Perpetuum Mobile eines fortlaufenden Selbstgespräches voller Vorwürfe, Anklage, Schuldgefühle. Kann sein, daß das nicht aktuell ist, sondern nur neu angestachelt wurde. Das Gespräch in dir könnte seit Jahren so laufen und es ist vielleicht nur deswegen momentan so dominant weil es so unangenehm und schmerzhaft ist. Du bist dabei, die Leinen zur Außenwelt zu kappen.

Du sprichst mit dir selbst und klagst dich an, du bist dein eigener Richter, Staatsanwalt, Anwalt und Straftäter. Du kannst diese Dinge vielleicht gar nicht nach außen bringen, weil das Gespräch in dir noch nicht zu Ende ist und die Anklageschrift nicht in allen Punkten vollständig ist. Aber die Wolken regnen auf dich runter, die Schrift verschwimmt, die Akten lösen sich auf, der Sarg macht es zappenduster und die Sense haut alles kurz und klein.

Den anderen kann es nicht interessieren, weil du in diesem Gespräch zu keinem Ergebnis kommst. Du sprichst dann in Zusammenhängen, die deine eigenen sind und den anderen nur als stummen Zuhörer oder weiteren Zeugen der Anklage ins Boot nehmen.

Heilung verbinde ich mit Blumen. Fuchs in 9, Blumen in 28. Ruten-Sense-Park-Blumen-Sonne läßt mich an Dornröschen denken. Du liegst hinter dieser Dornenhecke, die jeden Kontakt mit dir zu einem tödlichen Ende bringt. Du wehrst die Kontaktaufnahme ab. Erst mußt du dich 99 Jahre lang geißeln.
Nach Ablauf dieser Zeit und dem Absitzen der Strafe dürfen sich die Dornen in Blumen verwandeln.

Ich weiß nicht, ob du das ohne fremde/professionelle Hilfe hinkriegst. Ich glaube auch nicht, daß Westentaschen- oder Küchenpsychologie dir weiterhilft. Ich kann mir vorstellen, daß jeder in deinem näheren Umfeld damit überfordert ist. Dein Seelenkostüm ist arg angekratzt (Mond-Mäuse) sieht nach schlechtem Schlaf aus. Dein Mann in 13 ist ebenso hilflos. Vielleicht schweigt er, weil er nicht weiß, was er für dich tun kann.

Daß er ein wichtiger Verbündeter ist, zeigt das Kreuz über ihm. Er steht an deiner Seite und er läßt dich nicht im Stich. Er toleriert dein Schweigen, auch wenn ihm das nicht gefällt. Er unterdrückt seine Dominanz und greift nicht ein in dein selbstschädigendes Verhalten. Aber er bleibt dennoch da. Du erlebst ihn nicht auf Augenhöhe, weil du in deinem Selbstgespräch nach dem roten Faden suchst.
 
Lilie - Schiff - Mann. Wenn du die Sehnsucht hast, deinen Ehemann gegen deinen Liebhaber auszutauschen, kann dieser Wunsch sehr mächtig werden. Aber weil du deinen Bewegungsdrang unterdrückst und dir nicht die Hände schmutzig machst, wartest du ab.
Die Sehnsucht ist da, aber eben unterdrückt. Weil der Liebhaber eben unerreichbar ist; in erster Linie aufgrund der Entfernung. Die "Was wäre, wenn...."-Frage stelle ich mir nur in ganz sentimentalen Momenten.
Lilie kann einen Liebhaber darstellen. In 3 ist das jemand in einiger Entfernung, oder jemand, der unerreichbar ist. Lilie spiegelt auf den Hund - es ist jemand, den du kennst.

Und ich warte ab, ja. Ich warte, bis die Sehnsucht weniger wird.
Vielleicht wirst du dabei so blass, daß du mit der Wandfarbe verschmilzt.
Dieser Satz geht mir nicht aus den Kopf. Ich sehe mich ja selbst kaum noch. Mein Mann wohl auch nicht mehr. Und der Liebhaber auch immer weniger. Ich bin eine einigermaßen attraktive Frau, die oft Komplimente und Angebote von Männern bekam. Jetzt nicht mehr. Es stört mich nicht. Aber es fällt mir auf.
 
Du sprichst mit dir selbst und klagst dich an, du bist dein eigener Richter, Staatsanwalt, Anwalt und Straftäter. Du kannst diese Dinge vielleicht gar nicht nach außen bringen, weil das Gespräch in dir noch nicht zu Ende ist und die Anklageschrift nicht in allen Punkten vollständig ist. Aber die Wolken regnen auf dich runter, die Schrift verschwimmt, die Akten lösen sich auf, der Sarg macht es zappenduster und die Sense haut alles kurz und klein.

Den anderen kann es nicht interessieren, weil du in diesem Gespräch zu keinem Ergebnis kommst. Du sprichst dann in Zusammenhängen, die deine eigenen sind und den anderen nur als stummen Zuhörer oder weiteren Zeugen der Anklage ins Boot nehmen.
Ich weiß nicht, ob das Absicht war, aber das hat definitiv was von Kafkas "Prozess", den ich übrigens sehr mag und mal wieder lesen sollte. Aber ähnlich wie Josef K. hab ich Probleme mit dem Erkennen der (selbst auferlegten) Schuld. Was ist denn meine "Schuld"? Dass ich seit Jahren in einer Ehe lebe, die uns beide nicht (mehr) mit Glücksgefühlen überhäuft, aber doch immer noch schöne Seiten hat? Ist das zu wenig? Ist das nicht "normal" nach so vielen Jahren? Ich kann mir nicht alle zehn Jahre einen neuen Mann suchen, damit ich immer unfassbar glücklich bin...
Bin ich "schuldig", weil ich mich ein bisschen in den anderen Mann verknallt habe, den ich aber aus vielen Gründen nicht haben kann? Ich hätte es besser wissen und die Notbremse ziehen müssen, als ich das Unheil herannahen sah. Aber ich war wie erstarrt
 
Dass ich seit Jahren in einer Ehe lebe, die uns beide nicht (mehr) mit Glücksgefühlen überhäuft, aber doch immer noch schöne Seiten hat? Ist das zu wenig? Ist das nicht "normal" nach so vielen Jahren? Ich kann mir nicht alle zehn Jahre einen neuen Mann suchen, damit ich immer unfassbar glücklich bin...
Die Frage ist, ob du deine Ehe retten willst. Wenn ja, wirst du Mittel und Wege finden. Wenn nein, wirst du ebenfalls Mittel und Wege finden.
Dein Dilemma könnte so aussehen: Wenn du gehst, machst du dich an deinem Mann schuldig, wenn du bleibst, machst du dich an dir schuldig.

Ring liegt in 22: treffen sich dort die Wege oder trennen sie sich?
Wege liegen in 7: das ist kompliziert, das ist giftig, da liegt der Hase im Pfeffer. Die Schlange ist eine Gefahr, die plötzlich und unerwartet auftaucht. Das ist die Gefahr, die auf dich zurauscht und du bist wie gelähmt vor Angst, deshalb kannst du nicht ausweichen.

Die Notbremse zu ziehen bringt wenig, wenn auf dem gleichen Gleis ein anderer Zug auf dich zukommt. Schlauer ist es da, das Gleis zu wechseln.
In 25 liegen die Ruten: das ist die Auseinandersetzung, das Gespräch, die Diskussion.

Die Ruten sind dynamisch. Sie sind ein Schlagzeug, das den Takt angibt. Sie treiben an und was sich nicht bewegt, wird von ihnen getroffen. Also bringen sie Bewegung in eine erstarrte Sache.

Die Schlange läßt dich erstarren, die Ruten treiben dich voran. Beide Optionen sind mit Risiken und Gefahren verbunden.

Eine auf lange Zeit angelegte Beziehung wie die Ehe kann den Eindruck von Starre vermitteln. Was so verlockend klingt, ist dieses "romantische" Versprechen "Bis daß der Tod euch scheide." Nach ein paar Jahren kann das erschreckend klingen.
Wenn du an Dinge denkst, die du noch nicht getan hast, noch nicht erlebt hast, noch nicht gefühlt hast, kann dir die Ehe als sehr beschränkt und einseitig vorkommen. Eine Möglichkeit wäre dann, diese Dinge außerhalb der Ehe zu erleben und damit die Sicherheit der Beziehung aufzugeben oder die Dinge in die Beziehung hineinzuholen, um die Ehe für beide Partner zu bereichern.

Die 3 Karten, die für das Glück stehen, sind Klee (32), Blumen (28) und Sonne (29).
Stellt sich das Glück ein, wenn du bleibst oder findest du es, wenn du gehst. Ist dein Mann für dein Glück verantwortlich, aber hat er dir nicht genug zu bieten, dann kann er dich nciht glücklich machen und du bleibst immer hungrig, immer unzufrieden. Dann wirst du dir alle paar Jahre einen neuen Mann suchen, in der Hoffnung, daß er dich glücklich machen kann.

Wenn du für dein Glück verantwortlich bist, wirst du damit unabhängig von deinem Mann, dann braucht er dich nciht glücklich zu machen. Dann liegt das Schmieden deines Glückes in deiner Verantwortung.

Eine weitere Frage ist, welche Vorstellung du vom Glück hast. Klee in 32, Haus in 2 läßt an ein abwechslungsreiches Innenleben denken, mit einer Vielzahl von unbeständigen Gefühlen und gleichzeitig die Beständigkeit eines Zuhauses, das dir Sicherheit und Beständigkeit verschafft.

Die Entscheidung mußt letzten Endes du treffen. Bleiben oder gehen sind jeweils kein Garant dafür, daß sich das Glück dann von selbst einstellt. Beide Wege sind mit Arbeit verbunden und beide Möglichkeiten fordern deinen Einsatz.
 
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Suche dir etwas schönes aus und buche frühzeitig. Seltsam oder auch nicht die meisten sind lange ausgebucht,.

Frage mich dann woher haben diese Menschen die in der Abgeschiedenheit leben so eine Lebenserfahrung.

Bin lieber bei Patres wie bei den Nonnen. Kann dir jedoch nicht sagen warum.


Hey, @Hatari und @Loop! (und alle anderen)
ich grüße euch ganz herzlich aus dicken Klostermauern. Bin seit Freitag hier und noch bis morgen nachmittag! Länger geht es leider nicht. Ich genieße die Ruhe und bin einfach nur ganz bei mir selbst. Es ist genau was ich brauchte - es ist doch anders als die Ruhe im Wald. Danke euch für den Tipp!
 
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