Hallo!
Ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen, muss ich mal eins loswerden, was mir den ganzen Tag schon im Kopf rumgeistert.
Wenn meine Mutter, Oma, beste Freundin... in einem Forum mich, meine Ängste und Befindlichkeiten auseinander nehmen wollte - auch wenn sie es aus Liebe macht und gut meint - ich wär stinksauer und mein T-Quadrat würde sie ohne größere Umschweife sofort zu spüren bekommen. Das ist mein Leben und es sind meine Probleme, mit denen allein ich fertig werden muss. Das bin aber ich. Andere Menschen hingegen, halten den Mund - aus vielerlei Gründen. Oder sie begeben sich freiwillig in die Hände anderer, weil sie nicht gewillt (oder nicht gewöhnt) sind, Verantwortung für sich selber zu übernehmen.
Ich bin da keineswegs frei davon, nicht auch mal dem Bedürfnis aufgesessen zu sein, jemandem zu bevormunden, den ich liebe. Aber es ist und bleibt ein "über den Kopf des anderen hinweg", zumal es sich um erwachsene Menschen handelt. Es ging nie gut, wenn ich das versucht habe. Natürlich war ich mir erstmal keiner Schuld bewusst. Ich meine es ja nur gut. Aber das ist auch nur mein ehrliches Empfinden. Das, was ich als gut und richtig empfinde, kann jedoch den anderen sehr verletzen und tief im Mark treffen. Wenn man dann drüber reden kann, isses gut. Wenn nicht, dann gräbt sich wieder was tief in uns ein...
Zur Missbrauchsvermutung: Spekulation schaden mehr, als sie nützen, weil die Betroffenen selber so unendlich viel verdrängt haben können oder einige "Geschehnisse" selber nicht mehr im richtigen Kontext zusammenkriegen... Ich glaube auch nicht dran, dass man irgendwann (durch welche Therapie auch immer) zum eigentlich Kern kommen kann. Man kann vielleicht - bis sicher - lernen, die eigene Persönlichkeit zu akzeptieren (mit allem, was dazugehört - also auch mit schlechten Erfahrungen) und mit sich selber ins Reine kommen. Eigentlich gehts doch in den meisten Fällen um Schuld. Kind gibt sich schuld, weil Papa geht, es Mama schlecht geht, weil Gewalt in der Familie herrscht oder auch Gewalt gegen das Kind selber - Beispiele gibt es genügend. Da man das als Kleinkind noch nicht auseinanderdividieren kann, prägen solche Gefühle einfach das Denken und auch die späteren Handlungen und Verhaltensweisen. Irgendwann ist man dann eben etwas verbogen und hat sich von seinem IC entfernt. Und die Konfrontation damit (angezeigt durch entsprechende Transite) kann schon mal schmerzliche gefühle heraufbeschwören, mit denen wir erstmal umgehen lernen müssen. Ist nicht selten, dass auch die stärkste Person irgendwann mal zusammenbricht, weil z.B. Pluto beschlossen hat, ein paar Wahrheiten von ganz tief unten ans Tageslicht zu befördern. Das Leben ist nicht nur sonnig.
Lieben Gruß, v-p