Pietzie
Neues Mitglied
Hallo Pietzie,
Ich arbeite bei Persönlichkeitshoroskopen immer mit den Koch-Häusern, damit hat deine Tochter Saturn auf der dritten Spitze, aber Saturn ist hier nur Teil an einer großen Drachenfigur. Die Spitze liegt davon im vierten Haus und wird von der Konjunktjion von Pluto, Merkur, Venus und Mars angeführt, einer Kleeblattkonjunktion. Der Mond steht bei deiner Tocher in Opposition nach dem Talpunkt im zehnten Haus, und in diesem Aspekt sehe ich primär das Problem. Auch besteht ein Quincunx von Sonne mit Mond, und die Sonne ist im vierten Haus in der Jungfrau im eingeschlossenen Zeichen.
Da kann ein Kindheitsthema der Fall sein, oder der Vater spielt eine Rolle dabei. Die Opposition jedenfalls zeigt für den Mond eine sehr totale Erwartungshaltung an, und daher kann ich verstehen, wenn sich jetzt Sympthome einer Fehlkonditionierung zeigen! Bitte verstehe das nicht falsch, oft meint man, dass man seinen Kind alles gute tut, aber hier steht schon ein wenig Leistungs- und Erfüllungszwang für den Mond an. Mit dem Alterspunkt hat sie derzeit eine "blaue Phase", daher bewegt sich bei ihr im Moment auch relativ wenig.
Vielleicht kannst du etwas mehr zu ihrem Werdegang sagen, da sie mit dem Alterspunkt im Alter von vier, sechs und 13 Lebensjahren solche Erlebnisse gehabt haben könnte, welche heute diese Symptome hervorrufen.
Alles liebe!
Arnold
Hallo Arnold,
herzlichen Dank für Deine Antwort.
Kannst Du mir bitte erklären was eine "blaue Phase" ist?
Ihr Werdegang war ziemlich normal, wenn ich das mal so formulieren
darf. Aber erst später, als sie schon älter war.
Die ersten zweieinhalb Jahre war ich mit ihr zuhause.
Ihr Vater war arbeiten, kam dann Abends und hat sich ganz liebevoll um sie gekümmert. Er ist ein ganz stolzer Vater.
Eigenartig war , daß sie nie gelacht hat. Zumindest nicht in Ihren ersten Monaten. Wenn ich mal albern mit Ihr war, hat sie mich nur mit ernsten Augen angesehen.
Den Tag als sie das erste mal laut gelacht hat, weil ich sie in die Luft geworfen habe, werde ich nie vergessen. Mir liefen die Tränen vor Freude und Erleichterung.
Auffällig fand ich auch Ihr mangelndes Schlafbedürfniss.
Sie war in den ersten zwei Jahren fast ausschließlich auf meinem Arm, da ist sie dann manchmal ein Viertelstündchen eingenickt.
Im März 79 ist ihr Bruder gebohren. Sie war zweieinhalb.
Das hat sie sehr mitgenommen. Sie war gar nicht wiederzuerkennen,
Auf den Fotos aus dieser Zeit kann man das noch sehen.
Trotzphase, wie ich sie von anderen Kindern kannte, ist dadurch fast ausgefallen. ...dachte ich.....
Mit dreieinhalb kam sie dann in den Kindergarten, die ersten Wochen gab es bittere Tränen.
Dann ging es.... dachte ich.... Heute erzählt sie mir das sie da gemerkt hat das sie anders ist als die anderen, und das sie mit einem ständigen Lächeln auf den Lippen am unauffälligsten durch den Vormittag kommt.
In den Ferien wurden beide von Oma väterlicherseits betreut, weil ich wieder habtags gearbeitet habe. Das hat sie noch mehr gehasst als den Kindergarten.
Sie konnte früh sprechen, und mit fünf fing sie an zu lesen.
Das hab ich ihr aber nicht beigebracht, das war die Sesamstraße.
Mit Sandmännchen, die einzigen Sendungen, die sie im Fernsehen sehen durfte.
Mit fast sieben kam sie zur Schule.
Eine Musterschülerin. Ich brauchte nie Hausaufgaben nachsehen , die Lehrer waren alle sehr zufrieden mit ihr.
Dann gings auch mit den Freizeitaktivitäten los, jeden nachmittag was anderes: Ballet, Musikunterricht, Pfadfinder, Schwimmunterricht.
Überall wollte sie dabei sein, und überall höhrte sie Lob, Lob, Lob.
Ich hab sie gelassen, weil die Leistungen in der Schule immer gut waren.
Sie hatte Freunde, wurde fast zu jedem Kindergeburtstag eingeladen und hat zwischen den einzelnen Terminen noch Zeit gefunden stundenlang zu telefonieren. Danach hat sie sich immer diebisch gefreut, das sie angerufen wurde.... wegen den Telefonkosten.
Mit 11 Jahren begann die Menstruation.
Wir waren gerade im Urlaub, und sie hat sich im Gebüsch versteckt.
Sie war aufgeklaert, im Vorschulalter schon habe ich altersgerechte Bücher besorgt, bei uns ging es nicht prüde zu, wir haben das Bad nie verschlossen. sie hat gefragt und ich habe geantwortet. Trotzdem hat sie sich so sehr erschrocken.
Konnte sie aber wieder beruhigen. ....dachte ich.....
Von da an habe ich auf die anderen Pubertätsmerkmale gewartet, wie Zickenalarm, zu spät nach Hause kommen, usw, usw.
Und man kann es kaum glauben, da tat sich nichts.
Sie war weiterhin das liebe, zu jedem höfliche Kind.
Ich fand das ganz toll, nur ihre Freunde nicht, sie wollten nun nicht mehr so gern mit ihr zusammensein, sie war ja langweilig man konnte mit ihr keine Dummheiten machen und nichts verbotenes tun. (Sie hat nie eine Zigarette geraucht, bis heute noch nicht... nur einmal am alkohol genippt, der schmeckt ihr nicht, bis heute).Sie trinkt nicht mal ein Glas Sekt.
Als ihre allerbeste Freundin dann die Freundschaft kündigte, hat sie bitterlich geweint. Heute sagt sie, daran kann sie sich gar nicht erinnern.
Jungs haben sich in sie verliebt, sie war auch stundenlang mit ihnen alleine, sie durften auch bei uns übernachten auch mit in ihrem Bett schlafen, nur anfassen durften sie sie nicht, das wollte sie noch nicht, und wenn sie das nicht verstehen, dann sollten sie nach Hause gehen.
Zu mir hat sie gesagt, sie kann sich nicht vorstellen, daß einer seine Zunge in ihrem Mund steckt.
Als sie 16 wurde wollte sie unbedingt Theater spielen. Sie war in der Gruppe mit Abstand die Jüngste, bekam dadurch schon früh kleine Rollen. Wie gewohnt bekam sie die besten Kritiken.
Heute sagt sie, sie wollte nur nicht mit Schulfreunden auf irgendwelchen Partys gehen müssen und das sie sowieso immer viel lieber mit Erwachsenen zusammen war. (Der Unterricht war wirklich hart. Freitags und Samstags ab 17 Uhr vier Stunden.)
Dann das Abi,(1,4 )Ich war stolz, sie hat sich geärgert::: hätte besser sein können, wenn ich richtig gelernt hätte::::
Sie hat nie richtig für irgendetwas gelernt,
hat sich entweder so durchgemogelt, oder unheimlich Glück gehabt.
Anschließend ein Jahr FöJ auf einem Demeterbauernhof,
Studium und kurz vor der Prüfung dann der totale Zusammenbruch. Ein Freund hat sie zu seinem Therapeuten gebracht, weil sie unter Angstzuständen litt. Er hat sie gleich einweisen lassen.
(da hatte ich gerade meine Astroschule und habe gesehen, das Pluto ihre so alleinstehende Sonne aspektierte).
Oh mein Gott, es ist halb zwölf und der Text ist viel zu lang geworden.Ich hoffe, er langweilt dich nicht zu sehr.
Würde mich wirklich sehr freuen, wenn Du mir antwortest.
Liebe Grüße, Pietzie