shanti schrieb:
mhm...
behaupten das verrückte esoteriker?
kA, ich weiss ja auch nicht, warum ich mir diese fragen stelle. und ich brauch mir das wohl nicht plastisch vor zu stellen ;-), ich versuch vllt zu begreifen, warum leid nötig ist.
wenn aller ursprung liebe ist, also auch das leben liebe ist, warum muss gewalt herrschen, um sich zu entwickeln....
oft hört man dinge wie:"ach, hättest du dies und das nicht durchgemacht wärst du nicht so ein toller mensch geworden" ....oder....."nur durch leid und prüfungen kann man wachsen".....und...."alles hat seinen sinn".....
aber das sind wohl fragen, auf die wir hier in dieser materiellen welt keine antwort finden werden, oder?
Wenn du das nicht verstehst, dann gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
1) Es ist sehr schwierig zu verstehen.
2) Es ist schlichtwegs falsch.
Du gehst automatisch davon aus, dass 1) zutrifft. Aber schau dir mal die Implikationen an: Angenommen 1) trifft tatsächlich zu, dann heisst es einmal mehr, dass du diejenige bist, die "noch nicht so weit" ist, es zu begreifen, und "sich noch mehr anstengen muss". Genau diese Linie fährt Satnaam hier. Er bedeutet dir eigentlich: "Die Sache hat schon ihre Richtigkeit, aber leider bist du nicht gut genug, das auch zu begreifen." Erkennst du - wie ich - dass auch hier einmal mehr eine grundsätzlich gewalttätige Haltung dahintersteht? Du versuchst hier schon die ganze Zeit über angestrengt zu begreifen, warum auch Gewalt Liebe sein soll, warum es notwendig sein soll, sich anzustrengen und zu verbessern und zu leiden. Und
weil du das einfach nicht verstehen kannst, denkst du, du müsstest dich nur noch mehr anstrengen und noch besser werden, dann würdest du es irgendwann in ferner Zukunft einst verstehen können. Erkennst du das Muster? Es ist wirklich sehr subtil, was hier abläuft.
Bereits im Kindergarten, nein, sogar noch viel früher davor, lernt der Mensch, er müsse sich dauernd verbessern und anstrengen, nur dann sei er es wert, geliebt zu werden. Also strengt er sich an. Aber wie viel auch immer er tut, die dringend benötigte Liebe, auf die er völlig zurecht Anspruch erhebt, empfängt er nicht. Also beginnt er, sich noch mehr anzustrengen. Und weil die ersehnte Liebe immer noch ausbleibt, glaubt er, er habe sich einfach immer noch nicht genug angestrengt, oder vielleicht resigniert er auch, und fühlt sich sehr schlecht und schuldig. Denn trotz aller Anstrengung ist es ihm einfach nicht gelungen, die an ihn gestellte Forderung zu erfüllen. Er hat es wirklich versucht - und hat versagt. Und die einzige Lösung, die er kennt, wäre, sich noch mehr anzustrengen.
Es ist ein einziger Teufelskreis, er ist wirklich teuflisch genial, dieser Kreis. Auf diese Weise wird der Mensch bei der Stange gehalten.
Und weil der Mensch nun mal das glaubt, was ihm schon von früh an eingetrichtert wird, hinterfragt er sein Leben lang nicht die Idee, dass er sich bloss anzustrengen brauche, um Liebe zu erlangen. Er hinterfragt es nie, dass es Liebe eine Art Belohnung sei dafür, dass er selbst sich "richtig" verhalte, die "richtige" Weltsicht aufweise. Sein Leben lang wird ihm signalisiert:
Du bist noch immer nicht wert genug, Liebe zu empfangen, weil du noch immer nicht in der Lage bist zu begreifen, dass das, was wir dir geben, bereits Liebe IST! Du brauchst mir bloss zu glauben, dass das, was ich dir gebe, Liebe ist - dann wirst du alle Liebe der Welt empfangen.
Kein Wunder, dass du das nicht verstehst, ich verstehe es nämlich auch ganz und gar nicht. Es ist vollkommen absurd, oder nicht? Es ist wie wenn man einem Menschen Gift gibt. Natürlich beginnt der Körper sich zu wehren, und was nun passiert ist, dass man dir als "Medizin" noch mehr vom gleichen Gift gibt und dann behauptet, du bräuchtest bloss genügend viel davon zu schlucken, dann würdest du schon gesund werden. Aber egal wieviel du auch schluckst, gesünder wirst du nicht. Vermutlich beginnst du zu glauben, du müsstest eben noch mehr und noch mehr und immer noch mehr "Medizin" zu schlucken, aber gesund wirst du damit nie und nimmer.
Und dann kommen diese Aussagen wie: "Das kannst du halt nicht verstehen." Der Gipfel an Frechheit ist die Aussage, ein Mensch, weil er in der sogenannten Dualität lebe, könne das halt nie begreifen. Das Begreifen sei einzig Gott vorbehalten. Siehst du, was hier für ein Spiel gespielt wird? Es ist ein wirklich krankhaftes, übles Spiel.
Aber zum Glück hast du so etwas wie ein Gewissen, einen natürlichen inneren Kompass, der still und leise dir die einfachen Wahrheiten zuflüstert und dir eine Richtung gibt. Und wenn alles andere einfach nur noch falsch und verdreht sein mag, auf dieses Gefühl, auf diesen inneren Kompass, kannst du dich verlassen.
Du kannst es deshalb nicht verstehen, weil es absurd ist, und weil du das intuitiv spürst! Ist Gewalt Liebe? Natürlich nicht! Aber dir wurde es so eingeflüstert um die ganze Tragweite und Hässlichkeit zu verschleiern, die ausgeübte Gewalt hat. Oh, die Gewalt ausüben, sind immer ganz schlaue Kerle! Es sind wirklich gerissene Schufte, die sowas tun. Erst üben sie Gewalt aus. Aber dann, und jetzt erst kommt der Clou, dann reden sie dir ein, sie hätten das alles bloss aus Liebe zu dir getan! Und weil du als Mensch, wie jeder Mensch grundsätzlich, ein natürliches, geradezu schreiend grosses Bedürfnis nach Liebe hast, wirst du es nicht wagen, das anzuzweifeln, aus Angst davor, auch noch das letzte Restchen an Liebe zu verspielen, das du eben - womöglich bloss - noch von der Person erhalten könntest, die dir Liebe zu geben verspricht, aber in Wahrheit bloss mit Gewalt begegnet. Es gilt, die volle Niedertracht dieses Musters zu erkennen, und es schonungslos auszusprechen, auf den Punkt zu bringen:
Das ist keine Liebe! Aus Gewalt entsteht immer Leiden, das ist ein Naturgesetz, und es ist nicht deine Schuld und schon gar nicht deine Unfähigkeit, wenn du an Gewalt verzweifelst und leidest, sondern es ist ganz im Gegenteil dein gesundes Urteilsvermögen, dein innerer Kompass, der dich erkennen lässt, dass hier etwas einfach nicht stimmen kann, beim besten Willen nicht.
Es wäre geradewegs schlimm, würdest du Gewalt plötzlich als Liebe empfinden, es wäre widernatürlich und krankhaft. Man kann tatsächlich Menschen so weit bringen, dass sie das glauben, aber diese Menschen sind danach kaputt. Man muss ihr Denken infiltrieren, ihre Persönlichkeit brechen und ausradieren, und dann ein neues, völlig widersprüchliches Denken einpflanzen. Und weil da dann niemand mehr ist, die Persönlichkeit, Würde und Widerstandskraft wurde ja zuvor klinisch entfernt, kann das auch nicht mehr als widersprüchlich empfunden werden. Ein solcher Mensch war das Ideal von Adolf Hitler, denn ein solcher Mensch tut alles, was du ihm befiehlst, und er tut es obendrein noch gerne und im Glauben, es sei sein eigener Wille.