Ist Esoterik gefährlich?

Das Spiel mit der Esoterik


  • Umfrageteilnehmer
    36
Mich würde interessieren was ihr so denkt, zu den Gefahren. Drum erlaub ich mir wieder mal eine Umfrage zu starten und formuliere sie so:

Das Spiel (weil oft beginnt ja alles sehr spielerisch) mit der Esoterik


  1. IST UNBEDENKLICH UND KINDERSICHER
  2. BIRGT DURCHAUS GEFAHREN
  3. IST BRANDGEFÄHRLICH
Und ich geb gleich meine Stimme ab und sag meine Erfahrung und Ansicht:

Es ist brandgefährlich, auch wenn man das Gute und Heilige sucht, weil man weiß vorher nicht, wie weit man noch dem Schlechten und Unheiligen begegnen wird.
Glauben kann man viel, am Anfang, sogar von sich selber und die Ziele können noch so edel sein. Was aber ansteht, das erfährt man erst auf dem Weg.
Und wenn man es merkt, ist es zum Umkehren zu spät.

Einerseits sehe ich es genauso... Auch Esoterik wie ich sie definiere, also eher psychologisch auf einen selbst bezogen, nicht unbedingt Pendeln und Engel usw., wo man sich sicher auch verlaufen kann, kann negative Wirkungen hervorbringen. Aber: Ich glaube, dass diese negativen Tendenzen irgendwann aufgedeckt werden müssen. Und das werden sie auch. Das Leben bringt es selbst. Und ich glaube, dass sich sowieso nur diejenigen sozusagen "nach innen wenden", oder auf die Suche gehen und bei esoterischen Themen landen, wo schon so einiges unangenehmes im Leben geschah. Esoterik ist ein Sammelbecken der Unzufriedenen und Leidenden, ohne das kritisch zu meinen... Andere haben es vielleicht noch vor sich.

Und was dann kommen kann... Ob das wirklich gefährlich ist, bezweifle ich wieder. Angstmachend... das bestimmt. Ich halte Inkonsequenz da für das Gefährlichste, weil sie verzögernd wirkt und dadurch genau das aufrechterhält, was verschwinden soll. Es gibt da meiner Ansicht nach einen Punkt, der wirklich gefährlich ist... Nämlich dann, wenn man einerseits zuviel weiß um wieder zurückzukönnen, andererseits nicht wirklich vorwärts kommt.

VG,
C.
 
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Solange das Interesse an esoterischen Themen nicht in blinden Fanatismus ausartet, und der Einzelne sich einen kritischen Blick erhalten kann ist's mit Sicherheit nicht gefährlich - aber oft zum Lachen.
Lg., R.

Ja, ich versteh durchaus das Bemühen um Sicherheit und Stabililtät im Alltag des esoterisch interessierten Menschen und bemüh mich auch nach Leibeskräften, das zu respektieren, weil ich eben weiß: jeder sieht die Welt durch seine Augen. Aber der Weg führt nach Innen und er führt in die Tiefe, in das Unbekannte der eigenen Psych. Oder Seele. Und das ist immer gefährlich.

Ich ging zum Beispiel mal spazieren in der Prater Hauptallee, das is ein langer, gerader Gang mit Kastanien an der Seite. Da erschrak ich sehr, denn plötzlich stellte sich das Unbekannte der eigenen Psych vor und sprach zu mir:

"Guten Tag, ich bin die Psych. Du hast mich gesucht und hast mich gefunden, du hast jetzt meinen Mund gefunden und pass gut auf, was dieser zu dir spricht: Ich halt nicht viel von Grenzen, Schubladen, Konzepten und illusorischen Sicherheiten. Der Chef in diesem Haus bin ich und du bist der suchende Punkt, der gleichzeitig mit dem Umfeld in Verbindung tritt. Ich nenne dich einfach Brennpunkt und deine Suche ist nun zu Ende.

Ich, die Psych, sag dir jetzt, wie wir weitergehen und du, der Brennpunkt zwischen Innen und Außen, vertrittst uns in deinem Umfeld so gut du kannst, wenn geht, ohne das wir ins Irrenhaus müssen, weil niemand mehr unser Verhalten versteht. Wir beide lieben die Freiheit sehr und wir haben uns nicht gefunden, um unser Umfeld völlig zu verwirren. Wir haben uns gefunden heißt, wir sind jetzt Eins, du und ich. Komm in meine Arme."

Ich mein, solche Erfahrungen sind doch nicht ganz belanglos, wenn man nicht gut vorbereitet ist. Mich hats gerissen, als hätt ich in die Kraftstromdose gefasst, als die Psych so zu mir sprach. Es ist ein großer Tag, wenn man eins wird, mit der eigenen Psych und seine ganze Macht an sie verliert. :D

Selbst in den unmöglichsten Situationen fühlt man sich frei und zuständig, weil man weiß, dass man sie sich selber eingebrockt hat und dann zählt wirklich nur noch jeder einzelne Tag, den man halbwegs gut übersteht.

Gut, wenn mich jemand fragen würde, ob ich ein Esoteriker bin, würd ich das ja nie bejahen. Wenn, dann bin ich ein Esomane, da steh ich dazu.

Aber angefangen hat das alles mit der Esoterik, mit diesem Buch vom Thorwie Dethli, oder wie der hieß. :nudelwalk

Brandgefährlich.
 
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Ich glaube, dass diese negativen Tendenzen irgendwann aufgedeckt werden müssen. Und das werden sie auch. Das Leben bringt es selbst. Und ich glaube, dass sich sowieso nur diejenigen sozusagen "nach innen wenden", oder auf die Suche gehen und bei esoterischen Themen landen, wo schon so einiges unangenehmes im Leben geschah.

Es gibt ja den Optimismus schaffenden Spruch, das man nur das auferlegt bekommt, nur mit dem konfrontiert wird, auf der Innenreise, das man auch tragen bzw. verarbeiten kann. Daran glaube ich irgendwie, eine gewisse Grundachtsamkeit vorausgesetzt. Natürlich sollte man vielleicht auch das Umfeld nicht überfordern.

Wenn ich mir nun das ganze an meinem eigenen Film anschau: Traumatisierend und krankhaft psychotisch waren auch die Jahre, bevor ich mich das erst mal bewusst mit der Innenwelt beschäftigt hab. Also sind die Jahre der bewussten, autonomen Auseinandersetzung danach zwar gefährlich, aber halb so wild, solang ich weiß, worum es mir geht.

Ich weiß heute, mir geht es um Verselbstung, Ganzwerdeung und Heilung. Das war nicht immer so.

Aber ich seh noch einen zweiten Pfad. Den Weg der Macht, wo es um das ausüben von Macht geht, weil man ihrer Faszination erlegen ist. Mit Verselbstung, Ganzwerdung und Heilung fängt man hier nicht viel an und man tut so, als hätte man bereits die Vollendung erlangt.

Und Streckenabschnittsweise verschwimmt die klare Trennlinie zwischen den beiden.

Also so ungefähr seh ich das heute, am Montag, den 9. März 2009 :)
 
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