Ist Esoterik eine Kirche?

Nein, ich sehe in der Esoterik keine neue Religion, weder mit noch ohne Kirche. Wäre m.E. auch nicht wirklich sinnvoll.

LP
 
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Aber die Esoterik glaubt an viele Sätze, wie sündhaftes Ego und sündhaftes Werten, die sich dann zu einem Verhaltenskodex formen. Was heißt, sie versuchen durch eine Verhaltensvorschrift einen spirituellen Fortschritt zu erlangen. Das ist für mich ein religionstypisches Muster. Ähnlich dem: Nur wer lieb und gut war, kommt in den Himmel.
 
Nun, ein Kirche ist eine Institution, die sich aus einer Gemeinschaft von Gläubigen bildet.
Also muß zuerst mal ein gemeinsamer Glaube vorhanden sein. Eine Glaubensbasis.
Insofern ist schon mal die Eingangsfrage völlig falsch gestellt, da keine Institution vorhanden ist, die einen gemeinsamen Glauben vertritt, denn es gibt auch keinen gemeinsamen Glauben.
An was kann das liegen?
Ev. daran, dass das Wort "Esoterik" schlicht ein Überbegriff ist für vielerlei Richtungen, mittlerweile sogar für Sachen, die früher nicht unter diesen Begriff fielen.
Ein Überbegriff ist sowas wie "Obst" worunter Birnen, Äpfel, Pfirsiche, etc. fallen, die dennoch völlig verschieden sind im Geschmack, im Aussehen, im Vorkommen, etc. (Nur sicherheitshalber eine Erklärung, ich weiß, 2 oder 3 Leute bräuchten sie nicht. *fg*)
Leider ist es so, dass unter sogenannten "EsoterikerInnen" und auch "Esoterikgegnern" zumeist nur Leute zu finden sind, die sich kaum wirklich mit Hintergründen beschäftigen und deshalb oft genug - auch hier im Forum - um "die Esoterik" streiten, als wärs eine einheitliche Sache.
Das trägt oft sehr zum Amusement bei.

Fazit zur Eingangsfrage: Wo keine gemeinsame Basis, da keine gemeinsame Institution möglich, deshalb ist die Frage selber schon eine Absurdität. Möglicherweise eben aus mangelndem Hintergrundwissen entstanden, aber sowas läßt sich ja ändern. Lernen ist immer möglich.

LG
Lucia
 
Gerade die Esoterik hat eine strenge Glaubensbasis.

Sie glauben an negative Hindernisse auf einem spirituellem Weg wie verwerfliches Ego, verwerfliches Werten, verwerfliches Denken. Das mag individuell gewichtet sein bei den einzelnen Leuten, doch ich sehe es so, man kann schon von religionstypischen Mustern reden. Man stellt Verhaltensnormen auf, die bei Nichteinhaltung von der jeweiligen Gruppen sanktioniert werden.

Nicht nur Lernen ist möglich, auch Lesen anderer Leute Beiträge.
 
Tine schrieb:
Aber die Esoterik glaubt an viele Sätze, wie sündhaftes Ego und sündhaftes Werten, die sich dann zu einem Verhaltenskodex formen. Was heißt, sie versuchen durch eine Verhaltensvorschrift einen spirituellen Fortschritt zu erlangen. Das ist für mich ein religionstypisches Muster. Ähnlich dem: Nur wer lieb und gut war, kommt in den Himmel.

Ach herrje....

DIE Esoterik glaubt an gar nichts, glauben können höchstens Menschen.

Sündhaftes Ego, sündhaftes Werten, Verhaltensvorschriften usw. Ja, religionstypische Muster mag durchaus sein. Es ist aber immer der Mensch, der interpretiert, auf seine Weise.

Ich schätze die Esoterik als Weg und von mir aus auch Werkzeug für den bewussten spirituellen Weg; die Freiheit, meinen Glauben, meine Spiritualität frei entfalten zu können - und nicht ständig irgendwelchen kirchlichen Regeln unterworfen zu sein, was ich zu tun und zu lassen habe, und dass ich am besten noch auf den Knien rutschen sollte in Anbetracht meiner Sündhaftigkeit. :rolleyes:

Die meisten Menschen müssen erst damit umgehen lernen, dass da etwas ist, was sie selbst bestimmen dürfen, und wo es nur auf sie und ihren Weg ankommt, und sonst auf niemanden. Die eigene Kraft und Stärke entdecken und nicht ständig irgendjemand "hinterher zu dackeln". Das geht nicht von heute auf morgen, das dauert............. ;)

LP
 
Aber die Esoterik ...
"Die" Esoterik gibt es nicht. Es gibt nur diverse esoterische Richtungen, mit jeweils unterschiedlichen Glaubenssätzen, Weltbildern und anderem Schnickschnack.

Sünde gibt es in der katholischen Kirche, in manchen esoterischen Richtungen gibt es das "Karma", welches ich persönlich aber nicht als so dramatisch empfinde wie die "Sünde".
Denn das Karma besagt ja nur, dass jegliches Handeln Konsequenzen haben wird. Diese Aussage finde ich irgendwie logisch.
Denn wenn ich meinen Nachbarn beschimpfe, wird er wohl in der einen oder anderen Weise reagieren. Und wenn ich ihm jeden Tag Leckereien vorbeibringe, wird er enttäuscht sein, wenn ich es eines Tages nicht mehr mache (oder froh, weil ihm das Zeug eh nicht geschmeckt hat).
Andere Richtungen verzichten ganz auf das Karmagedöns und glauben an die sofortige Erleuchtung, wenn man nur fest genug daran glaubt.

Man kann die doch nicht alle über einen Kamm scheren.
 
Mir ist durchaus bewusst, das die Esoterik als solche nicht glaubt, LP. ;)


Ich schätze die Esoterik als Weg und von mir aus auch Werkzeug für den bewussten spirituellen Weg; die Freiheit, meinen Glauben, meine Spiritualität frei entfalten zu können - und nicht ständig irgendwelchen kirchlichen Regeln unterworfen zu sein, was ich zu tun und zu lassen habe, und dass ich am besten noch auf den Knien rutschen sollte in Anbetracht meiner Sündhaftigkeit. :rolleyes:

Genau da zeige ich hin, ich finde, man kann in einem Advaitaforum oder Heilerforum nicht mehr tun & lassen, was man will. Wenn du dich nicht anpasst da, wirst du exkommuniziert. :D

Aber okay, man kann es auch latenten Sektengeist nennen. Kennst du dich mit der Bhagwan-Geschichte in Oregon aus? Es wurde ein Konzentrationslager. Oder mit Advaitagurus wie Andrew Cohen? Der verdonnerte gerne laut einem Abtrünnigen seine Sünder, die noch "Ego haben", zu Liegestützen bei Minusgraden.



Die meisten Menschen müssen erst damit umgehen lernen, dass da etwas ist, was sie selbst bestimmen dürfen, und wo es nur auf sie und ihren Weg ankommt, und sonst auf niemanden. Die eigene Kraft und Stärke entdecken und nicht ständig irgendjemand "hinterher zu dackeln". Das geht nicht von heute auf morgen, das dauert............. ;)

Die eigene Kraft & Stärke zu entdecken, genau, doch wie willst du das, wenn du per subtiler Doktrin ein Ego-Erbsünder bist? Oder wie willst du heraus finden, was gut und was schlecht ist, wenn das böse Wertung ist? :D Das ist natürliich nun etwas überspitzt, es liegt an einem selber, wie er damit umgeht, doch generell sehe ich da latente Strukturen, die genau das Gegenteil von dem generieren, was du hier idealistisch aufzeigst.
 
Die meisten Menschen müssen erst damit umgehen lernen, dass da etwas ist, was sie selbst bestimmen dürfen, und wo es nur auf sie und ihren Weg ankommt, und sonst auf niemanden. Die eigene Kraft und Stärke entdecken
Neulich sagte ich zu meinen Kollegen (als wir rumgefrotzelt haben), dass ich mein eigener Guru bin und sonst für niemanden.
Und genau das ist es. Jeder Mensch kann selbst den Zugang zu seiner Weisheit und zur Spiritualität gehen.
Niemand braucht einen Vorbeter oder jemanden, der ihm die Worte von Gott/der geistigen Welt/den Engeln/what ever auslegt.
Doch auf den Trichter muss man erstmal kommen.
 
Die eigene Kraft & Stärke zu entdecken, genau, doch wie willst du das, wenn du per subtiler Doktrin ein Ego-Erbsünder bist? Oder wie willst du heraus finden, was gut und was schlecht ist, wenn das böse Wertung ist? :D Das ist natürliich nun etwas überspitzt, es liegt an einem selber, wie er damit umgeht, doch generell sehe ich da latente Strukturen, die genau das Gegenteil von dem generieren, was du hier idealistisch aufzeigst.

Wie man das macht? Indem man den Strukturen, die einem nicht gut tun, den Rücken kehrt und sich ein Umfeld sucht, das einem genug Freiraum lässt, die Dinge selbst zu entdecken und zu erkennen.
 
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"Die" Esoterik gibt es nicht. Es gibt nur diverse esoterische Richtungen, mit jeweils unterschiedlichen Glaubenssätzen, Weltbildern und anderem Schnickschnack.

Sry, wenn ich mich da mißverständlich ausgedrückt habe. Natürlich gibt es nicht eine allgemeingültige Form, sondern viele Formen, oder Formen in Prozess, das ist mir durchaus bewusst.

Ich habe der zeitgeistigen Strömung nur einen Überbegriff gegeben, der allgemein verständlich ist, ich kann ja nicht jedesmal Channeler, Kryonesen, Reikigraduierte etc einzeln nennen.

Sünde gibt es in der katholischen Kirche, in manchen esoterischen Richtungen gibt es das "Karma", welches ich persönlich aber nicht als so dramatisch empfinde wie die "Sünde".

Ich empfinde es schon als Sündenvorstellung, was da unter dem Begriff oder Vorstellung "Ego ist schlecht" abgeht, aber das ist sicherlich subjektiv.




Man kann die doch nicht alle über einen Kamm scheren.

War nie mein Anliegen, liebe Ahorn. Mir geht es um unbewusste, rigide Strukturen der Selbstverneinung, des an-sich-selber-leidens, die für mich eine Art Erbschaft unserer katholischen Vergangenheit sind.

lg
 
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