In der postchristlichen Leere nach dem 2ten Konzil 1962 entstand über die Maharishi-Reise der Beatles, Bhaghwan, den Missionierungen der tibetischen Orden sowie durch die Ausbreitung des Zen im Westen eine neue Religion: Die
bürgerliche Esoterik. Die nun nicht mehr als Geheimlehre verstanden wurde, sondern im Gegenteil, es wurde eine offen ausgebreitete Blümchenreligion der soften Wohlstandsbürger, die sich mystische Erkenntnisse zusammen mit Weltfrieden wünschten. Was ja an sich nicht verkehrt ist, doch wie es nun mal so läuft, verkehrte sich alles.
Ungebildete Menschen, die es nicht gewohnt waren, Begriffe zu hinterfragen, stürzten sich auf die neuen Heilslehren, man brauchte auch nicht nicht viel einbringen zum Entree. Es reichte, die üblichen Phrasen abzunudeln: Ego war schlecht, Denken war böse, weil es angeblich die Dualität herstelle, man bemühte sich, nicht zu werten, egal was einem begegnete, ob Biß in die Zitrone oder Raubüberfall, die esoterische Korrektheit verlangte die Nichtwertung. Ich will mich nun nicht im Einzelnen mit den Gruppenphänomenen da beschäftigen, mir geht es nur um den einen Punkt:
Ich sehe da eine
neue Kirche, die keine Form oder Gebäude hat.
Ihre Inhalte sind ein eklektisches Sammelsurium unhinterfragter Glaubenssätze, die sich langsam, still und heimlich zu neuen Doktrinen gewandelt haben. Ich nehme an, mit der Zeit würden sie eine eigene Bibel schreiben, mit einem Buch Kryon und einem Buch der 10 Gebote der Nichtwertung vielleicht.
lgT