Ist es denn so schwer Gutes zu tun ?

Hallo,

christliche Glaubensvertreter nutzen das Angebot zur Hilfe auch immer zur Missionierung. Wer Hilfe bedarf, wird Hilfe erhalten, aber gleichermaßen wird versucht, diese Hilfe in christliche Werte zu verpacken.

Wer Hilfe leisten will, kann dies auch ohne die weltanschaulichen Trugbilder einer Religion. Und wer Hilfe benötigt, muß noch lange nicht den Glauben dessen für sich annehmen, der die Hilfe gibt.

Gruß,
lazpel
 
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ich möchte niemanden meine sachen aufzwängen ....

ich möchte nur zu guten werken ermuntern.... :)
 
Hallo Benz,

warum zitierst Du dann christliche Gleichnisse zu diesem Thema?

Gruß,
lazpel
 
nocoda schrieb:
Allerdings habe ich mich (teilweise) von solchem Denken frei gemacht.
Da kann ich dir nur herzlich gratulieren. Es ist eine Lebensaufgabe, sich so weit als möglich von solchen und ähnlichen Zwängen zu befreien, und es ist wirklich oft nicht sehr einfach. Aber der Versuch lohnt sich in meinen Augen allemal.
Wenn ich so darüber nachdenke, dann stelle ich mir die Frage:
Können nur Menschen, die mit sich im Reinen sind, sich in sich gefestigt fühlen, helfen?

Wie sieht das bei den Menschen aus, die wirklich mit sich am hadern sind, verzweifelt und missmutig?

Und was ist mit der Hilfe derer, die wirklich nicht so gefestigt sind und sich beeinflussen lassen (schlechtes Gewissen usw usw)? Zieht da nicht dann jemand Anderes dessen "Fäden"? Und was ist an dessen Hilfe dann für wen noch hilfreich?
Das hab ich mir auch schon überlegt. Ich denke schon, dass auch Leute helfen können, die, wie du es ausdrückst, "nicht gefestigt" sind (oi, wär ja schön, wenn ich in allen Belangen "gefestigt" wär...), vielleicht hab ich das oben etwas falsch ausgedrückt.
Nur ist solche Hilfe immer problematisch, weil sie von den eigenen Motiven durchsetzt ist. Man stelle sich hier mal die Frage: Angenommen, eine Person könnte in einer Situation Hilfe leisten, aber die Art und Weise der Hilfe würde gegen ihre inneren Motive verstossen. Sollte sie dann helfen, und wird sie dann helfen? Das ist echt schwierig zu sagen.
 
fckw schrieb:
Da kann ich dir nur herzlich gratulieren. Es ist eine Lebensaufgabe, sich so weit als möglich von solchen und ähnlichen Zwängen zu befreien, und es ist wirklich oft nicht sehr einfach. Aber der Versuch lohnt sich in meinen Augen allemal.

Das hab ich mir auch schon überlegt. Ich denke schon, dass auch Leute helfen können, die, wie du es ausdrückst, "nicht gefestigt" sind (oi, wär ja schön, wenn ich in allen Belangen "gefestigt" wär...), vielleicht hab ich das oben etwas falsch ausgedrückt.
Nur ist solche Hilfe immer problematisch, weil sie von den eigenen Motiven durchsetzt ist. Man stelle sich hier mal die Frage: Angenommen, eine Person könnte in einer Situation Hilfe leisten, aber die Art und Weise der Hilfe würde gegen ihre inneren Motive verstossen. Sollte sie dann helfen, und wird sie dann helfen? Das ist echt schwierig zu sagen.


Danke Dir! :)

Ich sehe das auch so. Die Frage welche Hilfe die bessere ist, stellt sich im Grunde gar nicht, wenn man den Hilfebedürftigen im Auge behält.
Die eigene Motivation, oder die eigenen Motive, die evtl. dagegen sprechen, zu helfen, oder auch gerade dafür (vielleicht für das eigene Ego usw.), spielen da eine zweitrangige Rolle.
Spricht der Glaube (wie auch immer) gegen die eigene Hilfsbereitschaft und ich komme damit in Konflikte, dann frage ich mich allen Ernstes, welchen Glauben ich habe, dass ich anderen Menschen, nur durch widrige Umstände, nicht helfen darf.
Eigentlich sollte das ein Grundpfeiler des Glaubens sein, auch wenn er nicht dem gängigen Ideal entspricht. Oder?

*lg
nocoda
 
Ich bemühe mich, so gut es geht, Gutes zu tun und nach dem Prinzip der "Nächstenliebe" zu leben.. Aber ich bin nun mal ein Mensch, weshalb ich niemals perfekt sein kann (dafür gibt es ja Gottes Gnade...). Auch mir passieren Fehler (teils gravierende) doch wichtig ist doch immer, dass man sich sets bemühen soll, seinem Ideal zu folgen. Ohne Ideale ist der Mensch ein knallharter Egoist, der über Leichen geht, um das zu bekommen was er will...
Aber eben : Moral ist relativ...
Was für die einen Gut ist, kann für die anderen schlecht sein und umgekehrt...

Irgendwie weiss ich auch nicht worauf es ankommt... Aber ich hoffe, dass Gott mit mir irgendeinmal zufrieden sein wird...
 
Was Zwänge angeht : es gibt Zwänge, die naturgegeben sind und Zwänge, die wir uns selbst schaffen. Religiöse, kulturelle und soziale Zwänge gehören sicher zu letzteren...

Beispiel : Wenn es regnet, regnet es.. Wir können uns damit abfinden, dass es regnet und sagen : ok, jetzt werde ich halt nass.. Oder wir können uns sagen : nein, ich will nicht nass werden und ziehe deshalb einen Regenmantel an.. Aber die Tatsache, dass es regnet, ist naturgegeben...
Der Zwang der Gesellschaft, dass man sich immer bei Regen einen Regenmantel anzieht oder einen Regenschirm dabei hat, ist ein von menschen geschaffener Zwang... Die Gesellschaft lässt uns hier keine grosse Freiheit frei zu entscheiden. Wer bei strömendem Regen ohne Regenschutz auf die Strasse geht so dass die Kleider klitschnass werden, hält die Gesellschaft für meschugge...

ok, dies nur so als beispiel
 
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Benz schrieb:
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Weisst du Benz, ich habe schon viele Menschen erlebt, die Hilfe brauchen...ganz gewöhnliche Männer und Frauen. Sie erwarten sich Hilfe. In der Praxis sind auch Beziehungen ein Ort, wo man sich gegenseitig helfen soll.
Was mir stark aufgefallen ist, dass wenn sich diese Menschen selber helfen würden und nicht ewig: eine Hand wäscht die andere spielen würden, dann würde Hilfe doch etwas andere Dimensionen bekommen. Wir (ganz allgemein Menschenkinder) erwarten uns, dass der andere uns hilft und führt (wir wählen ja auch Politiker, die uns offensichtlich schaden, und lassen Leuten lebenswichtige Entscheidungen, nur um nicht selber die Drecksarbeit zu machen), wo wir es selber tun könnten.
Die meiste Hilfe, die wir uns von aussen erwarten ist pure Bequemlichkeit und Feigheit. Das macht uns selbst zu schwach, um dort stark zu sein, wo es wirklich angebracht ist, um dort zu helfen, wo es wirklich notwendig ist. (die wirklich hilflosen Menschen auf dieser Welt gehen dann ziemlich leer aus)

Abgesehen davon, wenn sich jemand eigentlich selber helfen kann, ist Hilfe kein Helfen, sondern ein abhängig machen, ein grosser Schaden auch für seine Umgebung.

Erst mal sich selber helfen, sich nicht erwarten, ein Recht auf irgendetwas zu haben denn, Helfen bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe.

Wut/Zorn übrigens ist nichts anderes als unkonntrollierte Agressivität, es ist Angst und OhnMacht...sonst gar nichts.
IMHO

Alles Liebe :)

Caya
 
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