Ist Epigenetik eine Form der Wahrnehmung?

Tschango

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Oder anders formuliert: wo ist die Grenze zwischen dem normalen Registrieren und Wahrnehmen von Eindrücken und evolutionären Veränderungen?
 
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Epigenetik bezeichnet einen Bereich der Genetik, also der Biologie, und bezieht sich auf mehr oder weniger langfristig anhaltende Modifikationen des Genmaterials, also der DNA, durch die beispielsweise bestimmte Transkriptionsprozesse gefördert oder blockiert werden.
Dürfte sich auf Wikipedia durchaus etwas zu finden lassen.

Wahrnehmung hat was mit der Verarbeitung von Sinneseindrücken bzw. von Reizen der Umwelt, die solche Sinneseindrücke hervorrufen, zu tun (ja, gerade in einem komplexen Wesen wie einem Säugetier findet Wahrnehmung auf verschiedenen Ebenen statt, so dass man zunächst festlegen müsste, wo genau man die "Wahrnehmung" verortet - am tastenden Finger beispielsweise, bei der Umrechnung und Weiterleitung der "Tast"-Information oder doch erst im Gehirn, wo das Ganze verarbeitet und interpretiert wird, was in nächster Instanz allerdings auch partielle Verfälschungen mit sich bringen bzw. nach sich ziehen kann).

Ja, auf einige Umwelteinflüsse wird mit Regulationen genetischer Vorgänge reagiert. Nein, als Wahrnehmung kann man das trotzdem nicht bezeichnen, wenn man irgendeinen der betreffenden Begriffe korrekt verwendet. Und was das Ganze mit "Sensitivität und Empathie" zu tun hat oder haben soll, kann ich für meinen Teil überhaupt GAR nicht nachvollziehen. Aber immer wieder erinnern solche Nachfragen mich daran, wieso ich mir zunehmend albern vorkomme, wenn ich mich in die Gefilde der Esoterik begebe ^^
 
Ich fasse das mal als Kritik auf und bitte darum das einfach zu verschieben wenn nötig.
Aber wieso muss alles immer lächerlich sein? Zugegeben mir blieb bislang verschlossen was sich genau hinter seriöser Esoterik verbirgt, aber ich sah im Feld der Esoterik auch immer ein Feld das utner anderem auch Überlegungen im Graubereich von Wissenschaft, Spiritualität und Religion abdeckt. Also quasi Halbwissen, und solange das nicht gefährlich ist ist es doch gut so.
Als ich das geschrieben habe fand ich den Gedanken sehr interessant.
 
Tschango
Oder anders formuliert: wo ist die Grenze zwischen dem normalen Registrieren und Wahrnehmen von Eindrücken und evolutionären Veränderungen?
Um bei diesen Themen zu einem klaren Verständnis zu kommen ist es wichtig zu differenzieren. Was alles ist Wahrnehmung, wie definiere ich sie. Und natürlich auf welchen Ebenen findet diese Wahrnehmung statt.
Auf einem anderen Blatt steht die Betrachtung der Evolution.
Ersteres sind subjektive Phänomene, zweiteres wird in der Regel nur von außen bewertet.

Was wird betrachtet: Der physische Körper ist die materielleste Ebene, er kann sehr gut von außen betrachtet werden und er ist auch schon ganz gut erforscht, was seine Anatomie und Physiologie angeht. Wobei es da noch Unterschiede in der Beurteilung von Wahrnehmung gibt. Denn eigentlich gibt es dafür die 5 Sinne, aber man auch ander Funktionen als Wahrnehmung definieren, wie die Arbeit der Immunabwehr, das ist z.B. eine Art Wahrnehmung, halt auf einer unbewussten Ebene.

Also hier sehen wir, die Physis nimmt die Physis wahr - gleiches können wir auf der emotionalen Ebene erleben (Gefühlswahrnehmungen - Gefühl nimmt Gefühl wahr) und auch auf der geistigen.

Somit haben wir schon mal 3 bewusste Wahrnehmungsebenen und auf diesen ist natürlich Entwicklung möglich. Und wenn wir Evolution einfach nur als einen anderen Begriff für Entwicklung nehmen, dann ist natürlich die Evolution in allen drei Bereichen möglich.

LGInti
 
Und wenn wir Evolution einfach nur als einen anderen Begriff für Entwicklung nehmen, dann ist natürlich die Evolution in allen drei Bereichen möglich.

Der Begriff "Entwicklung" wäre mir auch lieber, weil er nicht so sehr auf vorgegebene Thesen festgelegt ist, sondern auch andere Sichtweisen einschließt.
 
Wahrnehmung hat was mit der Verarbeitung von Sinneseindrücken bzw. von Reizen der Umwelt

Da gibt es einen Stolperstein. Wahrnehmung kann nicht die Verarbeitung von Sinneseindrücken sein, diese Verarbeitung geschieht erst "nach" der Wahrnehmung.

Wer die Gene kennt, kenne den Menschen - und wisse so, wie Alzheimer, Diabetes und Co. zu heilen sind. Das glaubten Wissenschaftler und der Rest der Welt, als am 26. Juni 2000 der damalige US-Präsident Bill Clinton das erste entzifferte Human-Genom präsentierte. Doch schon bald darauf machte sich Ernüchterung breit: Man hatte nun einen Text mit rund drei Milliarden Buchstaben-Paaren aus den vier Lettern A, C, G und T. Doch wirklich entschlüsselt wurden die Geheimnisse des menschlichen Bauplans nicht. Inzwischen ist klar: Gene steuern nicht nur, sondern sie werden auch gesteuert.

Planet Wissen

"Traumata sorgen nicht nur für Narben in der Seele, sondern auch für Narben im Erbgut", veranschaulicht der Depressionsforscher Florian Holsboer die epigenetischen Markierungen. Wenn diese Narben auch im Erbgut der Keimzellen sind, dann werden sie sogar weitervererbt, wie Epigenetiker herausgefunden haben.
 
Lynn
Der Begriff "Entwicklung" wäre mir auch lieber, weil er nicht so sehr auf vorgegebene Thesen festgelegt ist, sondern auch andere Sichtweisen einschließt.
ja und Evolution ist ja gedanklich ziemlich fest an die Physis gebunden.
Siehst du auch eine Entwicklung im seelischen und geistigen Bereich bei dir bei anderen Menschen - der Menschheit?

LGInti
 
JDM
Da gibt es einen Stolperstein. Wahrnehmung kann nicht die Verarbeitung von Sinneseindrücken sein, diese Verarbeitung geschieht erst "nach" der Wahrnehmung.
ja das ist wohl so
wobei der Sineseindruck schon vor der Wahrnehmung kommt, oder? Denn der Sinneseindruck ist eine physische Reaktion der Sehnerven, auf Farb und Lichtimpulse, die Wahrnehmung dieser physischen Aktion ist noch was anderes.

Doch schon bald darauf machte sich Ernüchterung breit
Tja - auch die Wissenschaft lebt von Hoffnungen und Wünschen.
"Traumata sorgen nicht nur für Narben in der Seele, sondern auch für Narben im Erbgut",
Danke - sehr interessant, da werde ich mal googeln.

LGInti
 
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JDM
ja das ist wohl so
wobei der Sineseindruck schon vor der Wahrnehmung kommt, oder?

LGInti

Diese für uns "unbewusste" Phase der Verarbeitung geschieht "vor" unserer Wahrnehmung. Denke an den sehr often Fall, dass wir etwas "nicht wahr" genommen haben, uns jedoch später dran erinnern und nachgrübeln, "wo" hab ich das schon mal gehört oder gesehen. (Unterbewusstsein). Das Unterbewusstsein "nimmt auf", was wir selbst nicht "wahrnehmen". Oder der plötzliche Tod eines sehr geliebten Wesens. Das Erkennen findet "verarbeitend" unterbewusst statt, doch das Wahrnehmen" wird blockiert. Wahrnehmen können wir nur, was uns "bewusst" erreicht in voller Klarheit. Da ist bereits alles verarbeitet oder wird anschließend weiterverarbeitet.
 
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